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Generation 45 +! Wer streikt mit?

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vor 12 Jahren
Ronin:
Baux:
Das mag kunsttheoretisch nicht völlig en vogue sein, aber Parfums sind halt auch keine Kunst. Wink

-1. Ich widerspreche Dir und zwar vollinhaltltlich. Wink

Ich weiß, das Lu das gerne hätte, aber man muss nicht alles zu Kunst erklären, was man gerne mag. Und ästhetische Kategorien gelten ja nicht nur für Künstler. Und selbst wenn die Leute Künstler sind, ist nicht alles, was sie machen, Kunst. Dass Parfum zu designen eine kreative Leistung ist, steht dabei natürlich außer Frage. Das gilt allerdings auch für Plastische Chirurgie, Modedesign, Architektur und Kochen.

Dabei kann man natürlich auch Duftkunst machen. Das trifft nur auf Parfum nicht zu. Ein Parfum dient dazu, dass man besser riecht. Ein Gemälde dient hingegen nicht dazu, den Raum zu verschönern.
vor 12 Jahren
Baux:
Ein Parfum dient dazu, dass man besser riecht. Ein Gemälde dient hingegen nicht dazu, den Raum zu verschönern.

Ist das nicht zu einfach? Nur "besser riechen" kann ich auch durch Waschen.
Ist die Komplexität und Kreativität mancher Duftkompositionen nicht auch Ausdruck des Wunsches, eine Vielfalt an Emotionen und Reaktionen hervorzurufen? So wie auch z.B. in der Musik?
vor 12 Jahren
Meinereiner:
Emotionen und Reaktionen hervorrufen? So wie auch z.B. in der Musik?

Nee, eher nicht so wie Musik, sondern eher so wie ein Minirock. Wink
vor 12 Jahren
Baux:
Nee, eher nicht so wie Musik, sondern eher so wie ein Minirock. Wink

Wobei die Rolling Stones eher Megarock wären. Cool
vor 12 Jahren
Was ist denn jetzt Kunst? Vielleicht kann man dann besser nachvollziehen, warum Parfümerie es nicht ist. Die Beispiele helfen nur bedingt.
vor 12 Jahren
Meinereiner:

Ist die Komplexität und Kreativität mancher Duftkompositionen nicht auch Ausdruck des Wunsches, eine Vielfalt an Emotionen und Reaktionen hervorzurufen? So wie auch z.B. in der Musik?

Der Ansatz gefällt mir momentan außerordentlich gut. Denn genau so nehme ich manche (!; das Wort manche taucht auch im Zitat auf) Düfte wahr. Da ich ein eher "optischer" Mensch bin, würde ich hier die Malerei heranziehen wollen; z.B. späte Werke von William Turner. Darin sehen verschiedene Menschen auch verschiedene Dinge.
Sicher gibt es das Schokoladenmädchen dass - jedenfalls früher - in jedem Konditoreicafe hing; massenkompatibel undundund was manche noch alles den Mainstreamdüften vorwerfen; heute hängen in vielen Dönerbuden die Kinderbilder mit der obligatorischen Träne; Kitsch, Schnulli uswusf. aber es scheint Menschen doch zu rühren und es fällt unter Kunst.

Und wenn es ein Duft schafft mir eine Geschichte zu erzählen, mich zu rühren oder einfach auch nur zu berühren, dann ist der Duft für mich ebenfalls Kunst.

Meine zwei Cents.

VG
Phalaris
vor 12 Jahren
Ein Chypre wäre dann z.B. mit seinem komplexen Duftverlauf vergleichbar mit einer Sinfonie (oder auch etwas Vergleichbares in der Malerei) und der x-te Sport-Flanker dann mit z.B. einer Singleauskopplung von "Hey, Baby, uh ah, I wanna know if you be my girl"? Wink
Nein, im Ernst. Ich bin noch relativer Neuling in der Duftwelt. Aber wenn ich mittels mancher Rezensionen einen kleinen Einblick in einige hoch geschätzte (ist natürlich alles subjektiv!) Parfums kriege, dann steckt für mich dahinter mehr als einer, der nur ein Duftwässerchen macht, damit man gut riecht.
Und eine Duftpyramide bekommt dann schon ziemliche Ähnlichkeiten mit der Harmonielehre in der Musik oder Farbenlehre in der Malerei.
vor 12 Jahren
Auch ich möchte widersprechen. Ich benutze Düfte keinesfalls nur, um angenehmer zu riechen, sondern z.B. um eine interessante rezeptive Erfahrung zu provozieren. Unter Umständen ist ein Duft dann eher um acht Ecken rum "angenehm", nämlich durch die Assoziationen, die es auslöst. Manchmal trage ich auch Düfte als regelrechtes Statement - wobei mir natürlich klar ist, dass dieses Statement eher selten irgendwo ankommt. Wink

Ich möchte noch mal meinen kleinen Tipp zur Kategorisierung von "Kunst" wiederholen: Kunst heißt nicht automatisch "gute Kunst". Das ist kein wertender Begriff. Ob Düfte gegebenenfalls Kunst sind oder nicht, finde ich aber nicht besonders wichtig. Darum ging es in diesem thread ja auch nicht.
vor 12 Jahren
Okay, wenn ich mir meine Düfte so ansehe...
...das ist schon ziemlich viel Altes dabei.
Ob da noch viel kommen kann das mir auch gefällt und nicht völlig "daneben" duftet - DAS würde ich eher bezweifeln.

Wenn mir mal nach etwas "Komischem" ist, kann ich mir ja die Pyridin-Flasche unter die Nase halten...
...wer es schaffen würde diesen Geruch in einer wahrnehmbaren Dosis in ein tragbares Parfüm einzuarbeiten, der wäre für mich ein ganz großer Parfumeur - und das wäre etwas völlig Neues; ganz entfernt ähnlich den C8 bis C10-Aldehyden in Chanels No.5... Smile
vor 12 Jahren
Sinngemäss diverse User:
[...] ich benutze Düfte keinesfalls nur, um angenehmer zu riechen, sondern z.B. um eine interessante rezeptive Erfahrung zu provozieren [...].

Hm, ich benutze Düfte, um gut zu riechen. Für das andere gibt's Sex und Drogen. Wink
vor 12 Jahren
Siebter:
Auch ich möchte widersprechen. Ich benutze Düfte keinesfalls nur, um angenehmer zu riechen, sondern z.B. um eine interessante rezeptive Erfahrung zu provozieren.

Das ist nicht der Punkt. Denn Parfum zu tragen ist genauso wenig Kunst wie das Produkt selbst. Denn das Produkt steht eben nicht für sich selbst, sondern dient als Accessiore für den Träger. So wird es produziert und verkauft. Darin unterscheidet es sich nicht von Kleidung oder einem Auto. Das heißt nicht, dass Parfums keine wirkungsmächtigen Kreationen sein können. Ganz im Gegenteil: Der Einfluss von Design auf unser Umfeld und unsere Weltwahrnehmung ist im Zweifel sogar größer als der von Kunst.

Und um auf das Thema dieses Threads zurückzukommen: Auch früher waren Parfums keine Kunstwerke. Immer schon dienten sie einem Wunsch des Trägers, welcher auch immer im individuellen Fall das sein mag. Dass sie früher vielleicht allgemein stärker rochen, lag nicht an einem mehr an künstlerischem Anspruch oder Freiheit, sondern schlicht daran, dass die Leute weniger gebuscht haben.
vor 12 Jahren
@Baux: Dann dürften dir wohl u.a. diese Personen widersprechen:

http://www.coccio.de/huitieme-art-parfums/
http://wissen.dradio.de/follow-your-nose-v-par fum-als-kunst.88.de.html?dram:article_id=21804 3
http://www.thenoblenose.nl/tag/parfum-als-kuns t/ (auf niederländisch)

Nachtrag: Der Autor Frank J. Schnitzler fordert die Anerkennung des Parfums als Kunstform.

Nachtrag 2: "Het Franse Ministerie van Cultuur heeft parfum als achtste kunstvorm erkend" (aus 3. Link entnommen)
= Das französische Kulturministerium hat Parfum als achte Kunstform anerkannt (?)
Evtl. hat jemand dazu genauere Infos.
Zuletzt bearbeitet von Meinereiner am 13.09.2012, 15:12, insgesamt 2-mal bearbeitet
vor 12 Jahren
Ich habe nicht geschrieben, dass ich Parfum grundsätzlich als Kunst empfinde, mir ist das ehrlich gesagt auch nicht allzu wichtig. Aber trotzdem trage ich Düfte nicht nur, um "gut zu riechen".
vor 12 Jahren
Wenn mein Opa beim Pinkeln die Schüssel trifft, dann ist das schon ganz Große Kunst.
vor 12 Jahren
Lolita:
Wenn mein Opa beim Pinkeln die Schüssel trifft, dann ist das schon ganz Große Kunst.

Also, Lolita, bei deinen frechen Sprüchen kunst ja echt verrückt werden! Shocked
vor 12 Jahren
Ach, sorry, ist ja gar nicht der Spargel-Thread hier. *schwups*

Zum Thema. Alles, was von menschlicher Hand/Hirn/nochirgendwas mit H, gemacht wurde ist Kunst.
vor 12 Jahren


Very Happy
vor 12 Jahren
Meinereiner:
@Baux: Dann dürften dir wohl u.a. diese Personen widersprechen

Besonders Pierre Guillaume freut mich in dieser Aufzählung. Der wäre selbst dann kein Künstler, wenn Parfum Kunst wäre. Wink
vor 12 Jahren
Baux:

Im Grunde ist es mir eigentlich egal, wer etwas als was auch immer ansieht. Der eine sagt Krach zu Schönbergs 12-Tonmusik, der andere sagt Kunst. Der eine sagt Dreck zu Beus' Fettecke, der andere sagt Kunst. Der eine sagt Kunst zu Parfum, der andere sagt Nein. Das ist doch ein schönes Beispiel, dass wir in unserer Gesellschaft keinen Konformismus zu fürchten brauchen, solange wenigstens einer noch bereit ist, gegen den Strom zu schwimmen Wink
vor 12 Jahren
Meinereiner:
Baux:

Im Grunde ist es mir eigentlich egal, wer etwas als was auch immer ansieht. Der eine sagt Krach zu Schönbergs 12-Tonmusik, der andere sagt Kunst. Der eine sagt Dreck zu Beus' Fettecke, der andere sagt Kunst. Der eine sagt Kunst zu Parfum, der andere sagt Nein. Das ist doch ein schönes Beispiel, dass wir in unserer Gesellschaft keinen Konformismus zu fürchten brauchen, solange wenigstens einer noch bereit ist, gegen den Strom zu schwimmen Wink

Für mich sind das die famous last words zu dem Thema Wink
vor 12 Jahren
Baux:
Dass sie früher vielleicht allgemein stärker rochen, lag nicht an einem mehr an künstlerischem Anspruch oder Freiheit, sondern schlicht daran, dass die Leute weniger gebuscht haben.

War gebuscht früher ein anderes Wort für pimpern Confused: WinkLaughing
vor 12 Jahren
Ich denke mal, das könnte etwas Klarheit zur Frage beitragen, was Kunst ist.
www.humanistische-aktion.homepage.t-online.de/ kunst.htm
vor 12 Jahren
Medusa00:
War gebuscht früher ein anderes Wort für pimpern Confused: WinkLaughing

Vielleicht, aber so alt bin ich nicht, dass ich das wüsste. Vielmehr ist es das naheliegende Kompositum aus baden und duschen. Wink
vor 12 Jahren
Von Duschen zu Düschen ist auch eine naheliegende Lautverschiebung. Um mal einen Bogen zu schlagen, der vollkommen unnütz ist, den keiner wollte.

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WinkWinkWink
vor 12 Jahren
Das hatte ich natürlich nicht bedacht, wenn das jemand auf ein Buch schreibt, stimmt es natürlich. Wink
201 - 225 von 249
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