vor 13 Jahren 3
Ich hab SO lange gebraucht, um Chypre zu kapieren!
Dabei ist es ganz einfach.
Theoretisch liest sich das nicht unbedingt nach etwas mit hohem Wiedererkennungswert. Zitrus im Kopf, eine möglichst klassische Blumenmitte und dann eine gehaltvolle Basis... das ist superallgemeingültig und nicht charakteristisch. Hier kommt Sprache nicht mit, beschreibt einen klaren Sinneseindruck recht unklar.
Ich versuch´s mal: Chypre ist unsüß (nicht nur "nicht süß", sondern betont unsüß), Chypre hat so eine Art Kante im Dufteindruck. Ob diese Kante eher moosig, holzig oder sonstwie ist, ist bei der Bezeichnung "Chypre" egal, es geht um diese Kante.
Wie kann ich die Kante beschreiben...? Hhm… bitter trifft es nicht, herb schon eher. Aber nicht auf die bekannte „maskulkine“ Art herb, sondern eingebettet in eine ganz tiefe gehaltvolle Bodenhaftung. Da ist was Volles und Reiches dahinter, trotzdem wird die Note dadurch nicht üppig, cremig, pudrig, vanillig oder blumenhold…. keine Form von süß.
Hmmm… vielleicht trifft es antilieblich besser, als herb. Trotzdem kann gerade in dieser Verweigerung eine ganz ordentliche Sexyness liegen.
Mit – schwachen – Worten würde ich die Chyprenote als antiliebliche Kante bezeichnen.
Am allerschlauesten, ist, die Chyprenote gezielt zu riechen. Nimm Dir 3 richtige Chypredüfte und schnuppere die Gemeinamkeit heraus. Chypre ist klar zu erkennen, wenn man´s mal „kapiert“ hat.
Zuletzt bearbeitet von Louce am 10.03.2011, 17:09, insgesamt einmal bearbeitet