RobGordon:Selbst durchtesten ist ein Ansatz, der immer empfehlenswert ist.

Es wurde La Rive als Marke genannt. Da würde ich konkret "Athletic Man (Eau de Toilette)" als mit testwürdig empfehlen. Ein perfekter Nachbau der Urversion von Active Bodies. Nur nicht mehr mit der Performance des Originals, von dem das was heute noch im Handel ist, weiter vom Original entfernt ist als dieser perfekte Nachbau, mit noch schlechterer Performance.
Da die Urversion sehr linear im Auftreten war, kann man aber mittels Taschenzerstäuber nachsprühen.
Da Athletic Man für unter 10€/100ml gesichtet wird, wohl verschmerzbar.
Warum empfehle ich gerade den? (holzig, würzig, aromatisch, orientalisch.) Riecht man nicht jeden Tag, kann aber in jeder Situation und jeder Jahreszeit getragen werden.
Nicht unerwähnt lassen möchte ich aber, dass mit dem Begriff "billig" gerne inflationär umgegangen wird. Es liegen Welten zwischen "billig" und "günstig" durch die jeweils mitschwingende Konnotation.
Den typischen Drogerieduft gibt es eigentlich nicht.
Weil die Grenzen verschwimmen und viele Designer immer schon in der Drogerie platziert und teilweise auch verramscht wurden. (siehe zB. Lagerfeld Classic und Photo)
Am Preis alleine wird man die Qualität eines Duftes nie souverän festmachen können. Aber man ist versucht diesem Umstand zu erliegen.
D.h. die Klassifizierung als Drogerieduft könnte man sich genauso gut sparen. Da ist sehr viel Psychologie mit im Spiel. Wenn Düfte günstig lanciert werden, wird bewusst auf die Marketinglawine verzichtet, um nicht einen beliebigen Fantasiepreis rechtfertigen zu müssen. Das gilt ebenso für die "Masse" in der Nische.
Es gibt nicht festgeschriebene Schwellenwerte im Parfumeriegeschäft was Inhalt + Flakon in der Erstellung kosten dürfen:
Für die Massendüfte liegt dieser bei ca. 2USD
Für Luxusdüfte bei etwa 5USD (damit sind nicht die reinen Öle (Attars) gemeint sondern sondern der Anteil davon der es insgesamt in einen Flakon schafft.
Von der Produktionsperspektive her sind alle gängigen Düfte Drogeriedüfte.

Manche werden so präsentiert, dass sie uns beim ersten Blick bereits "wertiger" erscheinen (schwerer ansehnlicher Flakon), sie werden mitunter dunkel eingefärbt, um einen Naturaspekt vorzutäuschen und das Haltbarkeitsempfinden psychologisch auszudehnen (dicker Saft, ergo hoch konzentrierter Sirup muss lange halten:D)) , klare Düfte schneiden aus Prinzip (auch hier) schlechter ab und diesen Umstand macht man sich zunutze, den Rest macht der Preis, um Prestige mitschwingen zu lassen. Und deswegen riechen Düfte allzu oft billig und nicht günstig.

Wirklich wichtig ist, ob man mit der jeweils vorliegenden Komposition etwas anfangen kann, nicht ob man Gedanken daran verschwendet, ob es sich um Drogerieduft, Designer, Nische handelt.
Für seine Leidenschaft mehr bezahlen muss man dann, wenn man nicht wie alle anderen riechen möchte oder mit der Zeit einen ausgefalleneren Duftgeschmack entwickelt. Was heute ansatzweise besonders riecht, wird selbst bei den Designern in Exklusivlinien gehievt. Von höherer Güte (belastbarer Wertigkeit) sind sie deshalb noch lange nicht.