mona di orio

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mona di orio 0
die derzeit nicht mehr erhältliche signature collection soll ab 2014 nach und nach wieder auf den markt kommen.
(was mich freut. die levkojen lassen mich nicht los.)
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Thanx für die Info!
Ich hätte es ZU SCHADE gefunden, wenn die Signature-Serie mit dem Tod MdOs verloren gewesen wäre.
Nicht nur, weil die Parfums m. E. einen verdammt hohen Stellenwert haben... auch, weil ich ganz persönlich dringend nochmal an "Chamarée", "Lux" und "Amyitis" riechen muss!
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Auch ich freu mich über die Info. Hoffnung, auch Nuit Noire wieder zu bekommen keimt auf.
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Das wäre schön: "Jabu" würde ich so gern haben!
Was fasziniert euch an den MdO-Düften? 0
Mich würde interssieren, was Euch an den Düften von MdO anspricht. Was ist das Besondere? Seht Ihr Gemeinsamkeiten, einen roten Faden, Parallelen zu anderen Dufthäusern?

Ich fange gerade erst an, mich mit den Düften von Mona di Orio zu befassen. Luca Turin, von manchen als "Parfümpapst" bezeichnet, verreißt in seinem "Guide" sämtliche von ihm besprochenen MdO-Düfte (Carnation, Lux, Nuit Noire, Oiro) gnadenlos - jeweils nur ein Stern (seine schlechteste vorgesehene Bewertung), und knappe, vernichtende Kommentare, in denen der Vergleich mit Lufterfrischer fast noch das Netteste ist.

Witzigerweise bin ich gerade durch diese Verrisse auf die Düfte aufmerksam geworden, weil ich dachte, so miserabel kann eigentlich kein ernst gemeinter Duft sein. Ich habe mir einige Proben besorgt, bin aber noch nicht mit dem Testen am Ende, denn ich empfinde die Düfte als sehr komplex und auch anstrengend. Nichts zum Schnell-mal-Aufsprühen für den Abend auf der Couch. Miserabel finde ich das, was ich bisher getestet habe, auf keinen Fall, auch wenn ich noch nicht weiß, ob es mir für mich gefällt.
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antoine, ich habe bisher nur 2 getestet, carnation und les nombres d'or -musc.

carnation hat mich berührt, getroffen, einen inneren klang. das ist das eine. gleichzeitig ist es ein sehr komplexer und auch widersprüchlicher duft, von einer schönheit, die nicht glätte bedeutet sondern das leben mit allen facetten, aber der blick auf das leben ist voller liebe. der duft strahlt, das strahlen wird mit der zeit immer heller. das klingt jetzt vielleicht schwülstig.

les nombress d'or musc ist ein leiser duft. er kriecht in die haut, ist weniger parfüm, mehr ein zweiter hautduft. er wird zum eigengeruch der haut. als wenn die haut das parfüm wäre. das habe ich jedenfalls so empfunden.

esther, turandot und louce können dir vielleicht mehr sagen, sie haben sich wohl intensiver mit mona di orio befasst. ich bin erst vor kurzem darauf gestossen.

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eine spannende frage wäre auch, ob parfümeurinnen andere düfte komponieren als parfümeure.
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In manchem finde ich Luca Turin richtig gut. Ich schätze ihn als verlässlichen Kenner, Erklärer, Geschichtenerzähler. Bei Parfumbewertungen im A-Z-Guide aber finde ich ihn und Tania Sanchez häufig zu schlampig.

Bei schon mehreren Düften erkannte ich in der Kritik den Eindruck vom Papierstreifen wieder. Und nur diesen.

Bei anderen hatte ich exakt die Eindrücke, die dort beschrieben wurden... für 2 Minuten.
Das, was danach kam, wurde gar nicht mehr erfasst, da war die Kritik schon getippt.

Gerade bei MdO-Düften ist aber ein langes und investierendes Annähern notwendig, sonst hat es gar keinen Sinn, was über sie sagen zu wollen.
Bei meinem Kennenlernen von Carnation begriff ich das (was dann Eingang in meinen Kommentar fand).
Zuletzt bearbeitet von Louce am 19.02.2013 - 16:35 Uhr, insgesamt einmal bearbeitet
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Tamina:
carnation hat mich berührt, getroffen, einen inneren klang. das ist das eine. gleichzeitig ist es ein sehr komplexer und auch widersprüchlicher duft, von einer schönheit, die nicht glätte bedeutet sondern das leben mit allen facetten, aber der blick auf das leben ist voller liebe. der duft strahlt, das strahlen wird mit der zeit immer heller. das klingt jetzt vielleicht schwülstig.

Gar nicht, ich finde es ganz wunderbar beschrieben! (Aber Achtung: Lass das nur nicht den Ketjap lesen Wink )

Mir gefallen die MdO, die ich bis jetzt kennenlernen durfte, allesamt sehr gut. Ich glaube aber nicht, dass Frauen an Düften grundsätzlich anders arbeiten. Wie so oft gilt auch in dem Fall vermutlich, dass die Unterschiede zwischen den Individuen signifikanter sind als die zwischen den Geschlechtern.
Re: Was fasziniert euch an den MdO-Düften? 0
Antoine:
Mich würde interssieren, was Euch an den Düften von MdO anspricht. Was ist das Besondere? Seht Ihr Gemeinsamkeiten, einen roten Faden, Parallelen zu anderen Dufthäusern?.

Alle Mona di Orio Düfte, die ich bisher unter der Nase haben durfte, haben für mich ganz besondere Qualitäten:

- Sie sind handwerklich enorm gut gemacht
- Sie verbinden alt hergebrachte Parfumeurskunst, einen in meiner Nase sehr traditionellen Ansatz, mit modernen Elementen. Eine ganz besonders spannende Mischung.
- Sie scheren sich darüber hinaus nicht um Zielgruppen, Marketingstrategien oder Trends.

Mona di Orio Düfte sind aus Liebe zum Parfum und im absoluten Einlassen auf den Schaffensprozess geboren. Es geht hier um Parfum und nur um Parfum. Das macht die Düfte groß, besonders und anders. Sie sind oft eckig und kantig und doch steckt in ihnen auch eine große Weichheit und Lebendigkeit.

Soweit ich weiß soll die Signature Collection ab 2014 mit nicht mehr als ein bis zwei Düften pro Jahr wieder aufgelegt werden. Schön, dass diese Duftschätze nicht in der Versenkung verschwinden werden!
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Sigune:

Tamina:

... berührt, getroffen, einen inneren klang ... sehr komplexer und auch widersprüchlicher ... schönheit, die nicht glätte bedeutet sondern das leben mit allen facetten, ... leben ist voller liebe. ... strahlt, ... vielleicht schwülstig.

... finde es ganz wunderbar beschrieben! (Aber Achtung: Lass das nur nicht den Ketjap lesen Wink )

... die Unterschiede zwischen den Individuen signifikanter sind als die zwischen den Geschlechtern.

Wieso, da hat jemand offenbar mal richtig Spasss? Hab ich auch, und sogar noch ganz anderen Sachen, wo ist das Problem?
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Ich kenne nur zwei Düfte aus der Les Nombres d'Or Serie. Einen davon, den Cuir, habe ich ja Wink und über die Anschaffung des Vetivers denke ich gerade so nach.

Beide Düfte finde ich äußerst komplex mit einem gut erkennbaren Duftverlauf. Eigentlich schätze ich eher lineare Düfte. Bei Mona di Orio ist das anders. Vielleicht auch, weil man am Ende des Duftes immer noch erkennen kann, aus welcher Richtung er gekommen ist und wo sein Anfang war - wie bei einem guten Roman. Ich glaube das wäre auch ein gutes Bild, denn das erst Wort, dass mir bei diesen Düften in den Sinn kam, war "episch". Die beiden Düfte haben mich sofort gefangen genommen, aber einfach finde ich sie nicht. Ich könnte sie nicht nicht immer tragen.
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Gerry:
Ich kenne nur zwei Düfte aus der Les Nombres d'Or Serie. Einen davon, den Cuir, habe ich ja Wink und über die Anschaffung des Vetivers denke ich gerade so nach.

Ich habe hier in Berlin in einer neuen Parfümerie großzügig von den beiden Miniauren bekommen. Das Vetyver gefällt mir nach mehrfachem Testen nicht mehr so. Er ist "ganz nett" krautig und zeitgemäß, aber leider dominiert der Vetyver nicht so. Er ist mir für die inzwischen 160 EUR einfach zu harmlos. Ein Gruß Very Happy
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@Ketjap, es gibt (zumindest von meiner Seite) kein Problem. Das war ein augenzwinkernder Seitenhieb auf Deine kritische Aueinandersetzung mit den "Emotionen", der man dieser Tage hier wirklich nicht entgehen kann.

@MdO Vetyver: Harmlos finde ich ihn nicht. Für mich ist er das bessere "Encre Noire" und damit auf einer Stufe mit "Sycomore". Nur nicht so schmeichelhaft und glatt.
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Aava:
- Sie verbinden alt hergebrachte Parfumeurskunst, einen in meiner Nase sehr traditionellen Ansatz, mit modernen Elementen.

magst du das etwas genauer erklären? was ist ein traditioneller ansatz und wo ist der bei mdo zu erkennen?

Aava:
Mona di Orio Düfte sind aus Liebe zum Parfum und im absoluten Einlassen auf den Schaffensprozess geboren. Es geht hier um Parfum und nur um Parfum.

ein duftbaustein fordert den nächsten, das entstandene wieder den nächsten. ist das so gemeint?

Aava:
Soweit ich weiß soll die Signature Collection ab 2014 mit nicht mehr als ein bis zwei Düften pro Jahr wieder aufgelegt werden.

uff, nur ein bis zwei düfte pro jahr Shocked
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Antoine:
Mich würde interssieren, was Euch an den Düften von MdO anspricht. Was ist das Besondere? Seht Ihr Gemeinsamkeiten, einen roten Faden, Parallelen zu anderen Dufthäusern?
Hmm, hat Mona di Orio lange genug gelebt, dass sich schon ein roter Faden ausmachen lässt? Ich meine schon, zumindest in Ansätzen.

Bezüglich des Stils - ihre Düfte scheinen eher kompakt zu sein und haben nicht die Luftigkeit der Parfums eines Ellena oder Kurkdjian mit ihren kurzen Pyramiden. OK, ihr weißer Moschus "Les Nombres d'Or -Musc" ist schon irgendwie fluffig, aber für einen weißen Moschus nicht so ausgeprägt wie ich es sonst kenne.
Parallelen zu anderen Dufthäusern oder Parfumeuren sehe ich eher wenig. Ihre Düfte stehen sehr für sich selbst, so wie von Aava beschrieben. Mag Francis Kurkdjian wie ein Jazzmusiker andere Düfte zitieren und weiter entwickeln, mag Jean-Claude Ellena sich bei jedem Duft überlegen, wie er damit die Duftwelt revolutionieren kann ( Wink ), mögen die Hausparfumeure der Traditionsmarken ihr Handeln ständig mit der Geschichte abgleichen, so wirkt Mona di Orios Schaffen selten autark.
Ich habe immer so romantische Vorstellungen, wie ein neues Parfum entwickelt wird, und während in meinen Bildern bei anderen Parfumeurinnen und Parfumeuren grundsätzlich Referenzdüfte mit auf dem Tisch stehen, könnte bei Mona die Orio der Startpunkt der Rohstoff sein. Bei "Les Nombres d'Or – Oud" kann ich es mir gar nicht anders denken, als dass sie am Anfang am Rohstoff Oud schnupperte und sich unabhängig von dem, was es schon an Ouddüften gibt, eine eigenen, neuen Rahmen für diese Note suchte. Was ihr gelungen ist: die Oudinterpretation ist besonders. Das sind nur Mutmaßungen, keine Ahnung, wie die Düfte entstanden sind, aber mit dieser Beschreibung möchte ich erläutern, wie ich die Düfte empfinde.
Dass Mona die Orios Parfums so für sich stehen, erleichtert einerseits den Zugang, weil für das Verständnis nicht die ganze Parfumgeschichte bekannt sein muss, andererseits gibt es auch kein "Koordinatensystem", aufgespannt aus anderen Düften, die einen eine Annäherung erleichternden Startpunkt liefern könnten.
Apropos Zugang - zumindest außerhalb der "Les Nombres D’Or"-Serie machen es einem die Düfte nicht einfach damit: "Chamareé", "Nuit Noire", "Lux", "Carnation" wollen erobert werden, mit ihnen muss gerungen werden. Es sind keine Werke, die beim ersten Schnuppern gefallen wollen. Kein Wunder, dass Luca Turin damit nichts anfangen konnte. Wer nur kurz einen Papierstreifen einsprüht, wird keine Chance haben, die Parfums zu verstehen. Sie offenbaren sich erst nach mehrmaligem Tragen.

Andere sehen es nicht so, aber ich empfinde Mona die Orios Parfums als eher ernst. Selbst das grelle "Lux" ist keineswegs fröhlich, es lächelt nicht. Das ist etwas, was mir oft nicht gefällt und ich denke, dass ist der Grund, warum ich mich mit "Les Nombres d'Or – Cuir" und "Les Nombres d'Or – Ambre" schwer tue. In "Les Nombres d'Or – Vetiver" ist passenderweise nicht nur das grünlich-frische Vetiverylacetat, sondern auch das erdig-rauchig-torfige Vetiveröl enthalten (meine ich zumindest zu riechen). Diese Ernsthaftigkeit passt hervorragend zur Vanille, die mir sonst oft zu gourmandig, süß und beliebig ist. Deswegen ist das dunkle, herbe "Les Nombres d'Or – Vanille" mein Lieblingsvanilleduft. Und auch mein Lieblingsduft von Mona die Orio.
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Ronin:
könnte bei Mona die Orio der Startpunkt der Rohstoff sein. [...] In "Les Nombres d'Or – Vetiver" ist passenderweise nicht nur das grünlich-frische Vetiverylacetat, sondern auch das erdig-rauchig-torfige Vetiveröl enthalten (meine ich zumindest zu riechen).

Soweit ich weiß, ist der Duft ja tatsächlich darauf ausgelegt, alle Facetten des Rohstoffs auszuleuchten. Sowohl die krautig-frischen Aspekte als auch die erdig-dunklen Komponenten.
Ganz erstaunlich finde ich auch, wie unterschiedlich der Duft sich je nach Temperatur und Jahreszeit entwickelt. Sehr gelungen.

Ronin:
Kein Wunder, dass Luca Turin damit nichts anfangen konnte.

Laughing

So, und jetzt habe ich Lust auf die Vanille Shocked
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Ronin:

(...) Bei "Les Nombres d'Or – Oud" kann ich es mir gar nicht anders denken, als dass sie am Anfang am Rohstoff Oud schnupperte und sich unabhängig von dem, was es schon an Ouddüften gibt, eine eigenen, neuen Rahmen für diese Note suchte. (...)

sie wäre dann so etwas wie graubner, frühtrunk usw., selbstreflexive, essentielle, abstrakte malerei.
bei mdo: mit einem rohstoff beginnend entwickelt sich ein klang.
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Ronin:
(...)[Text s. o.] (....)
[offtopic: Hach!!! Nach diesem Posting würde ich, wenn ich ihn noch nicht kennen würde, Ronin anmachen! Ich würde ihm flirtige PN schreiben und romantische wie unanständige Phantasien entwickeln! ]

*räusper*
ontopic:
Zur Ernsthaftigkeit, dem abwesenden Lächeln bei MdO-Düften: Ich kann das sehr gut nachvollziehen. Ich kann (bei manchen) durchaus ein Lächeln "riechen"... aber es ist kein leichtes, heiteres, munteres oder gar verschmitztes, eher ein ruhiges, ausgeglichenes und aus einer etwas vergeistigt-hingegebenen tiefen Harmonie heraus.

Was ich persönlich sehr mag und als den vielleicht objektiven roten Faden erkennen kann: Das Fordernde.
MdO-Parfums fordern extrem - mehr, als ich es je bei anderen kennen lernen konnte und schon gar nicht in Serie.
Ich bin als Rezipientin richtig anspruchsvoll gefordert... und fühle mich dadurch wiederum sehr gemeint.
Die hohe Dialogfähigkeit bezieht sich bei MdO weniger bis gar nicht auf Parfumgeschichte, oder -trends, sondern auf das riechenden Gegenüber.
Das ist nicht ein gewollter Effekt, ein angestrebtes Ziel von MdO, möchte ich ins Blaue mutmaßen. Eher eine Nebenwirkung ihrer autarken Herangehensweise.
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Louce:

Die hohe Dialogfähigkeit bezieht sich bei MdO weniger bis gar nicht auf Parfumgeschichte, oder -trends, sondern auf das riechenden Gegenüber.

wenn ich parfüm als kunst begreife, dann ereignet sich die kunst im dazwischen, zwischen künstler und träger. zwischen beiden entsteht ein gedehnter duftraum.
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Tamina:
Aava:
- Sie verbinden alt hergebrachte Parfumeurskunst, einen in meiner Nase sehr traditionellen Ansatz, mit modernen Elementen.

magst du das etwas genauer erklären? was ist ein traditioneller ansatz und wo ist der bei mdo zu erkennen?

Mona di Orio war Schülerin von Edmond Roudnitska, der solche Parfumgroßartigkeiten wie Eau Sauvage oder Eau d'Hermès geschaffen hat. Ich habe vor kurzem hier im Forum gelesen, ich weiß nicht mehr, wer es gepostet hatte (Ronin?), dass zu ihrer Ausbildung auch gehörte, sich z.B. kulturell zu bilden. Mona di Orio hat also keine perfumery school wie z.B. Givaudan besucht, sondern ganz traditionell ist das Handwerk, die Kunst und die Liebe zur Kreation, vom Meister an die Schülerin weitergegeben worden. Noch dazu kann man meiner Meinung nach in manchen ihrer Düfte den Einfluss Roudnitskas riechen. Vergleicht man z.B. den Auftakt eines Eau d'Hermès mit dem Auftakt Carnations, kann ich da v.a. in der indolischen Note und der Komplexität, die langsam hinter den ersten Duftnoten hervorbricht, durchaus Gemeinsamkeiten entdecken, ohne dass ich soweit gehen würde, Eau d'Hermès als Referenzduft für Carnation zu sehen. Dazu sind die Kreationen von mona di Orio zu eigenständig, als dass sie sich auf andere Düfte in Gänze beziehen oder auf sie verweisen würden. Den Einfluss ihres Lehrers merkt man gerade ihren frühen Kreationen aber dennoch an. Für meine Nase verläuft sich dieser Einfluss in ihrer neueren Kollektion und eine größere Eigenständigkeit der Schülerin ist für mich deutlich erkennbar. Das meine ich mit Modernität. Mona di Orio hat ihr Handwerk ganz traditionell gelernt und hat es fortentwickelt, zeitgemäßer gestaltet und ich wäre sehr neugierig, wohin die Reise noch gegangen wäre, wenn sie nicht so früh gestorben wäre. Übrigens wäre ein Beispiel für einen wie ich finde recht modernen Ansatz in ihren Düften z.B. die Verwendung und Einbindung der Wachholdernote in Les Nombres d'Or - Cuir.

Tamina:
Aava:
Mona di Orio Düfte sind aus Liebe zum Parfum und im absoluten Einlassen auf den Schaffensprozess geboren. Es geht hier um Parfum und nur um Parfum.
ein duftbaustein fordert den nächsten, das entstandene wieder den nächsten. ist das so gemeint?

Nein, so war's nicht gemeint. Wie ich oben beschrieben habe, hat in meiner Vorstellung Mona di Orio einen anderen Zugang zur Kunst, ein Parfum zu kreieren, als es z.B. ein Givaudanschüler oder ein Parfumeur, der sich für einen großen Konzern nach Vorgaben, Marketingstrategien und -budjets richten muss. Bei Mona di Orio ging es um das Parfum. Mit Schaffensprozess meine ich nicht, was letztlich als fertiges Produkt, als Duftnote entstanden ist und von uns wahrgenommen wird. Mit Schaffensprozess meine ich die Art, wie sie ein Parfum kreiert hat und was dabei wichtig war. Im Mittelpunkt stand hier das Parfum und der Prozess seiner Erschaffung. So schwer zugänglich, wie es manche Mona di Orio Düfte sind, können sie nicht im Ansinnen, eine breite Masse ansprechen zu wollen, kreiert worden sein. Ein Mona dir Orio Parfum ist um seiner selbst Willen geschaffen worden. Das meine ich.

Tamina:
Aava:
Soweit ich weiß soll die Signature Collection ab 2014 mit nicht mehr als ein bis zwei Düften pro Jahr wieder aufgelegt werden.

uff, nur ein bis zwei düfte pro jahr Shocked

Soweit ich weiß. Sicher bin ich mir aber nicht.
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Louce:

Was ich persönlich sehr mag und als den vielleicht objektiven roten Faden erkennen kann: Das Fordernde.
MdO-Parfums fordern extrem - mehr, als ich es je bei anderen kennen lernen konnte und schon gar nicht in Serie.
Ich bin als Rezipientin richtig anspruchsvoll gefordert... und fühle mich dadurch wiederum sehr gemeint.
Die hohe Dialogfähigkeit bezieht sich bei MdO weniger bis gar nicht auf Parfumgeschichte, oder -trends, sondern auf das riechenden Gegenüber.
Das ist nicht ein gewollter Effekt, ein angestrebtes Ziel von MdO, möchte ich ins Blaue mutmaßen. Eher eine Nebenwirkung ihrer autarken Herangehensweise.

Sehe ich absolut und ganz und gar genauso Smile
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Aava:
Tamina:
Aava:
- Sie verbinden alt hergebrachte Parfumeurskunst, einen in meiner Nase sehr traditionellen Ansatz, mit modernen Elementen.

magst du das etwas genauer erklären? was ist ein traditioneller ansatz und wo ist der bei mdo zu erkennen?

Mona di Orio war Schülerin von Edmond Roudnitska, der solche Parfumgroßartigkeiten wie Eau Sauvage oder Eau d'Hermès geschaffen hat. Ich habe vor kurzem hier im Forum gelesen, ich weiß nicht mehr, wer es gepostet hatte (Ronin?), dass zu ihrer Ausbildung auch gehörte, sich z.B. kulturell zu bilden.

Das hatte ich unter einen Blogeintrag geschrieben, wurde jedoch sofort gelöscht. So ein Alphatierding. Ich kann ja auch ganz schön besserwisserisch sein. Aber schau Dir mal den Markentext zu "Mona di Orio" an.
Zuletzt bearbeitet von Ronin am 20.02.2013 - 04:55 Uhr, insgesamt einmal bearbeitet
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Aava:
Ich habe vor kurzem hier im Forum gelesen, ich weiß nicht mehr, wer es gepostet hatte (Ronin?), dass zu ihrer Ausbildung auch gehörte, sich z.B. kulturell zu bilden.

Das war wohl der Markentext aus meiner Feder.
Ganz unbescheiden: Ich finde den auch nach mehr als 1 Jahr noch recht gut. Cool
Markentext MdO
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Ronin:
(...) Aber schau Dir mal den Markentext zu "Mona die Orio" an.

Louce:
Das war wohl der Markentext aus meiner Feder (...)

Ich lass mal diese Zeitgleich-Dopplung stehen.

SmileSmileSmile
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Ronin:
Aava:
Tamina:
Aava:
- Sie verbinden alt hergebrachte Parfumeurskunst, einen in meiner Nase sehr traditionellen Ansatz, mit modernen Elementen.

magst du das etwas genauer erklären? was ist ein traditioneller ansatz und wo ist der bei mdo zu erkennen?

Mona di Orio war Schülerin von Edmond Roudnitska, der solche Parfumgroßartigkeiten wie Eau Sauvage oder Eau d'Hermès geschaffen hat. Ich habe vor kurzem hier im Forum gelesen, ich weiß nicht mehr, wer es gepostet hatte (Ronin?), dass zu ihrer Ausbildung auch gehörte, sich z.B. kulturell zu bilden.

Das hatte ich unter einen Blogeintrag geschrieben, wurde jedoch sofort gelöscht. So ein Alphatierding. Ich kann ja auch ganz schön besserwisserisch sein. Aber schau Dir mal den Markentext zu "Mona die Orio" an.

Ah, siehste, hab ich's doch richtig in Erinnerung gehabt, dass du derjenige warst. Ich hatte deinen Beitrag gelesen, bevor er wieder gelöscht wurde Smile Danke für den Hinweis auf den grandiosen Markentext (Danke Louce!). Den kannte ich noch gar nicht, hab ihn aber eben kurz überflogen. Da steht ja alles und genau so meinte ich, was ich weiter oben geschrieben habe.
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