BlackCat

Ein sportliches Krokodil muss aquatisch, frisch und grün sein. Lacoste-Krokos sind eben grün. ;o)

Müsste ich mich auf eine Sportart festlegen, wäre es natürlich Wassersport, spezielle gesagt wohl Wasserski. An Land sind Krokodile ja eher ausgesprochen träge. Und dieser Duft kommst spritzig-frisch daher, liegt angenehm leicht auf der Haut und vermittelt absolut den Eindruck eines sportlichen Dufts. Den Green-Splash-Akkord lass ich mal als netten Einfall durchgehen, wenn ich mir auch sicher bin, dass es sich um eine reine Fantasiezutat handelt.

Das Problem an der ganzen Sache: genauso schnell wie das Wasserski-Kroko an einem vorbeirauscht, genauso schnell ist auch der Duft wieder weg. Die Haltbarkeit ist grottig. Erst werden ihm die Kniee weich, es haut ihn von den Brettern und dann isser weg. Es bleibt nur ein gerade noch erahnbarer Hauch von frisch gewaschen. Und das ist schade, denn der Duft an sich ist ganz nett. Nichts besonderes, aber gut tragbar. Massentauglich vermutlich auch. Nur die Haltbarkeit müsste eben dringend besser werden.

Derweil liegt das Kroko kaum wahrnehmbar am Ufer und sonnt sich. Naja, wenigstens ist es frisch gewaschen... ;o)

...nee, besser wegschütten das Zeugs...

Ich versuche ja immer mir mit meinen Kommentaren Mühe zu geben, egal ob nun Mainstream, Drogerie oder Nische. Aber wenn sich die Duftdesigner so wenig Mühe mit den Düften geben wie hier, sehe ich das ehrlich gesagt gar nicht ein. Da bin ich jetzt mal bockig.

Dieses Wässerchen ist so egal wie es einem die Gesundheit sein sollte, wenn man wie im Chiemsee-Logo ohne Fallschirm von einer Klippe springt. Da sollen so viel schöne Sachen drin sein und man riecht rein gar nix davon. Nur blumig-fruchtig-süß-gepanscht, alles schon tausendmal dagewesen und viel besser noch dazu. Die Haltbarkeit bewegt sich zwischen jetzt und gleich, grad gesprüht, schon wieder wech.

Unverschämt so etwas zum Kauf anzubieten. >:o(

Die glühende Hitze der Wüste, verspricht Yves Rocher, gebündelt im Flakon zum Aufsprühen für JederMann. Auch die Farbgebung des Flakons erinnert an das Flackern der Hitze über dem heissen Wüstensand, jenes Flimmern, was auch die als Fata Morgana bekannten Luftspiegelungen hervorruft, die einem etwas vorspiegeln, was gar nicht da ist.

Ähnlich verhält es sich mit diesem Duft. Da die Zeder dominiert und auch die Bergamotte sehr präsent ist, denke ich bei diesem Duft dann doch eher an einen Spaziergang im Nadelwald denn an einen heissen Tag in der Wüste. Die Zitrusfrüchte und die Tonkabohne nehme ich nicht einzeln war, sie fügen sich aber als charmanter Unterton ins Bild. Man sitzt also an einem heissen Tag in der Wüste, starrt auf den Horizont und sieht einen Zedernwald so real vor sich, dass man ihn riechen kann.

Dieser Duft ist also vielleicht nicht das, was der Schöpfer gerne wollte, aber er ist ein angenehmer, frisch-würziger Herrenduft mit dezenten warmen Untertönen. Gut zu tragen, nicht besonderns aufdringlich, insgesamt aber auch nicht besonders auffällig. Für den Preis allemal keine Fehlinvestition, denn als Alltagsduft eine gute Alternative zum 08/15-Deo. Und vor allem auch langlebiger. Nicht mein persönlicher Geschmack, aber insgesamt doch gut.

"Hallo! Du siehst ja wunderbar aus! Aber..." - (zieht die Luft hörbar tief durch die Nase ein) - "...geht es dir auch gut? Irgendwie riechst du nach Hustensaft für Kinder..."

Genau das könnte einem passieren, wenn man Christina Aguileras "Royal Desire" auflegt. Vielleicht kennt noch jemand den voll-sythetischen Duft des knallpinken Saftes aus Kindertagen, der ein kleiner Trost für die doofen Viren war, weil er so köstlich-künstlich-süß schmeckte. Für ein Date halte ich das jedoch für eher hinderlich, aber vielleicht bin ich ja auch nur ein bisschen engstirnig. ;o)

Zwar habe ich grundsätzlich mal nichts gegen Düfte von Prominenten. Was mich aber stört ist die fast schon stoische Gleichgültigkeit, mit der die meisten scheinbar dem Zeugs ihren Namen leihen und sich nur selten die Mühe machen, mal genau hinzusehen/hinzuschnuppern, was da in Flakons gebannt wird. Zu oft ist der auch das Beste am ganzen Duft - leider. Und auch die gestelzten Namen, die so rein gar nichts mit dem zu tun haben, was einem da aus dem Flakon entgegen weht, ärgern mich. Das ein "royales Verlangen" in den meisten Fällen absolut nichts mit einem Duft zu tun hat, wissen wir ja nicht erst seit den Winsors. Also bitte...

Dieser Duft hier hat dann bei mir noch einen extra schwereren Stand: ich mag Christina Aguilera nicht!!! Die nervt mich, seit sie ihr Genie in einer Flasche vergessen hatte...oder so...und ich wünschte, sie säße in dieser Flasche. Korken druff und wech.

Der Duft ist mir dann aber doch ein bisschen sympathisch. Aber auch nur ein bisschen. Aus rein nostalgischen Gründen. Ich würde da heimlich ab und an mal dran schnuppern. Oder nippen. Also am Hustensaft. Mehr aber auch nicht.

Was hat wohl Calvin Klein dazu bewogen, diesen Duft mit "Contradiction" zu betiteln? Wo ist er, der namensgebende Widerspruch? Ich mache mich auf die Suche...

Der Duft öffnet sehr grün und wird dann langsam etwas weicher. In der Kopfnote fallen mir Limette und Lavendel auf und passen sehr gut zusammen, gefällt mir wirklich gut. Nach ein paar Minuten wird der Duft dann etwas weicher, ohne seine männliche Note zu verlieren. Ich kann keine der würzigen Zutaten eindeutig indetifizieren, sie geben jedoch ein harmonisches Bild wieder.

Dann tritt die Basis hervor, weich, schmeichelnd, leicht holzig und immer noch etwas grün. Dezente Wärme nehme ich auch wahr, so als wenn einem am Abend noch die letzten Sonnenstrahlen das Gesicht wärmen, während man über den Beinen schon eine kuschelige Decke liegen hat. Eine wirklich sehr schöne Kombination, die ich mich durchaus für meinen Mann vorstellen kann - und bei dem hätte ich an alles gedacht, aber nicht an Calvin Klein. ...naja, an fast alles... ;o)

Vielleicht hat der Schöpfer das gemeint? Ist das der Widerspruch? Dass Calvin Klein gute Düfte macht, wissen wir. Dass er zum Mainstream gehört, auch. Aber das muss ja kein Widerspruch sein.