DanielFR87

DanielFR87

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16 - 20 von 59
DanielFR87 vor 10 Jahren 16 5
10
Flakon
10
Sillage
10
Haltbarkeit
10
Duft
Tropisch schwarz
Oft in Läden gestestet, jetzt endlich durch Sharing bei mir angekommen.

Um die 100%-Wertung zu erklären muss ich ein wenig an Vorabinfo ausgeben.
Ich habe Familie auf den Hawaiiinseln da meine Tante einen gebürtigen Hawaiianer geheiratet und mit ihm in seine Heimat gezogen ist. Dementsprechend war ich mittlerweile mehrfach drüben und konnte auch viele olfaktorische Eindrücke mitbringen.

Die Duftpyramide oben ist für mich gut nachzuvollziehen, allerdings ist alles zu dicht verwoben um alles wirklich zu zerriechen.
Der Auftakt von Black Orchid ist ein Monster und eine Herausforderungen die mich sofort in ihren Bann schlägt.
Was ich rieche ist der volle Duft des Hawaii Tropical Garden bei Hilo. Eine schwere, schwüle Mischung aus tropischen Blumen und Früchten unterlegt mit einer Spur Salzigkeit vom Meer her und auch ein wenig erdige Muffigkeit durch all die Abbauprozesse in so einem Ökosystem(wahrscheinlich ist das die Trüffelnote).Fast schon überreif. Ich kanns bei bestem Willen nicht ordentliche zerlegen, meine Nase wird einfach sofort auf die Inseln in den Regenwald katapultiert. Für mich ganz großes Kino und mit vielen schönen Erinnerungen verbunden.
Danach konzentrieren sich die fruchtigen Noten auf eine sehr schwarze und reife Johannisbeere und verbinden sich mit einer fleischigen, sehr dunklen und schweren Blüte, wahrscheinlich die namensgebende Orchidee mit ein wenig Lotus. Die anderen Blumen und Früchte bleiben vorhanden, bleiben aber etwas im Hintergrund. Dazu eine gehörige Portion Gewürze die den Duft in dieser Phase deutlich maskuliner machen als man erwarten möchte.
Unter dem Akkord aus Johannisbeere, Orchidee und Gewürzen kommt die Basis zum Vorschein.
Ein verführerischer Cocktail aus fast schon schwarzer Schokolade(75% Kakao oder aufwärts), cremiger Vanille, angerauht mit einer Spur Weihrauch und einer gehörigen Dosis eher herben Patchoulis der alles nochmals dunkler macht und eine verklebung durch Schoko verhindert.
Wie dicht und fast schon greifbar dunkel der Duft gewebt ist, erinnert mich ein wenig an die Art wie M7 Oud Absolu seinen Träger umwabert. Black Orchid legt einen ähnlichen dunklen Umhang um seinen Träger/seine Trägerin.

Für mich ist Black Orchid das was die uns bekannten, gängigen Herren Club-und Mackerdüfte gerne wären. Unheimlich Charakterstark, exklusiv und er strahlt für mich tatsächlich eine Art dampfender Erotik und Sinnlichkeit aus die schwer zu erklären ist. Black Orchid ist einfach sexy.
In seiner Eigenheit und schieren Kraft erinnert er mich an Angel, aber in einer viel schwärzeren und erwachseneren Ausgabe (Evtl. ein Angel Black, Night oder Goth Angel)

Ich glaube zu Haltbarkeit und Sillage muss ich wenig sagen. Bei mir bestimmt 14-15 Stunden auf der Haut und ohne Probleme eine Raumfüllende Duftwolke wenn man nicht dezent dosiert.

Black Orchid ist nicht casual. Zum Ausgehen gemacht und dabei sollte es meiner Meinung nach auch bleiben. Passt nicht ins Büro oder zum Rumgammeln oder einfach spazierengehen.
Eventuell im Frühling tragbar wenns zum Abend hin noch kalt wird, aber insgesamt eher herbst- und winterlich. Wobei ich die tropische Kopfnote irgendwann einmal bei tropischen temperaturen testen muss.
Für Damen und Herren gleichermaßen, wobei der Fokus je nach Phase in der Duftentwicklung mal mehr maskulin oder feminin ist.

Black Orchid erweckt in mir ganz viele schöne Bilder und Eindrücke, und das mit einer Kraft die sich gewaschen hat. Ich kann nicht anders als ihm meine dritten 100% hier auf Parfumo zu geben.
5 Antworten
DanielFR87 vor 10 Jahren 5 1
2.5
Flakon
7.5
Sillage
10
Haltbarkeit
2
Duft
Dessertschale so ganz ohne KFZ-Gefühl
Während ich mich durch die Fahrenheits getestet habe, konnte ich natürlich auch das neue Parfum nicht ignorieren. Hätte ich es nur besser getan...

Für mich ist Fahrenheit Parfum vom ersten Sprühen an ein erschlagender Mix aus schweren und süssen Zutaten.
Die angegebene Kopfnote kann ich praktisch garnicht ausmachen. Ich rieche dunkle, schwere Mandarine. Erinnert mich etwas an M7 aber fruchtiger und süsser.
Eigentlich gehts von da aus auch direkt in die Basis. Die dunkle Frucht verbindet sich mit einer Überdosis Vanille, Amber und Benzoe. Im Hintergrund rieche ich ganz schwach ein bisschen das klassische Veilchen+Leder, aber primär ist das hier für mich ein schwerer, klebriger Vanillduft mit Fruchtansätzen.
Wenn die Basis nicht mehr ganz so heftig ist, rieche ich ein wenig Holz durch, aber auch das verklebt mit zu viel Sirup.
Hat für mich praktisch null mit Fahrenheit zu tun und hat auch keinerlei Bezug zum Thema des Originaldufts. Dieser Flanker ist komplett am Ziel vorbei für mich.

Hier haben wirs mit einem EdP zu tun. Über Haltbarkeit und Sillage gibts nichts zu meckern. Bestimmt 12 oder 13 Stunden und das bei fast durchweg weitgreifender projektion.

Wie man sich schon denken kann, ist das hier ein Herbst/Winter Duft für den Abend. Zu Süss und schwer für Tagsüber oder zur wärmeren zeit.

Nope Dior, der ging daneben, zumindest wenn er Fahrenheit heissen soll.
1 Antwort
DanielFR87 vor 10 Jahren 8 4
5
Flakon
7.5
Sillage
10
Haltbarkeit
9
Duft
Räucherhölzer in Hülle und Fülle
Erstmal Danke an Goal74 für den Tausch durch den ich zu Wonderwood gekommen bin.

Ich will gleich weitermachen mit meiner Wahrnehmung des Duftes.

Sofort schlägt eine Mischung aus Weihrauch, Pfeffer und ein klein wenig Bergamotte(die ersten 2-3 Minuten) in meiner Nase ein. Recht scharf, nicht wirklich einladend auf den ersten Riecher, cool, mit viel Charakter und es macht die Nase frei für mehr.
Wenn sich die Kopfnote etwas beruhigt verschwinden Pfeffer und Weihrauch nicht, aber werden etwas weicher und legen sich auf das namensgebende Holzorchester, das sich nun zeigt.
Ich räuchere gerne über einer Kohle, und vor allem reine Edelhölzer. Oud, Sandel, Guajak und Zeder, alle habe ich hier in räucherbarer Schnipselform. Wonderwood bietet im Herzen fast den selben Eindruck wie eine Sammlung an Räucherhölzern, vor allem weil der Weihrauch sehr lang durch den Duft begleitet. Für mich schwierig komplett zu zerlegen. Mal eher sanft, pudrig-süsser Sandelrauch, mal eher harzig und maskuliner durch Guajak dann wieder etwas grüner und rauer durch die Zeder. Ich habe das Gefühl, dass die Herznote etwas sprunghaft ist. Je nach meinem Aktivitätsgrad und Umgebungstemperatur drängen sich andere Noten nach vorne, aber immer Holzrauch satt.
Die Basis erinnert mich später, durch eine ordentliche Portion trockenen, holzigen Vetiver, stark an Encre Noire. Allerdings weniger düster, wärmer, und durch eine Prise Oud leicht orientalisch und etwas schmutziger.
Durchgängig elegant und edel, kein Pressholz wie im schwedischen Möbelhaus.

Wonderwood hält auf meiner Haut wie Industriekleber. Locker 12 Stunden, und eine Dusche reicht nicht unbedingt um ihn verschwinden zu lassen. Sillage ist nicht ganz so extrem, aber auch kräftig irgendwo um die 2 Meter. Ist eben ein gut gemachtes EdP.

Ich persönlich finde ihn recht vielseitig solange es nicht großartig mehr als 20 Grad hat. Ein warmer, rauchiger Holzbolide ist für mich fast überall zu gebrauchen, ausser vielleicht als Erfrischungsduft oder Partybrüller (nicht durchschneidend genug). Arbeit, Dinner, Chillen, alles kein Problem.
Imo deutlich Maskulin, aber ich bin mir sicher die ein oder andere Dame kann ihn auch abziehen, wobei ich ihn eher bei dunkleren frauentypen verorten würde.

Ein sehr gut gelaufener Tausch und für mich der beste reine Holzduft in meiner Sammlung
4 Antworten
DanielFR87 vor 10 Jahren 4
7.5
Flakon
8
Sillage
7.5
Haltbarkeit
7.5
Duft
Fahrenheit meets Dior Homme Sport
Bei meinen Tests durch die Fahrenheit-serie konnte ich das Aqua natürlich nicht ignorieren.

Der Auftakt erinnert mich sofort an Dior Homme Sport. Die Aquatische Art wie die Zitrusfrüchte hier eingesetzt werden trägt eine sehr ähnliche Handschrift. Fast zum trinken frisch. Etwas weniger scharf, wegen Grapefruit und Mandarine statt purer Zitrone, aber doch irgendwie verwandt.
Danach kommt Fahrenheit wie ich es kenne, aber leichter und angereichert mit ein wenig Minze, aber doch das bekannte Petroleum-veilchen. Dieses Bildet auch das Herz dieses Duftes.
Danach bleibt es auch in der Basis bei einem leichteren, etwas weniger kantigen Fahrenheit. Leder mit etwas grünem Vetiver, aber weniger warm und weich. Deutlich grüner.
Im Prinzip passiert hier wenig neues. Man nehme Fahrenheit und ergänze den Zitruskopf von DHS(minus Iris) und mache das ganze etwas leichter und heller.

Keineswegs ein schlechter Duft, aber DHS ist eleganter und das original Fahrenheit hat mehr Charakter. Für mich persönlich passt der überaus frische Auftakt einfach nicht so wirklich mit Petroleum und Leder zusammen.
Für eingefleischte Fahrenheit Fans die unbedingt eine Sommerversion brauchen durchaus angebracht, aber ich bleibe bei Homme Sport.

Haltbarkeit liegt bei gut 7-8 Stunden und die Sillage liegt im Mittelfeld bei ca. einer Armlänge. Passt für einen Frühlings/Sommer-Duft.

Nichts wirklich Neues, nicht wirklich stimmig, aber einen Blick Wert wenn man kein Problem mit frischen Düften und Fahrenheit an sich hat.
0 Antworten
DanielFR87 vor 10 Jahren 4
7.5
Flakon
7.5
Sillage
10
Haltbarkeit
9
Duft
Motor Mojo
Zu Beginn verliere ich immer ein paar Worte darüber wie ich zu einem Duft gekommen bin. Bei Fahrenheit werdens ein paar mehr, da der Weg recht lang war.
Einige Zeit lang fand ich Fahrenheit nicht wirklich anregend. Zu petrolig, zu viel Blumen, irgendwie seltsam. Mehrfach getestet, aber nie wirklich für gut befunden.
Durch Parfumo und weiteres Testen(Tuscan Leather La Yuquawam), kam ich zu der Erkenntnis, dass gerade Petroliges und Ledriges herrlich interessant sein kann.
Da ich mir , um auf einem anstehenden Musikfestival nicht ganz unzivilisiert zu riechen und keinen wertvollen Flakon beim Camping zu riskieren, eine Dose Axe Peace geholt hatte welches ich auch erstaunlich gut fand, kam auch Fahrenheit wieder auf meinen Bildschirm(Peace ist praktisch das Cheapy-Fahrenheit).
Ausgiebig durch die Familie getestet und am Ende das klassische EdT gekauft.

Wie riecht er denn nun und was finde ich so gut daran?
Zum Auftakt erstmal ein Schuss Zitrus(am ehesten eine dichte Mandarine ähnlich wie bei M7) und dazu eher balsamische Kamille und Lavendel die das ganze weicher machen.
Im Herzen, wenn die Zitrusnote sich verflüchtigt hat, findet sich der berühmte Petroleum/Motoröl-Akkord. Ich schätze er setzt sich aus de Kamille der Kopfnote, dem sehr Präsenten Veilchen und einer Prise Zeder zusammen. Unverkennbar, maskulin, gleichzeitg warm und kühl. Blumig und Krautig und gleichzeit städtisch modern, grün und zivilisationsgrau in Einem.
Zur Basis hin verfliegt der Werkstattduft und weicht einem warmen, eingeölten Leder. Warm, anschmiegsam wie ein guter Handschuh. Leicht süsslich durch würzig inszenierte Tonkabohne und immer noch mit einem grünen/erdigen Hauch von Vetiver.
Dieser Kontrast der Eindrücke ist es der Fahrenheit so einzigartig und anziehend macht. So viele extreme Kontraste in einem Duft sind etwas einzigartiges.

Fahrenheit ist für mich sehr vielseitig, sowohl im Bezug auf Klima als auch Anlass. Geht, solange man mit der Dosierung spielt, eigentlich zu jeder Jahreszeit, nur vielleicht nicht bei 30° aufwärts.
Für fast jeden Anlass tragbar solange man nicht übertreibt. Ideal zu Lederjacke und Jeans, aber auch gut zum Anzug wenn man eher urban und vor der Tür unterwegs ist. Vielleicht nicht für die Kirche, aber sehr vielseitig.

Haltbarkeit und Sillage sind Top. Locker 10-12 Stunden haltbar bei mir und kräftige Sillage für einen großen Teil der Tragezeit.

Fahrenheit ist ein Charakterkopf mit Kanten. Nicht für jeden, nichts für die Zielgruppe und 20-25, aber ein genialer Klassiker den es so nicht zwei mal gibt.
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16 - 20 von 59