DarkForest

DarkForest

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6 - 10 von 22
DarkForest vor 12 Jahren 17 5
7.5
Flakon
10
Sillage
10
Haltbarkeit
6
Duft
Die heilige Iris der Schlachthöfe
Dieser Duft ist anders, anders als alles vorher Gerochene. Über dem Duft liegt eine omnipräsente Metallnote wie noch bei keinem anderen bemerkt, man kann es förmlich schmecken. Dazu gesellt sich etwas stechend aldehydiges in der Kopfnote, beides sehr reizvoll, da ich generell beide Komponenten gerne rieche. Hier ist es aber bis ins Extreme ausgekostet worden und kann einen leicht schon im Auftakt erschlagen.
In der Herznote tritt dann die Iris auf, garniert mit Milch und metal, metal, metal.

Bilder von einer in Blut getränkten, stählernen Iris, die auf einem See aus Milch schwimmt, erscheinen vor meinem Auge. Oder die badende Erzebeth Bathory die auf die badende Kleopatra trifft und sich garnicht schlecht verstehen.

Die in Milch geträkte Iris, die auf ihrem Bett aus Stahlwolle ruht, hält sehr lange an, bei mir 10 Stunden plus. Am Schluss bleibt eine sehr angenehme warme Note, im Kontrast zu der kühlen Kopfnote. Holz mit ganz feinen, filligranen Stahlauflagen.

Nach den cumshots habe ich, genau wie Ergoproxy, vergeblich gesucht, dafür geht's mitunter recht blutig auf meiner Haut zu.

Die Haltbarkeit ist sehr gut, hat schon fast Apom-Qualität, ein Duschgang kein Problem. Die Sillage exorbitant. Ein Sprühstoß und der Raum ist geflutet und SM richtet sich auch für längere Zeit als Besatzer ein; ein bisschen napoleonisches Verhalten. Er gewinnt zudem so gut wie jeden vom Stapel gelassenen Duftkrieg (spreche hier aus Erfahrung ^^).

Tragbarkeit: In diesem Punkt bin ich mir noch nicht ganz schlüssig und rätsel noch. Vielleicht auf Zugreisen um endlich mehr Freiraum zu haben, ja ok, hier spricht ein wenig der Dauerpendler aus mir ;-), oder auf dem CSD (ich glaube, dass werde ich ausprobieren)?

Ich werde wohl noch die passenden Gelegenheiten finden, habe nun genug Zeit zum Testen, denn mein 100ml Sonderflakon wird wohl bis zum Ende meiner Tage reichen. Zur Not wird er vererbt.

Aber erst einmal werde ich ihn als Heim und Haus Duft genießen, erleben oder vielleicht doch versuchen zu überleben? Wer weis.....


09.10.2012
So mit reichlicher Verspätung mal der Nachtrag zu dem Testlauf am Homo-Holiday:
Die große Überraschung blieb aus, war ja selbst gespannt wie es ankommt und wirkt aber was war? Nichts war. Ich führe es mal darauf zurück, dass ich zu sparsam dosiert habe, denn selbst dieser Brecher hat zu kämpfen bei der Duftarmee die an diesem Tag aufgefahren wird. Zweite Testphase wird nächstes Jahr in Angriff genommen. Dann wahrscheinlich mit einem kleinen Bad in Sécrétion Manifique ;-). Erfahrungswerte folgen lol.
5 Antworten
DarkForest vor 12 Jahren 14 4
7.5
Sillage
10
Haltbarkeit
8
Duft
Die Bartholomäusnacht zum Aufsprühen
Ich liebe die Romanverfilmung und auch wenn in ihr La Reine Margot und die besagte Nacht im Vordergrund stehen, bekommt man doch einen guten Eindruck von Katharina di Medici. Eine der mächtigsten Frauen der damaligen Zeit und Regentin eines der einflussreichsten Familienclans Europas.

Dieser Konzeptduft aus dem Hause Serge Lutens ist sehr beeindruckend. Der Duft nimmt einen mit in die Gefühlswelt und die politischen Machenschaften von Katharina di Medici.

Die Kopfnote: Ein medizinischer Auftakt, der eine Assoziation zu Katharina als Giftmischerin geben soll. Dieser Auftakt hält bei mir nur kurz an um dann das Herz freizulegen.

Die Herznote: Die Tuberose ist machtvoll, mysteriös und zwingt ihren Gegner in die Knie. Im späteren Verlauf legt sie sich wie eine Rüstung um einen, man hat sie als Verbündeten gewonnen. Zum Schutz vor den Intrigen am Hof und den politischen Ränkespielen.
Auf meiner Haut gesellt sich zu dieser mächtigen Tuberose eine dominante Herbe.

Die Basis entwickelt sich bei mir krautig bitter. Eine Bitterkeit, die nicht unangenehm ist und die wahrscheinlich auch bei Katharina zeitlebens unterschwellig mitschwang, bei den Bemühungen den Einfluss und die Macht ihrer Famile zu mehren; wobei auch vor Opfern in der Familie nicht zurückgeschreckt wurde.

Der Duft ist äußerst interessant aber auch fordernd, bei mir war es auch erst Liebe auf dem zweiten Blick/Rieher. Also nicht beim ersten Mal schon aufgeben wenn die Tuberose euch bezwingt.
4 Antworten
DarkForest vor 12 Jahren 2 4
5
Flakon
5
Sillage
7.5
Haltbarkeit
2
Duft
Erschlagen von einer 60 Pfund Himbeere kandiert!
Es dauerte doch länger bis ich diesen Exzess ausprobieren konnte. Selbst die Läden in Türkis sind sehr zurückhaltend beim Einkauf.

Nun habe ich ihn doch noch gefunden bei Galeria K.

Die Erwartungen waren groß, die Enttäuschung irgendwie absehbar.

Ich wollte ins Rokokko, alles überbordend, exzessiv in Ausformung und erschlagend und landete im Biedermeier mit einer kandierten Himbeere.

Bei dem Namen erwartete ich von Tonnen und Abertonnen von Waldbeeren und Erdbeeren erschlagen zu werden, ich hoffte es förmlich.

Was war, nach dem Himbeerunfall saß ich mit ihr im Biedermeier fest, zurückgezogen, nicht auffallend, brav.

Ein Duft entwickelt sich, wenn man den Anfangsakkord hinter sich lässt, der 08/15 Qualität hat. Nichts Auffallendes zeigt sich, nichts was einen fesselt oder bannen würde.

Man riecht ihn und wird ihn auch irgendwie schnell wieder vergessen.

Schade um eine Möglichkeit, die nicht genutzt wurde.
4 Antworten
DarkForest vor 12 Jahren 3
6
Duft
Like Ice in the Sunshine
Ja hier wurde mal ein Thema kompromisslos umgesetzt.

Mein Arm wandelt sich zu einer Eiskelle die tief eintaucht in ein hervorragend gemachtes Limonensorbet.

Lecker, fruchtig, erfrischend aber auf Dauer für mich dann doch zuviel des Guten.

Darum nur ein befriedigend, das aber von Herzen für die authentische Umsetzung.
0 Antworten
DarkForest vor 12 Jahren 8 1
7.5
Sillage
10
Haltbarkeit
5
Duft
Ich möchte dich gerne lieben aber du machst es mir schwer
Ach wie habe ich mich gefreut den Marquis zu empfangen. Als ich die Probe in meinen Händen hielt, habe ich mich erst einmal höflich auf dem Teststreifen genähert.

Der Auftakt ist alkoholisch fruchtig, ein Hauch von Mango scheint mich zu umwehen, wahrscheinlich Davana, aber generell bleibt die Fruchtigkeit unbestimmbarer. Das Herz wird stark von Frucht- und Gewürzkomponenten umspielt und ist sehr beständig, worauf ich später noch zurückkomme. Die Basis ist süßlich, balsamisch, holzig.

Da mir der Marquis so sehr schmeicheln konnte wurde ich verführt ihn auf der Haut zu testen.

Und hier wurde ich dann in Musterbeispielqualität belehrt, wie verschieden Teststreifen- und Hauttest ausfallen können.
Die Kopfnote entwickelt sich auf meiner Haut zu einem würzigen Pflaumenbrand, womit ich gut leben kann. Doch dann kommt die Transformation und die sadistische Seite des Marquis kommt zum Vorschein; die Herznote: ein nicht enden wollender Strom aus Tonnen von Trockenpflaumen versucht mich zu ertränken. Die erwähnte Beständigkeit tut ihr Übriges. Hier stoße ich doch teils an die Grenzen meiner masochistischen Seite; aber ich halte durch, Stunde um Stunde und werde mit einer angenehmen Basis belohnt. Sie hat nicht soviel mit der Basis vom Teststreifen gemein, ist süßlich vanillig mit einer erdigen Herbe des Pachouli und in weiter Ferne rieche ich noch ein Hauch von Leder. Die Ledergerte vielleicht die erst herbei geholt wird wenn man sich als würdig erweist?

Ich weis noch nicht was ich mit dir machen soll Marquis. Vielleicht läuft es auf eine Haßliebe heraus, was manchmal auch befriedigend sein soll.
1 Antwort
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