Dobbs

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96 - 100 von 100
Dobbs vor 11 Jahren 13 1
7.5
Flakon
5
Sillage
7.5
Haltbarkeit
5
Duft
Ein zarter Blumenstrauß in der Umkleidekabine
In meiner Jugend habe ich fast immer eine Jahreskarte fürs Schwimmbad gehabt und dadurch habe ich eine Zeit lang praktisch dort gewohnt. Ab und an habe ich beim Putzen geholfen und der Geruch der Sammelumkleidekabinen vor der Reinigung nachdem eine Horde Kinder/Halbwüchsige sich dort umgezogen hat, hat sich (leider) unauslöschbar in mein Hirn gegraben – eine undefinierbare Mischung aus Schweiß, Urin, Chlor, Stinkesocken, Shampoo und Duschgel … gut duften geht anders.

Fans mögen mir verzeihen, aber genau diese Dufterinnerung knallt mir mit der Kopfnote vor den Latz! Im ersten Reflex wollte ich mir das Zeug angeekelt sofort von der Haut schrubben, aber da ich hier glücklicherweise gelernt habe, nicht zu ungeduldig zu sein (was mich u. a. zu einem Fan von „Shalimar“ werden ließ), habe ich den weiteren Test heldenhaft durchgezogen und siehe da – nach einer guten halben Stunde durfte ich feststellen: der Duft hat was.

Aus einiger Entfernung zum eingesprühten Arm umweht mich ein leicht blumiger, frischer und sehr angenehmer, zarter Geruch. Kaum komme ich aber mit der Nase näher an den Arm, stehe ich wieder in der Sammelumkleide, die jetzt aber schon eine erste oberflächliche Reinigung hinter sich hat.

Dieser für mich mit so unangenehmen Erinnerungen verbundene Duftakkord wird glücklicherweise immer schwächer und ist nach ca. 4 Stunden nicht mehr wahrzunehmen. Es bleibt ein zarter, aber langlebiger Blumenhauch mit einer sanften, an warme saubere Haut erinnernden Moschusnote, die mir sehr gut gefällt.

Gern würde ich diesen Duft tragen, aber leider dauert mein Aufenthalt in der Umkleidekabine auch nach dem dritten Test einfach zu lange. Dufterinnerungen wird man anscheinend nicht los, werder im Positiven noch im Negativen. Und nach ein paar der anderen Kommentare zu schließen, bin ich auch nicht die einzige, der der Auftakt zu sehr nach Mensch riecht. Aber nichtsdestotrotz war es für mich ein unglaublich interessantes Dufterlebnis, das meinen olfaktorischen Horizont auf jeden Fall erweitert hat.
1 Antwort
Dobbs vor 11 Jahren 9 2
5
Flakon
7.5
Sillage
10
Haltbarkeit
10
Duft
Oberlecker
Nachdem "Musc Maori" mir als duftendes Pendant meiner Lieblingssüßigkeit einfach einen Tacken zuviel war, bin ich ein wenig skeptisch an meine Probe Loukhoum herangegangen.

Also erst einmal nur auf dem Teststreifen probeschnüffeln. Dort entfaltet sich sofort ein unverkennbarer Duft nach gebrannten Mandeln, der sich im Laufe der Zeit auch nicht großartig verändert. Lecker, aber möchte ich wirklich dauerhaft so riechen?

Auf meiner Haut dagegen ist der Duft schon vielschichtiger und um Längen besser. Die Kopfnote erinnerte mich ganz ungemein an die Weihnachtsseife „Snowcake“ von Lush: Marzipan mit einem leicht blümeligen Einschlag. Das ist doch schon mal ein ziemlich guter Anfang!

Kurz danach kommen die Mandeln ins Spiel und es entwickelt sich der schon erwähnte Duft nach gebrannten Mandeln, der jetzt aber weniger aufdringlich, sondern viel zarter und komplexer rüberkommt. Ich kann zwar die Rose nicht einzeln herausriechen, nehme aber mal an, dass sie dafür verantwortlich ist, dass der Jahrmarktseindruck so wunderschön abgemildert wird.

Die Herznote hält sich schon ein paar Stunden und geht ganz langsam in eine traumhafte Basis von kuscheligem Vanille-Moschus über, der die gebrannten Mandeln ab und an noch ganz leicht durchblitzen lässt.

Der Duft hält auf meiner Haut ca. 12 Stunden, da kann man bestimmt nicht meckern. Der vor zwei Tagen eingesprühte Teststreifen duftet übrigens immer noch wie eine Tüte gebrannte Mandeln vor sich hin.
2 Antworten
Dobbs vor 11 Jahren 3 1
5
Flakon
7.5
Sillage
5
Haltbarkeit
5
Duft
Schokoladenoverkill
Musc Maori habe ich nun mehrmals auf der Haut getestet und bin mir jetzt sicher: so gern ich auch Schokolade mag, möchte ich doch auf Dauer nicht danach duften.

An sich hat Pierre Guillaume hier ein für mein Empfinden sehr authentischen und leckeren Schokoladenduft kreiert. Von Beginn an kommt es mir vor, als hätte mich jemand in flüssige (glücklicherweise nicht heiße), süße Milchschokolade getunkt und da gibt es bestimmt schlimmere Schicksale :o).

Und jetzt kommt das Aber: genau, wie einem von zwei Tafeln Schoki auf einen Rutsch schon mal schlecht werden kann, gibt es auch beim Duft des Guten zuviel.

Die Blüten, die ich auf dem Teststreifen neben der übermächtigen Schokolade noch gut wahrnehme, kommen auf meiner Haut so gut wie gar nicht raus … da rieche ich nur Schokolade und noch mehr Schokolade, in der Basis noch mehr Schokolade ganz eben ein wenig abgemildert durch Vanille. Selbst der Moschus, den ich sonst immer und überall herausriechen kann, versteckt sich erfolgreich. Blöde Hautchemie!

Als Seelentröster auf dem Sofa ist dieser Duft bestimmt ein ausgezeichneter Begleiter, aber ich könnte mir sonst wirklich keine Gelegenheit vorstellen, diesen Duft zu tragen.

Zum Schluss stellt sich mir noch die Frage, wie man auf die schräge Idee kommen konnte, das Parfum nach den neuseeländischen Ureinwohnern zu benennen.
1 Antwort
Dobbs vor 11 Jahren 22 9
10
Flakon
7.5
Sillage
7.5
Haltbarkeit
10
Duft
Betrachtungen einer unerfahrenen Nase
Vor ein paar Wochen durfte ich das erste Mal an dem auf einen Teststreifen aufgesprühten Shalimar EdP schnüffeln. „Wer zur Hölle kann das ertragen?“ fragte meine zutiefst verstörte Nase – Gewürze, Teer, Zugsalbe waren meine ersten Assoziationen und da sich auf dem Teststreifen im Duftverlauf nicht mehr viel mehr tat, schwor ich mir, das Zeug nie wieder in meine Nähe zu lassen.

Dann aber hat mir die liebe Partyqueen in einem Duftpäck eine Probe Shalimar EdP dazu gelegt und in einem Anfall von Verwegenheit habe ich es dann doch an meine Haut gelassen. Vorgewarnt durch den ersten Test ließ ich die Nase von meinem Arm, ging alltäglichen Arbeiten nach, bis ich nach einer Viertelstunde immer wieder so einen leckeren vanillig-zitronigen Wohlgeruch wahrnahm. Konnte das Shalimar sein? Jepp, war es! In Hautnähe war immer noch die medizinisch-rauchige Note zu erschnuppern, allerdings lange nicht mehr so intensiv wie zu Beginn. Mit ein wenig Abstand zur Haut entwickelte sich ganz langsam ein unglaublich angenehmes Dufterlebnis, warm und kuschelig, leicht zitronig , einfach herrlich!

Nach etwa einer Stunde ist dann auch auf der Haut nichts mehr von der gewöhnungsbedürftigen Kopfnote zu vernehmen, es bleibt ein Traum von einem Duft, in dem warme Vanille überwiegt, die aber den Zitrusfrüchten der Kopfnote bis zum Schluss immer mal wieder das Feld überlässt.

Ich gebe zu: ich bin angefixt! Und je öfter ich Shalimar auftrage (mittlerweile habe ich dank Dusnatli eine großzügige Abfüllung), desto weniger stört mich die Kopfnote. Bald wird ein großer Flakon bei mir einziehen müssen …
9 Antworten
Dobbs vor 11 Jahren 14 4
7.5
Flakon
7.5
Sillage
10
Haltbarkeit
10
Duft
Kindheit und Jugend am Meer
Wie auch immer Sandblumen riechen mögen - Blumen, welcher Art auch immer, kann ich hier nicht erschnuppern. Dieser Duft hat mich, an der See aufgewachsen, schlagartig in meine Kindheit und Jugend zurück versetzt, an einen sonnigen Sommertag mit starkem Wind und aufgewühlter See. Ich rieche die Gischt, Salz, die ans Ufer gespülten Algen, den warmen Sand und einen ganz leichten Hauch Sonnencreme. Erst zum Schluss wird der stürmische Sommertag durch die Sandelholz- und Moosnoten etwas ruhiger und wärmer, aber die Frische bleibt.

Selten habe ich etwas gerochen, das mich so blitzartig auf eine Zeitreise mitnimmt. Für mich ein überwältigender Duft, der mich dazu bringt, die Nase immer wieder in meinem Hangelenk zu vergraben. Auf Kleidung hält sich der Duft sogar noch besser – auf einem Halstuch hat er nach einer Wäsche immer noch einen zarten Hauch in den Raum verströmt.
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