Franciska

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Rezensionen
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16 - 20 von 46
Franciska vor 8 Jahren 38 13
9
Flakon
9
Sillage
10
Haltbarkeit
8.5
Duft
Sonnige Tuberosebombe
Tom Ford ist ja keine Marke, die irgendwelche leichten Düftchen herstellt. Vor allem Black Orchid polarisiert. Diesen Duft liebt man entweder oder man hasst ihn. Dazwischen gibt es nur wenig. Ich bin dem Duft nicht abgeneigt, aber so richtig warm sind wird nie miteinander geworden. Nun, zum 10. Geburtstag von besagtem Black Orchid gesellt sich ein weiterer Duft zur Orchid-Familie: Orchid Soleil. Den wollte ich natürlich direkt testen. Auf die Haut aufgesprüht, kommt mir direkt mit einem richtigem „WUMMS“ eine fast kampferartige Note entgegen, die ich fast schon als stechend empfinde. Etwas genauer hingerochen erkenne ich die Tuberose in ihrer kräfigsten Form mit einer ordentlichen Portion Pfeffer. Es dauert eine gefühlt sehr lange Weile (ca. 10-15 Minuten) bis dies etwas abebbt. Danach fängt der Duft an wesentlich cremiger, anschmiegsamer und richtig angenehm zu werden. Die Tuberose mäßigt sich, bleibt aber die ganze Zeit gut riechbar und verleiht dem Duft eine sehr feminine Cremigkeit. Aber typisch Tom Ford ist der Duft über seine ganze Dauer hin deutlich präsent. Mit der Zeit gesellt sich Lilie hinzu und der Duft wird tatsächlich etwas strahlender, fast schon sonnig. Er erinnert in diesem Stadium ein wenig an die typischen „Sonnencreme-Ylang-Düfte“ á la Terracotta, Bronze Goddess, aber wesentlich feiner, eleganter. Er würde auch durchaus zu einem sehr schicken Business- oder Abendoutfit gut passen, wobei man fürs Business schauen muss, ob man so etwas intensives tragen möchte. Bereits in diesem Stadium schnuppere ich immer wieder an meiner Hand, weil mich der Duft irgendwie fesselt, aber es wird alles noch besser. In der Basis verbergen sich noch einige Süßigkeiten. Vanille und Haselnusscreme/Maronencreme sollen es sein. Herausriechen kann ich nichts von den beiden konkret, jedoch geben sie dem Duft noch eine leichte süße, die die cremigen Blüten noch unterstreicht, ohne sie plattzuwalzen. Beim ersten Test gefällt mir der Duft richtig gut und wenn das so bleibt, wird er vielleicht sogar einziehen dürfen. Ich kann mir aber durchaus vorstellen, dass auch dieser Duft aufgrund der intensiven Tuberosennote polarisieren wird.
Die Haltbarkeit und Sillage sind typisch Tom Ford überdurchschnittlich üppig.
13 Antworten
Franciska vor 8 Jahren 6 3
4
Sillage
4
Haltbarkeit
6.5
Duft
Leichte Stachelbeere auf einem Blüten-Moschus-Bett
Als das Testpaket von FranFan mich erreichte stand ich vor einer Menge mir neuer Düfte und wusste erst gar nicht, womit ich anfangen soll. Irgendwie sprachen mich die Namen der Weil-Düfte spontan am meisten an, daher sollte es einer von denen werden. Also Duftnoten checken. Die meisten wirkten doch recht intensiv und schwer, also für so einen warmen Tag wohl zu intensiv. Bis ich bei diesem ankam. Die Duftnoten lassen ja erstmal auf einen frischeren Duft schließen. Ein Mini-Testsprüher auf den Arm, um zu überprüfen, ob ich mich da nicht irre. Aber jaaaa, der darf es heute sein. Der Duft startet allerdings sofort sehr lieblich. Nicht, dass er nicht frisch wäre, allerdings kann ich keine der in der Kopfnote angegebenen Noten klar herausriechen. Vielleicht mit ganz viel Fantasie das süßlich-säuerliche der Stachelbeere. Diese gibt dem Duft etwas saftig-fruchtiges, aber ohne zu vordergründig zu sein. Hätte ich es allerdings nicht gewusst, dass es Stachelbeere sein soll, hätte ich die Note nicht definieren können.
Am dominatesten rieche ich den pudrigen Tee in Kombination mit leichten floralen Noten. Auch hier fällt es mir allerdings schwer, konkrete Blüten rauszuriechen, da sie sich alle sehr harmonisch zusammenfügen und keine zu dominat herausticht. Eigentlich verwunderlich, da sowohl Flieder, wie auch der arabische Jasmin (ich gehe mal davon aus, dass das der gleiche ist, wie der hier erwähnte äyptische Jasmin) meist richtig Power haben.
Mit der Zeit wird der Duft sowohl etwas voller saftiger und es gesellt sich klar wahrnehmbar der zarte Moschus hinzu. Dieser macht den Duft sehr pudrig und wirklich minimal seifig. Da diesem Eindrick jedoch immer noch das saftige gegenüber steht, ist der Duft zu jeder Zeit angenehm, vor allen Dingen für wärmeren Tage. Diese leicht seifige Note verabschiedet sich aber auch recht schnell und zurück bleibt der besagte leicht-saftige Eindruck gebettet auf der Moschus-Basis.
Der Duft scheint mir jedoch nach einiger Zeit sehr körpernah zu sein und leider hatte ich das Gefühl, dass die Haltbarkeit nicht sehr gut ist. Nach vielleicht 4-5 Stunden nehme ich den Duft gar nicht mehr wahr. Schade eigentlich, da er für den Sommer wirklich durchaus angenehm ist.
3 Antworten
Franciska vor 8 Jahren 13 4
10
Flakon
6
Sillage
9
Haltbarkeit
9
Duft
Pudrig-herber Tee mit leicht floraler Basis
Die Rare Tea Kollektion von Jo Malone bzw. die Tatsache, dass diese bald erscheinen würde, weckte in mir als Tee-Düfte-Fan eine Riesen-Vorfreude und ich konnte es kaum erwarten, dass diese eintrifft. Neugierig war ich vor allem im Hinblick darauf, ob das Versprechen, den ja eine etwas teurere Exclusiv-Kollektion bezüglich Qualität und Besonderheit immer gibt, gehalten werden kann. Oft waren die Neuerscheinungen, auf die ich mich besonders gefreut hatte, dann doch nicht so toll, wie erwartet. Nehmen wir so viel vorweg: Ich wurde zum Glück dieses Mal nicht enttäuscht.
Der erste Duft der Reihe ist Silver Needle Tea. Der erste, weil die Reihe sowohl nach Intensität der Düfte geordnet ist, als auch nach der Länge der „Infusionen“, also wie lange der Tee in Alkohol extrahiert wurde. Der Duft ist eine klare Flüssigkeit, welche, wie auch bei den anderen Düften dieser Reihe, der Farbe des jeweiligen aufgebrühten Tees nachempfunden ist.
Silver Needle Tee ist ein kostbarer weißer Tee, der, obwohl er dem Duft seinen Namen gibt, hier bei der Auflistung der Duftnoten fehlt.
Direkt nach dem Aufsprühen startet „Silver Needle Tea“ spritzig-bergamottig, aber eine herbe Note, die ich direkt als Tee ausmachen kann, ist mit dabei. Dass es weißer Tee ist, hätte ich aber nicht direkt sagen können. In Kombination mit der Bergamotte hat es für mich im ersten Moment eher was von einem feinen Earl Grey. Das spritzige von der Bergamotte zieht sich schnell wieder zurück und lässt den pudrig-herben Noten Raum, sich auszubreiten. Obwohl ich ihn nicht direkt riechen kann, gehe ich stark davon aus, dass der Moschus hier seinen Teil dazu beiträgt, dass die Teenote noch pudriger, vor allem feiner herauskommt.
Mit der Zeit wird der Duft etwas intensiver und man merkt, dass noch andere Noten unter denen des Tees liegen und diesen quasi tragen. Es ist definitiv eine florale Basis, jedoch kann ich keine Note klar herausriechen. Es könnte eventuell eine ganz leichte Rose sein, wobei mich überrascht, dass diese so zart und hintergründig ist, obwohl Rosenabsolue enthalten sein soll. Naja, Duftpyramiden sind halt manchmal Schall und Rauch. Dieser Mix aus floralen Noten und dem pudrig-herbem Tee bleibt bis zum Ende so erhalten.
Der Duft ist fein und elegant und ich finde ihn, trotz seiner Einfachheit, irgendwie besonders.
Über den Tag nehme ich den Duft immer wieder schön an mir wahr. Eine Sillage ist also da, aber diese ist, aufgrund der leichten Beschaffenheit des Duftes nicht übermäßig. Daher ist dieser Duft ideal sowohl für die Freizeit an einem schönen, warmen Frühlings- oder Sommertag, wie auch für den Beruf, auch wenn man mit vielen Leuten eng zusammenarbeitet. Die Haltbarkeit hat mich auch positiv überrascht. Ich kann den Duft auch am Abend noch gut riechen. In diesem Punkt ist er seinen Preis definitiv wert. Den Flakon finde ich sehr schön gemacht. Typisch für Jo Malone ist das schlichte Design des Glasflakons. Der silberne Deckel der regulären Kollektion wurde hier durch einen großen schwarzen Knauf ersetzt, der mit einem Magneten am Flakon befestigt ist und sich schwer und wertig anfühlt. Die Größe der Flasche lässt mich allerdings etwas ratlos zurück. 175 ml? 100 hätten es auch getan oder 125, wenn es größer sein soll. So muss man sich halt bei der Wahl des Duftes ziemlich sicher sein, dass er einen auch wirklich länger begleiten soll. Eine kleinere Größe lädt vielleicht auch eher zum Sammeln der Kollektion ein, da diese auch aufgrund des Farbverlaufs der einzelnen Tees einiges hermacht.
4 Antworten
Franciska vor 8 Jahren 10 3
Warm-würziger anschmiegsamer Orientale
Nachdem ich alle meine Proben mal sortiert habe nach "Herstellerproben in Umverpackung" und alles was lose rumfliegt, ist mir aufgefallen, wie viele selbst abgefüllte Proben ich von Mitgliedern hier bekommen habe. Sei es als Tausch, Zugabe zum Kauf/Sharing oder einfach so. Vielen Dank an dieser Stelle hier an alle, die es mir so möglich machen, so viele neue Düfte zu testen. Damit dies auch mal vorangeht, griff ich blind in das Kästchen und fischte "Oriental Lounge" heraus. Als ich den Duft auftrug, war mir noch nicht ganz klar, was ich da teste. Daher konnte ich mir zu Beginn einen Eindruck machen, der nicht vom Kennen der Duftpyramide verfälscht wurde.
Direkt nach dem Auftragen rieche ich viel Würziges. Einzelne Gewürze kann ich aber zu diesem Zeitpunkt nicht ausmachen, dafür ist der erste Eindruck zu kräftig, zu komplex. Zu diesem Zeitpunkt empfinde ich den Duft als irgendwie klassisch, im Sinne von: ein "älteres" Duftbild. Dieser Eindruck legt sich allerdings recht schnell, denn der Duft wird schnell sehr sanft und anschmiegsam. Jetzt meine ich auch Rose wahrzunehmen. Diese ist aber angenehm verwebt mit den Gewürzen und sticht nicht sonderlich raus, wie bei anderen orientalischen Düften dieser Art. Bei genauem Hinriechen kann ich jetzt auch Pfeffer erkennen in Kombination mit anderen Gewürzen. Eventuell könnte eins davon Safran sein, obwohl dies in der Pyramide nicht enthalten ist. Dieser Eindruck kann allerdings auch vom Satinholz stammen, von welchem ich aber nicht genau weiß, wie es riechen soll, daher ist das nur eine Vermutung bzw. erinnert mich diese Gewürzkombi ein wenig an das Safran/edle Holz-Motiv aus Jo Malones Saffron, welchen ich ja auch sehr mag. Alternativ habe ich das Curryblatt in Verdacht, dessen Geruch ich aber ebenfalls nicht bewusst kenne. Nach und nach gesellt sich immer mehr Amber zu den Gewürzen, Hölzern und der Rose hinzu, der den Duft ebenfalls schön balsamisch macht. Bereits nach einer Viertelstunde hat der Duft viel an Intensität verloren, ist aber immer noch leicht würzig-holzig. Mit der Zeit wird der Duft noch etwas süßlicher und ich kann Chemist nur zustimmen, auch ich hätte gedacht, dass es Vanille sein muss, die sich hier dazugeschlichen hat.
Trotz des orientalischen Charakters ist der Duft nicht sehr schwer und daher definitiv alltagstauglich. Aufgesprüht um den Hals herum und auf den Haaren nehme ich ihn auch nicht dauerhaft wahr. Mehr so in Schüben, die diese angenehme warm-würzige, leicht holzige, minimal süßliche Kombination an meine Nase tragen. Diese empfinde ich aber immer als angenehm.
Die Haltbarkeit würde ich als mittelmäßig beschreiben.
Trotz, dass mir der Duft gut gefällt, wandert er nicht auf die "Kaufen-Liste". Dafür habe ich schon andere Düfte, die diese leicht würzige Richtung abdecken.
3 Antworten
Franciska vor 8 Jahren 3 1
8
Flakon
6
Sillage
8
Haltbarkeit
8
Duft
Zimt und Kirschen auf Gelée-Royale
Die Marke Nez á Nez durfte ich durch einen kleinen Tausch mit einer lieben parfuma kennenlernen. Als mich die Abfüllungen erreichten, hatte ich die Düfte auch schon getestet, allerdings gehöre ich zu der Kategorie, die ihre Abfüllungen gerne mal vergessen. Wenn es an die tägliche Duftauswahl geht, greife ich fast immer zu einem meiner Flakons. Ab und an krame ich (meist schon parfümiert) in meiner Abfüllungskiste und stelle fest: Das hast du ja auch noch… Und das hier… Das musst du unbedingt mal wieder tragen. Aber bis es dann so weit ist, ist das auch wieder vergessen. Ein Teufelskreis, den sicher so mancher hier kennt.
Nun lag besagtes Abfüllungskistchen gestern offen rum und ich griff einfach mal hinein und zog „Hiroshima mon amour“ raus. So wurde das der Tagesduft und ein Kommentar sollte es auch gleich sein, um auch meinem Neujahrsvorsatz, wieder viel mehr Düfte zu kommentieren, gerecht zu werden.
Beim Lesen der Marke „Nez á Nez“ stelle ich mir irgendwie Kuscheldüfte vor. Diese Erwartung wurde von den Düften, die ich bisher testen durfte, auch voll erfüllt. Der Name des Duftes „Hiroshima mon amour“ lässt mich seltsamerweise nicht an das ganze Unglück denken, was man normalerweise mit der Stadt verbindet, sondern an Kirschblüten. Warum auch immer.
Unmittelbar nach dem Aufsprühen des Duftes rieche ich Mandarine, eine ganze Mandarine, die sowohl saftig ist, aber auch leicht bittere Unternoten von der Schale hat. Vielleicht ist es auch die Yuzu, die hier eine gewisse Spritzigkeit hinzugibt. Mit dabei eine kräftige Zimtnote, die sich immer mehr über die Zitrusfrüchte legt. Nach und nach rieche ich immer mehr etwas blumiges heraus. Sind das meine Kirschblüten? Je mehr ich allerdings am Duft schnuppere, kommt mir der Eindruck, dass es eher eine Kirschnote in Kombination mit anderen (weißen?) Blüten ist. Allerdings sind es keine süßen gezuckerten Kirschen á la Escadas „Cherry in the Air“, sondern feste rote Kirschen, die auch eher im Hintergrund bleiben. Mit der Zeit kommt eine Note durch, die ich bei meinen „Blindtests“ (also ohne die Duftnoten gelesen zu haben) als irgendwie „honigmäßig“ empfunden habe. Dies wird wohl das Gelée-Royale sein. Das es nicht Honig selbst ist, erklärt auch, warum diese Note in Kombination mit dem Zimt den Duft auf meiner Haut eher pudrig werden lässt, als übermäßig süß. Trotzdem ist „Hiroshima mon amour“ eher was für die kalte Jahreszeit und ich fand ihn für vorfrühlingshafte 12°C schon fast ein bisschen zu viel, aber nur fast. Die Haltbarkeit ist gut, konnte ihn nach 6 Stunden noch riechen. Auch eine gewisse Sillage ist vorhanden, aber nicht übermäßig. Alles in allem gefällt mir der Duft sehr gut und ich freue mich, dass ich ihn noch kennenlernen durfte, da die Marke ja leider komplett eingestellt wurde. Die Abfüllung werde ich definitiv leeren, aber die Anschaffung eines Flakons (sofern dies noch möglich wäre) käme nicht auf die to-do-Liste.
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