Inala

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11 - 15 von 19
Inala vor 13 Jahren 13 4
10
Haltbarkeit
9
Duft
Dolce far niente
Fast wäre er mir entgangen!

Mit dem Namen Cadjméré (also Cashmere) verband ich etwas wolliges, wärmendes für kalte Tage, etwas zu warmes schon für diese Jahreszeit. Weit gefehlt!

Cadjméré überrascht bereits im Auftakt mit köstlicher Frische und einer unglaublich schönen Süße von reifen Tangerinen, Früchte einer Kreuzung aus Mandarine und Pomeranze. Das spezielle Aroma dieser exotischen Früchte ist hier nicht zu vergleichen mit dem, was man gemeinhin als Mandarine kennt.

Diese überaus leckeren, vollreifen Exoten werden sehr harmonisch und ganz leicht nur untermalt von anderen Zitrusfrüchten. Ganz so, wie wenn man sehr gekonnt, die honigartige Süße baumreifer Tropenfrüchte ein wenig mehr noch betont durch einen Schuß Säure. Gerade das hebt die Süße erst richtig hervor. So ähnlich empfinde ich das hier. Das ist jedoch keine pappige Süße, mitnichten! Nein, eine ganz feine, wunderbar ausbalancierte Fruchtsüße. Nach wenigen Momenten gesellt sich hier eine Kokosnuss hinzu, gepaart mit rauchiger, etwas herber Vanille und darin möchte man allzu gerne versinken! Das schenkt die Wärme, die Sinnlichkeit, das Umhüllende dieses Parfums.

Glücklicherweise bleibt eben diese Melange lange genau so erhalten. Die Frucht lässt dann ein wenig nach (aber nur ganz wenig, versprochen!) und macht dafür etwas Platz für Harze und allerlei edle Hölzer. Dadurch kommt ein wenig mehr Kantigkeit ins Spiel, der Duft wird ein wenig "sperrig", überrascht jedoch auch durch neue Nuancen von Pudrigkeit und Leichtigkeit. Fast als würde die Mandarine auf Wölkchen dahingleiten und dabei immer mehr Spielraum freimachen für Myrtezweige, Zypressen und edles Palisanderholz. Diese leichte Holzigkeit mit diesem Hauch von Frucht, der auch bis zum Ende bleibt, das ist Exotik pur. Tragbare Exotik, die sich fast wie ein warmer, liebkosender Luftzug auf der Haut anfühlt und viel Platz für Träume lässt. Feinstes Cashmere auf nackter sonnenwarmer Haut eben...

Tatsächlich eine wundervolle Duft-Entdeckung für mich, in die ich mich aus dem Stand heraus heftigst verknallt habe.

Wie froh bin ich nun, dass ich ihn doch noch ausprobiert habe und mir auch schon ein Fläschchen davon ordern konnte. :-)

Cadjméré ist so vielseitig, dass er sicherlich ein Ganzjahres-Begleiter sein kann. Auch Männer, die gerne Fruchtiges mit dem gewissen Etwas mögen, sind wahrscheinlich angetan von diesem feinem Stoff.
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PS: Ihr seht, von Renovierungs-Träumen bin ich vollkommen frei! :-)
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Im Gegenteil: Dolce far niente! :-)
4 Antworten
Inala vor 13 Jahren 16 8
7.5
Haltbarkeit
10
Duft
Wake me up
Tatsächlich - Zahlen lügen scheinbar nicht, denn das hier, das ist Euphorie in Flaschen, aber gleich in doppelter Dosis. Suchtpotential, ganz hohes Suchtpotenial und das auf bisher unbekannte Art und Weise!

Der köstliche, sehr außergewöhnliche Mix springt einen richtig an, es macht !PENG! und da ist er. Da bin dann auch ich, denn frühmorgens an der frühlingshaften niederländischen Küste, was kann es schöneres geben, als mit solch einem Endorphin-Puscher in den Tag zu fliegen. Die Birne, kurz vor überreif, noch mit allerschönster Süße, jedoch noch weg von dieser leichten Muffigkeit und alkoholischen Fäulnis, eben der perfekte Moment im Leben einer Birne. Eben diese Birne, die ist es hier, die aufs Feinste die pfiffige Säure des Granatapfel, aber auch von grünen Äpfeln abfängt. Aber auch hier, ist es eine ganz spezielle Säure, eine, die das Wasser ein wenig im Mund zusammenlaufen lässt, aber immer wieder die Kurve bekommt, bevor es eben zu (kursiv) sauer wird.

Hier kommt dann diese atemberaubende Cremigkeit ins Spiel! Das ist kühlend (Gurke) und wärmend (Seerose) zugleich und tatsächlich einzigartig schön. Vielleicht ist da auch noch ein wenig Bambus im Spiel, irgendwas feines, grünes ist da. Oder ist das gar die Aloe? Eigentlich soll die Aloe aber doch gar nicht so einen Wohlgeruch besitzen? Eher geruchtsneutral soll sie sein, zumindest sagt man ihr das nach. In jedem Fall ist es diese besondere Cremigkeit und Geschmeidigkeit der Aloe.

Die grüne Frische bleibt immer auf der Cremigkeit sitzen und dadurch wird der Duft über die ganze Zeit nicht flach oder gar zum Langweiler. Nein, alles, aber das nicht! Obwohl ganz klar ein Frische-Frühling-Sommer-Duft für mich, ist das hier kein Düftchen im harmlosen Sinne. Er wird dezenter, dabei jedoch immer präsent, immer fluffig, mit dieser feinen Frische, nach der man sich fast schon verzehrt. Und das breite Grinsen im Gesicht will und will nicht weniger werden...

Unaussprechlich wie er ja ist, hoffe ich, dass ich diesen Sommer nicht allzu oft auf ihn angesprochen werde, denn eingezogen ist mein neuer Freund bereits. :-)

Ich hatte mich blind getraut und es keine Sekunde bereut. :-) Unbedingte Test- und Kaufempfehlung!
8 Antworten
Inala vor 13 Jahren 14 6
5
Haltbarkeit
8
Duft
Attacke
Manche Düfte möchte man gerne mögen! Weil sich die Beschreibung so ansprechend liest oder der Name so wohlklingend ist.

Hier wars der Name. So phantasievoll und irgendwie sphärisch. Ein bißchen abgehoben und irgendwie vielleicht schwebend, ein wenig kühl und transparent. Leicht und luftig. So meine Vorstellung und vielleicht auch mein Wunsch. ;-)

Die Realtität für mich war anders, ganz anders.

So gar nicht meins, aber sowas von.

Jasmin, Lilie und Osmanthus scheinen ein Dreigestirn zu sein, mit dem ich nicht gut kann.

Die sehr üppige Blütenwolke scheint mich schier zu überwältigen und ich ertappe mich dabei, wie ich angewidert das Gesicht verziehe. Fast schon tut mir der Duft weh. Er beisst mich richtig und ich empfinde es fast schon als Strafe, wenn ich noch ein paar Mal meine Nase vergewaltige und sie dazu zwinge noch und nöcher daran zu schnuppern. Und es will nicht wirklich besser werden. Im Gegenteil, mir scheint fast so, also würde diese Blüten auf meiner Haut erst noch so richtig an heftiger Opulenz gewinnen.

Ich suche, suche und suche nach Linderung und Wohlgeruch... Wo sind die Früchte, die grünen Noten, die Hölzer versteckt?

Einzig den Honig kann ich finden. Zu allem Übel scheint es aber auch dieser darauf abgesehen zu haben die Blüten noch mehr zu beschweren, sofern das noch möglich ist.... Das üppige Dreigestirn wird süßer und süßer und immer mehr erinnern sie mich an abgestandene, schal gewordene Blumensträuße in Krankenzimmern.

Aber - welch Freude! - auf meinem Handgelenk muss ich all das nur ca. 3 Stunden ertragen. Was ja schon schlimm genug sein kann. Dann löst er sich auf, dieser große Strauß aus Schwere und Üppigkeit. Zurück bleibt - gemessen an den ersten 3 Stunden! - ein Hauch von Nichts und das aber so schlagartig, dass ich mich Frage ob wohl inzwischen meine Sinne betäubt sind. Auf dem Teststreifen dagegen bleibt er stundenlang haltbar und will einfach nicht gefälliger werden.

Nein, danke für diese Blumen, aber trotz Lockenpracht und passendem Alter - das wird keine Liebe werden.

Eine Runde auf dem Jahrmarkt-Karussell hätte mir wahrlich besser gefallen! :-)

Inspiriert durch die anderen - ja durchaus wohlwollenden Kommentare - hab ich mich wirklich gefragt, ob wir alle vom gleichen Duft reden, bzw. schreiben. Es ist doch immer wieder erstaunlich, wie unterschiedlich wir Düfte wahrnehmen! Vielleicht rieche ich "Nuit de Cellophane" ja noch irgendwann einmal im Leben an jemandem anderen, denn es würde mich doch sehr interessieren wie er bei anderen rauskommt für mich. Ein wenig graut mir aber auch schon vor diesem Moment... *tief Luft hol*

Fairerweise gebe ich keine Bewertung ab. Mir fällt es sehr schwer hier neutral zu bleiben, da ich diese Üppigkeit einfach nicht gerne mag. Für Blütenduft-Liebhaber ist dieses Parfum vielleicht wirklich eine Offenbarung und was ganz besonders schönes.
6 Antworten
Inala vor 13 Jahren 18 5
7.5
Haltbarkeit
8
Duft
Der Wolf im Schafspelz
Ahhhhhhhhhhhhhhhhhhhh! Was ist mir hier bisher nur entgangen mit diesem herrlichen Duft?!

Durch die liebliche Pudrigkeit sehe ich mich hierbei sofort auf einem Wölkchen sitzend, Beine baumelnd und einfach nur genießend. Irgendwo in weiter Ferne tanzen Elfen mit Blumen im Haar einen Reigen für mich, doch ich bleibe einfach hier, auf meiner tuffigen Wolke und lasse alles um mich herum geschehen. Unschuld, Reinheit und Geborgenheit umgibt mich und streichelen mir gemeinsam mit dem Wind zärtlich übers Haar. Immer weiter sinke ich in diese Wohlfühl-Wolke und entspanne mich immer mehr, genieße die leichte Kühle dabei, woher diese auch immer kommt. Keine Kälte im eigentlichen Sinne, eher ein kühler Stoff oder ein Wonneschauer.

Es muss Seide auf meiner nackten Haut sein, so fühlt es sich an. Weiße Seide. So weiß, wie ein Raum in einem Haus am Meer zur Mittagsonne. Gleißendes Weiß, Helligkeit und doch erahne ich hier auch etwas sehr Geheimnisvolles, etwas Verborgenes.

Die anfängliche Unschuld wandelt sich immer mehr in einen Skin-Duft, der auch eine große Sinnlichkeit ausstrahlt und Verlangen weckt. Selbstverständliche Sinnlichkeit, die zu Frauen passt, die den magischen Augenblick des ersten Berührtwerdens, immer wieder mit Hingabe neu genießen können.

White Musk ist anders als andere Musk-Düfte. Er ist leiser, aber doch laut genug und auch kühler, aber doch warm genug. Die Pudrigkeit bleibt die ganze Zeit über fast zärtlich erhalten und verflüchtigt sich nicht. Ich meine, auch die anderen Beteiligten bleiben gleichberechtigt und so bleiben Moschus, zartes Veilchen, das cremige Geranium und das sonst oft so schwere, üppige Ylang-Ylang in einer zauberhaften, betörenden Balance.

Unschuld kann ja so sexy sein!
5 Antworten
Inala vor 13 Jahren 18 6
10
Haltbarkeit
10
Duft
Kuschelmuschel-Wohlfühl-Duft
Clair de Musc ist für mich einer der kuscheligsten Düfte, die ich kenne. Einfach muckelig schön und einhüllend. Ich möchte mein Handgelenk am liebsten anknabbern, so lecker empfinde ich meine Haut und ich wünschte mir, ich könnte in diesem Skin-Duft baden! Überhaupt - so würde ich gerne immer und überall und von Natur aus riechen! Schade, dass es hierzu keine Körperlinie gibt, ich würde sie wohl für Jahre im voraus bunkern, so sehr mag ich diesen Duft.

Auf dem Teststreifen entwickelt sich der Duft durchaus lecker, jedoch noch entfernt von sensationell. Scheinbar bleibt auf dem Papier das blumig-frische viel länger haften, auf meiner Haut jedoch gehts schnell zur Sache und da enfaltet sich diese sinnliche Moschus-Wärme zügig.

Die blumig-zitrische Frische hält bei mir nicht allzu lange, ziemlich zügig entwickeln sich die feinpudrige und sehr zarte Iris und der Moschus zu einer umwerfenden Einheit und scheinen regelrecht mit mir und meiner Haut zu verschmelzen. Und das hält dann und hält und hält... Ehrlich, sowas habe ich noch nie erlebt! 12-15 Stunden kann ich diesen unaufdringlichen Dauerbrenner an meinem Handgelenk genießen und mich immer wieder davon bezaubern lassen.

Neugierig geworden durch die Kommentare hier, orderte ich eine Probe und konnte kaum glauben, wie Clair de Musc mich so tief zu berühren vermochte. Dieser Duft traf mich vollkommen und heftig und das mitten ins Herz!

Nein, das ist kein Strohfeuer, das wird eine Liebe fürs Leben, ein feiner, intimer Wohlfühl-Duft der Extraklasse!
6 Antworten
11 - 15 von 19