Sabi

Sabi

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61 - 65 von 69
Sabi vor 12 Jahren 12 1
7.5
Flakon
2.5
Sillage
7.5
Haltbarkeit
7
Duft
Die dunkle Stunde der Vanille
Da ich stets (und immer noch) auf der Suche nach der perfekten Vanille bin, habe ich mich sehr über meine gestern eingetroffene Probe dieses Duftes gefreut.
Ich war sehr gespannt, denn von Jean Paul Guerlain erwarte ich natürlich etwas mit mehr Tiefgang als bei den üblichen Verdächtigen, z.B. CSP , YR oder MDLV (damit meine ich natürlich nicht das diese schlecht sind :-))
Nach dem ersten Moment des Aufsprühens schrecke ich ein wenig zurück, SDV startet sehr gehaltvoll, irgendwie fruchtig alkoholisch , nicht fruchtig frisch, eher gärend, wie ein sehr süßer Kirschvanillepudding den man versehentlich in der Sonne vergessen hat und der dann anfängt etwas unangenehm zu werden.
Ich denke es dürfte sich dabei um die hier bereits erwähnte Biernote handeln. Diese doch sehr gewöhnungsbedürftige Note hält bei mir ungefähr ½ Stunde. Dann versinkt der Duft ganz allmählich in meiner Haut, er versickert förmlich in meinen Poren, ich muss mit meinem Näslein gaaanz nah kommen, dafür werde ich belohnt mit einer stillen, sehr zurückhaltenden dunklen Schönheit. Es ist eine balsamische Vanille von traumwandlerischer Schwere und Schönheit, ein wenig zu UNaufdringlich, bleibt sie doch ganz bei mir, niemand in meiner Umgebung wird überhaupt ahnen das ich einen Duft trage.
Wie ein geheimes Tete a Tete, nur ich und diese weiche, schmelzende, beruhigende Vanille, fast als würde sie zart über meine Wange streichen. Golden, leuchtend wie Likör ist die Textur, aber keineswegs zu süßlich oder flach... wie ein nur zu erahnendes Kaleidoskop fächert sie mir bei jedem Schnuppern neue Nuancen zu.
Es ist ein leiser stiller Duft, sicher nicht für jeden Tag und er macht jetzt auch keine großen Wandlungen mehr durch, er bleibt einfach da, auf meiner Haut und begleitet mich noch ein wenig, wie ein tröstender Freund.
Eine sehr interessante Dufterfahrung , mit meiner Vermutung bezüglich der Tiefe lag ich goldrichtig, nur eben leider zu wenig präsent, aber ich glaube fast das ist auch der Sinn der Sache, er soll gar nicht präsent sein, sondern ein süßes kleines Geheimnis.
Kein Vanille-Seelentröster und keine Gute-Laune Vanille im herkömmlichen Sinne, irgendwie faszinierend aber doch einfach nicht meins. Dieser Duft wird daher nicht den Weg auf meine Wunschliste finden und mein Pröbli wandert weiter... zum nächsten Tete a Tete
1 Antwort
Sabi vor 12 Jahren 14 7
7.5
Flakon
5
Sillage
5
Haltbarkeit
8
Duft
Endlich ! Die Erleuchtung und das Ende einer Odyssee
Ich hatte ja zu diesem Duft schon viel unglaublich Gutes gehört und war dementsprechend gespannt. Gestern erhielt ich endlich meine ersehnte Probe aberzu große Hoffnungen hatte ich nicht. Ich habe noch keine wirkliche Kennernase und verstehe deshalb viele der Klassiker wie Mitsouko oder auch Parure absolut nicht , leider. Ich fand beim L Heure Bleue z.B. die "Guerlinade" sogar sehr schwermütig, ein Hauch von Traurigkeit, Vergänglichkeit umspielt ihn nach meinem Empfinden.
Ganz anders Vega.
Ich schnupperte erstmal an der Phiole und konnte überhaupt gar nichts ausmachen, hatte also keine Ahnung was mich erwartet. Nach dem ersten Sprühen : gleissende Helle, eine Explosion von Aldehyden und, Moment mal, den Duft kenne ich doch... eine Woge von Chanel No. 5 erfasst mich und ich LIEBE gerade die Anfangsnote von Chanel No.5.
Wenn ihr wüsstet, wie oft ich in der Vergangenheit, in allen Parfümerien dieser Welt, gefragt habe nach einem Duft, der eben diese Anfangsnote hat und auch etwas mehr hält (der Chanel kippt bei mir leider fast sofort in eine sehr scheußliche Angelegenheit). Niemand hatte je eine Idee.
Und nun Vega... die himmlische Anfangsnote hält auf meiner Haut sicher eine halbe Stunde, danach fängt der Duft an sich ganz langsam zu wandeln. Das Helle, Prickelnde fängt an zu verschmelzen und etwas unbeschreiblich Schönes, cremig, zartes, elegantes, warmes, holzig sanftes bildet sich heraus und das ist noch viel traumhafter als der von mir so geliebte Beginn. Immer wieder schnuppere ich an meiner Armbeuge und bin hin und weg.
Der Duft verschmilzt förmlich mit meiner Haut, bildet eine Einheit mit ihr. Und dann erschnuppere ich doch tatsächlich die exklusivsten und fluffig leichtesten Vanillekipferl des gesamten Erdballs, wirklich ich bin baff und sowas von Guerlain...
Dieser Duft ist einfach ein Erlebnis... NUR... ja leider, es gibt auch hier einen Wermutstropfen, er hält nicht lange bei mir, nach 3 Stunden ist nichts mehr da von dieser magischen Mixtur und ich sprühe nach, schon den ganzen Tag, im 3 Stunden Takt...
7 Antworten
Sabi vor 12 Jahren 18 9
Die schwarze Angelique - mir ein Rätsel !
Ich bin wirklich ratlos. Dieser Duft wird so toll beschrieben, deswegen hole ich immer wieder meinen Probenrest heraus, aber LEIDER...
Irgendwas ist in dieser Duftnote was mit mir absolut unstimmig ist.
Diese balsamig schwere, schwüle und dumpfe Süße, die mich fast erstickt ist leider ganz furchtbar, irgendwie hat es etwas von einem 100 Jahre alten vertrockneten Nutellabrot (SORRY an alle Fans des Duftes,ich will euch und euren Traumduft sicher nicht beleidigen, aber bei mir riecht es wirklich GENAU SO!!!)
Schon bei Artemisia und DK Cashmere Mist bin ich an dieser Note gescheitert und auch bei der schwarzen Angelika bin ich nur froh als er endlich verfolgen ist, ich atme erleichtert auf.
Schade. (Auch hier ein GROßES DANKE an die liebe Calliste, für das Probieren dieses sehr beliebten Duftes)
9 Antworten
Sabi vor 12 Jahren 7 2
7.5
Flakon
7.5
Sillage
7.5
Haltbarkeit
7
Duft
MAHORA – Südseeschönheit mit scharfen Kanten
Endlich kann ich (dank der lieben CallisteJ) diesen Duft testen. Er steht schon sehr lange auf meiner Wunschliste und ich glaube ich erwartete etwas in Richtung Südseetraum, ähnlich wie mein geliebtes Songes von Goutal.
Der Auftakt ist schon mal sehr viel schwungvoller, im Nu stürzen sich exotische Düfte auf mich, allerdings leider nicht so lieblich weich wie bei Songes, sondern sehr viel stürmischer, vielleicht einfach ein bisschen zu viel und zu stark dosiert, fast schon penetrant.
Langsam wird er nun weicher und auch runder, aber diese sogar leicht brennende Note bleibt auf meiner Haut. Bisher ist es für mich pudrige, leicht brennende Südseeexotik.
Gehe ich dicht heran, an die besprühte Stelle, dann sticht es doch recht unangenehm in meiner Nase, der mich umgebende Duft, also weiter weg ist aber durchaus schön. Ich befürchte es könnte einer der Kopfschmerzkandidaten bei mir werden, aber vorerst abwarten.
Es ist ein sehr ungewöhnlicher Guerlain und ich kann noch nichts finden, von der berühmten Guerlinade.
Weiter geht es in eine warme Pudrigkeit mit dunklen Untertönen. Ich habe mal irgendwo gelesen dass Iris Berben diesen Duft benutzt, ich bin mir noch nicht sicher, ob ich finde dass das passt.
Der brennende zu intensive Ton hält sich auf meiner Haut, allerdings empfinde ich den mich umgebenden Duft als immer schöner, wie ein exotischer Duftschleier umhüllt er mich, ich darf nur nicht zu dicht herangehen, dann verbrennt er förmlich. Wie bei einer Erinnerung oder einem Traum den man nicht zu fassen bekommt, je mehr man es versucht umso flüchtiger wird er. Er hat schon auch etwas Geheimnisvolles dieser Duft.
Auch als Kopfschmerzkandidat hat er sich zum Glück nicht herausgestellt und ich empfinde ihn als immer schöner, je mehr Zeit vergeht und er hält lange!!
Die rauen Kanten verschwinden und lassen einen sehr leichten exotischen Südseeblütenteppich zurück, jetzt gefällt er mir sogar richtig gut. Wenn nur diese grelle Anfangsnote nicht wäre...
Das letzte Wort zwischen mir und Mahora ist noch nicht gesprochen. Ich bin sehr zwiegespalten, muss ihn nicht unbedingt sofort haben und doch war er phasenweise so schön, dass er auf meiner Wunschliste wohl landen wird.
Ich suche weiter nach dem perfekten Südseezauberduft , leider habe ich ihn bisher noch nicht gefunden, aber irgendwo versteckt er sich und wartet nur auf mich, davon bin ich überzeugt.

Nachtrag 2 Tage später: Ich werde ihn noch mal probieren müssen, die Erinnerung an ihn verfolgt mich und lässt mich nicht los, irgendwie ist er trotz allen Anfangsmankos wirklich schön!
2 Antworten
Sabi vor 12 Jahren 14 4
5
Flakon
5
Sillage
7.5
Haltbarkeit
5
Duft
White Suede – Tom Ford “Schuhgeschäft deluxe gefällig?”
Er beginnt sehr herb und mit einer extremen Wildledernote, etwas Rauch gesellt sich auch dazu. Im ersten Moment bin ich geneigt diesen Duft sofort abzulehnen, er ist mir einfach zu direkt und heftig.
Langsam wird der Auftakt flacher und ein Leder-Rauch-Gemisch bleibt, durchaus nicht mehr so unangenehm, aber es erinnert mich sehr an Besuche im einzigen Schuhladen bei uns im Dorf, während meiner Kindheit. Dort roch es auch nach Plastik, Leder, Schuhcreme und der Besitzer rauchte immer im Hinterzimmer, diese Beschreibung trifft den Duft in diesem Stadium perfekt.
In ganz weiter Ferne, hinter einem Haufen Schuhcreme versteckt, winkt, noch sehr versteckt, ein kleines Büschel weißer Blumen, der Hauch von Duft ist (noch?) nur eine Ahnung.
Er wird nun zunehmend cremiger, weicher, bleibt aber dennoch gehaltvoll und hat nichts lieblich leichtes, er bleibt seiner Linie schon sehr treu. Auch das Büschel Blumen winkt zwar hin und wieder, taucht aber so richtig nie auf.
Nach ca. 2 Stunden beginnt bei mir der Drydown, die einzige Phase die mir an diesem Duft wirklich gut gefällt, das Leder ist nun endlich verflogen und hat nur noch einen sehr sehr schwachen Rest hinterlassen, was bleibt ist eine helle, aber nicht leichte, buttrige, erdige Cremigkeit mit einen ganz leicht blumigen Touch.
Wäre diese Endphase stärker wahrnehmbar und nicht nur ein Hauch und man könnte ihn in die Herznote transportieren, wäre ich geneigt mir dies Parfum zu kaufen.
So bleibt mir als Resümee nur zu sagen, dass der Duft sicher spannend ist und seinem Namen alle Ehre macht, aber den Weg in meine Sammlung wird er wohl eher nicht finden.
4 Antworten
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