Sanna

Ich konnte es nicht lassen! Nach langen Jahren der Abstinenz imprägniert Roma mich und meine Wohnung mit Frühlings- und Sommergefühlen. Morgens reichlich eingehüllt in eine quasi-rosa Duftwolke, begleitet sie mich angemessen deutlich, aber wesentlich dezenter als in den 80ern in den Tag. In meiner kleinen Wohnung lässt sich danach ein kleiner „Hauch von Ewigkeit“ auch noch nach Stunden wahrnehmen. Roma als Raumduft hat schon was, und das ist nicht despektierlich gemeint.

Allerdings erscheint mir, dass der vormals hohe Wiedererkennungswert von Roma möglicherweise etwas eingebüßt hat, denn in der Kopfnote ist tatsächlich deutlich weniger Minze, weniger spitziger Cassis. Der Duft ist im Herzen sanfter, und vor allem die Basisnote ist weniger holzig, dafür kommt eine unerwartet cremige Note zum Vorschein. Das hat mich zunächst etwas irritiert, die gab’s in den 80ern bei Roma so nicht. Man kann diese Veränderungen bedauern, denn das Ergebnis ist anders, aber nicht schlechter.

So warte ich auf den Sommer, doppelt versorgt mit EdP im Taschenzerstäuber und EdT regulär. Viel Unterscheid macht das aber nicht. Und weil das alles eine Sache der Nostalgie mit Suchtcharakter ist, habe ich mir auch noch das Duschgel gegönnt für den ersten Flash am Morgen.

Eine Steigerung der o.g. Anwendungsformen ist wohl nur mit einem Prosecco Rosé denkbar. Der reißt dann auch per Frizzante die in der Reformulierung gekappten Kopfnoten heraus.

Meine Kollegin war gemeinsam mit mir auf einer Veranstaltung, umgeben von einem konstanten, süßen wohlriechenden Duftschleier. Natürlich habe ich sie danach gefragt und konnte mit der Auskunft J.C nichts anfangen. Nun habe ich ihn im Forum gefunden. Der Duft erinnert mich sehr an Black Orchid, wer diesen Duft mag, kann sich vielleicht auch mit J.C. anfreunden. Ob ich mir J.C. als tägliche Begleitung im Büro vorstellen kann? Vielleicht. Gering dosiert. Und eher an kühlen Tagen.

Welch köstlicher Duft!
Ich saß in diesen kalten Tagen im Auto, gewärmt von Elixir des Merveilles, denn es zitierte den Geruch von sonnenbeschienen Holzstapeln im Sommerwald, umgeben von Farnen, Laub und dem feinen Staub im Gegenlicht. EdM ist jedoch kein Sommerduft, sondern pflegt die Erinnerung daran. So passt er wie beschrieben wirklich sehr gut auch in eine Skihütte beim Kaminabend. Mir erscheint er nicht sehr gourmandig, denn die weichen, süßen Anteile sind olfaktorisch eher den Harzen geschuldet. Obwohl das Elixir seinen Uni-Sex-Appeal nicht verleugnen kann, mag ich mir diesen Duft nicht an einem Mann vorstellen. Das ist aber Geschmacksache.

Dank an Irielle für die Abfüllung!

Wie geht das - sich an einen Duft zu erinnern, den frau vor mehr als zwanzig Jahren besaß?
Er verbindet einen fruchtigen Start mit würzigen Komponenten. Über Orangen und einen Hauch Grapefruit fließt süßer Honig, Kastanienhonig, etwas herb-süßes.
Mit Sicherheit erdet Patchouli und anderes Holz den Duft.

Envol war sehr speziell und unverwechselbar. Eher für kühle Zeiten, aber im Sommer bei Hitze assoziiere ich ihn als Option für verführerischen fruchtig-harzigen Raumduft am Abend.

Wer kennt ihn noch?

Diorella war mein erstes "richtiges" Parfum. Der Duft, in San Sebastian günstig erstanden, verband sich mit der frischen Meeresbrise eines regenreichen Zelturlaubs in der Biskaya. Trotz des frisch-grün-fruchtigen Beginns erwärmt der Duft die Seele, zumindest bei Küstenwetter. Im tiefen Winter ist er eher als Erinnerung an den Sommer geeignet.

Ich habe ihn mir vor einigen Jahren aus lauter Nostalgie nochmals gekauft. Er hat sicherlich einige meiner Duftvorlieben geprägt oder widergespigelt, vor allem die sanfte freundliche, abgerundete Basis. Diese hat durch die Neuformulierung wahrscheinlich gelitten und erscheint mir weniger voluminös, aber ich kann das leider nicht wirklich gut vergleichen, denn dazwischen lagen viele Jahre.

Freundinnen hatten Miss Dior und Rive Gauche. Für mich wurde dann Diorella für länger zu einem frühen "Signatürchen".