Vollbart

Schwarzpfeffer, balsamische Harze, würziger Ingwer, nasses Guajakholz, Weihrauch, Muskat, Patchouli, schwarzer Moschus.
Bis auf Leder und Vetiver ist hier mal so alles vertreten, um auf der ganz düsteren Klaviatur zu spielen. Nachdem der Weihrauch sich gelegt hat, wirkt Tanoke aber auf mich insgesamt angenehm komponiert und gut ausbalanciert.

Tanoke ist ein Donnerhall, ohne aggressiv zu sein. Er zeigt Stärke und Wärme in einer Balance, welche die verschiedenen charakterstarken Ingredienzien gut verbindet. Wie die anderen Düfte der Odin New York Kollektion auch, wirkt Tanoke voll und rund bleibt aber dezent und unaufdringlich.

Mehr männlich als Unisex. Eher für den Typ Frau, welche auch mal ins Klo greift, wenn es verstopft ist.

Für das 100 ml Parfum der Nischenmarke Odin New York muss man 140 € hinlegen.
Den bernsteinfarbenen Duft gibt es als Eau de Parfum zu kaufen. Die Haltbarkeit ist entsprechend lang. Silage empfinde ich als gut bis körpernah.

Tja, was soll man mit diesem Parfum anstellen, wofür kann man ihn verwenden ? Ich benutze diesen Duft wenn ich abends ausgehe, dorthin wo es laut ist, wo man zum Sprechen die Nase dem Gesprächspartner fast ins Ohr stecken muss.
Dann mache ich mir auf die Ohrläppchen Royal Leather. Ein paar Tropfen reichen aus, da der Duft eine überdurchschnittliche Sillage hat.
Die wesentlichen Duftbestandteile, die ich vom Anfang bis Ende heraus rieche, sind Pflaumen und Leder. Bestimmt kommt da im Duftverlauf noch der Eine oder Andere dazu, bzw. verabschiedet sich. Wenn man aber an Pflaumen und Leder denkt, hat man den Duft zu 95 % erfasst.
Die Pflaume ist schwer, fast ein Gourmand. Nicht so wie frisch gepflückt aber auch nicht so wie eine Rosine. Sie kommt sehr saftig herüber.
Dazu das Leder. Es riecht nach feinem Leder. Es erinnert mich am ehesten an den Duft von dünnen hochwertigen Lederjacken. Als Notiz zu dem Duft habe ich mal saftiges Plaumenleder notiert. Ich finde das trifft das Ganze ganz gut.
Für den täglichen Gebrauch, Sport, Freizeit oder für das Büro ist der nichts. Aber zum Ausgehen finde ich ihn passend.
Der ganze Duft wirkt sehr männlich, an einer Frau könnte ich ihn mir nicht vorstellen.

Ich habe diesen Duft hier bei einer Verlosung gewonnen, die Parfumo zusammen mit der Firma Ludwig Beck ausgerichtet hat. Das Paket mit dem Flakon kam mit einer persönlichen Gratulationskarte von der Firma Ludwig Beck. Außerdem lagen dem Paket noch viele hochwertige Proben bei. Noch mal vielen Dank dafür, ich habe mich wirklich sehr darüber gefreut.

Die Überschrift ist bitte nicht despektierlich zu verstehen. Ich schätze Harald Juhnke. Ich finde, er war einer der herausragenden deutschen Entertainer und Schauspieler. Jemand mit Stil und Schnauze. Ein Gentleman mit Lackschuhen, Smoking und Einstecktuch. Der allerdings auch häufig von einer Cognacfahne umweht wurde.

Womit wir beim Duft angekommen wären, den ich in gewisser Weise mit Harald Juhnke verbinde. Vornehm und stilvoll sind meine ersten Eindrücke. Ja, ich rieche da auch diese leichte Rose. Eine Rose wie an einem Smokingknopfloch. Bei der Duftnotenbeschreibung ist Whiskey aufgeführt. Whiskey rieche ich nicht, obwohl ich eine alkoholische Note bemerke. Allerdings eher eine Weinbrand / Cognac Note. Diese Cognacnote schwebt um diesen Gentlemanduft. Es gibt Düfte die wirken dickflüssig oder cremig auf mich. Dieser hat was wässriges, irgendwie Weinbrandwässrig.

Dieser Duft soll, laut Duftbeschreibung von der Atkinson Homepage, die dreifache Urgewalt von dem normalen „24 Old Bond Street“ haben. Nun ja, ich kenne den normalen nicht. Ein Silage, bzw. Haltbarkeitsmonster ist dieser nun aber nicht gerade. In meiner Skala bewegen sich diese Kriterien bei 50 %.

Zum Flakon: Der Verschluss ist ordentlich, der Sprühkopf auch. Der Flakon selber ist aus Glas und auf der Hinterseite merkwürdig eckig. Das Schild ist aus minderwertigem Papier. Das ganze hat was von einem Papieretikett auf einer Getränkeglasflasche. Darüber hinaus ist das Papieretikett, zumindest bei meinem Exemplar schief drauf geklebt worden, was wiederum ziemlich lieblos wirkt. Sorry, aber 50 % sind das nicht, daher 25 % von mir für den Flakon.

Mit einem Druck auf dem Sprühkopf ist es entzündet. So riecht Feuer !
Wir haben es hier mit einem richtigen, großen Kaminfeuer zu tun. Man sieht es ihm an, es wird lange brennen, viele Stunden.
Der Duft wirkt sehr warm, ja wirklich fast heiß.
Ich spüre Rauch, viel Rauch. Er brennt in meinen Augen.
Im Feuer liegen große, schwere Holzscheite. Holz, Harz, viele verbrannte grüne Zweige, rieche ich aus der Glut heraus.

Man möchte mehr spüren von dieser wohligen Wärme, Unweigerlich rückt man näher hin.
Der Duft knistert. Eine Flamme schießt empor. Ein Hauch von verbranntem Gummi umgibt mich. Nicht unangenehm.

Der Duft strahlt eine elementare Ruhe aus. Ich ziehe meine Schuhe aus und verweile.

Es lässt sich nicht leugnen, La Martina versucht erfolgreiche Parfums zu imitieren. Hier eine Zusammenfassung:

Tierra del Fuego = Aventus
Hombre = Bvlgari Black
Bayres Hombre = Terre d’Hermes
Pampamia Noble = Gucci pour Homme I

Wenn man die bisherigen Kommentare zu Cuero liest, kommt vielen eine starke Ähnlichkeit zu einem bekannten Duft in den Sinn. Keiner kann ihn aber benennen.

Für mich ist Cuero ganz klar der Versuch Zino zu kopieren. Wenn man die Duftnoten übereinander legt, hat man die Ähnlichkeiten auch schwarz auf weiß: Bergamotte, Lavendel, Hölzer, Patchouli, Vanille, Zeder.

Bei Tiera del Fuego kann ich es ja verstehen, wenn Liebhaber dieser Duftrichtung ihn dem teuerreren Aventus vorziehen. Zino bekommt man aber inzwischen nachgeschmissen, für ca. 25 € pro 100 ml.

Cuero ist nicht schlecht gemacht. Wenn einem aber nach dem Duft einer mystischen Zigarrenholzkiste ist, dann lieber das kultige Original !!