7BlackSeas

Trotz zahlreicher sehr schöner und vielsagender Kommentare nun auch noch von mir einer? Ja, weil der Duft zu meinen liebsten „Immer-gehern“ zählt und er es deshalb verdient hat.

Infusion d’Amande ist einer dieser Düfte, die mich schon eine ganze Weile begleiten. Sobald die Tage etwas kälter und dunkler werden, die ersten Lebkuchen in den Supermärkten stehen (was je nach Supermarkt erstaunlich früh im Jahr passieren kann…) und ich mich allgemein wieder nach mehr Gemütlichkeit sehne, ziehe ich d’Amande aus der hinteren Schrankecke hervor.

DER DUFT
D’Amande umhüllt den Träger/die Trägerin mit einer zarten Mandelpudernote (ähnlich den zerriebenen Mandeln, die man zum Backen kaufen kann). Heliotrop und Tonka unterstreichen die Marzipannote, machen aber wohl auch einen erheblichen Teil der Süße des Duftes aus. Diese wird dann vom beigemischten Sternanis wieder etwas gedämpft. Dabei ist d’Amande kein überwältigend süßer Duft. Auch als reinen Gourmand würde ich ihn nicht bezeichnen, da stets eine zarte „Sauber-Note“ wahrnehmbar ist.
Einen erwähnenswerten Duftverlauf kann ich nicht erkennen, auf mich wirkt d’Amande weitestgehend linear mit zurückhaltender Sillage und einer Haltbarkeit von ca. 5-6 Stunden. Insgesamt empfinde ich den Duft als eher feminin.

Im Frühling und Sommer kommt er bei mir nicht zum Einsatz, zu stark erweckt die Mandel bei mir dann doch die Assoziation zu Weihnachtsgebäck und heimeligen, warmen Räumen. Im Herbst und Winter kommt er daher umso häufiger zum Einsatz. Infusion d’Amande ist in diesen Jahreszeiten mein Alltagsduft, den ich beinahe täglich fürs Büro verwende, der mich nie stört und nie zu viel wird. Ganz im Gegenteil: ein Duft der mich zart einhüllt und durch die typische DNA dieser Prada-Linie pudrig-sauber wirkt, dabei wiederum nicht zu synthetisch.

Und so hoffe ich auch, dass mein Umfeld den Duft an mir wahrnimmt: ein zarter Hauch von Mandel in Kombination mit einem Gefühl von Sauberkeit und Wohligkeit.

Kalifornien im Sommer.
Frühe 60er Jahre.
Futuristische Villa mit Blick über den Pazifik.
Großzügiger Pool umgeben von perfekt gestutztem Rasen.
Klare Formen, sanfte Farben.
Alles etwas unterkühlt, perfektionistisch, beinahe abweisend – und dadurch umso anziehender in seiner schlichten Schönheit.

Hier könnte er reinpassen, Afternoon Swim, mit seiner kühlen, schlichten Eleganz.
Sanfte, frische Orangen und bitter-herbe grüne Mandarinen sind wahrnehmbar.
Eine von Ambroxan unterlegte, künstliche Kühle stellt sich ein – wird hierbei allerdings nie übertrieben, ist nie aufdringlich oder zu synthetisch.
Der leicht aquatische Unterton macht den Duft besonders und hebt ihn von der Masse an zitrischen Sommerdüften ab.
Passend dazu die Präsentation im schlichten aber wunderschönen, tiefblauen Flakon.
Leider zeigt er sich relativ flüchtig, nach 3 Stunden darf nachgesprüht werden.
Dennoch gefällt er mir außerordentlich gut mit seiner herben Zitrusfrische und dem zarten aquatischen Unterbau, welcher eine leicht arrogante Coolness versprüht.
So gut sogar, dass ich mir ernsthafte Sorgen um mein Konto mache.

Cactus Garden hat mich überrascht.
Doch warum eigentlich? Grüner Flakon, grüne Verpackung: ein „grüner Duft“ ist doch also zu erwarten gewesen. Das schon, allerdings habe ich bisher noch keinen Duft gerochen, der ihm ähnlich wäre. Daher empfinde ich ihn durchaus als interessant und originell.

Zu Beginn zeigt er sich deutlich zitrisch. Bergamotte und Zitronenengras sind gut auszumachen. Immer hinterlegt von spritzigen, grünen Noten. Das Grün hat in diesem Falle keineswegs etwas mit Bäumen oder gar Wald zu tun. Der Name ist hier Programm: Cactus Garden. Denn genauso stelle ich mir den Duft im Inneren der Kakteen vor, würde man diese auseinanderbrechen: herb, wässrig-geleeartig, frisch und durchzogen von einer grünen Duftnote, die an noch unreife Früchte erinnert.
Zu alldem hält sich eine leichte, grün-herbe Teenote im Hintergrund, wohl der hier angegebene Matetee, welcher sich perfekt ins Gesamtbild einfügt.
Im Verlauf schwindet der Einfluss der Zitrusfrüchte und seifige Noten treten immer deutlicher in den Vordergrund. Zum Glück empfinde ich diese hier aber nicht als beißend und überwältigend – so wie es mir oft mit seifigen Düften geht. Stattdessen wirken sie hier eher wie eine ganz zart schäumende luxuriöse Seife, welche mit den knackig-grünen Noten ein perfektes Zusammenspiel eingeht: frisch, grün, sauber, gepflegt.
Auf diese Weise hält sich der Duft bei mir ca. 4 Stunden, bis er dann kaum mehr wahrnehmbar ist.

FAZIT
Wer schon immer nach einem sauberen, grün-frischen Duft gesucht hat, sollte diesen hier zumindest einmal testen. Cactus Garden wirkt hochwertig komponiert und kommt in einem wunderschönen Flakon.
Ob er seinen Preis wert ist, muss hierbei jeder selbst entscheiden. Für mich persönlich eher nicht. Zwar mag ich den Duft sehr gerne, aber Liebe ist es (noch) nicht – und die sollte es bei diesem Preis schon sein!

Irgendwo im Mittelmeerraum an der Küste. Ein Garten mit Feigenbäumen. Steinige, zerklüftete Küstenlandschaft. Frischer, lauer Sommerwind vom Meer ans Land getragen.

Philosykos beginnt grün-spritzig. Man kann die Blätter des Feigenbaums beinahe in den Händen spüren, bei deren aneinanderreiben der grün-aromatische Duft entweicht, vermischt mit der herben Schale der Feigenfrucht.
Während die herben grünen Noten dann immer weiter in den Hintergrund treten, liegt der Fokus in der Herznote auf dem Fruchtsaft der frisch aufgeschnittenen Feige. Später wandelt sich der Fruchtsaft immer mehr zu einer cremigen, zarten Feigenmilch.

Frisch.
Weich.
Sanft.
Cremig.
Einzigartig.
Verzaubernd.

Philosykos war für mich eine Offenbarung. Der erste Sommerduft, der sich vollkommen von allem abhob, was mir an Duftnoten bis dato bekannt war und mich dabei vollkommen verzaubert hat.

Die Haltarkeit ist für einen Sommerduft (und wohlgemerkt ein EDT) sehr passabel, ca 6 Stunden kann ich den Duft wahrnehmen.
Die Sillage ist nicht raumfüllen - muss sie hier auch gar nicht sein, dennoch ist der Duft über längere Zeit auch für das nähere Umfeld wahrnehmbar.
Das Design des Flakons empfinde ich als außergewöhnlich schön mit hohem Wiedererkennungswert.

Nicht nur ist der Koala wohl eines der niedlichsten Tiere überhaupt, auch die Duftpyramide der neuen Zoologist-Kreation hat mich aufhorchen lassen.
Angeblich ist es ja sogar so, dass die eigenen Hände nach Eukalyptus riechen sollen, wenn man einem dieser posierlichen Tierchen das flauschige Fell krault.

Soweit so gut.

Im Koala-Habitat angekommen startet die Reise mit Eukalyptus und Menthol im Auftakt, unterlegt mit einer seltsamen, etwas sauren Note. Leider vermisse ich hier den Honig. Ich glaube dadurch hätte mir die Kopfnote wesentlich besser gefallen.
Nachdem wir uns zwischen den Eukalyptusbäumen umgesehen haben und in den Baumkronen schon ein, zwei der kleinen Bären erblicken konnten, setzt nun mit voller Wucht eine ordentlich gepfefferte Weihrauchnote ein.
Während der Pfeffer langsam abklingt, ist ein leichter Hauch vom Rosenbusch am Rande des Habitats wahrnehmbar.
Um die Tiere weiterhin in entspannter Atmosphäre zu beobachten setzen wir uns unter die Bäume und packen den mitgebrachten Schwarztee aus. Leider ist das Aroma durch die Nebelwolken des dominanten Weihrauchs kaum wahrnehmbar.
Offenbar wirkt der herbe, maskulin anmutende Weihrauch auch auf die Koalas etwas abschreckend. Keines der Tiere will sich uns nähern, obwohl doch versprochen wurde, dass es sich hier um ganz besonders zahme Exemplare handeln würde, die gerne die Nähe der Menschen suchten.
Schließlich verabschieden sich die Tiere ganz und wir bleiben etwas enttäuscht zwischen den Rauchschwaden zurück.