ActaNonVerba

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41 - 44 von 44
ActaNonVerba vor 11 Monaten 18 1
10
Flakon
9
Sillage
9
Haltbarkeit
9
Duft
Erinnert an früher,
als mein Onkel mit seiner Frau und meinen zwei Cousinen zu uns zu Besuch kamen. Er trug dieses Parfum und zwar täglich.

Das dürfte Ende der 80er Anfang der 90er gewesen sein.

Ich hatte den Duft vergessen. Als er mir wieder in die Nase kam hatte ich einen wahren Flashback an mein Kindheit.

Eine Seifigkeit mit einer animalischen Note gepaart. Leicht grüne Anklänge. Leder und süßer Honig mischen auch mit. Alles wunderbar aufeinander abgestimmt. Es wirkt wie aus einem Guss. Einzelne Noten sind nur schwer herauszufinden.

Es wird gelegentlich von einer urinartigen Note gesprochen. Hier habe ich die Gewürznelke in Verdacht.

Die Kopfnote wirkt etwas stechend. Aber die verschwindet nach einer halben Stunde. Wenn die weg ist, kommt die oben erwähnte wunderbare Komposition voll zur Geltung.

Es ist kein moderner oder gefälliger Duft. Würde der Kouros jetzt heraus gebracht werden, so wäre dieser Monolith wohl nur in der Nischenwelt überhaupt vermarktbar. Er eckt an und polarisiert. Keine Frage.

Ein echtes Meisterwerk der frühen 80er Jahre. Auch wenn reformuliert und wohl nicht mehr so stark wie einst heute noch ein Biest. Brachiale Performance und keine Konventionen. So muss das sein.

Fürs Büro nicht geeignet. Für das Treffen mit Schwiegermuttern ebenfalls nur bedingt. Ansonsten kann man ihn tragen. Er setzt jedenfalls ein Statement.

Wenn noch nicht geschehen, probiert diesen Brummer und macht euch euer eigenes Bild. ich bin Fan der 80er Power Houses, darum bekommt der Kouros bei mir eine absolute Empfehlung.

Anmerkung: meine Frau kann ihn nicht ausstehen. Für sie zu unzeitgemäss und viel zu Old School. Darüber hinaus findet sie den Duft in gewisser Weise dreckig und schwitzig. Gut, dass ich keine Genehmigung brauche....

Danke fürs Lesen meiner Zeilen.

Beste Grüße!


1 Antwort
ActaNonVerba vor 11 Monaten 5 2
10
Flakon
8
Sillage
9
Haltbarkeit
7.5
Duft
Kawenzmann
Der Sauvage von Dior ist wohlbekannt. Und das zu Recht. Er trifft ziemlich genau unseren Zeitgeist.

Würzig süßliche Holzigkeit trifft auf aquatische Frische. Ein Reigen der angenehmen Gerüche.

Am Anfang etwas stechend, wie die Wirkung von Pfeffer. Den rieche ich jedoch nicht. Gepaart mit Zitrik und würzigem Lavendel.

Dann kommt der Hauptteil aus Holzigkeit, cremig und Frische, leicht aquatisch.

Das bleibt bis zum Ende. Das Ende kommt spät, sehr spät. Wenn ich das Wasserl gegen halb 6 morgens, wenn ich zur Arbeit fahre den Aufträge und abends gegen halb 6 nach Hause komme, ist der Duft noch gut wahrnehmbar. Ein echter Kawenzmann.

Ich kann die schlechten Bewertungen nicht verstehen. Thema Zeitgeist. Trugen in den 80ern nicht auch die meisten die Power Houses?
Heute trägt man halt einen blauen. Egal wie der auch immer heißen mag.

Ich finde Sauvage einen schönen Duft. Sommer ins Büro ist der super. Generell bin ja eher Fougere Typ. Oder auch gerne Vetiver. Aber der Sauvage hat was. Gefällt mir wesentlich besser als etwa BdC.

Macht euch ein eigenes unverfälschtes Bild und testet dieses mächtige Stück Parfum.
2 Antworten
ActaNonVerba vor 12 Monaten 11 3
7
Flakon
7
Sillage
8
Haltbarkeit
8.5
Duft
Am achten Tag schuf Gott den...
... Verwaltungsbeamten. - denkt Fräulein S. eine 19 jährige Auszubildende zum Beruf der Verwaltungsfachangestellten in letzten Lehrjahr bei der örtlichen Gemeindeverwaltung.


Sie betritt das Büro des Herrn P.E. dem Leiter der kommunalen Finanzverwaltungsbehörde, mit einem Stapel kopierter Unterlagen der letzten Jahre.

Herr P.E. ist ein Mann mittleren Alters. Eine Stirnglatze, strenge Hornbrille
Hemdträger, kein Anzug.

Er bedankte sich bei ihr und bittet sie den Stapel in den Posteingang zu legen. Das sei der Stapel neben dem Postausgangsfach. Er blickt sie nur kurz an. Ein kleines freundliches Lächeln auf den Lippen. Er widmet sich wieder seinen Rundschreiben und seinen Durchführungsverordnungen.

Auf dem Tisch steht eine kümmerliche Grünlilie. Keine Bilder an der Wand nur ein Kalender.

Eine typische Amtsstube.

Bein Verlassen des Büros fällt ihr der Geruch auf. Metallisch, kühl und sachlich. Erinnert sie an ihren Großvater. Dessen Geruch war jedoch wärmer, herzlicher. Hier ist es kühl und etwas reserviert.

Sie ist froh wieder draußen zu sein.

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Der geneigte Leser kann erahnen, dass Herr P.E. den Duft von Chanel darstellt. Sachlich, unterkühlt und frisch. Konservativ und beständig.

Für mich einer der besten Fougere da draußen. Ideal für das Büro besonders bei warmen Wetter.

Der lineare Verlauf macht ihn nicht abwechslungsreich, aber das will er auch nicht.

Für mich ein Top Parfum. Ist sehr schnell in meine tägliche Rotation gewandert.

Vielen Dank fürs Lesen dieser Zeilen.

3 Antworten
ActaNonVerba vor 1 Jahr 9 1
8
Flakon
7
Sillage
7
Haltbarkeit
9
Duft
Es hat ein bisschen gedauert...
... bis der TdH und ich zusammen gefunden haben.

Am Anfang war die H/S das Problem. Zu wenig Projektion befand ich zu dieser Zeit.

Ich hab den Flakon dann mal über den Winter eingemottet und erst zum Frühjahr wieder ausgegraben. Junge oh Junge, was für ein wunderbares Parfum.

Am Anfang die Zitrik mit einem Vetiverunterbau und etwas Pfeffer. Wenn die Kopfnote verflogen ist, der Dry Down beginnt offenbart der TdH sein Riesenpotenzial. Der Vetiver übernimmt das Kommando und die Zitrik gerät in den Hintergrund. Erdig, wunderbar erdig. Etwas Rauch und Zitrik.

Das ganze schön subtil. Nicht reißerisch oder zu laut. Selbst wenn der Duft getrocknet ist, kommt immer wieder ein kleiner Schwall in die Nase.

Ich trage dieses Meisterwerk fürs Büro. Ein wunderbarer trockener Signaturduft. Ich wusste dies alles am Anfang nicht zu schätzen.

Der 30 ml Travel Flakon ist fast leer. Ein 100ml Flakon ist schon zu Hause.

Vielen Dank für das Lesen dieser paar Zeilen.
1 Antwort
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