Amandan

Amandan

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56 - 60 von 65
Amandan vor 13 Jahren 6 5
7.5
Flakon
5
Sillage
10
Haltbarkeit
6
Duft
Erfahrung der dritten Art (ein Lehrstück) / Asche auf mein Haupt!
Habe heute Habit Rouge getestet. Gleich vorweg: leider muss ich sagen, dass ich diese Erfahrung nur einmal im Leben machen möchte. Gleich nach dem Aufsprühen ein deutlicher Stoss an Orange, durchaus ein bißchen herb, eigentlich recht angenehm. Aber kurz darauf geht es los: ein Aroma, das ich leider nicht identifizieren kann. Es verschlägt mir den Atem, legt sich auf meine Bronchien, verklebt mir sogar irgendwie den Rachenraum! Ich muss sagen, ich finde dieses Aroma - Verzeihung - ganz widerlich (ob es nun Pomade wie von LouiePacard oder Tierfell wie von Jiannou war oder irgendetwas anderes? Leider kann ich es nicht ausmachen)!
Trotzdem habe ich eine halbe Stunde ausgeharrt, um die Entwicklung von HR zu beobachten. Dieses scheussliche Etwas wurde zwar etwas milder und es mag sein, dass es nach mehreren Stunden besser (und wie ich später feststellen sollte) richtig gut werden könnte. Mag sein.
Jedenfalls habe ich zwei Waschungne mit Seife gebraucht, um den penetranten Anteil von HR loszuwerden. Dann noch drüber mit einer Handcreme. Und trotzdem rieche ich noch immer im Untergrund Habit Rouge (also die Haltbarkeit ist 1A!).
Zur Ehrenrettung von HR muss ich allerdings auch sagen, dass das, was ich da im Hintergrund HR zuschreibe, wirklich, wirklich gut riecht!
Also, leider kann ich nicht sagen, was ich an HR nicht vertrage, deshalb möchte ich Lucull (und auch anderen, deren Erfahrung mit HR gemischt war) zustimmen und Interessenten dringendst ans Herz legen, diesen Duft zuerst ausgiebig zu testen und sich nicht einem Blindkauf hinzugeben.
Selbst Parfumeurkunst auf höchstem Niveau hilft nicht, wenn der eigene olfaktorische Cortex einfach streikt!

Update 06.08.2011:
Also, wie sag ich's. Vielleicht zuerst einmal Asche auf mein Haupt! Bitte vergebt und verzeiht meinen grantelnden und hantigen Kommentar auf HR!
Es hat mir keine Ruhe gelassen, dass ein Duft von so vielen hochgelobt und vielgepriesen wird, der mir beinahe Brechreiz verursacht hatte. So bin ich also bei meinem nächsten Parfümeriebesuch schnurstracks in die Männerduftabteilung gestiefelt, um Habit Rouge nochmals zu testen. Ich hatte nämlich den Verdacht, dass mein Problem vielleicht mit einem gekippten Exemplar zu tun hatte (ist mir auch mal so mit Infiniment gegangen). Und tatsächlich: HR entwickelte sich von Anfang an recht harmonisch mit einem würzigen Orangenton, mit der Zeit begleitet und unterlegt von einer holzigen Basis. Ich glaube, dass das, was ich zuvor so wenig ertragen hatte, eher an dem für mich doch sehr prominenten Ledergeruch lag. Dieser ist mir zwar noch immer nicht wirklich angenehm (konditioniertes Lernen?), aber Geschmäcker sind eben verschieden. HR so zu verreissen war aber sicher von mir nicht angebracht. Jedenfalls werde ich es noch öfter probieren, dann eher in Ruhe und bei mir zu Hause.
5 Antworten
Amandan vor 13 Jahren 10 5
5
Flakon
5
Sillage
7.5
Haltbarkeit
7
Duft
Gehst Du zum Weib, vergiss die Peitsche nicht!
In der Kopfnote ist Maîtressefür meine Nase sehr laut und offensiv. Ich schätze das sind die weißen Blütennoten, die sich da so in den Vordergrund drängen und laut und aufdringlich "die Kunden anlocken". So war meine erste Assoziation eher die an eine Hure. Schon wollte ich mich fragen, was die anderen an dem Duft elegant oder verführerisch fanden. Dieser Duft ruft doch "Hey, ich bin für alle zu haben!".
Doch kaum klingt die erste Kopfnote aus, entwickelt sich ein ganz feiner Duft nach Jasmin und Rose, alles deutlich feiner ausbalanciert und harmonisch. Die Hure trägt plötzlich lange Samthandschuhe, steckt sich eine Federboa ins Haar und legt Strapse an.
Die Verwandlung zur Maîtresse gelingt dann vollends, nachdem dann das Wildleder, gemeinsam mit Patchouli und dem Amberton auftaucht. Aber wwwooowwww! Schau Dir diese Frau an! Ja, man kann kaum wegschauen (oder wegriechen!). Immer wieder führe ich die Hand an die Nase und kann kaum genug bekommen!Besonders das Leder in der Basis gibt dem ganzen Duft das gewisse Etwas und bringt eine ganz, ganz leichte Strenge hervor.
Ich habe zum Vergleich an der anderen Hand Gaultiers Classique aufgelegt, das dann in der Basis deutliche Ähnlichkeiten aufweist. Aber dort, wo die Vanille dem Classique etwas - ich möchte fast schon sagen - Mädchenhaftes verleiht, glänzt Maitresse durch das Leder mit einer dumpferen, dunkleren Note. Tja, Gottsei Dank hat Christian Provenzano eben nicht vergessen, die Maitresse mit einer kleinen Peitsche auszustatten!
5 Antworten
Amandan vor 13 Jahren 7 2
7.5
Flakon
7.5
Sillage
10
Haltbarkeit
8
Duft
Kurzer knackiger Kommi zu einem opulenten Duftwerk
Ja, alles, was über Dia Woman gesagt wurde, sehe ich auch so! Pudrig, blumig, cremig (ja, sehr cremig!), elegant, ein Bouquet zarter Blüten, unter denen ich die Rose am deutlichsten wahrnehme. Wirklich wunderschön!

Aaaaaaber: der gesamte Duft entwickelt sich bei mir extrem langsam. Das heißt, ich laufe ganz lange mit der aldehydigen, bei mir leider doch etwas seifigen Kopfnote durch die Gegend (die ich persönlich noch dazu nicht so gerne mag).

Erst nach 2-3 Stunden (!!) kommt die blumige und später die leicht holzige Basisnote durch! Dann erst entwickelt sich der Duft so wie er wahrscheinlich gemeint ist. Sorry meine Damen, aber das halte ich nicht durch. Soo toll ist der Duft nun dann auch wieder nicht (nicht bös sein liebe Amouagefans!). Vorteil: der Duft hat eine ganz lange Haltbarkeit!
2 Antworten
Amandan vor 13 Jahren 16 6
7.5
Flakon
5
Sillage
7.5
Haltbarkeit
8
Duft
Besuch im Palais
Gleich von Beginn an entfalten sich die Mandel-Marzipanbouquet fast schon explosionsartig. Langsam gesellen sich dann einige blumige Akkorde (rieche ich Pfirsich, Pfingstrose und Freesie) hinzu, immer zart und beinahe zerbrechlich und immer begleitet von einer warmen, weichen Süße mit einer deutlichen Pathouli-note. Nichts in diesem Duft ist irgendwie aufgeregt, quietschig oder hervorstechend. Alles strahlt Ruhe, Stille und Wärme aus.

Vor meinem inneren Auge entfaltet sich ein leerer Raum in einm Palais. Die schweren roten Samtvorhänge sind leicht zugezogen. Über dem ganzen Raum liegt ein feiner Duft wie von alten Schränken, die bereits einige Zeit nicht belüftet wurden. Irgendwoher dringt ein ganz feiner Duft von Pfinstrosen oder Freesien an meine Nase. Der Raum liegt absolut ruhig und still da. Nur die Blumen werden von Zeit zu Zeit vom Concierge gewechselt.

Die Stimmung über den gesamten Duftverlauf von Terra Incognita empfinde ich als sehr angenehm. Aber ganz ehrlich: ich freue mich dann wieder auf die Straße zu gehen und ins Leben einzutauchen! So gesehen ist Terra Incognita ein wunderschöner Duft, fein auskomponiert, aber leider nichts für mich!

Die Haltbarkeit des Duftes ist auch außergewöhnlich. Selbst nach dem Kochen, Hantieren mit Gewürzen und Kräutern und mehrfachem Händewaschen kann ich immer die warme, weiche sußliche Note von Terra Incognita wahrnehmen. Ganz außergewöhnlich.

Für eine Freundin von mir wäre dies allerdings der perfekte Duft. Da muß ich aber noch eine besondere Gelegenheit abwarten (schließlich ist der Preis auch ziemlich besonders!).
6 Antworten
Amandan vor 13 Jahren 4 4
10
Flakon
7.5
Sillage
7.5
Haltbarkeit
8
Duft
Grrrrrrrrrr!!!
Gestern Beige getestet, heute Classique: der Unterschied könnte nicht größer sein! Wenn Beige leise Verführung im Sinne der "attraction" versprüht, die später möglicherweise zu einer "seduction" führt (wobei noch gar nicht gesagt ist, wer hier wen verführt!), so ist das bei Classique völlig klar! Hier herrscht das Weib, das seiner Sinnlichkeit voll bewußt ist und nur richtige Kerle an sich ran läßt! Mickrige Buberln bleiben draußen vor der Tür!
Mir gefällt dieser Duft sehr gut, aber er sollte vorsichtig und passend eingesetzt werden. Nichts für jeden Tag oder das Büro!
4 Antworten
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