Amarena

Rose Splendide startet sofort nach dem Aufsprühen mit einem zitrisch-süßen Auftakt. Gleich drängt sich auch bei mir eine leicht blumige Birne in den Vordergrund, die aber gleich der Rose den Vortritt gewährt und sich dezent in den Hintergrund zurückzieht. Danach verändert sich der Duft an mir nicht mehr großartig.

So... das klingt bis hierher nicht schlecht. Aber: Diese ganzen Veränderungen spielen sich bei mir in den ersten drei Minuten nach dem Aufsprühen ab, nach zehnminütiger Auftragszeit kann ich den Duft nur noch wahrnehmen, wenn ich mir das Handgelenk direkt an die Nase drücke und auch da nur ganz leicht.
Nach etwa 25 Minuten ist bei mir Ende Gelände, kein kleines bisschen Duft mehr vorhanden. Ich habe schon an meiner Nase gezweifelt, aber eine Freundin hat mir bestätigt, dass auch sie nichts mehr riechen kann. Als sie danach das Parfüm selbst getestet hat hielt der Duft zumindest knappe 3 Stunden an, scheint also eindeutig an meiner Haut, die den Duft wie ein schwarzes Loch aufzusaugen scheint, zu liegen. Haltbarkeit ist also an mir, auch für Goutal-Düfte, wirklich unterirdisch.

Der Duft selbst gefällt mir allerdings recht gut, da er den Träger nicht mit fruchtig-floralen, künstlich anmutenden Duftnoten bombardiert, sondern eher den Eindruck vermittelt, man wäre gerade von einem sommerlichen Spaziergang durch eine Parkanlage heimgekehrt, nachdem man, nicht ohne zu kleckern, im Schatten eines Baumes einige saftig tropfende Birnen verzehrt hat.

Ich mag den Duft, meine Haut anscheinend auch - nur leider zu sehr. =(

Auch ich hatte dieses Schätzchen als Probe in meinem Adventskalender und muss ehrlich gesagt zugeben, ich habe ihn etwas stiefmütterlich behandelt. Vor einigen Stunden, beim Durchsehen meiner Probenbox, fiel er mir auf und ich beschloss ihn kurz auszuprobieren. Die Kopfnote war angenehm, schmeichelnd und interessant, auch wenn ich keine der aufgeführten Bestandteile explizit hätte herauslesen können. Er wurde noch weicher, die floralen Noten wurden wahrnehmbar. Und auch wenn sich die Nelke nicht wirklich bemerkbar macht, ist es als schlügen die restlichen Nuancen auf meiner Haut unter Wasser Pirouetten - die Beschreibung "unter Wasser" deshalb, weil dies kein großes Aufbegehren ist, der Duft plätschert quasi vor sich hin und scheint mir unter die Haut zu gehen und mit dieser zu verschwimmen.

Honour hat es nicht nötig, groß aufzutragen, er wirkt scheinbar wie eine zarte Untermalung des eigenen Körpergeruchs. Und genau durch diese Untermalung des Selbsts gibt er einem das Gefühl etwas Besonderes zu sein.

Als ich vorhin im Badezimmer stand und mein (passenderweise) schwarzes Haar kämmte, fühlte ich mich fast wie eine arabische Ameera (Prinzessin), die an einem goldenen Balkongeländer steht und beim Anblick ausladender Gärten, die im Glanz der untergehenden Sonne erstrahlen, über ihre Zukunft sinniert und das, obwohl ich aus dem Prinzessinnenalter doch schon so lange heraus bin.

Insgesamt ein wirklich wundervoller Duft, voll von dem eigenen Ich, Sonne, Licht und Glanz.

Fleur Défendue schickt den Anwender mit einem fruchtig-süßen Knall gleich Alice ins Wunderland. Sobald die Kopfnote abklingt, setzt ein zart-blumiger Geruch ein, der dicht gefolgt wird von einem Aufbegehren der Mandelnote, die sich in den ersten Minuten sehr in den Vordergrund drängt.

Vor meinem inneren Auge falle ich also im Kaninchenbau herab, nur um in einem exotisch-surrealen Garten zu erwachen, der mich auch sofort zur Nichtgeburtstagfeier des verrückten Hutmachers und des Märzhasen führt, die mich auch sogleich einladen, ein Stück Mandeltorte mit ihnen zu verzehren.

Doch auch dieser Genuss ist nicht von Dauer, ich muss weiter, die Pfade werden nun etwas düsterer und geheimnisvoller und dennoch fühle ich mich selbstbewusst und sicher...

Fleur Défendue ist ein verspielt-zarter Duft, der einen dazu anregt, die Phantasie spielen und sich fallen zu lassen. Er drängt sich hierbei nicht in den Vordergrund, sondern hält sich, gleich der Grinsekatze, zurück und passt sich der Umgebung an.

Ein Duft um wieder Kind zu sein und ins Reich der Träume abzutauchen.

Vor etwa zwei Wochen habe ich Mitsouko (EdT) meiner bescheidenen Sammlung einverleibt - auf gut Glück, was wahrscheinlich nicht die beste Idee war. Angesprochen von den Beschreibungen und beseelt von dem Wunsch einen wahren Klassiker zu besitzen, habe ich meine Bestellung aufgegeben, ohne den doch sehr eigenen Duft zuvor gerochen zu haben.

Es war ein böses Erwachen, als mir die übertrieben zitrische Kopfnote entgegenschlug, nur um sofort in einen etwas modrigen Geruch abzuflauen. "Das riecht ja wie Oma unterm Arm", war mein erster Gedanke und ich rannte zum Waschbecken, um ihn wieder abzuwaschen, da ich am Weggehen war und niemanden diesen Geruch zumuten wollte. Insgesamt doch ein sehr negatives erstes Erlebnis.

Doch ich habe nicht aufgegeben. Ich habe sooo viel Gutes über diesen Duft gelesen und ich wollte partout nicht zu den Mitsouko-Hassern gehören. Also habe ich den Duft noch mehrmals getragen, allerdings nur dann, wenn mir klar war, dass ich in absehbarer Zeit nicht das Haus verlassen werde. Und ich muss sagen, wir nähern uns langsam an. Obwohl ich den Auftakt nach wie vor als äußerst unangenehm empfinde, habe ich mich mit dem "modrigen" Geruch anfreunden können, da dieser schnell in einen gesetzten,leicht seifigen Geruch übergeht, der gar nicht einmal so unangenehm anmutet und irgendwie beruhigend auf mich wirkt. Nach etwa 10 Minuten kann ich den Flieder deutlich heraus riechen, obwohl dieser im Zusammenspiel mit den anderen Nuancen nicht frisch riecht, sondern eher das Bild eines schon im Abblühen befindenden Baumes erzeugt. Später verliert sich dieses blumige Aufbegehren und der Duft wird wieder moosiger, wie zu Beginn doch auch die Gewürze sind wahrnehmbar.

Wie finde ich Mitsouko nun? Für mich eine sehr schwierige Frage. Ich denke, ich kann nachvollziehen, was viele an diesem Duft schätzen. Dennoch finde ich nicht dass der Duft zu mir passt und konnte mich bislang auch noch nicht durchringen, ihn in der Öffentlichkeit zu tragen, was aber auch daran liegen kann, dass Mitsouko definitiv kein Duft für den Frühling ist. Des Weiteren denke ich, dass ich (mit meinen 27 Jahren) ganz einfach noch zu jung für ihn bin. Wir sind also noch keine Freunde, aber ich bin gespannt, ob wir es im Laufe meines Lebens noch werden können.

Das ist mein erster Kommentar und ich muss hinzufügen, dass ich nicht die beste Nase habe und es mir nicht oft gelingt einzelne Bestandteile eines Duftes zu erriechen. Zudem habe ich im Vergleich zu anderen Mitgliedern dieser Community fast keine olfaktorische Kenntnisse.

Jetzt zu meiner Erfahrung mit Seathalasso. Ich habe mir diesen Duft im Juni dieses Jahres gekauft und ihn regelmäßig getragen. Jedes Mal wenn ich ihn auftrage umgibt mich ein Gefühl ozeanischer Frische und absoluter Reinlichkeit. Ich bilde mir ein, dass der Duft von meinen Mitmenschen schwer lokalisiert werden kann. Es kam öfters vor, dass sich Menschen in meiner Umgebung fragten, was hier so gut rieche, aber es wurde nicht mit mir und meinem Parfum in Verbindung gebracht. Auffällig fand ich auch, dass ich am Ende des Schuljahrs mit meinen Schülern (ich bin Referendarin) in ein Gespräch verwickelt wurde und diese sich beschwerten, dass das Parfum einer anderen Lehrerin sehr aufdringlich rieche (mit diesem Parfüm war übrigens Chloé gemeint). Auf die Frage, ob sie mein Parfum auch aufdringlich fänden, waren meine Schüler verwundert, da sie niemals bewusst wahrgenommen hatten, dass ich parfümiert war.

Und trotzdem finde ich das Parfum unglaublich intensiv. Wenn ich nach Stunden zurück ins Auto steige, kommt mir sofort der Duft entgegen, was mich immer wieder erstaunt.

Das Parfüm gibt mir das Gefühl mich an einem verlassen Abschnitt Felsküste am atlantischen Ozean zu befinden und dem melodischen Brechen der Wellen zu lauschen. Ich liebe es einfach! Vor allem auch, weil ich es nicht als typisch weibliches Parfüm empfinde. Es ist weder süßlich, noch schwer und wird mich mit Sicherheit noch lange Zeit im Alltag begleiten, auch wenn ich nun jahreszeitenbedingt wahrscheinlich erst einmal auf ein anderes Parfum umsteigen werde.