Annabraucht

Ein Parfum, bei dem ich mir schon dachte, dass es nicht wirklich in den verschneiten Dezember passt. Egal, ich wollte es testen!
Der erste Eindruck ist intensiv und fix: Frische, saure, starke Fruchtigkeit. Komischerweise riecht es für mich wie eine Mischung aus Grapefruit und Limette. Richtig spritzig sauer. Keinesfalls staubig oder alt.
Anschließend kommt die Bergamotte hinzu. Plus, und das kann ich mir nicht erklären, Kokos. Wie eine Art Kokoswasser. Leicht. Limette, Bergamotte und Kokos. Eine feine Mischung.
Ich schaue raus in den Schnee und denke Dank meines Handgelenks an eine laute, knallbunte Strandbar mit Musik, Cocktails und Sonne mit 38°C. Sehr seltsames Gefühl im Dezember mit verschneitem Garten!
Der Duft verfliegt relativ schnell.
Was bleibt, ist ein zuckersüßes Handgelenk à la Escada.
Nicht mein Duft. Vielleicht mal, bei 38°C. Vielleicht.

Gerade aufgesprüht und ein Tränchen schoss mir in die Augen: wundervolle Erinnerung an die Kindheit. Es hat lange gedauert; ich glaube es war ein Shampoo von Yves Rocher, was mir mein Vater für meine Tasche zum Schulschwimmen schenkte! Ich mag grüne, krautige Düfte eigentlich nicht, aber dieser ist tiefer und für den Sommer fantastisch. Ich mag ihn sehr! Zitrone, Basilikum und Kraut in der schönsten Form.

Zu Beginn kratzigster Feuerqualm, später kommt Harz und Patchouli dazu. Weicher. Sehr mutig und ein völlig neuer Chanel Duft; leider nicht ganz meins. Erinnert mich an Replica By the fireplace!
Wer also etwas unauffällig leichtes für den Hintergrund haben möchte, ist hier falsch. Lagerfeuer à la Chanel.