BLurreD

Als ich vor der Corona-Krise mit der Freundin in Frankfurt war, schnupperten wir im wahrsten Sinne des Wortes in dem Faber-Castell-Laden an der Zeil. Für die, die es nicht wissen: Faber-Castell ist ein Schreibwaren-Hersteller, von Bleistiften zu Buntstiften, etc. - was das Schreibwaren-Herz höher schlagen lässt.
Es kostet natürlich auch einiges mehr -> Es ist eine der Premium-Marken.
Da ich voraussetze, dass jeder mal in einem Schreibwaren-Laden war, kennt man den Geruch der frischen Holzstifte, dieser Duft von Holz und Bleistift-Minen (Graphite).

Genau, daran hat mich Silver Mountain Water erinnert in der Herznote. Jedoch nicht die billigen Stifte, die z. B. nach der Schulzeit im Speicher in alten Kisten „verweilen“.
Sondern nach hochwertigen, handgefertigten und exklusiven Stiften – die teuer sind. Genau wie dieser Duft.
(Zusatzinfo: Es wurde eine Bleistift-Box mit über 150 Stiften ausgestellt, in Zusammenarbeit mit Karl Lagerfeld. Luxuscase- für über 2500€ - Luxus at its best)

Die Assoziation mit einem reißerischen Gebirgsbach hatte ich nur beim Aufsprühen, die Frische und Reinheit, die dieser beinhaltet.
Genau diese Puristik von Bleistiftschachteln, wo jede Farbe der Stifte exakt angeordnet ist. In Reih und Glied. Ordnung. Sauberkeit.
Nicht das schmutzige und bemalte und zerkratzte Mäppchen, wo die Stifte ein trostloses Dasein fristen.

Für mich ist der Duft wieder eine Erkenntnis darüber, dass Düfte Begegnungen, Ereignisse und Orte wieder aufleben lassen.
In diesem Fall der Trip nach Frankfurt.

Es heißt aber nicht, dass man beim Aufsprühen wie ein wandelnder Luxus-Bleistift riecht!
Aber luxuriös und edel schön!

Ich habe den Duft bestellt – da mir Aventus und auch Tuscan Leather als Düfte sehr gut gefallen, und dieser laut Kommentaren und Reviews wie ein Zusammenspiel dieser beiden bekannten Düfte riecht.
Gesagt getan – endlich angekommen aus UK. Direkt den Flakon, der standardmäßig für Alexandria ist, angeschaut:
„Leather – Pinnapple – Birch“ -> Das sind wohl die Hauptzutaten dieses Gemischs, welche Plakativ auf dem Flakon stehen.

Ich habe direkt einen Sprüher in den Raum abgegeben und daran gerochen.

„WOW – was ein Duft“ – War mein Erster Gedanke und war begeistert.
Die fruchtige Ananas war perfekt balanciert mit dem holzigen & etwas kratzigen Birke. Von Leder keine Spur. Ein starker Aventus-Touch!
Beim zweiten Spray auf das Handgelenk kam mir sofort die Assoziation mit Aventus wieder in den Kopf. Sehr stark daran angelehnt – aber wieso fehlt da Tuscan Leather?!
Im Vergleich habe ich auch den „Dupe“ von Aventus in Form von Rasasi’s „Pour Lui“ (Zebra) – welcher aber ein ganzes Stück synthetischer riecht.

Danach 2 Sprays hinters Ohr und ab zur Akustik-Bandprobe. Im Auto lag mir der Duft in kleinen Wolken in der Nase – jedoch abgewandelt. Man merkt etwas Süße, und Ledriges -> Endlich kommt Tuscan Leather raus.
Ganz zart im Hintergrund merkte ich den Abend den Duft und fand das Zusammenspiel der beiden Noten von Frucht und Leder sehr gut.
Jedoch eine schöne Anekdote am Ende des Abends: Kollege kommt zum Abschied näher und fragt: „Wieso riecht es hier so nach Räucherstäbchen?“
Meine Antwort: „Das müsste ich wohl sein“.

Und ja – dieser rauchige, süß-holzige Unterton des Dufts, welcher Stärker in der Luft und im Raum liegt als die Frucht -> Erinnert schon an die typischen Räucherstäbchen.
Aber da gibt’s ja auch Unterschiede.

Alles in Allem ist es ein sehr guter Duft – Qualitativ hochwertig und das Geld schon wert. Haltbarkeit in guten 6-7 Stunden.
Ob ich mehr erwartet hätte?-> Ja, es fehlt irgendwie noch was. Etwas das den Duft einzigartig macht. Aber wie soll das bei den zwei Vorbildern gehen....

War ein Blindkauf – da die Bewertungen für so ein neues auf den Markt gebrachtes Parfüm ziemlich gut waren.
Auch mag ich GUESS selbst als Fashion-Marke (speziell die Retro-Line) sehr, weshalb ich den Versuch wagte es so zu bestellen.
Für 24€/100ML kann man(n) sich nicht beschweren.

Der Duftauftakt war sehr von Minze und Pfeffer geprägt – weshalb das sehr intensiv und spitz in die Nase kam. Nachdem sich diese geballte Anfangswolke gelegt hat,
kam die Duftpyramide besser zum Vorschein. Man riecht etwas Vetiver wie auch den Ingwer – jedoch kam mir meiner Nase kein Molekül von Tabak in die Nase.
Ähnlichkeit zu EROS sind im gewissen Maße vorhanden – jedoch ist hier der Pfeffer zu stark angesetzt, weshalb der süße Umfang eines Eros nie richtig durchkommt (was manchen bestimmt gefällt).

Die Sillage ist OK – jedoch nicht raumeinnehmend, was natürlich auch ein Pluspunkt ist.
Im Drydown gefällt mir der Duft am besten, da hier die ganzen Duftstoffe sehr harmonisch fungieren und einen doch gut „gerührten“ Cocktail hervorrufen, der nicht aneckt und jeden gefallen wird.
Haltbarkeit war bei mir 5 Stunden (bevor ich geduscht habe). Somit eigentlich OK – hätte dem Duft vielleicht noch so 1-2 Stunden gegeben, bevor der dann nur ganz Hautnah wahrnehmbar wäre.
Jedoch fehlt hier meiner Meinung nach das Besondere, die Klasse, was den Duft hochwertig erscheinen lässt. So reiht sich der Duft gemäß seiner „Marke“ GUESS auch unter den üblichen Mainstream-Verdächtigen ein.
Ein Hilfiger, Burberry, und Konsorten hätten auch so einen Duft rausbringen können.

Mein Blindkauf-Rating wäre hier eine 7,5/10. Preis-Leistung aber eine 9/10.

Ich hab den Duft geschenkt bekommen im zarten Alter von 18 Jahren. Mit Deo-Stick! Das ist jetzt 14 Jahre her. Und ich hab den Duft immer noch. Sind jetzt immer noch so ca. 20ml im Flakon (100ML).

Der Duft hat jeden in der damaligen Zeit wo der rauskam umgehauen. Man roch Ihn überall. So stark, dass der Geruch wirklich jedem, von Mann zur Frau, in der Nase liegt. Jeder weiß sofort bei dem Duftaroma von Apfel und Zimt und der guten Vanille, dass es nur ein Duft sein kann. Boss Bottled.
Fragt man Leute auf der Straße welcher der bekannteste Männer-Duft ist. Es werden bestimmt 90% sagen: Boss Bottled.
Von Jung zu Alt – der Duft ist nie von der Bildfläche verschwunden. Wieso eigentlich? Obwohl Mainstream ja oft sehr vergänglich und dynamisch ist.

Es liegt einfach an der Einzigartigkeit. Das Original. Der Ursprung. Der Quelle.

Der beste Duft ist es nicht - jedoch gut gemacht und von der Haltbarkeit und Sillage einfach umwerfend (Batch 2004-2005).

Ich benutze ihn selten weshalb ich den noch habe. Kühl und dunkel in der Packung gelagert hat sich der Duft kaum verändert in meiner Nase. Aber die Nase wird älter und will hin und wieder was junges riechen, bzw. den Gedanken an die Jugend haben.

Bin nach einem Aventus-Dupe auf der Suche gewesen und neben CDNI von Armaf, und anderen Konsorten gefielen mir hier die Kommentare sehr gut, weshalb ich den gestreiften Flakon kurzerhand bestellt habe.
Aventus habe ich als Abfüllung bekommen und bin von dieser Duft-DNA hin und weg. Es ist perfekt für den Sommer.

Paket da, geöffnet, und direkt einen Sprüher in den Raum gespritzt und dran gerochen.
Ich habe KEINEN Unterschied feststellen können! Selbe fruchtige Note, und die rauchige Basis die Aventus so hervorstechen lässt.

Unglaublich – und das für so einen billigen Preis.

Jetzt 2 Sprüher rechts und links auf den Nacken und ab in die Stadt. Sofort umgab mich die bekannte DUFT-DNA und war sehr angetan.
ABER – genau, das ABER!:

Nach ca. 1 Stunde fehlte mir was. Das Fruchtige – was bei Aventus lange Zeit im Vordergrund ist und das rauchig-holzige sehr angenehm wirken lässt.
Hier ist es leider nicht lange vorhanden und der holzige-rauchige Charakter ist sehr penetrant.

Wieso „penetrant“ ?
Der Duft hält sehr lange an – und ist immer „Sillage“-Mäßig sehr intensiv wahrnehmbar.
Meines Erachtens fehlt das Fruchtige dann welches den Duft so rund macht.

Also der perfekte Aventus-Dupe leider auch nicht. Somit dann doch ein etwas eigenständiger Duft der gefällt.