11.06.2020 - 04:45 Uhr
Pollita
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Pollita
Top Rezension
61
Für Sympathieträger
Das Dufthaus Creed ist vor allem bekannt durch hohe Preise, irrwitzige Geschichten, von denen man nicht weiß, ob sie auch stimmen und natürlich Aventus. Die Cashcow, die Creed vor allem in den vergangenen Jahren zu großer Beliebtheit verhalf. Ob die Düfte ihr Geld wert sind, ist ein anderes Thema und das sehe ich – selbst Duftliebhaberin – sehr subjektiv. Denn auch ich zücke meine Brieftasche meistens doch, wenn mir ein Duft so richtig gut gefällt, auch wenn ich als Baden-Württembergerin dabei auch immer etwas mit den Zähnen knirsche. Sagt man doch über uns Schwaben, wir seien ausgewiesene Schotten. Und ein bisschen stimmt das auch.
Aber nicht Aventus hat mein Herz erobert, sondern dieser hier. Für mich der bisher schönste Creed-Duft. Silver Mountain Water ist ein Understatement-Duft, aber dennoch bleibt er verdammt gut in Erinnerung. Zumindest in meiner. Wenn meine bessere Hälfte den trägt, könnte ich ihm den ganzen Tag - der Nase nach - hinterherlaufen. Das silberne Bergwasser hat etwas, das mich wie magisch anzieht.
Der Duft ist zunächst einmal frisch und eher kühl und es schwingt eine dezent leichte Süße mit, die ich als fruchtig empfinde. Die Frische spreche ich der Zitrik und den maritimen Noten zu, die hier keinesfalls typisch aquatisch rüberkommen. Das ist nämlich wiederum gar nicht mein Fall. Der Duft ist einfach schön frisch ohne in irgend einer Phase stechend oder synthetisch zu wirken. Parallel dazu setzt die fruchtige Süße ein. Ich weiß nicht, wie Johannisbeerknospen riechen, aber die Frucht könnte bei diesem Duft ebenfalls verarbeitet sein, denn ich nehme eindeutig einen leicht fruchtigen Akkord wahr, bevor der Duft in eine absolut wundervolle Kombination aus Holz und hellen Moschusnoten abdriftet. Silver Mountain Water ist für meine Nase eindeutig ein Duft für den Herren, wobei ihn Damen sicher auch tragen können. Für mich gehört dieser anbetungswürdige Duft allerdings an Männerhaut.
Als Eau de Parfum kommt der Duft nicht gerade zurückhaltend daher. Wie ich schon öfter schrieb, gehört mein Gatte zu den Vielsprühern, was nicht bei jedem Duft immer vorteilhaft ist. Gerade beim Bruderduft Aventus wird’s hier für meine Nase schnell mal viel zu viel. Aventus kann sehr stechend riechen, wenn er überdosiert wird. SWM hat zwar eine relativ kräftige Sillage, doch dieser Duft nervt auch dann nicht, wenn man ein paar Sprüher zu viel erwischt hat. Die Komposition ist in sich so zurückhaltend, sodass er einen nicht erschlägt.
Für mich gehört SWM nicht auf den Berg, sondern passt am besten in ein Büro oder auf eine Businessveranstaltung. Leider werden solche Understatement-Düfte im Business nicht so oft vorgefunden, sondern man trifft viel häufiger auf Düfte wie Dior Sauvage oder LV Orage, die für meinen Geschmack da nicht wirklich hinpassen. Auch ein schöner Businessduft aus dem Hause Creed ist Himalaya, dieser ist allerdings deutlich würziger und maskuliner als SWM.
Doch was macht SWM für meine Nase jetzt so magisch? Lacht mich aus, aber dieser Duft hat etwas Ehrliches. Männer, die nach Silver Mountain Water duften, sind keine Prolls. Sie wollen nicht um jeden Preis auffallen, sondern stehen zu ihrem Understatement. SWM ist für mich ein Sympathieträger-Duft. Und auch wenn sie mit Bergamotte und Sandelholz nur zwei gemeinsame Duftnoten laut Pyramide haben (OK, der Moschus zählt mit Sicherheit auch dazu, steht ja seltenst in allen Duftpyramiden) kann ich bei SWM Ähnlichkeiten zu meinem heißgeliebten Cašran feststellen und das löst für mich schonmal genug des Zaubers aus. Ja, das ist einer, den ich gerne öfters schnuppern möchte. Komm wohl früher oder später nicht um einen Flakon für meinen Mann herum. Lassen wir die Zähne halt bissl knirschen.
Ganz lieben Dank an Chizza für die Probe!
Aber nicht Aventus hat mein Herz erobert, sondern dieser hier. Für mich der bisher schönste Creed-Duft. Silver Mountain Water ist ein Understatement-Duft, aber dennoch bleibt er verdammt gut in Erinnerung. Zumindest in meiner. Wenn meine bessere Hälfte den trägt, könnte ich ihm den ganzen Tag - der Nase nach - hinterherlaufen. Das silberne Bergwasser hat etwas, das mich wie magisch anzieht.
Der Duft ist zunächst einmal frisch und eher kühl und es schwingt eine dezent leichte Süße mit, die ich als fruchtig empfinde. Die Frische spreche ich der Zitrik und den maritimen Noten zu, die hier keinesfalls typisch aquatisch rüberkommen. Das ist nämlich wiederum gar nicht mein Fall. Der Duft ist einfach schön frisch ohne in irgend einer Phase stechend oder synthetisch zu wirken. Parallel dazu setzt die fruchtige Süße ein. Ich weiß nicht, wie Johannisbeerknospen riechen, aber die Frucht könnte bei diesem Duft ebenfalls verarbeitet sein, denn ich nehme eindeutig einen leicht fruchtigen Akkord wahr, bevor der Duft in eine absolut wundervolle Kombination aus Holz und hellen Moschusnoten abdriftet. Silver Mountain Water ist für meine Nase eindeutig ein Duft für den Herren, wobei ihn Damen sicher auch tragen können. Für mich gehört dieser anbetungswürdige Duft allerdings an Männerhaut.
Als Eau de Parfum kommt der Duft nicht gerade zurückhaltend daher. Wie ich schon öfter schrieb, gehört mein Gatte zu den Vielsprühern, was nicht bei jedem Duft immer vorteilhaft ist. Gerade beim Bruderduft Aventus wird’s hier für meine Nase schnell mal viel zu viel. Aventus kann sehr stechend riechen, wenn er überdosiert wird. SWM hat zwar eine relativ kräftige Sillage, doch dieser Duft nervt auch dann nicht, wenn man ein paar Sprüher zu viel erwischt hat. Die Komposition ist in sich so zurückhaltend, sodass er einen nicht erschlägt.
Für mich gehört SWM nicht auf den Berg, sondern passt am besten in ein Büro oder auf eine Businessveranstaltung. Leider werden solche Understatement-Düfte im Business nicht so oft vorgefunden, sondern man trifft viel häufiger auf Düfte wie Dior Sauvage oder LV Orage, die für meinen Geschmack da nicht wirklich hinpassen. Auch ein schöner Businessduft aus dem Hause Creed ist Himalaya, dieser ist allerdings deutlich würziger und maskuliner als SWM.
Doch was macht SWM für meine Nase jetzt so magisch? Lacht mich aus, aber dieser Duft hat etwas Ehrliches. Männer, die nach Silver Mountain Water duften, sind keine Prolls. Sie wollen nicht um jeden Preis auffallen, sondern stehen zu ihrem Understatement. SWM ist für mich ein Sympathieträger-Duft. Und auch wenn sie mit Bergamotte und Sandelholz nur zwei gemeinsame Duftnoten laut Pyramide haben (OK, der Moschus zählt mit Sicherheit auch dazu, steht ja seltenst in allen Duftpyramiden) kann ich bei SWM Ähnlichkeiten zu meinem heißgeliebten Cašran feststellen und das löst für mich schonmal genug des Zaubers aus. Ja, das ist einer, den ich gerne öfters schnuppern möchte. Komm wohl früher oder später nicht um einen Flakon für meinen Mann herum. Lassen wir die Zähne halt bissl knirschen.
Ganz lieben Dank an Chizza für die Probe!
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