Original Vetiver 2004

Original Vetiver von Creed
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8.0 / 10 841 Bewertungen
Ein beliebtes Parfum von Creed für Herren, erschienen im Jahr 2004. Der Duft ist grün-frisch. Es wird noch produziert.
Gut kombinierbar mit Aventus
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Duftrichtung

Grün
Frisch
Zitrus
Holzig
Würzig

Duftpyramide

Kopfnote Kopfnote
BergamotteBergamotte VetiverblattVetiverblatt BitterorangeBitterorange MandarineMandarine
Herznote Herznote
rosa Pfefferrosa Pfeffer KorianderKoriander weißer Pfefferweißer Pfeffer
Basisnote Basisnote
VetiverVetiver MoschusMoschus AmbraAmbra SandelholzSandelholz
Bewertungen
Duft
8.0841 Bewertungen
Haltbarkeit
6.9714 Bewertungen
Sillage
6.4702 Bewertungen
Flakon
8.0686 Bewertungen
Preis-Leistungs-Verhältnis
5.8273 Bewertungen
Eingetragen von DirkDS, letzte Aktualisierung am 31.03.2024.

Rezensionen

47 ausführliche Duftbeschreibungen
6
Flakon
7
Sillage
7
Haltbarkeit
5
Duft
DasguteLeben

132 Rezensionen
DasguteLeben
DasguteLeben
Top Rezension 50  
Not Original, not Vetiver
Wer gerne tolldreiste Geschichten mag und Geld verbrennt ist bei Creed goldrichtig. Bekanntlich hat das Haus ja schon für den Baron Münchhausen einen passenden Duft für den Ritt auf der Kanonenkugel kreiert (Royal Balls), welcher sogar handgeklöppelte Hühneraugentinktur enthielt. Seit diesen wilden Tagen ist allerdings Ruhe ins Hause Creed eingekehrt. Neben der Hautpbeschäftigung jeden Flakon Aventus anders riechen zu lassen (Grundlage eines Basenotesweiten religiösen Batchnumber-Kultes) stellen Erwin fils und Papa Olivier heute überwiegend mediokre Parfümimitate in Pitralon-Qualität her, welche Royal Nochwas genannt werden, den Firmennimbus verpasst bekommen und daher für ein, quasi, "argent du porc" verkauft werden können. Dieses lukrative, wenn auch ästhetisch unheilvolle, Treiben fing schon mit Millésime Impérial an, Duft für ein "Mitglied des saudischen Königshauses" (Privatrecherchen ergaben, dass es sich um den Vize-Chauffeur des 128. Anwärters auf den Thron handelt), das aus einem metallischen Dihydromyrcenol und Ambrox-Akkord bestand, welcher von Industrievertretern als für Axe-Produkte "zu minderwertig" abgelehnt wurde (es handelte sich tatsächlich um Green Irish Tweed minus was Green Irish Tweed interessant macht).
Nun kann man den Herren Creed keinen Vorwurf machen. Da müht man sich generationenlang als Schneider ab, und nach dem Krieg stirbt die ganze aristokratische Kundschaft so langsam weg. Dann fängt Olivier in den 1960ern ein Parfümbusiness an und macht simple, aber wunderschöne Retrodüfte, angelehnt an große Klassiker und klassische Genres, aber das ganze bleibt ein Geheimtip, geradezu nischenhaft. Erst besagtes Green Irish Tweed brachte mithilfe Pierre Bourdons den Franc zum rollen. Und dann entdeckten die Creeds, dass man auch ohne ästhetische Mühen und Qualitätsbewusstsein im Parfümbusiness reich werden kann. Et voilá!
Warum erzähle ich das alles in einer Original Vetiver Rezension? Na, weil dieser Duft kaum der Erwähnung wert ist, abgesehen vom ironischen Namen (Humor hammse, die Creeds, generell auf Kosten ihrer zahlenden Kunden).
Original ist er nicht, da es sich um einen ziemlich offensichtlichen Klon von Mugler Cologne handelt - zugegeben etwas französisch aufgebrezelt im Vergleich zur Plaste- und Elaste Vorlage vom VEB Thierry. Vetiver ist er auch nicht. Synthetisch-grüne Holznoten, aber kein wahrnehmbarer Tropfen billigen Vetiveröles, günstigen Vetiverylacetates oder sonst etwas. Wer Creed Vetiver wählt hat Vetiver verfehlt, könnte man reimen. Bei ähnlicher bis weit besserer Qualität ist man zum Bruchteil des Creed Preises mit zahllosen Alternativen besser bedient: Adolfo Dominguez, Vetiver de Puig, Carven, L'Occitane, ganz zu schweigen von Givenchy oder (wer's mag, ich nicht) Guerlain oder Florascent, Villoresi, ach, die Liste ist endlos. Ganz ehrlich, Creed OV ist sogar überflüssiger als diese Rezension.
39 Antworten
7
Flakon
6
Sillage
7
Haltbarkeit
9
Duft
Siebenkäs

63 Rezensionen
Siebenkäs
Siebenkäs
Top Rezension 35  
Entscheidung
Ziemlich genau sieben Wochen lag seine Promotionsfeier jetzt zurück. Es kam ihm viel länger vor. Und dabei irgendwie unwirklich. Doktor in Jura. Auch noch Summa cum laude. Und das in Havard.
Wie hatte er das nur geschafft?
Er steuerte den Toyota um ein besonders tief aussehendes Matschloch herum. Obwohl der raubeinige Allrad-Jeep damit sicher kein Problem gehabt hätte.
Genau so hatte er es im Grunde die ganzen Jahre gemacht.
Immer den gröbsten Löchern ausgewichen. Stromlinien-förmig vorwärts. Alle Beziehungen genutzt. Keine unangenehmen Fragen gestellt.
Und jetzt das Angebot, in einer der mächtigsten Kanzleien der ganzen Ostküste einzusteigen.
Zu seinem Abschluss hatten sie ihm eine handgearbeitete Blaser Repetierbüchse geschenkt. Purer Luxus, mit das Teuerste, was es speziell für Drückjagden gab.
Es waren vielleicht noch 4 oder 5 Meilen bis zum Jagdhaus, wo sie sich heute treffen würden. Wo er sein neues Prachtgewehr einweihen sollte.
Wieder stieg ihm der frisch-grüne Duft in die Nase. Nein, es war nicht der Wald, die Fenster des Toyata waren zu. Es war der Creed-Duft, den ihm Linda geschenkt hatte. Sie war vor ein paar Monaten einfach in sein Leben geplatzt. Völlig unpassend. Umwelt-Aktivistin. Ziemlich radikal und kompromisslos. Und dennoch hatten sie sich auf Anhieb sehr gut verstanden. Eigentlich wußte er überhaupt nicht, wieso. Sie trafen sich, redeten, lachten. Gingen zusammen in kleine, preiswerte Lokale, wo keiner seine Freunde hinging. Sie erzählte ihm von ihrer Origanisation, ihren Geldproblemem und Rechts-streitereien. Und er von seinen Dozenten und reichen Kommilitonen.
Und dann hatte sie ihm irgendwann Original Vetiver geschenkt. „Passt zu dir...“, hatte sie nur gesagt.
Und irgendwie stimmte das. Er kannte Vetiver noch von seinem Vater. Vetiver von Guerlain, das eigentliche Original. Für ihn jedenfalls. Wie anmaßend von Creed das Wort „Original“ zu beanspruchen.
Aber – der Duft war einfach besonders. Anders als erwartet. Irgendwie um die Ecke gedacht. Er hatte nichts ruppiges, wie er es von Vetiver eigentlich erwartete. Eher etwas Verspieltes, dabei doch Mutiges. Etwas von Wiese, ja auch von Gräsern im Sommer, aber auch eine gewisse hölzerne Tiefe, Stabilität, Widerstandskraft. Und vor allem eine Leichtigkeit, nicht leise, sondern fröhlich irgendwie. Vielleicht auch frech.
Irgendwann hatte sie ihn mal gefragt, ob er nicht lieber als Anwalt da arbeiten wollte, wo er etwas Wichtiges bewirken könnte. In ihrer Organisation zum Beispiel. Sie hatten beide darüber gelacht. Sie hatte schon einen speziellen Humor.
Plötzlich wurde ihm bewusst, dass er gar nicht so weit von ihr entfernt war. Ein paar Meilen weiter gabelte sich der Weg, links ging es Richtung Belchertown und zur Jagdhütte, rechts nach Springfield, wo Linda lebte.
Er spielte kurz mit einem Gedanken. Einer schrägen Phantasie-vorstellung. Das hatte er schon immer gern getan. Mitten in der Vorlesung aufstehen und dem Professor einen Latte Macchiato ins Gesicht schütten. Natürlich hatte er niemals auch nur entfernt ähnliches getan. Aber die Vorstellung erfrischte ihn.
Ein bisschen wie dieses Creed-Parfüm. Er schnupperte. Vor allem roch es – natürlich. Ja, gar nicht gekünstelt. So echt wie... Linda.
Er fuhr jetzt durch eine weite heideartige Landschaft, die sich nach Norden ausbreitete bis zum Waldrand, wo die Gabelung nach Springfield lag.
Auf der linken Seite des Weges wurde der Boden immer sumpfiger, Wasserlöcher spiegelten die dicken Wolkengebirge, die mittlerweile aufgezogen waren.
Plötzlich fiel ihm ein Wort ein, dass den Duft ganz gut charakterisierte. Ein bisschen theatralisch vielleicht -
aber roch er nicht nach Freiheit?
Mit einem Mal trat er heftig auf die Bremse. Mit einem Ruck stand der Toyota still. Er stieg aus, öffnete den Kofferraum und nahm die Blaser Büchse heraus. Das teure Wurzelholz des Schafts schimmerte im frühen Abendlicht. Ein paar Blesshühner stiegen aus dem Moor neben ihm auf. Er nahm die Büchse in beide Hände und zögerte kurz.
Dann warf er sie in weitem Bogen hinaus in den Sumpf. Es platschte, einen Moment lang schien sie ungerührt auf der Morastdecke zu schweben. Dann begann sie langsam zu versinken bis sie schließlich ganz in der unergründlichen Tiefe verschwand. Nur ein paar Luftblasen verieten die Stelle, wo sie untergegangen war.
Er startete den Toyota und fuhr schnell weiter, ohne sich noch einmal umzudrehen. An der Kreuzung bog er rasant nach rechts ab in die tiefen Wälder, hinter denen Springfield liegt.

21 Antworten
9
Flakon
8
Sillage
9
Haltbarkeit
8.5
Duft
PXX

6 Rezensionen
PXX
PXX
Top Rezension 30  
Der grüne Stein des Anstoßes...
"Bla kein Vetiver bla für Warmduscher bla bla kauft Mugler Cologne bla Creed ist überbewertet bla blubber..."

Ja, es stimmt, so ein brutaler Vorschlaghammer wie Encre Noire ist das nicht. Riecht auch nicht so angestau..ähm klassisch wie Guerlains Vetiver. Ist für mich viel besser als die beiden.

"Wie kannst du es wagen, diese Klassiker zu beleidigen?!"

Weil ich kann, weil Parfum etwas sehr subjektives ist.

Original Vetiver beginnt für mich sehr frisch, mit wunderschöner Bergamotte und ganz leicht fruchtig. Das ist vermutlich die Mandarine aus der Pyramide. Nach einer kurzen Zeit bildet sich ein sehr sauberer Duft, unglaublich angenehm mit leicht grünem Touch. Nach 5h wird es dann ein bisschen herber und gegen Ende, so ab Stunde 8 kommt eine leicht erdige Note dazu. Aber das sind nur Nuancen, man riecht die ganze Zeit über sauber und elegant, eine großartige Entwicklung findet also nicht statt.

„Hat der gerade Stunde 8 gesagt? Der hält doch niemals so lang!"

Bei mir hält Original Vetiver immer so 10 Stunden durch. Aber er sitzt dabei nicht nur nah auf der Haut, die Sillage ist eigentlich der schönste Charakterzug dieses Creeds. Die Magie passiert hier im Umkreis von bis zu einem Meter um einen selbst herum. Niemals aufdringlich, aber gut wahrnehmbar, sauber und frisch. Zumindest habe ich diese Beschreibung schon öfters als Kompliment bekommen, auch schon mal 6 Stunden nach dem Ausprühen.

„Mugler Cologne kann das auch!“

Nö. Mugler Cologne ist eindimensionaler, riecht synthetischer und hält bei mir keine 5 Stunden.

„Das ist aber trotzdem kein Vetiver, ich will Vetiver!“

Ich weiß nicht, ob es an der Marke oder am Preis liegt. Aber Namen sind Schall und Rauch, vor allem bei Parfums. Oder tragt ihr Düfte mit „Sport“ im Namen nur im Fitnessstudio?
Man kann gegen Ende etwas Vetiver erahnen, aber damit hat es sich eigentlich.

Meiner Meinung nach ist Original Vetiver eine moderne Neuinterpretation des klassichen, grünen Herrendufts. Darum muss es eben nicht zwangsweise eine schwer tragbare Vetiverbombe sein. Darum tun sich manche vielleicht auch schwer bei der Bewertung, weil sie etwas komplett anderes erwarten. Original Santal ist auch nicht Sandelholz bis zum Anschlag.

Wenn man sich von festen Erwartungen löst, sind Überraschungen oftmals umso schöner.
Der hier war nämlich so eine Überraschung für mich. Sehr feiner Duft für den Frühling und Sommer, der bei fast allen Anlässen (wenn tagsüber) auch bei großer Hitze eine richtig gute Figur macht.
14 Antworten
8
Duft
Naaase

109 Rezensionen
Naaase
Naaase
Top Rezension 23  
Was war zuerst da: Das Gras oder das Ei des Kolumbus ?
Was war zuerst da: Das Gras oder das Ei des Kolumbus ?

"Original Vetiver ist eine Hommage an die sagenumwobenen Reisen der spanischen Conquistadores.
Die Santa Maria erreicht nach langer Fahrt in den Gewässern der Karibik die Insel Haiti. Wir schreiben den 06. Dezember 1492, als Christoph Kolumbus dieses paradiesische Stück Erde zum ersten Mal betritt. In seinem Tagebuch schreibt er: 'Entdecken die Insel von Hispaniola (Haiti). Das schönste Land, das Menschen jemals gesehen haben.'
Für Kolumbus war die 'westindische Insel', die er Hispaniola nannte, wohl das Schönste, was menschliche Augen je gesehen hätten – ein Paradies. Columbus’ Faszination für die endlosen Traumstrände unter Palmen, den weißen Sand und das kristallklareWasser erweckt Creed mit Original Vetiver zu neuem Leben. Reines Vetiver – feinste Essenz gewonnen aus original Vetivergras aus Haiti bildet die Hauptkomponente dieser einzigartigen Duftkreation."

Wir sind erst einmal enttäuscht: Nach der Werbung im Internet geht es bei diesem im Jahre 2004 von Oliver und Erwin Creed kreierten Duft diesmal nicht um ein gekröntes Haupt. Sondern "nur" um den berühmten Seefahrer Christoph Kolumbus. Immerhin. Und es geht um Vetiver. Immerhin. Und -dem Namen dieser Kreation entsprechend- um Vetiver in seiner "originalen" Form.

Vetiver ist ein tropisches Süßgras, das ursprünglich aus dem tropischen Asien kommt. Die Grashorste haben einen Durchmesser von etwa 30 cm, die Höhe der Pflanze beträgt 50 bis 150 cm. Die Wurzeln dringen bis zu 3 Meter tief mit einem dichten und massereichen Geflecht in den Boden ein. Dadurch halten sie diesen feucht und können ihn bis zu einem gewissen Grad entgiften. Deshalb wird Vetiver in Südostasien insbesondere zur Verbesserung der Bodenqualität angepflanzt. Das Öl des Vetiver-Grases wird aus den gereinigten Wurzeln des Grases durch Destilation des Wasserdampfes gewonnen. Hierbei gibt es erhebliche Qualitätsunterschiede: Insbesondere spielt dabei eine Rolle, ob frisches oder getrocknetes Gras verarbeitet wird. Das durch die Verarbeitung gewonnene Öl ist leicht viskos, hat eine bräunliche, manchmal leicht rötlich-braune Färbung und einen intensiven balsamischen, haftenden erdig-holzigen Geruch. Für die Herstellung von Parfum ist der Riechstoff Vetiverylacetat von großer Bedeutung: Die bitteren, rauchigen und deutlich erdigen Nuancen des Öls der Vetiver-Pflanze treten in den Hintergrund, während sich die holzig-balsamischen Duftbestandteile viel eleganter entfalten. Vetiverylacetat ist ein Ester, das durch Acetylisierung von Vetiveröl mit Acetanhydrid gewonnen wird.

Doch wie duftet nun unser Kandidat "Original Vetiver" ? Bereits in der Kopfnote macht er uns klar, dass er sich eher als sommerlicher Begleiter sieht: Ein gewohnt zitrischer Auftakt mit Bergamotte. Daneben findet sich jedoch auch noch eine weitere Komponente, die ich mir zunächst nicht sogleich erklären kann: Eine leichte Bitterkeit macht sich bei diesem Duft -nicht jedoch bei mir- breit. Sie ist sehr angenehm, sommerlich frisch, und schenkt dieser Kreation neben der natürlich-frischen Bergamotte noch eine weitere -durchaus interessante- Komponente. Ich hätte da zunächst auf eine Grapefruit getippt, die für "Original Vetiver" vermeintlich ihr Leben lassen habe müssen. Ein kurzer Blick in die Duftpyramide zeigt mir indes, dass die von mir zunächst verdächtigte Grapefruit wohl begnadigt wurde und statt ihrer doch eher es eine Bitterorange ist, die für diese interessante anfängliche Erfrischung verantwortlich ist. Daneben kommt jetzt noch eine fruchtige Note hinzu: Eine sehr natürliche reife Mandarine begrüßt uns freundlich an diesem warmen Sommertag. Und was noch ? Bereits in der Kopfnote: Vetiver ! Nur leichte Anklänge davon. Aber immerhin ! Sehr schön: Bereits in diesem frühen Stadium der Duftentwicklung kommt es nämlich zu einem sommerlich-zarten Spannungsverhältnis zwischen der natürlich-fruchtigen Mandarine, der säuerlich-erfrischenden Bergamotte, der säuerlich-herben Bitterorange und dem (leicht angedeuteten) würzig-erdigen Vetiver. Ich mag das ! Alle Komponenten fein aufeinander abgestimmt in einem interessanten Wechselspiel. Alles sommerlich und freundlich.
Doch es wird würziger: Der Vetiver bleibt uns (natürlich !) erhalten. Er verändert sich nunmehr. Es ist nicht mehr der sommerlich-leicht beschwingte Freund, der uns zu Beginn so freundlich begrüßt hat. Nein, er wird würziger und damit tiefgründiger: Ich vernehme eine leichte Schärfe - als zusätzliche Komponente. Es ist jedoch ein milder Pfeffer, der seine Aufgabe nur darin sieht, unserem Hauptdarsteller, dem Vetiver, eine weitere Facette zu liefern, um diesen dadurch in einem neuen Gewand erscheinen zu lassen. Und er bekommt Verstärkung: Koriander. Sehr interessant: Diese weitere Komponente sorgt einerseits für eine weitere angenehm-sommerliche Würze. Andererseits bildet er auch mit dem Vetiver ein gutes Team. Wie, als wenn sie Brüder wären gehen sie nunmehr Hand in Hand. Ist es in der Kopfnote noch der leicht-beschwingte Vetiver, so finden wir jetzt in der Herznote einen erdigeren Vetiver wieder. Er hat sich also gewandelt und zeigt uns diese schier grenzenlose Vielfältigkeit dieses edlen Grases in einer weiteren Facette. Jedoch, ohne den sommerlichen Grundcharakter dieses Duftes zu verändern. Alles sehr natürlich und liebevoll gemacht.
Das setzt sich dann nach mehreren Stunden in der Basis fort: Wie zu erwarten wird dieser Duft dann noch etwas tiefer. Moschus und Sandelholz werden nunmehr dem Vetiver zur Seite gestellt. Er wandelt sich dadurch noch einmal: Die säuerlichen Nuancen aus der Kopfnote sind nun völlig verschwunden; lediglich die angenehme Fruchtigkeit der Mandarine bleibt uns erhalten. Diese wird auch gebraucht. Denn: Unser Vetiver wird jetzt trockener und herber und zeigt dadurch eine weitere Duft-Facette auf. Jedoch alles nach wie vor sehr körpernah und sommerlich-erfrischend.

Mein Fazit:
Wisst Ihr, ich mag ja diese "Themen-Düfte": Kreationen, die sich zum Ziel gesetzt haben, eine Geschichte zu erzählen und dies auch konsequent im Rahmen ihres gesamten Duftverlaufes durchziehen. Eine Untergruppe dieser "Themen-Düfte" stellen Kandidaten dar, die uns auf der Grundlage eines bestimmten (vornehmlich: edlen) Rohstoffes den Facettenreichtum dieses Grundprodukts aufzeigen und damit spielen. Und Creed's "Original Vetiver" ist ja schon nach seinem Namen ein solcher und muss sich demgemäß daran messen lassen. Das machen Oliver und Erwin Creed sehr gut: Dieses edle Gras, das hier als Namensgeber fungiert, begrüßt uns in der Kopfnote dezent und sommerlich-hell. In der Herznote wechselt der Vetiver sein Gewand und präsentiert uns eine interessante würzige Seite, um dann in der Basis trocken-erdig zu werden. Er droht jedoch zu keinem Zeitpunkt dieser Duftentwicklung seinen sommerlichen und natürlichen Charakter als angenehmer Begleiter an einem sonnigen Tag zu verlieren.
Wer mithin als "Vetiver-Fetischist" einen geballt erdig-schweren Vertreter der Vetiver-Zunft sucht ist hier sicherlich fehl am Platze. Für Vetiver-Liebhaber, die auch an heißen Sommertagen nicht auf die von ihnen so geschätzte Duftkomponente verzichten wollen oder Kollegen, die unter lachender Sonne eine interessante Alternative zu den vielen erfrischenden Zitrus-Kreationen suchen, heißt es hier: Zugreifen ! Dem Namen des Duftes vertrauend handelt es sich hier nicht um eine Vetiver-Kreation im "originellsten" Sinne; es ist jedoch zweifellos ein sehr natürlicher und facettenreicher, mithin "originaler", Vetiver, der hält, was der Name dieses Creed'schen Erlebnisaufsatzes zum Thema "Vetiver" verspricht.

Es geht im Hause Creed also auch ohne "gekrönte Häupter" ...
5 Antworten
10
Flakon
5
Sillage
7.5
Haltbarkeit
9
Duft
DaveGahan101

535 Rezensionen
DaveGahan101
DaveGahan101
Top Rezension 27  
...und möge es bald..ganz bald Frühling werden!!!
Der letzte, der mir noch in meiner Creed-Reihe gefehlt hat, war Original Vetiver. Mehr brauch ich nicht..ausser den Millesime 1849...aber nur weil es für mich der schönste Flakon neben Amouage Journey Man überhaupt ist. Schöner, edler gehts nun mal nicht, Letztes Jahr hab ich es erst mit dem Mugler Cologne versucht, dachte ich spar bei diesem eher leichten Sommerduft ein paar Euro statt zum 3x so teuren "Original" zu greifen. Aber er durfte relativ schnell wieder gehen, denn er ist zwar ähnlich...aber es fehlte ihm das gewisse Etwas, das OV für mich zweifelslos hat. Selbst in der saukalten letzten Woche, konnte OV seinen Charme ausstrahlen...aber ich denke wenn die Sonne scheint, es zweistellige Plusgrade gibt, wird OV von innen heraus leuchten...da freue mich schon sehr darauf, dass meine Creed-Frische-Armada endlich zum Einsatz kommt.

Original Vetiver startet so herrlich frisch, spritzig...grün und saftig...hier möchte man nur ganz tief durchatmen...man duftet so unglaublich frisch und sauber..rein. Grün-bittriges-frisches vermischt sich mit einem dezenten aber seifigen Vetiver. Würziger Wachholder gibt dem Duft Tiefe ähnlich wie in Ginepro di Sardegna von Avqua di Parma..das ist eine ganz leicht stechende und scharfe Note..die aber sehr ätherisch wirkt. Leicht scharf durch den Pfeffer. Hinzu kommt im weiteren Duftverlauf einfach dieser unnachahmliche Creed-Moschus, der mich einfach immer wieder begeistert. Gerade in der Kombination mit dem fast schon obligatorischen Sandelholz...das ist jetzt der vierte Creed-Duft der diese Basis hat. Immer etwas ähnlich...aber auch genauso immer wieder toll. Green Irish Tweed, Silver Mountain, Millesime Imperial...alle enden genau mit diesem Duftnoten-Mix. Durch den Duftrest, der auf diesen beiden Noten liegt, riecht es jedes Mal ein wenig anders. Nur bei GIT uns MI liegen sie doch wie bereits schon mal erwähnt, recht dicht beieinander. OV hält bei mir unglaublich lange..auf dem Handrücken ist nach 2-3 Stunden nur noch die Basis zu erkennen...also nur noch ein Hauch von Vetiver, Moschus und Sandelholz. Aber am Hals getragen, rieche ich ihn einen ganzen Arbeitstag, also mehr als 8 Stunden..das hat mich dann doch sehr überrascht. Immer wenn ich glaubte er wäre weg und mich bewegte, kam mir so ein herrlich frisches Lüftchen in die Nase. Ich glaube mit diesem Duft ist man im Frühling/Sommer immer perfekt gekleidet..gerade im Business...aber auch sicherlich abends im Privaten nach einem sehr warmen Tag. Ja Creed ist sehr teuer und er wird auch nicht 3x so gut sein wie Mugler Cologne, aber so rechne ich nicht gar nicht. Denn wenn etwas ein Begehren auslöst, dann fang ich nicht an zu rechnen..und rechne es auf den Mililiter um. "Thrash" ist es schon mal gar nicht, wie ich es so oft bei Creed-Düften lese...eher eine Art Luxus, den man sich gönnen will oder nicht..ich wills definitiv.
11 Antworten
Weitere Rezensionen

Statements

164 kurze Meinungen zum Parfum
Eggi37Eggi37 vor 11 Monaten
8
Flakon
6
Sillage
7
Haltbarkeit
8
Duft
Sommerlich-heller Vetiver
Süßgrasig&holzig
Freundlich&erfrischend in
herb-spritzigen Zitrus getränkt
Milde Pfefferwürze
MoschusweicherAbgang
42 Antworten
SchoeibksrSchoeibksr vor 3 Monaten
5
Sillage
6
Haltbarkeit
6.5
Duft
Zitronen zittern…
Böse Blumen sind im Anmarsch
Seifen dich, mich & den da vorne klassisch ein :(
Mutter-erdiger Vetiver eilt zur Rettung*
34 Antworten
HasiHasi vor 4 Jahren
9
Flakon
6
Sillage
6
Haltbarkeit
8
Duft
*klopf klopf*
wer ist da?
Veti!
Veti wer?
18 Antworten
Fresh21Fresh21 vor 4 Jahren
7
Flakon
6
Sillage
6
Haltbarkeit
8
Duft
Weder holziger noch erdiger Vetiver sondern superfrischer Grünling. Prima Duft, doch Preis überzeichnet: SOLL 50€ / IST 150€ für 100ml :)
15 Antworten
SchatzSucherSchatzSucher vor 5 Jahren
6
Sillage
7
Haltbarkeit
8.5
Duft
Vetiwas, Vetiwie, Vetiwo? Vetinix! Aber ein herrlich zitrischer Frischeduft mit viel Blattgrün und Sauberbasis. Der gefällt mal richtig gut.
9 Antworten
Weitere Statements

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So ordnet die Community den Duft ein.
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Diskussionen

Themen zum Parfum im Forum
DowntownDowntown vor 13 Jahren
Beratung
Original Vetiver von Creed/Gibt's da etwas vergleichbares?
Thierry Mugler Cologne. In der Duftpyramide taucht dort zwar kein Vetiver auf, abe ich halte auch Creed Original Vetiver nicht für einen typischen Vetiver-Duft. ;-) Deshalb wirst Du nichts vergleichbares finden,...

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