Barbarella27

Barbarella27

Rezensionen
1 - 5 von 9
Barbarella27 vor 15 Tagen 2 2
7
Flakon
8
Sillage
8
Haltbarkeit
8.5
Duft
The most divine perfume in the world…almost
..eröffnet mit einem Trauben-Bananenbrei, dass es sich gezuckert hat, der nach und nach in einer riesengroßen Kaugummiblase à la Cottoncandy-Plazenta verschwindet, um mit einem lauten Knall eine rosarote Schaumgummibanane zu gebären.
An den Sohlen frisch-polierter Herrenschuhe und nagelneuen Sneakern schimpfender Passant*innen, Streuner-Schnauzen und allerlei Krabbelgetier findet sie ihr Ende.
Nur ein winzigkleiner Rest, kaum mit dem Auge zu erkennen, bleibt übrig.
Über Nacht wächst daraus, wie sollte es anders sein, ein kaugummisüßes, knallbonbonbuntes Bouquet aus cremigen, ausladenden Tropenblüten mit Regenbogenglitzer-Pollen bestreut und in Monoi-Öl Honigtau Nektar getaucht.
Noch Verhalten, aber im Begriff einen großen Auftritt hinzulegen, liegt ein weder süß noch blumiger, dafür aber umso verführerischer, kreatürischer Duft auf der Lauer. Der sich, elegant und geradezu katzenhaft unter die bunte Gesellschaft mischt und eine kraftvolle, würzige Animalik hinter sich herzieht, die einen bleibenden Eindruck hinterlässt.
Als jemand das ungewöhnliche Gebinde am Straßenrand entdeckt und es sich, mit hypnotisiertem Blick und Geifer im Mundwinkel, wie von einer unsichtbaren Kraft gesteuert zueigen macht und damit in der Nacht verschwindet, hängt noch lange eine cremig, süße Moschus-Muff-Wolke in der stickigen Luft. Wabert durch die Straßen, verdreht Köpfe, lässt Sterne hageln und küsst die ein oder andere einsame Seele, bis auch die letzten rosaroten Lichter erloschen sind.
2 Antworten
Barbarella27 vor 22 Tagen 3 1
8
Flakon
6
Sillage
8
Haltbarkeit
8.5
Duft
Federn lassen
Albho öffnet mit einem kühlen, erfrischenden aber süßlichen Duft, den ich weder so recht mit Minze, noch mit Eukalyptus in Verbindung bringen kann. Nach einer Weile grübeln und durch den imaginären Bart streichen, kommt mir das Veilchenblatt in den Sinn. Der Duft ist zwar kühl und erfrischend, aber deutlich wässrig und hellgrün. Vor meinem inneren Auge sehe ich Tau (oder Frost) auf frischen Blättern und in der Luft hängen, subtile süßlich-florale Nuancen. Langsam aber sicher bahnt sich dann doch etwas Mentholiges seinen Weg durchs zarte Grün. Nicht herb, oder würzig. Nur eine eisige Frische. Und auch wenn diese natürlich kein Aroma haben, stelle ich mir, passend zur sagenumwobenen Duftbeschreibung auf der offiziellen Homepage, Eisblumen vor. Und in meinem schneebedeckten Zauberwald, dürfen die auch duften. Das Parfüm und dessen Namensgebung, beruhen auf dem Symbol der Spiritualität- dem Schwan. Aber kein gewöhnlicher Schwan, sondern ein Mensch, der die Form dieses Tieres angenommen hat und, durch Meditation, zurück in seine ursprüngliche Gestalt findet.
Der Schwan repräsentiert den Beginn. Den Beginn der Meditation und den Beginn des Duftverlaufes.

Auf meiner Haut findet die erste Veränderung statt.
Der zarte, kühle Duft wird nach und nach von holzigen Aromen überlagert. Zuerst nehme ich Kiefer war, die sich auch eher frisch, süßlich und vage holzig ausdrückt. Wenige Zeit später wird es aromatischer. Die Eisblumen und der Schnee auf den Wipfeln der Nadelbäume scheinen zu schmelzen. Die Sonne bricht durch die Wolkendecke und wärmt die Rinde der Nadelbäume. Im Wald macht sich ein angenehm balsamischer Holz-Duft breit. Balsam für Herz, Seele, eingefrorene Glieder und wohl auch Menschen im Schwanengefieder. Zu den holzigen Aromen gesellen sich jetzt auch süßliche Harze.
Die Verwandlung beginnt. Der Schwan lässt erste Federn fallen. Das Tier verschwindet in einem Wirbel aus pudrig-süßen Amberschwaden. Der Nebel lichtet sich und noch in gebückter Haltung sitzt dort ein stattlicher Jüngling. Ein paar einzelne Federn ersetzen das Feigenblatt.

Ein Duft der, meines Erachtens passend zur Thematik, von Anfang bis Ende zart und lieblich bleibt, dabei aber keinesfalls dünn und schwächlich wirkt.

Der Duftverlauf erzeugt zudem spannende Bilder, die mich an die sehr spezielle Atmosphäre in alten, russischen Märchen erinnert. Beunruhigend beruhigend?
1 Antwort
Barbarella27 vor 1 Monat 1
10
Flakon
6
Sillage
7
Haltbarkeit
10
Duft
Vorspiele
Wenn ich von Sinnlichkeit spreche, meine ich nicht unbedingt die der erotischen Art, sondern das Sinn-berührende.
Wenn Seele und Leib sich treffen und einen Moment der absoluten Ruhe kreieren. Sorglosigkeit. Kein, was passiert morgen? Was war gestern? Kein richtig, kein falsch. Nur sein. Mit sich selbst sein. Allein aber nicht einsam. Mit jemandem gemeinsam allein sein. Mensch sein dürfen oder vielmehr- seine Menschlichkeit genießen. Die Befriedigung nach einem kräftigen Nieser. Sich die Augen reiben. Die eine, weiche Haarsträhne immer wieder um den Finger wickeln. An sich selbst riechen.

Santal blanc erinnert mich an dieses Gefühl von perfekter Unvollständigkeit. Sein ohne sich dessen bewusst zu sein. Stille Menschlichkeit auf einer Leinwand aus weißem Sandelholz. Warmer Zimt-Atem auf kühler Milchhaut. Im Licht tanzende Iris-Staubkörner beobachten. Wenn die raue Hand die den Teig knetet, die raue Hand die die Brötchen verdient berührt.. und zwei Fremde - für diesen kurzen Augenblick - einen vertrauten Moment teilen.

Santal blanc, wie der Name schon vermuten lässt, ist ein Duft, der sich dem weißen (echten) Sandelholz widmet. Begleitet wird es von warmen Gewürzen, Moschus und Iris. Wobei ich davon ausgehe, dass es sich hierbei um die Iriswurzel handelt, welche in Verbindung mit den weichen, milchigen Eigenschaften des Sandelholzes, für die sehr eigene, aber Serge typische, teigig-wachsige Textur sorgen könnte. Zimt, Pfeffer und Moschus geben der Melange eine zarte Würze.
Es entsteht der Eindruck von Haut und Körperwärme. Milch und aufgehendem Teig. Ein ungemachtes Bett, das nach Mensch riecht.

(Rezension bezieht sich auf die Vintage Palais Royal Version)
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Barbarella27 vor 6 Monaten 10 1
8
Flakon
8
Sillage
9
Haltbarkeit
9.5
Duft
olfaktorische Fanfiction
Wie vielleicht einige Mugler Fan(-antiker?) wissen, war Thierry seit seiner Kindheit fasziniert von allem Übernatürlichen und Intergalaktischen. Was sich in seiner Mode, seinen Duftkreationen, als auch in seinem Schönheitsideal, bzw dem Wunsch, einen starken, muskulösen Körper zu besitzen: ein Superheld zu sein, widerspiegelte.
Und dem Drang, nach nicht weniger, als „den Sternen zu greifen“.

A*Men, das männliche Pendant zu Angel, ist nicht nur ein Duft. Es ist die Inkarnation eines heroischen Visinonärs: „Ein Entdecker neuer Welten“, der nicht nur äußere, sondern insbesondere innere Stärke besitzt und gemeinsam mit B*Men, „dem Beschützer der Welt“, Thierry Muglers Universium bewohnt.

A*Men, der Visionär, besitzt die Kraft mehrere olfaktorische Welten, mit nicht viel mehr als einem Sprühstoß zu erkunden.
Die Reise von A*Men beginnt mit einer aromatischen Explosion. Ein gleißend heller Lichtstrahl aus grüner Minze, Koriander und violettem Lavendel. Ein herb-aromatischer, pfeffrig-feuriger Energiestoß, der A*Men durch mehrere Galaxien katapultiert und mit einer elegant abgefederten Landung, auf einer karamellisierten Milchstraße, übersät mit in Honig getauchten Patchoulisternen landen lässt.
Am Ende der Milchstraße liegt ein Planet, einige Lichtjahre entfernt, aber groß genug, um ihn bis hierher zu riechen und seine Form zu erkennen - die einer Kaffeebohne.

..to be continued
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Barbarella27 vor 7 Monaten 3
10
Flakon
7
Sillage
8
Haltbarkeit
10
Duft
aristokratischer Wildfang
Eigentlich wollte ich zu diesem Duft ein Statement schreiben. Allerdings ist es mir nicht gelungen mein olfaktorisches Erleben in den vorgegebenen Rahmen zu bringen, da meine Bildsprache gerne mal etwas blumiger und ausladender wird als geplant.
Und Veridia ist eines dieser Parfüms, das eine Landschaft vor meinem inneren Auge entstehen lässt: ein atmosphärischer Duft, der zum träumen einlädt.

Auf die „La Gemme“ Reihe bin ich erst vor kurzem gestoßen, also lange nachdem sie eingestellt wurde.
Ich hatte das Glück durch eine liebe Perfuma an einen Flakon zu kommen. Und was für einer! Ein Flakon der viel verspricht.. und in diesem Fall.. definitiv nicht zu viel!

Auch wenn er hier als „süß-harzig“ einkategorisiert wird, und so ganz weit gefehlt ist das auch nicht, spielt für mich die Farbe und die Duftnote Grün eine viel größere Rolle!
Aber kein herbes, krautiges, chypre Grün.. sondern ein saftiges, leuchtendes, leicht synthetisch-medizinisch anmutendes (was jedenfalls aus meinem Mund und für meine Nase keinesfalls negativ gemeint ist)
hypnotisches Grün, was mich sofort an Muglers Aura hat denken lassen.
Damit war mein Schicksal schon besiegelt-ich war hoffnungslos verliebt! Endlich! Ein weiterer grüner, süß-saftiger Gourmand!

Aus Aura, dem Wildfang, der außerirdischen Dschungelprinzessin, ist Veridia, die gepflegte, prunkvolle Königin geworden. In aller Lande bekannt für ihre üppigen Landschaftsgärten.

Und so könnte es passiert sein..

Mugler’s Dschungel Wildfang Aura, findet sich in einem herrschaftlichen, exotischen Palastgarten, umgeben von hübsch gepflegten Kräuterbeten und Grünanlagen wieder.
Aus der Schlossküche zieht der warme Duft von Madagaskar Vanille. Die Vorbereitungen der Crème Brûlée fürs abendliche Festessen sind in vollem Gange… sie folgt dieser unbekannten, aber herrlichen Sillage und wird noch am selben Tag Ihren rechtmäßigen Thron besteigen.

Wie sie dort gelandet ist und wieso man sie schon erwartet hat, kann bis heute niemand sicher sagen. Aber so ist es mit Legenden.. manche bleiben auf ewig ungelöste, rätselhafte Begebenheiten. Und genau das macht sie doch auch erst so legendär.. oder nicht?
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