BeGun

BeGun

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6 - 10 von 13
BeGun vor 10 Jahren 13 2
10
Flakon
7.5
Sillage
10
Haltbarkeit
10
Duft
Luxus auf der Pferderennbahn
Dieser Duft wurde von dem Hengst Herod, einem englischen Rennpferd des 18. Jahrhunderts inspiriert. Seine Zeit war in den Jahren von 1758 bis 1780 weiß das englische Wikipedia zu berichten.
In dieser Zeit konnte er 8 mal den Titel "Leading Sire of Great Britain" gewinnen was bedeutet daß er in den Jahren von 1777 - 1784 die meisten Preisgelder in der Saison gewonnen hat. Leider widerspricht sich Wikipedia hier ganz ordentlich.
Erstens glaub ich kaum daß ein Pferd erst mit 19 Jahren anfängt erfolgreich zu sein und zweitens müsste er die letzten 4 Titel aus dem Jenseits bestritten haben.
Sein Nachkomme Highflyer hat ihn dann abgelöst und war sogar noch erfolgreicher als Herod. Seine Blutlinie existiert noch heute.

Nun zum Duft selber. Royal Essence - Herod beginnt mit einer starken Süße mit leichter Würze durch Zimt und Lorbeer. Kurz darauf kommt leichter Tabak hinzu und eine dunkle Vanille. Fast möchte ich sagen daß er ein Gourmand ist. Die anderen Duftstoffe sind fein verwoben und für mich nicht zu bestimmten Zeiten erkennbar. Durch Iso-E-Super powert der Duft ohnehin immer wieder von neuem und verhindert so eine großartige Veränderung. Die schwere Süße verschwindet jedoch nach und nach.

Die Haltbarkeit ist wirklich ganz enorm. Selbst nach 16 Stunden ist der Duft noch ordentlich wahrnehmbar und bildet eine sehr schöne Basisnote. Hier erinnert mich der Duft ein wenig an Creed - Royal Oud.

Wenn ich die Augen schliesse befinde ich mich in der spanischen Hof-Reitschule in Andalusien. Der torfige Boden, die Pferde, das Leder, das Sattelfett. Ein süßer Duft liegt in der Luft. Nicht animalisch, nicht unangenehm, eher sehr sehr edel.

Für mich ist dieser Duft durch die Süße übrigens Unisex und von Herbst bis Winter eine traumhaft luxuriöse Essenz.
2 Antworten
BeGun vor 10 Jahren 6 1
10
Flakon
7.5
Sillage
7.5
Haltbarkeit
9
Duft
Zu Gast im Sägewerk
Neulich in der Parfümerie wollte ich unbedingt Wonderwood und Amazing Green von CdG antesten ... und noch einiges mehr. Also fing ich auch mit den beiden besagten an. Ich mag ja holzige Düfte sehr gerne.

Die Dame vom Fachpersonal fragte mich ob ich schon den Blue Santal kennen würde. Nein erwiderte ich, wohl mit leicht entsetztem Gesicht, war mir doch der erste und bis dato einzige Kommentar dieses Duftes im Gedächtnis geblieben. Während ich also so komisch dreinblickte fragte sie mich was denn mit dem Duft nicht stimmen würde und sprühte ihn auf den Teststreifen. Ich sagte ihr daß dieser Duft nicht so tolle Bewertungen hat. Etwas verständnislos wedelte sie den Teststreifen ein wenig damit die Kopfnote schneller verfliegt und schüttelte den Kopf. "Verstehe ich nicht!" meinte sie und reichte den Teststreifen rüber.

Mein erster Gedanke war "Boah, Encre Noire in unsüß!", wobei der natürlich selber absolut nicht süß ist.
Meine Frau meinte "Mhhh, der gefällt mir am Besten bisher!", wir legten die beschrifteten Teststreifen erstmal beiseite und ich äusserte meine weiteren Wünsche zum Testen. Immer wieder gingen wir auch die 3 CdG Düfte durch. Nachdem ich mich an diesem Tag dann für ein Parfüm von Miller Harris entschieden habe probierten wir die 3 erneut. Während Wonderwood kaum noch wahrnehmbar war, Amazing Green immer noch grün duftete, powerte Blue Santal immer noch wie frisch aufgesprüht. Das hat mich so nachhaltig beeindruckt daß dieser Duft nun doch in meine Sammlung musste.

Blue Santal beginnt auf der Haut wirklich etwas unangenehm kräftig und chemisch (vermutlich durch die Wacholderbeere und den Pfeffer) was aber nach wenigen Minuten nur noch eine vage Erinnerung bleibt. Danach entwickelt sich eine kräftige und frische Sandelholznote die durch die Kiefer leicht harzig betont wird.
Vielmehr passiert hier auch nicht und das finde ich wirklich sehr gut.
Herrlich unsüß. Sillage ist gut und auch die Haltbarkeit geht mit 8-10 Stunden in Ordnung.

Der Duft ist von Frühjahr bis Herbst zu empfehlen und ich finde er ist hier deutlich unterbewertet.
1 Antwort
BeGun vor 10 Jahren 7 3
10
Flakon
7.5
Sillage
5
Haltbarkeit
6
Duft
Viel weniger als erwartet!
Nachdem ich vom Jubilation XXV total begeistert war und mir gleich einen 100ml Flakon gegönnt habe, war meine Erwartung an Beloved Man schon recht hoch. Immerhin kostet er nochmal deutlich mehr.

Nun wurde in den letzten Tagen generell meine Erwartung getrübt was hochpreisige Düfte betrifft. Da ich mit solchen schweren Krachern angefangen habe bin ich fälschlicherweise davon ausgegangen daß die teuren Düfte deutlich intensiver sind und der Preis durch die niedrige Dosierung gerechtfertigt wird. Pustekuchen.
Im Hochpreis und Nischenmarkt gibt es halt auch viele teure Düfte die zwar aussergewöhnlich duften, aber leider sehr dezent daher kommen. Vielleicht nehme ich das aber auch nicht mehr so kräftig wahr wie am Anfang.

Nun ja, BM hat wirklich etwas leicht nostalgisches, leicht verstaubtes und muffiges in sich und doch ist es kein "alter" Duft. Die Duftstoffe sind wie gewohnt fein dosiert, so daß man kaum in der Lage ist einzelne Bestandteile herauszurichen. Aber irgendetwas schwebt über dem Duft, etwas unangenehmes wenn man tief einatmet. Ich kann es nicht genau erklären, aber mir scheint es etwas animalisches und leicht salzig bis bitteres zu sein was mich ungemein an dem sonst guten Duft stört. Schweiß? Kann schon sein. Ich mag diese Note nicht an mir haben und trotzdem laufe ich da heute mit rum.

Nach gut 4 Stunden wurde diese Note langsam schwächer und zurück blieb nur noch ein Hauch von Duft. Angenehm, aber irgendwie kaum vorhanden und fluffig. Haltbarkeit ist bei mir somit ungewöhnlich schlecht.

Damit kann ich jetzt schon sagen daß ich eine Menge Geld sparen kann wenn ich mir dieses Parfüm nicht kaufe. Hat ja auch was für sich :)

Ich werde Beloved Man nochmal eine zweite Chance geben.
So sind für mich derzeit nicht mehr wie 60% drin.
3 Antworten
BeGun vor 11 Jahren 13 4
10
Flakon
10
Sillage
10
Haltbarkeit
10
Duft
Heiliger Duft
Blindkäufe finde ich interessant und da dieser Duft so hoch in der Gunst der Parfumo Community steht kann er ja schliesslich nicht schlecht sein. Oder?

Als das Päckchen zu Hause lag öffnete ich es mit zittrigen Händen. Mein Gott war ich aufgeregt. Schnell ausgepackt und rauf damit auf den Handrücken. Nase ran ... hui ... was hast Du getan? Erstmal raus auf die Terrasse, hinsetzen und ein Zigarettchen anzünden. Der Handrücken wurde immer wieder in Richtung der Nase geführt um diesen Duft einzuatmen. Ob es sich hier tatsächlich um Cannabisduft handelt vermag ich nicht zu sagen, aber er erinnert an das Bröselzeug welches beim Erwärmen mit dem Feuerzeug einen ganz ähnlichen Duft erzeugt hat. Es ist eine Mischung aus Weihrauch und verbrannten Tannennadeln. Sehr harzig das Ganze.

Nach einigen Stunden wird die starke Weihrauchnote etwas gefälliger, bleibt aber dominant. Kaffee, Tabak, all das ist für mich nicht wahrnehmbar.

Ich finde es ist mal was ganz anderes als das was ich immer als Parfüm definiert habe. Nichts süßes, nichts blumiges. Er gefällt mir und doch war ich mir nicht sicher ob ich diesen Duft an mir haben möchte.

Wo oder zu wem passt dieser Duft? Als ehemaliger Katholik würde ich zuerstmal sagen er gehört in die Kirche, so stark ist der Weihrauch. Der Papst könnte diesen Duft tragen und klar, zum Paten würde er auch passen. Hm ... mal weiter überlegen. Rockkonzerte? Klar doch. Arbeit? Warum nicht? Ich arbeite ja nicht im Büro.

Aber passt dieser Duft zu mir?
Ich finde schon. Er hat Ecken und Kanten, genau wie ich selbst. Ich bin kein sportliches Jüngelchen mit rasierter Brust und der Duft ist wirklich extrem männlich. Meiner Frau ist die Weihrauchnote auch zu extrem und daher hat sie schadenfroh den Kommentar unter diesem hier gelesen. Super.

Hab ich mich nun durch die vielen positiven Kommentare blenden lassen und rede mir diesen Duft nur schön, um mir nicht eingestehen zu müssen immerhin 120€ für einen Duft ausgegeben zu haben der niemandem gefällt? Oder trage ich ihn aus Trotz weil ich gerne provoziere? Jetzt erst recht. Wer mich nicht riechen mag, der soll verduften. Das gilt natürlich nicht für mein Schatzi :))

Ich denke dieser Duft wird noch für einige Diskussionen sorgen. Ich sehe es entspannt und bin gespannt wie mein Umfeld auf diesen polarisierenden Duft reagiert ;-)

Nasomatto hat jedenfalls einige interessante Düfte die bereits von mir getestet wurden und auf meinem Wunschzettel stehen. Von mir 100%.
4 Antworten
BeGun vor 11 Jahren 1
7.5
Flakon
5
Sillage
10
Haltbarkeit
8
Duft
Sommer, Sonne, Strand und Meer
Da passt der Duft hin wie die Faust aufs Auge.

Im Urlaub auf Teneriffa gefiel mir dieser Frische-Duft ausgesprochen gut. Jetzt hier im Herbst passt er so gar nicht mehr.

Die Handschrift von Francis Kurkdjian (dem Erschaffer des JPG Le Mâle) hätte ich hier niemals bemerkt.

L'Eau pour Homme startet mit einer herb-citrischen, aquatischen Kopfnote. Auf dem Teststreifen wirkt er einfach kühl und sehr erfrischend. Total gefällig, unaufdringlich, sportlich, rein. Ist halt ein richtiger Urlaubsduft.
Im weiteren Verlauf gesellt sich eine leichte Ozon-Note hinzu die das Ganze etwas metallisch wirken lässt.

Nach ca. 3 Stunden fängt die Basis an sich immer mehr ins Süße zu entwickeln und wird etwas würziger.

Beim ersten mal habe ich vorsichtig Dosiert und fand den Duft recht schwach. Beim zweiten Versuch hab ich großzügig aufgetragen und da bewies der Duft eine ausserordentliche Haltbarkeit. Die Sillage ist Leicht bis Mittel, die Haltbarkeit lag bei 10-12 Stunden. Selbst am nächsten Morgen war der Duft immer noch wahrnehmbar.

Wer auf sportliche und aquatische Düfte steht wird hier sicherlich nicht enttäuscht wenn er mit der Dosierung nicht geizt. Ich für meinen Teil entdecke derzeit ganz neue Duftinteressen die weit von dieser Sport-Note entfernt sind. Aber zum Herbst/Winter passt dieser Duft ja auch schlicht und ergreifend nicht. Der nächste Sommer kommt aber bestimmt ;)
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