Beryll

Der Titel passt definitiv zum Duft. Laughter, das ist passt zu diesem gefälligen Mainstream Duft. Er ist ein nettes Düftchen, nichts besonderes, aber absolut tragbar.

Der Duft startet mit einer sehr süßen Kopfnote, die aber nur wenige Augenblicke andauert. Deswegen auch mein Titel: Dosenbirne. Zuckersüß und fruchtig. Doch schnell kommt eine spritzige Zitrusnote durch, die die Kopfnote sehr prickelnd macht. Hält aber auch nicht lange an, ich denke der Moschus mischt sich bei und es wird alles cremig,auch blumig. Allerdings rieche ich den Flieder überhaupt nicht heraus. Es ist einfach ein undefinierbarer Blütenmischmasch.

Was mich etwas irritiert hat ist die Herznote, die erinnert mich stark an "Signature Woman" von Otto Kern. Das ist ein Drogerieduft, der um einiges billiger ist als Laughter Jour.

Der Duftausklang ist allerdings sehr schön, cremig, weich leicht grün, holzig und gar nicht mehr süß.

Zusammenfassend ist das hier ein netter Duft, den man aber nicht unbedingt haben muss. Ein Duft für jeden Tag der gute Laune macht.

Sharp ist ein sanfter Duft für mich. Es riecht wirklich nach viel Vanille, Moschus und ein wenig Orange. Doch da der Name ja auch einen Sinn ergeben muss und Sharp nun wirklich nicht als Titel für einen heimeligen Kuschelduft taugt muss ja noch etwas anderes enthalten sein. Und wirklich, ein merkwürdiger Unterton, ganz hinten versteckt lässt sich im Duftgemisch erahnen. Frau Maack erwähnt in der Beschreibung auf Ihrer Website das eine narkotisierende, medizinische Note eingebaut wurde. So ähnlich empfinde ich das auch, hinter dem ganzen süßen Duft riecht es recht synthetisch und schwer einzuordnend. Die Noten, die auf der Website noch angegeben sind (Angelskin und soothing softness), lassen auf einen tiefen Griff in den Chemiebaukasten schließen. (Engelshaut ist aber auch ein inspirierend schöner Name für Chemie, das muss man Andrea Maack lassen). Die Note fügt sich aber wirklich ganz gut ein und stört nicht.
Einen Duftaufbau nehme ich nicht wirklich wahr. Alle Noten sind sofort präsent und bleiben es auch.
Insgesamt ein netter, warmer, süßer Duft der besonders sein will, es aber nicht so ganz schafft.

Dies ist mal ein Starduft der Beachtung verdient. Tilda Swinton ist alleine schon eine faszinierende Persönlichkeit. So unterkühlt wie sie in ihren Rollen und mit ihrer schon fast durchscheinenden blassen Haut und dem weißblonden Haar erscheint ist sie gar nicht. Wer in einer polyamourösen Beziehung mit zwei Männern lebt muss sehr viel Liebe und Wärme zu geben haben ;).
Und das ist auch dieser Duft für mich. Von Anfang an warm und behaglich.
Es ist ein runder Duft bei dem die Noten zu einer gut gewürzten Suppe verschmelzen.
Was mir sofort in die Nase stach ist die leicht vanillige Note. Konnte ich mir erst nicht erklären, doch jetzt habe ich nachgeschaut und herausgefunden das Heliotrop auch Vanilleblume genannt wird.
Tilda Swinton-Like This ist für mich wie ein warmer Sommertag auf dem Land. Beim Spaziergang an einer wilden Wiese entlang könnten mir diese Duftnoten entgegenwehen.
Ein wunderschöner, behaglicher, warmer, beruhigender Duft von dem ich nicht genug bekomme.

Land in Sicht! So schreit der Matrose im Ausguck. Tobago, pulsierendes Leben. Endlich wird das endlose Blau des Meeres abgelöst durch üppiges Grün und Blüten.
Neben mir steht der Kapitän, die Pfeife im Mundwinkel. Wir kommen dem Land immer näher und es weht uns der süßliche Geruch von exotischen Blüten entgegen. Ich gehe von Bord, an meiner Seite immer der rauchende Kapitän. Aus dem nahen Markt weht ein würziger Geruch. Der Geruch der warmen Erde, der Pfeifenrauch, Gewürze und Blüten, alles umströmt mich. Ich bin angekommen.

Zum Duft:
Was den Duft für mich ausmacht ist der Geruch von süßlichem Pfeifentabak der sich schon in der Kopfnote ganz schwach zeigt. Mit den Blüten verbindet er sich zu einer würzigen, süßlichen Note, die sehr angenehm ist. Auch die Gewürze nehme ich wahr, der Piment macht aber zum Glück keinen Eindruck von Weihnachten.
Der Duft ist auf jeden Fall unisex, anders als andere Düfte von Yachtsman, die für mich ehr den Männern vorbehalten sind.
Alles in allem ein sehr schöner runder Duft, der nicht langweilig wird.

Meine erste Begegnung mit Neroli ist eine alkoholische. Dann sofort schlägt der Duft der Bitterorangenblüte durch.
Das erinnert mich zunächst stark an das gute alte kölnisch Wasser. Da ich das schon aus sentimentalen Gründen mag beginne ich bereits diesen Duft zu mögen. Ich muss sofort an meine Kindheit denken. Da wurde ich direkt mit diesem Geruch großflächig von meiner Großtante eingerieben wenn ich mich irgendwo verletzt hatte. Vielleicht war das gar nicht so verkehrt, denn Neroli wirkt ja krampflösend und entspannend, das hatte dann guten Einfluss auf meine Heulkrämpfe.
Doch zurück zum Duft. Nach der anfänglichen Assoziation mit 4711 merkt man dann doch das dieser hier etwas vielschichtiger ist. Ich rieche tatsächlich Minze und Thymian. Das harmoniert wunderbar mit dem immer noch durchscheinenden Neroli. Ich komme mir vor wie in einem barocken italienischen Kräutergarten. In der Mitte der säuberlich angelegten Beete steht ein Bitterorangenbaum. Man kann praktisch die Nadeln des Thymians zwischen den Fingern riechen, Als wenn man sie gerade zerrieben hätte. Trotzdem riecht es nach Parfum und nicht nach Nudelsoße oder ähnlichem. Die Kräuter binden sich perfekt in die Komposition ein.
Im Verlauf wird der Duft süßer und weicher. Ich weiß nicht woher es kommt, aber für mich riecht er fast ein wenig vanillig und am Ende merkwürdig staubig.