Brise

Brise

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11 - 15 von 18
Brise vor 8 Jahren 4 4
6
Flakon
10
Haltbarkeit
4.5
Duft
Zu viele (falsche) Zutaten verderben den Brei.
Nein,
hier war jemand der Meinung,
mit Weihrauch alles herausreissen zu können. Ein Trugschluss in meinen Augen bzw. Nase.
Für mich ein ganz schrecklicher Parfüm-Vertreter.

Am Anfang noch; hey, Minz-Kaugummi, nicht schlecht. Geht gut los.

Dann aber schnell holzig, rauchig, untermalt mit einer seifigen Gurke. Ja, Gurke ! Unglaublich. Ist das die Melange aus Basilikum, Lavendel, Rose und Weihrauch ? Gurke?

Zuletzt überdeckt beliebiger Weihrauch säuerliche Aspekte mit ein wenig Pfeffer
um am Ende zu getragenen Socken zu mutieren. Socken, von jemandem, der sich zu lange in einer Raucherlounge aufhielt. Also wirklich…

Fürchterlich. Ich kann ihn nichtmal zum Testen empfehlen. Grosse Enttäuschung von Amouage - für mich - mal wieder.
(Ab in die Tonne zum Black Afgano ;-))
4 Antworten
Brise vor 8 Jahren 6 4
10
Flakon
8
Haltbarkeit
8.5
Duft
Ja, ich bin sauber !
Leben in der Wäscherei mit frisch gewaschenen Gardinen
und frisch gemangelten Tischdecken.
Der Teppichschaum hat auch ganze Arbeit geleistet.
Die Auslegeware ist wieder wie neu.

So setzt man sich gut gelaunt an den gedeckten Kaffeetisch und geniesst die leckere Schwarzwälder.
Die Sonne scheint durch die geöffneten Fenster in den hellen weissen Raum,
man lässt es sich gut gehen. Der Wind weht den Duft der Gartenhecke mit an den Tisch.

Dann geht’s hinaus und man fühlt die Sonnenstrahlen auf der Haut. In der Nähe des kleinen Wäldchens mit zwitschernden Vögeln, lässt man sich auf einer Sonnenliege nieder und geniesst den Tag.

Ein ungewöhnlicher Duft. Toll gemacht. Assoziiert geradezu jungfräuliche Sauberkeit. Ganz am Ende guckt dann doch noch die Seife durch. Leider nicht ganz meine Geschmacksrichtung.
4 Antworten
Brise vor 8 Jahren 9 4
9
Flakon
9
Haltbarkeit
9.5
Duft
Gegen Schädlingsbefall
Für einen Holzliebhaber wie mich ist TamDao eine Offenbarung.

Normalerweise wende ich mich inzwischen angewidert ab, wenn irgendwo „Rose“ unter den Verdächtigen steht. Hier findet sie zum Glück keine weitere Beachtung und ist nur eine Zutat für die Einleitung. Sie gibt der Myrte und Zypresse eine gewisse ätherische Aura für den Einstieg in das Sandelholz und wirkt sich ein wenig floral-pflanzlich-grün aus. Sehr schön gemacht.

Die Herznote ist wirklich stark beeindruckend.
Da Sandelholz inzwischen wie viele hochwertige Hölzer in unserer Umwelt durch den Raubbau des Menschen stark gefährdet und somit äusserst kostbar gehandelt wird, wurde wohl auch die Zeder mit ihrem ähnlichen Duft zur Unterstützung in der Herznote hinzu gezogen.
Man findet diese tropische Baumart u. a. auf dem Malaiischen Archipel, Indien - oder als preiswertere Variante (Amyris) auf den Westindischen Inseln der Karibik. Die Namensgebung Tam Dao bezieht sich aber eher auf einen nördlich von Hanoi gelegenen Nationalpark in Vietnam, so man also mit der ursprünglichen Gegend (bzw. hier Mysore / Süd-Indien) konfrontiert wird. Hier ist das Holz eher weiss oder gelblich.
Der balsamisch süsslich, holzige Geruch dieser Baumarten macht im wesentlichen die Faszination dieser Parfumkreation aus. Die Wirkung ist fantastisch beruhigend, wirkt aber auch gleichzeitig anregend, würzig, lang anhaltend und im "Tam Dao" mit überzeugender Sillage.

In der Basisnote (siehe oben) nun, changieren die Sustanzen fast schon ambratisch-karamellartig-balsamisch ohne übertrieben süss zu wirken. Damit bleibt die Holznote überaus überzeugend gewahrt.
Wer es noch ein wenig „trockener“ mag, kann mit ISO E-Super (Molecule 01) drüber gehen (layern). Dann wird’s (etwas anders) richtig interessant.

Ich komme nicht umhin zu schreiben, dass ich (im Gegensatz zu den Motten im Kleiderschrank) diesen Duft liebe. Auch wenn es nicht mein bevorzugtes Sujet ist. Aber, es ist ein reinrassiger wunderschöner warmer Holzduft auf betörend stimulierende Art. Die Basis hält so viele Überraschungen bereit, so dass ich die Beschreibung jetzt noch einmal neu beginnen könnte.
Für Holzliebhaber vielleicht(!) unverzichtbar. Für mich nach mehrmaligem Hauttest ein unbedingtes Muss.
4 Antworten
Brise vor 8 Jahren 6 4
10
Flakon
10
Sillage
10
Haltbarkeit
9
Duft
Ja, ja, jaaa, Phoenicia !
Immer wenn du denkst es geht nicht mehr,
kommt von irgendwo ein richtig gutes Düftlein her:
Trockenes Holz trifft auf Vetiver.

Alle meine Lieblinge an Bord und Leinen los.

Weihrauch? Nagut, nehme ich auch mit. Macht sich ja auch immer gut mit Oud-Harz.
Das Labdanum und die (für mich) kaum wahrnehmbare Dattel bringen den Hauch einer gewissen balsamischen Fruchtigkeit ins Spiel.

Dann kommt das Holz.
Trocken, kompromisslos, Sandelholz mit ätherischer Birke und ein wenig Oud ledrig-harzig aufgepeppt.
Oh,- ist das schön.
Dieser krautige Vetiver-Untergrund dazu - perfekt.

Und immer wieder leicht bitteres Oudharz und herb-krautiges Vetiver - bis das Holz leicht die Oberhand gewinnt, sich das Vetivergras langsam zurück zieht.
Nun kommt der Moment der grünen Birke. Sehr gepflegt. Zurückhaltend und elegant.
Das raue Holz ist endlich blank geschliffen und glänzt schimmernd vor sich hin.
Die gute alte Birke. Tolle Idee, sie hier noch einmal aufleben zu lassen weil, das passt alles wunderbar.

Ich fand diesen Heeley eigentlich von Anfang an sympathisch. Doch erst nach mehrmaligem Auftragen auf der Haut habe ich ihn wirklich verstanden.
Wenn ich hier nicht bei den „Duftverrückten“ wäre, würde ich schon sagen, ok, das reicht (mit meiner Sammlung). Ich hab’s. Mehr brauch ich nicht.
Nur gibt es hier ja immer wieder mal was neues zu entdecken :-)
Doch ich muss auch sagen, das ist etwas, was meiner Vorstellung, eines auf meine ganz persönliche Geschmacksrichtung abgestimmten Duftes mit Besonderheit nahe kommt.
Ich werde mir meine bisherigen Bewertungen neu vornehmen müssen. Bewertungen, die allerdings keinerlei Anspruch auf Allgemeingültigkeit und Parfüm-Wissen darstellen. Das möchte ich hier ausdrücklich betonen. Es geht nur um Vorlieben.

Mit Weihrauch ist es bei mir so eine Sache. Eigentlich nicht unbedingt mein Favorit. Ich habe ein bisschen Harz zum Kokeln und destilliertes Öl sowie Räucherwerk davon im Hause. Nichts davon überzeugt mich wirklich. Es muss entweder an der Herkunft, Lagerung und/oder Zusammenstellung - oder ganz einfach an meinem Geschmack liegen. Vielleicht ähnlich wie beim Adlerholz, welches auch verschiedene Duftnuancen aufweisen kann - von süsslich balsamisch über bitter bis holzig animalisch. Bei Heeley’s Phoenicia passt er geruchstechnisch wie Deckel auf den Topf. Oder besser gesagt, leitet der Weihrauch die folgenden zunächst leicht bitteren Duftkompositionen perfekt ein.

Eins noch:
Dem Duft fehlt möglicherweise für manchen jegliche Lieblichkeit obwohl man in ihm am Ende auch etwas dezent-süsses erkennen kann. Ein echter„Orientale“ , da wär ich vorsichtig. Für Leute mit Hang zum Gourmandigen geht hier nichts. Er ist im wesentlichen Herb - und bleibt auch weitgehend so. Das einzig relativ orientalische ist die Eröffnung. Und die geht schnell vorbei. Am Ende in der Basis noch einmal mit einer geradezu fantastisch balsamischen Eleganz und über den ganzen Bereich mit viel spürbarer Qualität.
Ich mag den lang anhaltend, sanft auslaufend, frisch- fast schon an Minze erinnernden dry down Effekt. Das hat für mich auch am nächsten Tag noch einen sehr angenehm riechbaren Wohlfühl-Charakter und wirkt nie aufdringlich.

Nachtrag (27.01.):
Eine nette Dame die den Duft an mir bemerkte meinte: "So stelle ich mir den Duft einer Marihuana-Plantage vor"
Also Vorsicht !
:-))
4 Antworten
Brise vor 8 Jahren 9 4
7.5
Flakon
5
Sillage
10
Haltbarkeit
10
Duft
Étonnamment sac en cuir
Ich hatte eine Probe von dem Zeugs und kam nicht mehr davon los.

Irgendwann sagte ich mir dann: Lieber mal wieder was richtig geiles als nur ein paar dieser lauen Oldtimer oder „modernen“ Pussydüfte.
Und das Zeugs ist geil. Genau mein Ding.
Eigentlich bin ich ja nicht so der überzeugte Orientale weil mir die Düfte oft zu blumig, süsslich sind.
Aber das hier… ist anders.
Staubtrocken - hach, ich liebe es.
Frag mich, wo hier die „Duftspezialisten“ sind. Naja, steht ja auch nichts da oben drin ;-))

Der armselige Duftamateur zieht also eine kurze Bilanz:

Kaffee
Lakritzartiges Holzgewürz (früher Süssholz genannt) Oud? Vielleicht.
Tabac, verbranntes Gummi.
-
Lederjacke mit deren Hilfe man einen Waldbrand zu löschen versuchte, leicht pfeffrig, bitterer Kümmel. Patchouli gibt den Nachbrenner.
-
Am Ende nur noch feine Wildlederjacke/tasche mit Holz und Tabacnuancen, klassisch und ja, ganz stark gemacht.
Wahnsinn.

Vielleicht riechen andere da noch anderes, feineres oder mehr raus. Mir letztlich egal. Ist nur eine Idee zu den Duftbausteinen. In der Assoziation gehen da andere Dinge ab. Ganz unterschiedlich und ein wenig nach Tagesform.
Nahe am Körper. Find ich auch gut. Armlänge reicht. „Komm näher“ sieht die riechende Partnerin im Gesicht des Trägers geschrieben. Ein maskuliner erhabener Duft.

Antoine Lie hat da wirklich einen Volltreffer gelandet. Jedenfalls für mich. So sehr, dass ich mir gleich noch die 60 ml Version nachbestellen werde denn, wer weiss, wie lange diese Nische noch Bestand hat.

Du findest dich hässlich?
Nimm diesen Duft - und du bist nur noch schön. Zu 100% .
;-))

PS:
Natürlich stehen die Ingredienzien - die ich hier (auch) nicht verraten werde, auf der äusseren Verpackung. Und natürlich weichen sie von meiner subjektiven Beschreibung ab. Wie könnte es anders sein ;-)

Hinweisen möchte ich noch auf die hochwertige Verpackung mit Magnetverschluss und Samt, da man den ungewöhnlichen Flakon in der 17,5 ml-Version leider nicht stellen kann und er so in der Verpackung aufbewahrt werden muss. Aber dann gibt es ja noch die 60ml…

Antoine Lie hat den Armani Code mit entworfen. Wer die Kreation mag, wird auch diesem ledrig-chyprischen Duft verfallen - schätze ich mal.
4 Antworten
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