Caecilie

Caecilie

Rezensionen
26 - 30 von 31
Caecilie vor 9 Jahren 14 4
10
Flakon
5
Sillage
8
Haltbarkeit
10
Duft
Wusste gar nicht, dass ich eine "Femme Fatale" bin...
Dass das Glück so nah sein kann, hätte ich nicht gedacht.
Seit Jahren suche ich nach einem neuen Winterduft, da mir die Jasmislastigkeit meines bewährten J'adore l'absolu doch bisweilen etwas auf den Keks geht.
Da ich mich immer eher als blumigen bis maximal florientalen Dufttypen einschätzte, kam ich gar nicht auf die Idee, dass "Hypnotic Poison", dieser als besonders stark, gefährlich verführerisch und bisweilen auch aufdringlich beschriebene Duft etwas für mich sein könnte. Nun durfte ich ihn dank einer Abfüllung eines netten Parfumo-Mitglieds testen und merke zunehmend: Oh doch, dieser Duft, so bekannt und mainstream er auch ist , ist definitiv etwas für mich. Er riecht wunderbar angenehm, warm und tröstlich. Für mich ist er der absolute Winter-Kuschelduft. Jetzt, da ihn nicht mehr jede zweite 15-Jährige, um reifer zu wirken trägt, hat er sich emanzipiert und endlich trauen sich die passenden, "echten" Trägerinnen an ihn heran, nämlich ausgewachsene , gestandene Frauen in den Vierzigern wie ich.
Kein Wunder , daß der Duft als gefährlich sexy, verrucht und penetrant schwer in Verruf gekommen ist, wenn ihn jahrelang überwiegend pubertierende Mädchen getragen haben. Sogar eine Parfum-Verkäuferin hat mich vor ca. zwei Jahren noch davon abgehalten, ihn zu kaufen, weil sie sagte, den benutzen immer die jungen Dinger , um älter zu wirken, ob mich das nicht störe.
Schluß mit den alten Kamellen und Vorurteilen! Jetzt hat sich der Duft zumindest für mich emanzipiert - und ich liebe ihn!
Warme Vanille umströmt meine 46-jährige Nase, dazu gesellt sich bald darauf Jasmin. Von Pflaume, Aprikose und Tuberosemerke ich zwar nicht viel, doch tut ihm das keinen Abbruch, da dafür die betörende Mandel zusammen mit dem Sandelholz die Sache abrundet. Die Vanille bettet den Duft von Anfang bis Ende ein, wobei er für meine Nase nie zu süß ist, nicht einmal am Anfang - und dass will bei mir etwas heissen. Hypnotic Poison wird bei mir im Dry Down dann sogar eher feinherb und erinnert mich in dieser Phase an Guerlains Angélique Noire.
Ohne eine ausgesprochene "Femme Fatale" zu sein, wie es ja in vielen Kommentaren, als Voraussetzung für eine HP-Trägerin beschrieben wurde, fühle ich, dass dieser Duft sehr gut zu mir passt, was übrigens auch mein Mann findet. HP unterstreicht meine Persönlichkeit - und ja - ich habe kein Problem damit, anziehend auf das andere Geschlecht zu wirken. Aber ich denke, dieser Duft wirkt nicht nur anziehend auf Männer , sondern einfach anziehend auf Menschen. Ein unheimlich warmer, angenehmer, trostspendender und sinnlicher Duft.
Die Haltbarkeit beträgt bei mir etwa einen halben Tag, dann wird er recht hautnah, auf der Kleidung hält er mehrere Tage. Die Sillage ist absolut moderat , eher körpernah, aber das hängt natürlich auch von der Dosis ab.
Doch auch eine "Femme Fatale" sollte sich damit nicht eindieseln, sonst erreicht sie ja eher das Gegenteil dessen, was sie beabsichtigt...
4 Antworten
Caecilie vor 10 Jahren 11 3
7.5
Flakon
7.5
Sillage
10
Haltbarkeit
10
Duft
Erwachsene Geborgenheit
Dank einer großzügigen Abfüllung, die ich zu meiner großen Freude von Greeni07 bekommen konnte, hatte ich Gelegenheit, dieses starke Parfum ausgiebig zu testen. Einerseits liebte ich es sofort, vom ersten Riecher an - andererseits wurde es mir , sobald ich etwas mehr auftrug als zwei partielle Sprüh-Spritzerchen, zu stark und zu schwer.
Tja, was soll ich damit nun machen?
Es ist einfach ein wundervoller Duft: Zuerst rieche ich sehr deutlich eine weiche, sehr feminine, aber dennoch klare Rose, die einen nur zu erahnenden Hauch von Melancholie in sich trägt, was mir sehr gut gefällt. Vom Safran wird sie dezent begleitet, was anfangs kaum auffällt. Den Trüffel nehme ich als solchen nicht wahr, er sorgt wohl für die die weiche Sinnlichkeit. Vielmehr kommen nach und nach die moosig-holzigen Noten, auch das Oud und ein ganz leichter Anflug von Vanille hinzu, welche ebenfalls nur zu erahnen ist. Nach einigen Stunden verliert der Duft für mich an Blumigkeit und die holzigen und würzigen Noten dominieren - ja, und ab diesem Punkt wird der Duft für meine Nase überwiegend männlich. Das Männliche wird durch eine Rauchnote, die sich auf dem Weg zum Dry Down zu der Würze des Safrans hinzugesellt, noch verstärkt, da kann dann die etwas deutlicher werdende Vanille auch nichts mehr daran ändern. Dennoch oder vielleicht gerade deswegen bleibt der Duft für Frauen sehr tragbar, da er nie zu süß wird und gleichzeitig an das Männliche erinnert - das ist angenehm.

Hm, einerseits habe ich mich von Anfang an in den Duft verliebt - er riecht nach erwachsener Geborgenheit. Er beschränkt sich nicht auf das Repertoire der Weihnachtsbäckereiduftnoten , sondern enthält außerdem die sinnlichen und unterschwellig erotischen Aspekte der Geborgenheit. Eine Geborgenheit, die man empfindet, wenn man sich seiner kindlichen und erwachsenen Genüsse und Bedürfnisse gleichermaßen bewußt ist.

Andererseits wird mir der Duft sehr schnell zu laut und dominant. Die Kleidung riecht deutlich danach, wenn man ihn getragen hat, sodaß man auch am nächsten Tag noch nach "Noir de Noir" riecht, obwohl man es nicht aufgetragen hat. Auch bekam ich schon einige Male Kopfschmerzen als ich es trug, wobei ich mir nicht sicher bin, ob sie wirklich durch "Noir de Noir" gekommen waren.

Ein weiterer positiver Aspekt dieses Duftes ist die ungeheure Eleganz, die er ausstrahlt, eine schlichte und gleichzeitig auffällige Eleganz.
Irgendwie habe ich mich schon in diesen Duft verliebt, bisher war er mir allerdings oft zu intensiv , siehe Kopfschmerzen.
Ich denke , ich werde ihn nochmals testen, wenn es richtig kalt draussen ist, vielleicht ist er dann perfekt für mich.
Ein großer Duft.
3 Antworten
Caecilie vor 10 Jahren 3 6
J'adore zum abgewöhnen
Letzten Montag hatte ich in meiner Mittagspause etwas Zeit, die ich gut gelaunt nutzte, um in einer großen Parfumerie nach dem neuen J'adore (Touche de Parfum, Essence de Parfum) zu schauen, welches in erster Linie als "Layering-Grundlage" für die anderen J'adore-Düfte benutzt werden soll, um diese zu verstärken und ihnen mehr Schwere zu geben. Außerdem könne es auch als eigenständiges Parfum getragen werden, sagte man mir.
Ich hatte unverhofftes Glück und bekam ein Doppel-Pröbchen in die Hand gedrückt mit zwei Parfums, einmal dem neuen J'adore Touche de Parfum und außerdem dem klassischen J'adore E.d.P.. Da noch kein Tester für die Kunden vorhanden war, zog ich mit meinen Pröbchen in der Tasche von dannen.
Am nächsten Vormittag hatte ich dann zu Hause die Gelegenheit, das neue Objekt der Begierde zu testen. Ich bin ja ein alter J'adore-Fan. Seit 10 Jahren ist J'adore E.d.P. ein immerwiederkehrender Signaturduft für mich, den ich im Winter durch J'adore l'absolu E.d.P. ersetze. (Natürlich benutze ich auch andere Parfums, z.B. von Jo Malone, aber zu J'adore kehre ich immer wieder zurück.)
Dementsprechend erwartungsvoll, ja eigentlich schon nervös, nahm ich das kleine Pröbchen mit dem neuen Touche de Parfum in die Hand - natürlich mit der gebührenden Vorsicht, da es sich ja um eine hochkonzentrierte Essence handelt. Ob diese Essence wohl tatsächlich die perfekte Grundlage für mein altes J'adore sein könnte, um dieses noch ein bisschen schwerer oder orientalischer zu machen? Zurück zum Duftpröbchen, komisch - man konnte mit dem kleinen Röhrchen gar nicht zu sprühen, weil da kein Loch war, hm.... ich wußte zwar, dass der eigentliche Glasflakon ein Schüttflakon sein würde, aber daß das Pröbchen auch ein "Schüttpröbchen" war, sah man ihm leider nicht an. So löste sich durch meine Pump- und Schiebeversuche der Deckel und eine ordentliche Menge der kostbaren Essence floß über meine Hand, etwas auch auf den Boden, aber zum Glück nicht viel. Ich erschrak kurz, merkte dann aber beruhigt, daß der Fußboden nur geringfügig benetzt war. Ich wischte den Boden kurz sauber und nahm schon währenddessen wahr, daß sich in meinem kleinen Badezimmer ein dominierender, sehr herber und äußerst penetranter Geruch ausbreitete. Oh oh oh...was war das denn? Hatte dieser sich mittlerweile ins beißende entwickelnde Geruch irgendetwas mit meinem geliebten J'adore zu tun? Ganz sicher nicht. Schnell wusch ich mit die Hand ab, mit viel, viel Seife und Wasser - und immer immer wieder - es half nicht viel , der Geruch blieb an der Hand haften als wäre er eingewachsen.
Nun roch man das neue Touche de Parfum in seiner vollen "Pracht". Ich roch keinen Jasmin und von den weiteren Zutaten wie Damaszener Rose, Sandelholz oder Ambrettesamen vielleicht ansatzweise ein paar Duftnoten, die aber ganz ungeheuerlich ins Herbe , extrem Holzige und Beißende umgekehrt waren. Pfui Teufel, was für ein schrecklicher Gestank!
Ich hatte erwartet das dieses neue "Touche de Parfum " eine warme , leicht ambrierte oder holzige Grundlage für das E.d.P bieten würde , um ihm etwas mehr Erdenschwere zu geben, aber was ich da roch, war völlig unerwartet: kalt, beißend, extrem herb und unangenehm. Es roch wie ein sehr starker, trocken-herber , umgekippter Uralt-Duft.
Ich hatte dieses Pröbchen im Anschluß an mein "Dufterlebnis" gleich in eine Tüte gewickelt und hinaus in den Müll gebracht, damit der Geruch möglichst schnell wieder meine Wohnung verlassen konnte.
Erst gegen Abend war nach mehrfachem Schrubben mit Wasser und Seife meine Hand wieder einigermaßen geruchsneutral geworden. Nach diesem nahezu traumatischen " J'adore-zum-Abgewöhnen-Erlebnis" benutzte ich erst einmal zwei Tage lang überhaupt kein Parfum. Ich mußte meine Nase erst wieder beruhigen.

Herr Demachy, was haben Sie sich dabei gedacht? Oder passiert möglicherweise erst im Layering mit dem klassischen "Jadore E.d.P." ein großes Wunder und der Duft wandelt sich in ein betörendes großes Ganzes?
Ich möchte das jedenfalls niemals ausprobieren, denn dann bestünde die Gefahr, daß mir mein ans Herz gewachsenes , wohlriechendes "J'adore E.d.P." vergällt würde. Diesen mit mir seit Jahren verschmolzenen, tollen Lieblingsduft möchte ich mir ganz sicher nicht verderben - und wenn ich es etwas schwerer mag , wie z.B. heute Abend, wenn ich ausgehe, nehme ich auch sehr gerne das "J'adore l'absolu".
6 Antworten
Caecilie vor 10 Jahren 1
5
Flakon
2.5
Sillage
5
Haltbarkeit
5
Duft
Eindimensional lieblich - erst in Kombination rund und farbig
Ich kam vor Jahren auf die Malone-Düfte, weil ich Allergikerin bin und deshalb nicht alle Düfte tragen kann.
Es ist für mich auch manchmal ganz schön hart, in Forum von "Parfumo" die begeisterten Kommentare von tollen Düften zu lesen, da ich schon ahne, das ich auf viele davon vermutlich allergisch reagieren würde. Deshalb bin ich auch eine ganz große Inci-Listen-Leserin, denn dadurch schließen sich viele Düfte für mich schon aus.
Nicht so die Düfte von Jo Malone. Malones Düfte sind offenbar in etwas anderer, möglicherweise naturbelasseneren Art und Weise hergestellt, sodass ich zumindest die, die ich bisher für gut befunden habe, auch gut vertrage.

English Pear & Freesia ist ein leckerer Duft. Ich rieche vor allem die Birne und die Rose heraus, vom Patchouli nur einen Hauch (zum Glück) und vom Amber kaum etwas bewußt. Daran liegt es vielleicht auch, daß mir der Duft alleine einfach zu einseitig lieblich, zu flach und eindimensional wäre. Deshalb kombiniere ich ihn mit dem frisch-herben Oud&Bergamot von Jo Malone, was zusammen einen leckeren, sinnlichen, runden femininen Duft mit Tiefgang ergibt.
Siehe auch meinen neuen Kommentar zu Oud&Bergamot , wo ich diese Duftkombination noch genauer beschrieben habe.

English Pear& Freesia hält sich auf meiner Haut ca 6 Stunden, wird aber schwächer, auf der Kleidung bleibt es einige Tage.

Es grüßt Euch Caecilie
1 Antwort
Caecilie vor 10 Jahren 12 3
5
Flakon
5
Sillage
10
Haltbarkeit
10
Duft
Pur männlich herb - in Kombination unbeschreiblich weiblich
Oud &Bergamot ist auf den ersten Riecher ein frischer, leicht herber und dabei warmer Duft, der eher männlich anmutet.
Man riecht die Bergamotte schön stark heraus, das Oud ist in angenehmer Dosis wahrnehmbar und das Holz tut seine wärmende Wirkung. Wenn das Ganze nicht tendenziell nach Mann riechen würde, würde ich ihn auch pur tragen, da er alleine schon phantastisch herb-frisch und gleichzeitig warm duftet, auch einen Hauch von Leder ergänzt meine Phantasie fast automatisch. Doch überlasse ich das gerne den Männern.
Trotz kürzerer Haare bin ich recht weiblich und möchte meine feminine Ausstrahlung durch den Duft hervorheben und nicht verstecken.
Zum Glück ist es ja ein Prinzip (und eine prima Marketingstrategie, die viel Geld bringt) bei den Malone-Düften, daß man sie miteinander kombinieren kann und soll. Deshalb kombiniere ich Oud&Bergamot mit Malones English Pear& Freesia, das für sich einen blumig-fruchtigen, eher lieblichen Geschmack hat.
Diese Kombination riecht dann für meine Nase einfach unheimlich lecker, erinnert an einen goldenen Herbstwald mit farbigen Blättern , die im Wind rauschen. Auch der Duft von Birnen und Rosen mischt sich durch das English pear&Freesia mit hinein, raffiniert!
Die "Duftsumme" dieser beiden Parfums vereint in perfekter Weise Holziges und Frisches mit Blumig-Fruchtigem. Dieser herbe, warme Tiefgang gekrönt von blumiger Lieblichkeit riecht einfach betörend, rund und unbeschreiblich weiblich!
Eine Duftkombination die meiner Meinung nach sehr gut in den goldenen September paßt.

Diese reichhaltige Kombination hält sich auf meiner Haut einen ganzen Tag lang, sogar am nächsten Morgen ist der Duft noch schwach zu riechen. An der Kleidung haften beide Düfte Tage, abgeschwächt sogar Wochen.

Es grüßt Euch Caecilie
3 Antworten
26 - 30 von 31