CatwithaHat

CatwithaHat

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6 - 10 von 19
CatwithaHat vor 12 Jahren 8 1
10
Flakon
5
Sillage
7.5
Haltbarkeit
9
Duft
Die wunderbare Welt des Monsieur Elléna
Oh, was habe ich für einen Eiertanz um diesen Flakon aufgeführt! Jahrelang! Und nun...nun halte ich ihn in den Händen bzw. bewundere ihn auf meinem Regal und bin stolz wie Oskar. Mein neues Ziehkind ist gerade mal eine zarte woche alt und doch ist es mir schon so sehr ans Herz gewachsen, dass ich mich frage was ich mir nur all die Jahre gedacht habe!
Ich bewundere Jean-Claude Elléna, seinen maximalen Minimalismus und die deutlich wahrnehmbare Handschrift. Diese Duftidee ist eigentlich nur seiner außerordentlichen Liebe zu Tee (ich weiß schon warum er mir so sympathisch ist) geschuldet und brachte ihm so manche Häme ein. Doch dann kam Bulgari und wollten ein ruhiges, dezentes und stilvolles Wässerchen haben. Tadaaaaa!
In der Tat ist dieser Duft ruhig und schon gar nicht, wie der Name fälschlicherweise vermuten lässt, ein frisch aufgebrühter grüner Tee in einem schicken Flakon.
Der Auftakt ist frisch, etwas milchig und leicht unterkühlt. Man erahnt einen Hauch Kardamom, die Zitrusnoten sind als einzelnes gar nicht wahrnehmbar und glänzen eher durch ihren harmonischen Gesamteindruck. Als ich meiner Frau Mama ganz stolz meinen neuen Sprößling vorführte, schrak sie zurück und fragte entgeistert ob der Duft wirklich für Frauen sei. Jup, der erste Sprühstoß entwickelt tatsächlich eine eigenwillige Herbheit auf meiner Haut.
Irgendwann wird der Duft auf der Haut weicher, etwas pudrig und dezent blumig. Ich könnte aber weder für Rose, noch für Jasmin oder Maiglöckchen die Hand ins Feuer legen. Es ist erneut eher der gelungene Gesamteindruck, der sich mir da ganz sanft präsentiert. Und ganz sacht und leise verabschiedet sich der Duft nach sechs, vielleicht sieben Stunden.

Ich kann für mich nur sagen, dass ich dieser abstrakten Idee von Tee voll und ganz verfallen bin. Und ich werde, auch wenn sie nicht von Jean-claude stammen, die anderen beiden Teesorten probieren und vielleicht für weiteren Familienzuwachs sorgen. So, auf die Erkenntnis erstmal einen Earl Grey...
1 Antwort
CatwithaHat vor 12 Jahren 6 3
7.5
Flakon
5
Sillage
7.5
Haltbarkeit
9
Duft
SJP, übernehmen Sie!
Per Zufall bin ich über die Story von Sarah Jessica Parker's Obsession für Parfum gestolpert und war positiv überrascht von ihrem Geschmack und Sinn für Parfum. Aus reiner Neugier habe ich den Werbespot gesucht und mir angeschaut. Und noch einmal angeschaut. Und noch einmal. Verdammt! Den muss ich jetzt, wie IIespresso, wirklich haben! Über Umwege fand er dann seinen Weg zu mir, denn in den Berliner Läden habe ich hin nicht gefunden.
Schon die Umverpackung ist sehr schön, leuchtend grün und mit goldenen Schnüren "festgezurrt". In der Mitte prangt wie eine Art Messing-Türschild "Covet". Nicht schlecht dachte ich, bisher sehr schön. Nervöses Gezuppel an der Lasche, der Flakon wird vorsichtig geborgen...Ui, der liegt ja toll in der Hand! Nun ein mutiger Sprühstoß...
Ich staune ernstlich über das, was da nach Miss Parker's Vorstellung in diesen Handschmeichler gebannt wurde: Was sich da auf meiner Haut ausbreitet ist herb, so herb wie eine Schokolade mit 99% Kakaoanteil und einem ordentlichem Stoß Holz. Nicht jede Frau würde sich da rantrauen. Aber nicht für umsonst spricht Miss Parker eher den Herrendüften zu. In diese dunkle Herbheit kriecht etwas wohlig Pudriges, ein schöner Weichmacher ohne dass ich ihn groß bestimmen könnte. Ich habe mir im Stillen etwas von Iris zusammen fantasiert, nun lese ich etwas von Magnolie und Geißblatt. Jedenfalls bringt dieser Übergang die nötige weibliche Note in diesen Handschmeichler und sorgt für ein mehrstündiges Wohlfühlerlebnis. Ab und an schwappt ein kleiner Hauch an meinem Schal hoch und lässt mich glückselig schnuppern. Irgendwann wird diese Pudrigkeit schwächer, übrig bleibt ein Font, der dunkel, holzig und cremig zugleich ist. Da haben wir also wieder die, wie nach dem ersten Sprühstoß, Vorliebe von Miss Parker für Männerdüfte.
Fazit nach einem Tag ausgiebigen Testen: Ein außergewöhnlicher Duft, der das Label "Promi-Duft" gar nicht verdient hat, wenn man es ihm den geben wollen würde. Die erdachten Essenzen sind grün, dunkel, männlich-weiblich, verlockend...Wie gut, dass es da noch einen Nachfolger gibt, an dessen Fersen ich mich bereits geheftet habe! Auf das es wieder heißt: SJP, übernehmen Sie die aktuelle Regie in meinem Duftleben!!!
3 Antworten
CatwithaHat vor 12 Jahren 12 2
7.5
Flakon
7.5
Sillage
10
Haltbarkeit
7
Duft
Ich weiß nicht
Ein Freund stellte mir freundlicherweise seine Flasche zur Verfügung, nachdem ich so viel darüber gelesen, gehört und vorgeschwärmt bekommen habe. Oh, wenn selbst der "Duftpapst" Turin (möge man davon halten was man will) ihn in den Himmel lobt, dann muss das doch der Hammer sein!??
Aber...Ich weiß nicht.
Ich habe ihn einen Tag lang getestet und...Schulterzucken.
Ja, der Duft ist schön. Schön dahingehend, dass er mir wie ein abstraktes, theoretisiertes Konzept erscheint und dadurch sämtliche Geruchssynapsen aus ihrem Alltagstrott gerissen werden. Und er erinnert mich an meinen ersten Pollock. Das selbe Staunen, die selbe Verwirrtheit, das selbe komische Gefühl wenn der Hirnkasten auf Hochtouren läuft und man Dinge verstehen/begreifen will.

Was sich mir soweit erschloss war der Koriander, gepaart mit einer Spur Lavendel und etwas Bitterem. Es roch ausgewogen, angenehm maskulin. Dieses Trio umwaberte mich eine sehr lange Zeit, meine Geruchsspur war beinahe schon sichtbar. Und dann..tja, dann passierte lange Zeit nichts mehr. Ja, dachte ich, riechts du halt ganz nett. Hm. Studen später wurde aus meinem bitteren Lavendel-Koriander-Gespann etwas außschließlich Bitteres, das kratzte und juckte und einen strengen Geruch sein Eigen nannte. Och nö. Ich liebe den Geruch einer frisch geteerten Straße, aber DAS war dann sehr weit davon entfernt. Ich wurde mir selbst unangenehm, und dachte nicht nur einmal an das Kratzeschwämmchen in der Küche. Wieder passierte lange nichts (verdammt, wie macht dieses Wüstenwasser das nur???), endlich ließ das stänkernde, bittere Etwas nach und der Duft wurde dezener und gefälliger. Eine warme, weiche Note schlich sich ein. Das konnte nur Ambra sein! Der warme Geruch wurde langsam dunkler, erdiger und für mich unendlich faszinierend.

Nach knapp 10 Stunden wurde die Flasche wieder ihrem Besitzer übergeben, der fragte ganz gespannt "Uuuund?", mit diesen typisch erwartungsvoll aufgerissenen Augenen eines überzeugten Parfum-Jüngers.
Ganz ehrlich? Der Besitzer der Flasche guckte etwas verwirrt, der erwartungsvolle Glanz wich aus den Augen.
Eine Wüstenlandschaft hat sch mir nicht offenbart. Eher der Rand einer finnischen Seenlandschaft, durch die man eine kaputte Teer-Raupe geschickt hat und die am Ende in einen erdigen und wohlriechenden Tümpel gekippt ist. Nichts was mich jetzt derart vom Hocker haut, dass ich dafür mein Konto plündern würde. Es ist auch irgendwie nichts, was meiner Meinung nach tatsächlich tragbar wäre. Oder vielleicht sogar getragen werden will. Es bleibt ein Konstrukt, ein Theorem, etwas hoch Künstl(er)i(s)ches.
Eben so, wie ich es mit Pollock halte: An einer fünf Meter langen und hohen Wand gefällt er mir besser als in meinem Arbeitszimmer.
2 Antworten
CatwithaHat vor 12 Jahren 2
5
Flakon
5
Sillage
5
Haltbarkeit
7
Duft
Palazzo del Gladsheim
Ich kann an dieser Stelle meiner schlagenhäuptigen Vorschreiberin nur recht geben: Petrana ist ein angenehmer, dezenter Duft mit origineller Würze und Blumigkeit.
Da ich heute morgen in aller Unausgeschlafenheit zum ersten Mal getestet habe, ist mir auch kein spezifischer Aspekt der eingesetzten Duftnoten aufgefallen. Stattdessen blieb ein schöner, harmonischer Gesamteindruck.
Was mich dann allerdings stört: Nach knapp zwei Stunden muss ich den Duft suchen bzw. kann bei der ein oder anderen Bewegung einen Hauch davon wahrnehmen. Ich vermute, auf einem Fitzel Stoff (da trägt man einmal keinen Schal!!!) würde sich der Duft vielleicht einen Tick länger halten und mich besagte Iris denn mal erreichen.
Unweigerlich musste ich beim ersten Riechen an den Besuch in einem Palazzo denken. In dessen Innenhof roch es genauso charmant, stilvoll und würzig. Und die Idee, dass Odin in einem venezianischen Palazzo residiert statt in einer güldenen und veredelsteinten Halle...Hachja, stille Grandezza! *schmacht*

Nur, das ist hier die entscheidende Frage, was hat Odin mit dem griechischen Petrana am Hut?

PS: Preislich liegen wir bei 125€ für 100ml...Irgendwie muss der Zweitwohnsitz ja schließlich erhalten werden, ne?
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CatwithaHat vor 12 Jahren 3
5
Flakon
5
Haltbarkeit
3
Duft
Sehr speziell, um nicht zu sagen interessant
Die Herren von ELdO haben es mir mit ihren bisweilen kitschig-skandalösen Düften angetan, weswegen ich mich ab und an durch den ein oder anderen Duft teste (bzw. erstmal eines Proberöhrechens habhaft werden kann).
Heute schlug die Stunde von Rossy de Palma. Und ich dachte mir noch "Wird sicherlich krachiger als der von Tilda". Ja, gekracht hat es!
Wie ein Donnerschlag fuhr etwas extrem Scharfes, undefinierbar Zitrisches und Stechendes aus dem Sprühfläschchen auf Papier und Haut. Meine Fresse!! Die nebensitzende Katze blähte die Nüstern und schwups! So schnell hab ich meine kleine Rolle noch nie rennen sehen! Zu recht, denn das tat ernstlich in der Nase weh und verflüchtigt sich leider nicht so schnell, wie ich es gerne gewollt hätte.
Also ernsmal Fenster auf, Papierstreifen ablegen und Handgelenk so weit weg wie möglich halten. Nach knapp 15 Minuten vorsichtiges Probieren. Auf dem Papierstreifen war alles gleich ätzend geblieben, auf meiner Haut...Nüscht! Bitte?? Ich suchte, ich suchte...ich fand schließlich an einer kleinen Stelle diesen scharfen Geruch wieder, dem sich jetzt eine Plastik-Rose beizumischen gedachte. Urgh.
Na, spülste halt erst einmal die Teller von gestern ab. Vielleicht wird's dann besser. Mmmhhh...Nö.
Gleichbleibende Plastik-Rose, Jasmin wo bleibst du nur? Ich hoffte, ich wartete, ich bangte. Es passierte rein gar nichts. Weder auf der Haut noch auf meinem Papierstreifen.
Nach knapp anderthalb Stunden macht sich auf meiner Haut etwas schön Cremiges, leicht Dunkles (der Kakao???) breit. Auf dem Papierstreifen abgeschwächte Plastik-Rose und tip-top Plastikjasmin. Toll, war's das schon olfaktorisch auf meiner Haut??? Ich denke ja, besser wird's kaum riechen. Jaja, schön cremig und dezent süß. Aber dafür lass ich mir doch nicht vorher den Schädel von einer ätzenden Kopfnote und einer grausligen Herznote einschlagen.

Rossy, mein Schatz, in Prêt-à-Porter habe ich dich geliebt. Du und diese kurze gelbe Bluse. Als Kika lag ich dir zu Füßen. So bittersüß hast du die Veronica gespielt. Aber, Fräulein, hast du deinen dir gewidmeten Duft je persönlich getroffen oder gar getragen? Ich glaube nicht, denn das, was ich da ertragen musste, würdest du nie und nimmer an deine einzigartige Nase lassen!!!
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