Fragranza Nº5 - Anthemis Nobilis

Fragranza Nº5 - Anthemis Nobilis von Ex Floribus Vinis
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7.6 / 10 15 Bewertungen
Ein beliebtes Parfum von Ex Floribus Vinis für Damen. Das Erscheinungsjahr ist unbekannt. Der Duft ist holzig-würzig. Die Produktion wurde offenbar eingestellt. Der Name bedeutet „Römische Kamille”.
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Duftrichtung

Holzig
Würzig
Grün
Erdig
Harzig

Duftpyramide

Kopfnote Kopfnote
FenchelFenchel MinzeMinze SternanisSternanis BergamotteBergamotte
Herznote Herznote
KamilleKamille MuskatellersalbeiMuskatellersalbei ZedernblattZedernblatt MaiglöckchenMaiglöckchen PfirsichblütePfirsichblüte
Basisnote Basisnote
weißer Moschusweißer Moschus rosa Pfefferrosa Pfeffer weiche Hölzerweiche Hölzer ZedernholzZedernholz MyrrheMyrrhe
Bewertungen
Duft
7.615 Bewertungen
Haltbarkeit
7.912 Bewertungen
Sillage
6.812 Bewertungen
Flakon
7.611 Bewertungen
Eingetragen von Seglein, letzte Aktualisierung am 17.01.2020.

Rezensionen

4 ausführliche Duftbeschreibungen
5
Flakon
7.5
Sillage
7.5
Haltbarkeit
8
Duft
Florblanca

1143 Rezensionen
Florblanca
Florblanca
Sehr hilfreiche Rezension 8  
Wein, Weib und...
...Parfum!

Die N°5 - Anthemis Nobilis ist ein Geschenk von einem wirklich lieben und sympatischen Parfumo und ich kann nur noch einmal an dieser Stelle Danke sagen. Ich selbst wäre wohl nie auf die Idee gekommen, mir diesen Duft zu kaufen. Er ist so gar nicht das, was sonst meine Sammlung ziert. Und dennoch, dieser Duft ist so besonders und so eigen, dass es mir ausgesprochen schwerfällt, ihn zu beurteilen. Zumal er auf meiner Haut und der Haut meines Mannes so ganz anders duftet!

Anthemis Nobilis ist der lateinische Name der Römischen Kamille. Einer der Kamillenarten, die als Heil- und Duftpflanze seit Jahrtausenden genutzt werden. Ich gebe zu, ich liebe den Duft der Kamille sehr. Bei uns zuhause wuchs damals nur die Strahlenlose Kamille (eine Kamillenart ohne weiße Blütenblätter), die man nicht als Ersatz für die Echte Kamille verwenden kann. Sie duftet aber so wunderbar, dass ich sie als Kind immer in meine Blumensträuße aus wilden Blumen mit hineingebunden habe, um durch ihren Duft dem Strauß noch mehr Schönheit zu verleihen.

Anthemis Nobilis, also die Römische Kamille, ist auch der Name dieses Duftes, der jedoch bedauerlicherweise so überhaupt nicht nach Kamille duftet.
Doch ich möchte damit beginnen, dass der Duft - im Gegensatz zu der parfumo Notierung - in der Broschüre des Hauses Ex Floribus Vinis durchaus eine Pyramide besitzt wie folgt:

Kopfhote: Minze, Sternanis, Bergamotte, Fenchel
Herznote: Zedernblatt, Kamille, Maiglöckchen, Pfirsichblüte, Muskatellersalbei
Basisnote: Weichhölzer, Zedernholz, rosa Pfeffer, weißer Moschus, Myrrhe

Minze und Sternanis bestimmen für mein Empfinden die Kopfnote, wobei ich auch noch auf etwas krautigeres getippt hätte, etwas stark grün duftendes. Die Kopfnote ist dann auch der lauteste Teil von Anthemis Nobilis, denn in Folge wird der Duft leiser und leiser, um erst in der Basis wieder etwas an Lautstärke, sprich Sillage, zu gewinnen.

Das Herz schlägt süß, mit starker Lakritznote, die wohl durch die Mischung Sternanis, Fenchel, Kamille und Muskatellersalbei hervorgerufen wird. Bei dem hier genannten süßen Holz dürfte es sich um einen Übersetzungsfehler handeln, denn das italienische "legni dolci" bezeichnet "Weichhölzer", kein Süßholz.

Und Hölzer sind es dann auch, die die Basis bestimmen. Von pinkem bzw. rosa Pfeffer kann ich nichts wahrnehmen, der weiße Moschus bringt die leichte Süße mit, die den Duft über den ganzen Verlauf hinweg begleitet, aber nie zu stark wird.

Und hier schlägt Anthemis Nobilis m.E. den Bogen zum Wein, obwohl ich Muskatellerwein eher als süß-aromatisch empfinde und seine Muskatnote unverkennbar ist. Doch Weintrinker kennen die Bezeichnungen der Sommeliers, die Weinnoten mit Blüten, Pflanzen, Hölzern, Früchten, etc. etc. vergleichen. In einen solchen Zusammenhang gesetzt, würde ich durchaus den Duft Anthemis Nobilis als Anis-Fenchel-Kamille-Muskatsalbei-Holz-Duft bezeichnen. Doch noch einmal möchte ich betonen: einfach zu beurteilen ist er nicht, trotz der leicht weinigen Note am Flakon.

Zum Flakon selbst: er ist den früheren Acca Kappa Flakons sehr ähnlich, rund, unten ist das Glas recht dick, oben abgerundet. Der Sprüher allerdings stört mich. Der Sprühstrahl ist zu sehr gebündelt, er sprüht also keinesfalls fein und breit, sondern eher punktuell. Auch ist schön etwas anderes. Die schwarze Kappe verdeckt diesen unschönen Sprühverschluss zum Glück, so dass das ganze dann doch recht ansehnlich wirkt.

Die Bewertung würde ich bei etwa 75 % ansetzen, mit Tendenz nach oben. Als femininen Duft würde ich ihn nicht bezeichnen, Anthemis Nobilis ist eindeutig ein Unisex!
5 Antworten
7.5
Sillage
10
Haltbarkeit
8
Duft
Seerose

682 Rezensionen
Seerose
Seerose
Top Rezension 0  
Wenn man weiß, was gemeint ist
Als Weihnachtsgeschenk erhielt ich einen Flakon "Fragranza No 5 - Anthemis Nobilis aus der Series "Ex Floribus - Ex Vinis , von der Firma Piazzetta di Portofino. Die Lateiner wissen: Aus Blumen, aus Wein, Ablativ, Plural.
Natürlich habe ich ihn gleich aufgesprüht und war sehr erstaunt. Ein seltsamer Duft, aber nur deshalb, weil ich anderes erwartet hatte. Dann habe ich hier die Duftstoffliste gelesen, die Kommentare gelesen. Und war völlig ratlos.
Gewiß "Fragranza No 5" ist ein stark würziger Duft, Kräuter sind nicht gerade zurückhaltend, harzig, balsamisch, relativ unsüß und schwer ist der Duft, aber nur zunächst. Jedoch an Wein erinnert er mich nicht.
Ich habe ihn bei meinem Mann aufgesprüht und wie immer bei ihm war die Sillage gigantisch, der Duft füllte sofort die die gesamte Wohnung, frisch und minzig, ein wenig nach Eukalyptus und ja, sehr nach Nadelhölzern, viel herber als bei mir.
Und irgendwie auch ein wenig nach Liebstöckel.
Das deckt sich mit den Wahrnehmungen einiger nach Maggi. Denn Maggi ist sozusagen die Sojasoße aus Liebstöckel gemacht, sonst nichts, fermentierter Liebstöckel. Zumindest wurde das ursprüngliche Maggi aus dieser Pflanze hergestellt.
Dann fand ich im runden Schuber eine Broschüre zu den Düften "Ex Floribus - Ex Vinis.
Darin wird auf Italienisch und dann in etwas dürftigem Englisch beschrieben, was mit der Weinduftserie gemeint ist.
Sie soll die antike Weinstraße beschreiben mit den alten Mythen und Symbolen für die berühmtesten alten Weine. Die alten Weine werden so entlang der antiken Straße mit ihren spezifischen Düften und Aromen dargestellt. Dies kurz aus der wie immer überschwänglichen Beschreibung, wie üblich in der Werbung.
Und ja, da wäre jetzt wohl nicht nur die Önologie, also Weinkundekenntnisse erforderlich, sondern Kenner der Geschichte des Weines samt der alten Mythen und Symbole, die Blüten und Pflanzen, die dort wachsen, wo die jeweiligen Weine angebaut wurden und noch werden, die Würzen, die zugesetzt werden und wurden. Da muss ich leider passen und mich schlicht an die Ingredienzen halten, die genannt werden.
In der Broschüre sind die Düfte alle als Pyramide gelistet für "Fragranza No 5", der von "Weißem Muskatwein bzw. vom Muskateller handelt liest sich das:
Kopfnote: Krauseminze, Sternanis, Bergamotte, Fenchel
Herznote: Zedernnadeln (es wird hier als Zedernblatt bezeichnet, das ist nur eine holprige Übersetzung), echte Kamille, Maiglöckchen, Pfirsichblüten, Sclarea-Salbei (das ist der bekannte Muskatellersalbei, er wird zum Aromatisieren von Muskatellerweinen, Tabak, Kräuterlikören und -bittern verwendet, sowie in vielen Parfüms, vor allem in maskulinen Düften)
Basisnote: Legni Dolci (süßes Holz), rosa Pfeffer, weißer Moschus, Myrrhe.
Und nun hätte ich auch die "Legni Dolci direkt übersetzt als Süßholz abgehandelt. Aber ich habe von allen 6 Düften die Beschreibungen und die Pyramiden gelesen. In Duft No. 6 wird statt "Legni Dolci" ausdrücklich "Liquirizia" genannt, das ist Süßholz/Lakritz.
Im Englischen wird das auch unterschiedlich übersetzt.
Also bin ich ins italienische Wiki gegangen und siehe da, es ist etwas völlig anderes gemeint:
Bei dem italienischen Begriff "Legni Dolci" ist der Duft von Koniferen gemeint, also Nadelbäumen und da insbesondere der von Tannen, echten Tannen.
Einmal mehr wieder dieses: Man riecht, was man liest? - Das kann mir auch so gehen, deshalb teste ich lieber blind ohne die Pyramide gelesen oder noch in Erinnerung zu haben.
Also rieche ich zu Recht Nadelholzduft. Tannennadelbalsam ist ein altes Heilmittel z. B. gegen Husten. Tannennadelbalsam ist in Saunaaufgüssen, Badezusätzen enthalten.
Bei "Fragranza No 5" nun geht es um "Moscato del Nord" oder besser um "Moscato bianco", einen Weißwein. Das ist wirklich eine der ältesten Rebsorten. Muskatweine bzw. Muskatellerweine gibt es seit Jahrtausenden, seit Menschen Weinstöcke kultivieren und aus den Trauben Wein gekeltert haben. Woher die Muskattraube ursprünglich stammt ist nicht bekannt, so alt ist diese Rebsorte.
Diese Traube und auch der Wein sollen nach Muskatnuss schmecken. Es werden und wurden hauptsächlich edelsüße würzige Weine davon gekeltert wie beispielsweise der bekannte "Tokajer". Wie ich es nebensächlich mitbekomme, sind diese Weine gerade nicht in Mode. Ich trinke keinen Alkohol seit vielen Jahren. Aber an den von ungarischen Gastschülern mitgebrachten Tokajer kann ich mich schwach erinnern. Aber nicht an Muskatgeschmack, nur an einen süßen und fremd aromatischen Wein. Da könnten also nur Weingourmets urteilen und vergleichen, sollten sie diesen Duft testen.
Soweit ich weiß, enthalten Rotweine starke Anteile an Tannin, jetzt den Nadelholzharzduft von "Fragranza No 5" betreffend, nicht aber Weißweine. Das mag vor langer Zeit anders gewesen sein.
Harzdüfte erhalten Weine (auch) von den Fässern in denen sie reifen. Ob auch Tannenholzfässer zum Lagern und Reifen von Weinen verwendet werden und wurden, zum Beispiel für den "Moscato del Nord" im nördlichen Italien? Das könnte vielleicht den starken Nadelholzbalsamduft erklären, der auch in anderen Düften der Serie zumindest gelistet ist.
Was passiert nun bei mir mit "Fragranza No 5" ?
Zuerst rieche ich die Minze und den Fenchel, reife Fenchelsamen und die haben tatsächlich auch einen leichten Geruch nach Liebstöckel. Das habe ich getestet. Ich habe auf der Terrasse eine große Fenchelstaude mit Samen noch in den Dolden. Angefroren und getrocknet. Ich habe einige Samen davon im Mörser zerrieben. So duftet "Fragranza No 5" wirklich ganz stark zu Beginn. Sofort rieche ich auch die Minze und viel Balsamisches, Würziges, Harziges, Myrrhe. Ich kann das gar nicht weiter einzeln auseinanderhalten.
Blüten mögen mitduften und zum eigenwilligen typischen Duftcharakter dieses Dufts beitragen . Ich kann sie nicht wahrnehmen. Eigentlich duftet "Fragranza No 5" wie einer dieser sehr guten Kräutertees, die ich immer bei einem thüringischen Kräuter- und Gewürzhändler auf dem Markt kaufe. Er hat die besten Kräuter und Teemischungen ohne Aromastoffe. Preiswert und offenbar aus sehr guten Kräuter- und Gewürzgärten und sorgfältigst geerntet und getrocknet.
Im weiteren Verlauf wird "Fragranza No 5" leichter und der Sternanis ist einzeln zu riechen, die Kräuter duften schwächer, die kräftigeren Gewürze sind mehr im Vordergrund. Noch weiter im Verlauf schafft es der Moschus, den Duft etwas weicher und zarter zu machen.
Ich finde allerdings, dass nun der Duft zwar zarter ist, dass jedoch sein einzigartiger harziger-balsamischer Charakter, den ich auch bei den Lutens-Düften so noch nicht gerochen habe, ein gut Teil verliert. Jetzt changiert "Fragranza No 5" zwischen Meharée und L'Orpheline und anderen ähnlichen Düften.
Es ist für mich ein Winterduft. Und nachdem ich ihn an meinem Mann wahrgenommen habe, finde ich, dass es ein Unisexduft ist, der an Männern, an meinem zumindest, viel besser und frischer duftet.
Die Haltbarkeit ist hervorragend bei mir, die Sillage über einen langen Zeitraum kräftig. Schon lange plante ich mir Meharée oder auch einen der schönen kräuterwürzigen Lutensdüfte zuzulegen, das ist eine Frage nicht nur des Duftwunsches, sondern auch des Preises. Nun habe ich so einen Duft. noch dazu in einem 100 ml-Flakon.
PS. 29.12.2014 10.30 Uhr 13 Stunden später
Jetzt, nachdem ich mich einige Zeit nach einem Gang in der kalten Luft wieder im Warmen befinde, duftet es mittelstark pudrig-cremig, zartblütig, nach Kamille, Fenchel, leicht seifig, zart , hautduftig!
11 Antworten
7.5
Flakon
7.5
Sillage
5
Haltbarkeit
6
Duft
CatwithaHat

19 Rezensionen
CatwithaHat
CatwithaHat
3  
Lady smells like a Dude...
...Um mal hier Aerosmith etwas verdreht wiederzugeben ;)

Anthemis Nobilis ist das erste Parfum aus der weinseeligen Reihe und ich muss sagen, dass es mich positiv überrascht hat. Ich hatte mir im Voraus bereits gedacht, dass die Duftwolke wohl doch eher zu den etwas Herberen gehören wird. Dass sie aber so angenehm nach Lakritz, wahlweise auch Maggi (ich kann mich da irgendwie nicht so richtig entscheiden), schnuppert...Woah! Und ich persönlich finde, dass eine krautige Frische sofort nach dem Aufsprühen um Hals und Schultern wallert- um sich nach ein, zwei Minuten wieder zu verdrücken damit besagte Lakritzstange oder Maggikrautstängel platz zum Entfalten hat.
Die holzige Komponente kommt nach rund einer halben Stunde durch, sie ist gefällig, kratzt nicht, beißt nicht und transportiert eine ordentliche Portion "Mann". Doch es ist ein angenehmer Mann, an dem man gerne schnuppert. Ich stimme diesbezüglich meinem Vorschreiber in Sachen Kaschmirholz zu, denn so ein angenehmer und holzig-warmer Mann kommt zumeist aus eben jenem Gemisch. Mich stört es in dem Fall nicht, es gab schon schlechtere Kaschmirhölzer.

Was ich dann doch monieren muss, ist dass der Duft sich ausschließlich auf seinen lakritzigen Männer-Kaschmirholz-Lorbeeren auszuruhen scheint und dabei das bisschen Blumige und Fruchtige flöten geht. Die Haltbarket auf der Haut ist recht mittelmäßig, dafür hält es in meinem Kaschmischal (ob es da einen Zusammenhang gibt?? ^^) um so länger.

Fazit für mich: Ein angenehmer Duft, der keinen großen Schaden anrichtet und, obwohl für Frauen konzipiert, doch eher die männliche Seite herauskehrt. Aber warum nicht?! Zum kleinen Schwarzen und roten Lippen passt er allemal, denn nach "Frau" kann ja dann jede riechen. Ich lasse mich in so einem Fall doch lieber für ein paar Stunden von der Kaschmirholz-Lakritzstange umflattern. Mit dem Ergebnis, dass mich bei einer Abendveranstaltung zwei Männer auf mein Parfum angesprochen haben und wissen wollten, was es denn sei. Hihihihi.
0 Antworten
7.5
Haltbarkeit
6
Duft
Apicius

1106 Rezensionen
Apicius
Apicius
3  
Rotweinreste
Ex Vinis ist eine Marke, unter der Parfums zum Thema Wein angeboten werden. Jeder einzelne dieser Düfte nimmt dabei Bezug auf einen bestimmten italienischen Wein.

Anthemis Nobilis ist der erste Duft, den ich aus dieser Serie testen kann. Er soll inspiriert sein vom Moscato, einer Weißweintraube – grün, aromatisch und frisch. Ein Blick auf die Duftpyramide hätte mich allerdings eines Besseren belehren können.

Viele der dort aufgeführten Noten kann ich gar nicht entdecken. Prägend für diesen Duft scheint stattdessen eine altbekannte synthetische Holznote zu sein - Kaschmirholz. Die ist zwar nicht ausdrücklich genannt, aber die Hinweise auf Fenchel, Sternanis und süße Hölzer sagen eigentlich schon alles. Statt „süße Hölzer“ sollte es wohl besser Süßholz heißen, der Rohstoff für Lakritze. Lakritze habe ich noch nie sonderlich gemocht, erst recht nicht in ihrer synthetischen Verpackung als holzige Note in Parfums. In dieser Umgebung nutzt auch edles Zedernholz nichts mehr, denn es verstärkt eher noch die schwarze Lakkritze.

An Moscato erinnert dieses Parfum überhaupt nicht. Stattdessen sehe ich hier eine zur Neige geleerte Flasche schweren, alten Rotweins. Der letzte Rest wird nicht mehr ausgeschenkt, weil sich am Boden Schwaden von Schwebstoffen abgesetzt haben.

Von der versprochenen grünen Frische ist hier keine Spur. Einzig ein bisschen Moschus bringt ein wenig Abwechslung in die bittere Lakritznote. Zur Ehrenrettung sei gesagt, dass diese Kombination mit Moschus so in ähnlichen Parfums nicht zu finden ist, insoweit bekommt Anthemis Nobilis einen Extrapunkt für Originalität. Die intensive Lakritznote hätte aber sicher noch mehr davon vertragen können.

Ich fühle mich hier auf den Arm genommen. Die recht umfangreiche Duftpyramide führt in die falsche Richtung, denn alles wird von der Lakritznote erschlagen.

Wer diese schwarze, lakritzhafte Holzigkeit mag, bekommt mit Anthemis Nobilis einen interessanten, durch Moschus minimal modifizierten Vertreter dieser Duftrichtung. Anthemis Nobilis gehört in eine Gruppe mit Acqua die Genovs La Superba Rovo Nero oder Laliques Encré Noir. Die hier vorgenommene Einstufung als Damenparfum halte ich für verfehlt, denn eine feminine Richtung ist hier nicht zu erkennen.
1 Antwort

Statements

4 kurze Meinungen zum Parfum
SeeroseSeerose vor 4 Jahren
7.5
Sillage
10
Haltbarkeit
8
Duft
Stark würzig: Kräuterbitter+holzig-balsamisch+Myrrhe. Sehr viel Süßholz+Wermut-Fenchel-+Tannen+ Minzbalsamen sind enthalten. Seltsamer Duft
1 Antwort
Freebird1968Freebird1968 vor 7 Jahren
7
Flakon
7
Sillage
8
Haltbarkeit
8.5
Duft
der passende Duft zu A-ha s "Summer moved on" , zumindest für mich , warm würzig wehmütig
wunderbar
0 Antworten
StrehliwoodStrehliwood vor 7 Jahren
8
Flakon
7
Sillage
8
Haltbarkeit
8.5
Duft
Wenn sich der Nebel vom KräuterFeuerwerk gelegt hat, wird der Genießer von einem würzig-samtigen Duft umhüllt. Hier gibts was zu entdecken!
1 Antwort
GerdiGerdi vor 7 Jahren
7
Flakon
4
Sillage
6
Haltbarkeit
8
Duft
Im Klostergarten! Bitter-würzig-harziger Kräutermix! Unsüß! Samtige Holznoten!
Unisex mit leicht maskuliner Attitude!!!
1 Antwort

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