22.03.2015 - 12:15 Uhr
Florblanca
1143 Rezensionen
Florblanca
Sehr hilfreiche Rezension
8
Wein, Weib und...
...Parfum!
Die N°5 - Anthemis Nobilis ist ein Geschenk von einem wirklich lieben und sympatischen Parfumo und ich kann nur noch einmal an dieser Stelle Danke sagen. Ich selbst wäre wohl nie auf die Idee gekommen, mir diesen Duft zu kaufen. Er ist so gar nicht das, was sonst meine Sammlung ziert. Und dennoch, dieser Duft ist so besonders und so eigen, dass es mir ausgesprochen schwerfällt, ihn zu beurteilen. Zumal er auf meiner Haut und der Haut meines Mannes so ganz anders duftet!
Anthemis Nobilis ist der lateinische Name der Römischen Kamille. Einer der Kamillenarten, die als Heil- und Duftpflanze seit Jahrtausenden genutzt werden. Ich gebe zu, ich liebe den Duft der Kamille sehr. Bei uns zuhause wuchs damals nur die Strahlenlose Kamille (eine Kamillenart ohne weiße Blütenblätter), die man nicht als Ersatz für die Echte Kamille verwenden kann. Sie duftet aber so wunderbar, dass ich sie als Kind immer in meine Blumensträuße aus wilden Blumen mit hineingebunden habe, um durch ihren Duft dem Strauß noch mehr Schönheit zu verleihen.
Anthemis Nobilis, also die Römische Kamille, ist auch der Name dieses Duftes, der jedoch bedauerlicherweise so überhaupt nicht nach Kamille duftet.
Doch ich möchte damit beginnen, dass der Duft - im Gegensatz zu der parfumo Notierung - in der Broschüre des Hauses Ex Floribus Vinis durchaus eine Pyramide besitzt wie folgt:
Kopfhote: Minze, Sternanis, Bergamotte, Fenchel
Herznote: Zedernblatt, Kamille, Maiglöckchen, Pfirsichblüte, Muskatellersalbei
Basisnote: Weichhölzer, Zedernholz, rosa Pfeffer, weißer Moschus, Myrrhe
Minze und Sternanis bestimmen für mein Empfinden die Kopfnote, wobei ich auch noch auf etwas krautigeres getippt hätte, etwas stark grün duftendes. Die Kopfnote ist dann auch der lauteste Teil von Anthemis Nobilis, denn in Folge wird der Duft leiser und leiser, um erst in der Basis wieder etwas an Lautstärke, sprich Sillage, zu gewinnen.
Das Herz schlägt süß, mit starker Lakritznote, die wohl durch die Mischung Sternanis, Fenchel, Kamille und Muskatellersalbei hervorgerufen wird. Bei dem hier genannten süßen Holz dürfte es sich um einen Übersetzungsfehler handeln, denn das italienische "legni dolci" bezeichnet "Weichhölzer", kein Süßholz.
Und Hölzer sind es dann auch, die die Basis bestimmen. Von pinkem bzw. rosa Pfeffer kann ich nichts wahrnehmen, der weiße Moschus bringt die leichte Süße mit, die den Duft über den ganzen Verlauf hinweg begleitet, aber nie zu stark wird.
Und hier schlägt Anthemis Nobilis m.E. den Bogen zum Wein, obwohl ich Muskatellerwein eher als süß-aromatisch empfinde und seine Muskatnote unverkennbar ist. Doch Weintrinker kennen die Bezeichnungen der Sommeliers, die Weinnoten mit Blüten, Pflanzen, Hölzern, Früchten, etc. etc. vergleichen. In einen solchen Zusammenhang gesetzt, würde ich durchaus den Duft Anthemis Nobilis als Anis-Fenchel-Kamille-Muskatsalbei-Holz-Duft bezeichnen. Doch noch einmal möchte ich betonen: einfach zu beurteilen ist er nicht, trotz der leicht weinigen Note am Flakon.
Zum Flakon selbst: er ist den früheren Acca Kappa Flakons sehr ähnlich, rund, unten ist das Glas recht dick, oben abgerundet. Der Sprüher allerdings stört mich. Der Sprühstrahl ist zu sehr gebündelt, er sprüht also keinesfalls fein und breit, sondern eher punktuell. Auch ist schön etwas anderes. Die schwarze Kappe verdeckt diesen unschönen Sprühverschluss zum Glück, so dass das ganze dann doch recht ansehnlich wirkt.
Die Bewertung würde ich bei etwa 75 % ansetzen, mit Tendenz nach oben. Als femininen Duft würde ich ihn nicht bezeichnen, Anthemis Nobilis ist eindeutig ein Unisex!
Die N°5 - Anthemis Nobilis ist ein Geschenk von einem wirklich lieben und sympatischen Parfumo und ich kann nur noch einmal an dieser Stelle Danke sagen. Ich selbst wäre wohl nie auf die Idee gekommen, mir diesen Duft zu kaufen. Er ist so gar nicht das, was sonst meine Sammlung ziert. Und dennoch, dieser Duft ist so besonders und so eigen, dass es mir ausgesprochen schwerfällt, ihn zu beurteilen. Zumal er auf meiner Haut und der Haut meines Mannes so ganz anders duftet!
Anthemis Nobilis ist der lateinische Name der Römischen Kamille. Einer der Kamillenarten, die als Heil- und Duftpflanze seit Jahrtausenden genutzt werden. Ich gebe zu, ich liebe den Duft der Kamille sehr. Bei uns zuhause wuchs damals nur die Strahlenlose Kamille (eine Kamillenart ohne weiße Blütenblätter), die man nicht als Ersatz für die Echte Kamille verwenden kann. Sie duftet aber so wunderbar, dass ich sie als Kind immer in meine Blumensträuße aus wilden Blumen mit hineingebunden habe, um durch ihren Duft dem Strauß noch mehr Schönheit zu verleihen.
Anthemis Nobilis, also die Römische Kamille, ist auch der Name dieses Duftes, der jedoch bedauerlicherweise so überhaupt nicht nach Kamille duftet.
Doch ich möchte damit beginnen, dass der Duft - im Gegensatz zu der parfumo Notierung - in der Broschüre des Hauses Ex Floribus Vinis durchaus eine Pyramide besitzt wie folgt:
Kopfhote: Minze, Sternanis, Bergamotte, Fenchel
Herznote: Zedernblatt, Kamille, Maiglöckchen, Pfirsichblüte, Muskatellersalbei
Basisnote: Weichhölzer, Zedernholz, rosa Pfeffer, weißer Moschus, Myrrhe
Minze und Sternanis bestimmen für mein Empfinden die Kopfnote, wobei ich auch noch auf etwas krautigeres getippt hätte, etwas stark grün duftendes. Die Kopfnote ist dann auch der lauteste Teil von Anthemis Nobilis, denn in Folge wird der Duft leiser und leiser, um erst in der Basis wieder etwas an Lautstärke, sprich Sillage, zu gewinnen.
Das Herz schlägt süß, mit starker Lakritznote, die wohl durch die Mischung Sternanis, Fenchel, Kamille und Muskatellersalbei hervorgerufen wird. Bei dem hier genannten süßen Holz dürfte es sich um einen Übersetzungsfehler handeln, denn das italienische "legni dolci" bezeichnet "Weichhölzer", kein Süßholz.
Und Hölzer sind es dann auch, die die Basis bestimmen. Von pinkem bzw. rosa Pfeffer kann ich nichts wahrnehmen, der weiße Moschus bringt die leichte Süße mit, die den Duft über den ganzen Verlauf hinweg begleitet, aber nie zu stark wird.
Und hier schlägt Anthemis Nobilis m.E. den Bogen zum Wein, obwohl ich Muskatellerwein eher als süß-aromatisch empfinde und seine Muskatnote unverkennbar ist. Doch Weintrinker kennen die Bezeichnungen der Sommeliers, die Weinnoten mit Blüten, Pflanzen, Hölzern, Früchten, etc. etc. vergleichen. In einen solchen Zusammenhang gesetzt, würde ich durchaus den Duft Anthemis Nobilis als Anis-Fenchel-Kamille-Muskatsalbei-Holz-Duft bezeichnen. Doch noch einmal möchte ich betonen: einfach zu beurteilen ist er nicht, trotz der leicht weinigen Note am Flakon.
Zum Flakon selbst: er ist den früheren Acca Kappa Flakons sehr ähnlich, rund, unten ist das Glas recht dick, oben abgerundet. Der Sprüher allerdings stört mich. Der Sprühstrahl ist zu sehr gebündelt, er sprüht also keinesfalls fein und breit, sondern eher punktuell. Auch ist schön etwas anderes. Die schwarze Kappe verdeckt diesen unschönen Sprühverschluss zum Glück, so dass das ganze dann doch recht ansehnlich wirkt.
Die Bewertung würde ich bei etwa 75 % ansetzen, mit Tendenz nach oben. Als femininen Duft würde ich ihn nicht bezeichnen, Anthemis Nobilis ist eindeutig ein Unisex!
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