Chilly55

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6 - 10 von 15
Chilly55 vor 11 Jahren 3
7
Duft
Candy, Candy, haste dir doch verändert...
... nachdem ich Candy EdP getestet habe, mußte ich nun unbedingt auch das EdT testen. Kurz und knapp: es ist anders. Als eine insgesamt leichtere Version von Candy EdP würde ich es nicht bezeichnen.

Karamell ist auf den ersten Sprüher wohl ein wenig da - aber auch gleich wieder fast ganz weg. Beim EdT stehen die Blümchen und leicht zitronenartiges im Vordergrund. Eine gewisse Verwandschaft zum EdP kann ich nicht leugnen, sie gehen gut beide zusammen, da ist nichts fremdes, was untereinander nicht passen würde. Wenn also Kleidung den Duft des einen oder anderen Eau's angenommen hat, lassen sich die Düfte problemlos wechseln oder auch miteinander kombinieren.

Oder morgens EdT und abends EdP? Oder im Sommer...??? Und im Winter...???
Das EdT kommt mir vor wie Candy EdP, aber fast ohne Benzoe und Karamell. Ein lauwarmes Düftchen ohne viel Facetten. Nicht schlecht, aber auch nichts besonderes. Mir fehlt hier die warme Note. Erst Stunden später erschnuppere ich sie leicht - dann wiederum ist es gar nicht mal so übel. Aber es dauert mir zu lange, bis sie kommt und sie bleibt ziemlich im Hintergrund.

Wer das Parfüm mag und auf eine Light-Version hofft, könnte enttäuscht werden. Insgesamt aber kein schlechter Duft.
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Chilly55 vor 11 Jahren 6 1
8
Duft
Weniger ist mehr...
sagt man so schön. Aber hier ist eindeutig untertrieben und geschummelt worden. Es kann nicht nur Moschus, Benzoe und Karamell in Candy enthalten sein. Niemals! Es blümelt hier auf jeden Fall!

Wie ich daraufhin nachlesen konnte enthält Candy unter anderem Benzophenone-3, einen süßen, rosig und leicht krautig duftenden Riechstoff. Weiterhin angegeben ist Hydroxycitronellal, das ebenfalls floral maiglöckchen- oder fliederartig duftet. Coumarin ist gelistet, es mag wohl sehr verdünnt enthalten sein, denn ich rieche es als "gebrannte Mandeln". Limonene (zitronig) und Isoeugenol (vannillig, bzw. nach Gewürznelken duftend) sind ebenfalls aufgeführt. Mit der angegeben Pyramide allein kann Candy nicht so duften, wie es riecht.

Als erstes erschnuppere ich gebrannte Mandeln. Das ist schon eine ganze Tüte voll. Aber nicht unangenehm. Sie sind zwar süß, aber dazu gesellt sich ganz schnell eine unbestimmte Blumigkeit. Sie nimmt den Mandeln das klebrige, was mir gut gefällt. Sogar ein Hauch Spritzigkeit kommt hinzu, da tippe ich doch mal auf die Zitrone. Ach nee, ich meine natürlich auf das Limonene.

Von Anfang an dabei ist ein pudriger Moschus - wie kriegt man den in die Kopfnote frage ich mich als Laie? Wie auch immer, er ist dabei. Benzoe & Karamell sind bestimmt vorhanden, aber ich kann sie nicht lokalisieren. Irgendwie sind sie seit dem zweiten Schnuppern (nach den gebrannten Mandeln) einfach da.

Ich weiß nicht, wie ich den Duft beschreiben soll. Er ist süß und blumig zugleich. Manchmal empfinde ich ihn mehr karamellig, manchmal mehr blumig. Er scheint ein Spielchen mit mir zu treiben: "na, wie findest du mich jetzt, hm?" Denke ich an Blumen, muß ich gleich wieder auf Karamell korrigieren und vice versa. Dann habe ich wieder das Eindruck, er duftet nach beidem gleichzeitig. Über-, neben-, und aufeinander sozusagen. Oder parallel? Vielleicht sogar das. Aber trotzdem in in einer für mich sehr ansprechenden und überhaupt nicht störenden Art und Weise. Wie Akkorde, die in verschiedenen Oktaven spielen...

Bevor ich jetzt zu sehr ins musikalische abdrifte, mache ich's kurz: diese changierende Vielfalt gefällt mir. Bei mir ist Candy EdP ein ordentlich haltbarer Powerduft, der nur wohldosiert getragen werden kann. Ein Sprüher zu viel ich bin ein kitschiges klebriges Karamellbonbon...

Deswegen muß ich unbedingt noch das EdT versuchen. Mal sehen, wieviel Ähnlichkeit es mit dem EdP hat. Interessant, hier sind Zitrusfrüchte und Duftwicke in der Pyramide angegeben und dazu die alten Bekannten Benzoe, Karamell und weißer Moschus.
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Chilly55 vor 11 Jahren 9 1
8
Duft
Nomen est Omen...
oder ist der Name Programm? Das ist hier die Frage. Ananda (sanskrit): Heiterkeit, Freude, Glückseligkeit, Vergnügen.

Ja, der Duft ist heiter. Er beinhaltet nichts Schweres nur pure Leichtigkeit. Eine Leichtigkeit, die Freude bereitet. Die erste Sekunde nach dem Sprühen wirkt er ein wenig synthetisch, wirklich nur leicht, wirklich nur Sekunden, oder sind's nur Bruchteile von Sekunden...? Sofort danach erscheint eine frische süße Note. Nicht klebrig süß sondern fruchtig süß mit ein wenig Säure. Schwarze Johannisbeere, Zitrone und dazu ein wenig Pflaumenmus mit Birne abgerundet.

Ich bin nicht der große Blumenduftfan, aber hier sind die Blümchen der Herznote so schön eingebettet in Kopf- und Basisnote, daß mir sogar das frisch-moosige Veilchen neben dem intensiv-süßen Ylang Ylang gefällt. Insgesamt wird die Fruchtigkeit der Kopfnote von einer zarten, fruchtig anmutenden Rose und nach Honig duftender Mimose unterstützt. Dazu wird der Duft weicher ohne seine Frische zu verlieren. Warm, weich, rund und gleichzeitig frisch - für mich echte (Parfümeurs)Kunst.

Die von mir nicht so sehr geschätzte Vanille gepaart mit Moschus in der Basisnote sticht mir keineswegs unangenehm in die Nase, wie leider sonst so oft. Cremig und pudrig wird es eher und weiterhin bleibt Ananda warm und angenehm frisch-süß. Erstaunlich, erstaunlich.

Leider ist der Preis ebenso erstaunlich "gut" - im Sinne von hoch - obwohl noch längst nicht eines der teuersten Parfums. Sagen wir, es gehört in den (etwas) hochpreisigeren Sektor. In einem Interview sagt Parfumeur Geoffrey Nejman, daß bei Micallef die besten Ingredienzen verwendet würden, hauptsächlich natürlicher Herkunft, aber nicht 100%, weil das heutzutage unmöglich sei.

Vielleicht spinne ich ja wie eine zuckerumsponnene Mimose, aber daß die Ingredienzen nicht 08/15 sind, meine ich zu bemerken. Ich muß schwer überlegen, ob Ananda mich so zur Glückseligkeit bringt, daß es mir diesen Preis wert ist.
1 Antwort
Chilly55 vor 11 Jahren 12 2
5
Sillage
7.5
Haltbarkeit
7
Duft
Ein schöner Duft...
...aber, aber, Amber: hier aus Benzoe, Labdanum und Vanille.

Ich mag Benzoe und vor allen Dingen Labdanum. Nach etlichen Versuchen mit Vanille warm zu werden, stelle ich fest, daß Vanille in Parfüms oftmals nichts für mich ist. Vielleicht deswegen hat Ambre von Réminiscence von Anfang an etwas, was mich stört. Ich mag Patchouli. Es kann auch hier die Verbindung mit der Vanille sein, die bei mir eine Assoziation nach einem leicht schweissig-modrig riechenden Duft auslöst. So war z.B. Vanille Patchouli von Les Senteurs Gourmandes eine olfaktorische Erfahrung, die ich nicht wiederholen muß ;-) . Bei Ambre nehme ich diesen Geruch wirklich nur im Hintergrund wahr, aber vorhanden ist er.


Mein erster spontaner Eindruck: der Duft ist süß mit einer leichten Würze. Eine leichte zitronige Frische mag von der Geranie kommen, die mal krautig, durchaus aber auch lemonartig-rosig duften kann. Daneben erschnuppere ich die süßliche, würzige Nelke und das Guajak. Die warm-balsamischen Hölzer sind von Beginn an präsent, die Blumigkeit der Geranie bleibt im gesamten Duftverlauf.

Allerdings ein Duftverlauf, den ich kaum bemerken kann. Einzig eine winzig kleine Räuchernote und ein bißchen mehr Holz kommt hinzu. Wenig überraschendes, eigentlich fast von Anfang an eine süße Mischung aus "Zutaten" die allemal fein und hochwertig erscheinen. Ein wenig zweigeteilt: auf der einen Seite federleicht im Hintergrund etwas volles, dunkles - aber im Vordergrund dieses sehr süße, blümelig-nelkenknospige, das im gesamten Dufverlauf bei mir bleibt.

Es ist schon "drollig", wie verschieden unsere Geruchsempfindungen sind. Louce beschreibt den Duft als "dunkel brummenden Bass" s.u. (ich hoffe, ich darf Dich zitieren, Louce) Für mich ist er das absolute Gegenteil. Um beim musikalischen zu bleiben, er klingt wie ein Cembalo in den mitleren bis hohen Tonlagen mit wenig Bass. Er ist leicht und hell. Mein geliebtes Labdanum, was ich eher als dunkel und warm empfinde, kann ich kaum einmal erriechen.

Der Duft ist gut gemacht, keine Frage. Zu mir passt er einfach nicht. Zu hell, zu vanillig, zu wenig Wohlfühlcharakter für mich persönlich. Er ist absolut tragbar, aber ich würde mich damit doch "verkleidet" fühlen. Alltagstauglich ist er, fein und edel wirkt er und sehr feminin ebenfalls.
2 Antworten
Chilly55 vor 11 Jahren 11 3
8
Duft
Komisch, komisch...
... entgegen den Eindrücken, die einige meiner VorkommentatorInnen haben, gefällt mir dieses Aqua für ein EdC gut. Eine große Entwicklung kann auch ich nicht feststellen, aber bei mir beginnt das EdC frisch und die Grapefruit kann ich gut als solche erkennen. Dieser herbe-frische Duft ist schon als zitrisch zu bezeichnen, aber nicht zitronig. Bei den anderen Colognes von 4711 dieser Serie hatte ich den Eindruck, daß sie teilweise künstlich duften. Vor allen Dingen Lemon-Ginger war so gar nicht meins. Einfach nur einfache Zitrone.

Die süße Fruchtigkeit der Orange gemischt mit der Bitterkeit der Pampelmuse gefällt mir wesentlich besser. Pink Pepper kann ich schwer beurteilen, in der Küche benutze ich den rosa Pfeffer aber gerne...

So, jetzt bin ich tatsächlich mal in die Küche gegangen, um die rosa Pfefferkörner zu holen und pur zu testen. Nicht scharf, eher würzig-blumig und mild im Geschmack. Doch, das kommt hin ;-)! Für mich hat der Duft nichts muffiges oder schweres, sondern ist ein geradliniger, durch die Pfefferbeeren auch "feiner" Duft. Mir vermittelt er Frische, hat aber nichts stechendes, sondern entwickelt sich (so fern man davon sprechen kann) bei mir zu einer weichen Frische.

Irgendwo habe ich mal gelesen, daß der Duft von Pink Grapefruit jünger machen soll. Ich weiß zwar nicht, ob diese Grapefruit von der pinken Art ist, aber in meinem gesetzten Alter muß man/frau auch auf Kleinigkeiten achten. Das Wörtchen "pink" kommt immerhin in der Duftpyramide vor. Das ist doch schon mal was.

Und nun eile ich grapefruit-pink-gepeppert jugendlichen Schrittes in die Küche und packe die Pfefferbeeren weg. "Pink" und "Grapefruit" dürfen bleiben.
3 Antworten
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