Chilly55

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1 - 5 von 15
Chilly55 vor 11 Jahren 8 5
7.5
Haltbarkeit
9
Duft
Stille Wasser sind tief
Mit 'einfach und gut' hat Apicus in seinem Kommentar schon alles gesagt. Ich schreibe auch nur, weil ich den Duft so großartig finde und es mir deswegen nicht verkneifen kann.

Ein fabelfafter, feiner Moschus. Alle Ingredenzien sind von Beginn an da. Genau ausmachen kann ich sie nicht, einfach weil der Duft von Anfang bis Ende eine gleichbleibend sanfte und milde Strahlkraft verströmt. Da ist nichts Schweres sondern nur pure Leichtigkeit, ohne daß irgendetwas dominant wirkt. Folglich ist auch keine Entwicklung zu bemerken. Er ist einerseits frisch und klar, andererseits warm und leicht pudrig.

Er ist zurückhaltend und unaufdringlich - kein Wichtigtuer, kein Wummser. Er hat etwas leises, etwas stilles. Aber je näher ich ihm komme, um so bezaubernder finde ich ihn. Stille Wasser sind halt tief..

Wie ein stiller Waldsee, der sich tiefer und tiefer in den weichen Boden drückt. An der Oberfläche erscheint er sacht und ruhig. Was sich unten in der Tiefe tut bleibt sein Geheimnis.

NACHTRAG vom 06.08.13: nachdem ich den Duft nun besitze muß ich meine Wertung revedieren. Es ist ein simple-simpler Moschus, der mich auf Dauer ein bßchen langweilt. Ach, ich weiß, ich widerspreche mir jetzt selbst. Aber ganz so geheimnisvoll-waldseetief "isser nu' doch nicht". Wie schade! Du meine Güte, wie sich die olfaktorische Wahrnehmung doch immer wieder bei mir...
5 Antworten
Chilly55 vor 11 Jahren 5 3
Auweia, Mandel und Bergamotte
riechen für mich zusammen anscheinend wie Holz. Oder spielt meine Nase verrückt? Es ist eine Mischung aus Zedern- und Sandelholz, die ich als erstes rieche. Aber viel mehr Zeder, jawohl! Nur ist gar kein Holz in der Duftpyramide zu sehen. Tja - Ratlosigkeit...na gut, ich warte mal ab. Die meisten Inhaltsstoffe sind ganz nach meinem Gusto: Mandarine, fruchtige Noten, rote Johannisbeere, Tonkabohne, weißer Moschus.

Zwei Stunden später: Zedernholz mit ein bißchen Sandel... So was von Holz in der Flasche, nee aber auch. Ich krieg' 'ne Krise, was ist denn bloß los? Spinnt mein Riechorgan oder Herr Gunzburg alias Jacques Flori, Karine Vinchon-Spehn, Sidonie Lancesseur? Abwarten...!

Vier Stunden später, genug gewartet. Ich kann das Holz einfach nicht mehr riechen. Nicht weil ich es nicht riechen könnte, sondern weil es (leider) für mich dabei bleibt. Keine Spur von Mandarinen, fruchtigen Noten, rote Johannisbeeren, Tonkabohnen oder weißem Moschus.

*Schnell mal in die Küche renn und Kaffee schnuppern* mmmh, lecker. Und meine Nase und Flagrant Délice? Nee, da tut sich nichts, leider. Eine Bewertung kann ich nicht abgeben, weil nichts riechen kann, was drin enthalten ist.. auweia! Gibt es eine Kurzzeit-Anosmie ;-) ? Obwohl vier Stunden ;-) ?
3 Antworten
Chilly55 vor 11 Jahren 4 5
4
Duft
Schon beim ersten Schnüffeln
fühlte mich in die 70er/80er Jahre versetzt. Keine Ahnung warum, vielleicht dufteten damals Parfüms so? Total altmodisch süß, vanillig mit mandeliger Backwürze.

Jessesmariaundjosef, das ist zuviel für meine Nase. Auf Grund der positiven Bewertungen mußte ich den unbedingt testen. Jetzt weiß ich, was ich nicht riechen kann: Alessandro von Mazzolari. Er erinnert mich an die Seifenspenderflüssigkeit auf nicht ganz so feinen öffentlichen Toiletten. Er riecht für mich nach Klostein in einfacher Ausführung. Ich betone: FÜR MICH riecht er so. Gerade überlege ich, wie ich Klosteingeruch beschreiben könnte. An und für sich ist das ja nichts schlimmes ;-) Eben süß-puderquastig-verzuckert-vervanillisiert-gemandelt... oder so. Man muß das halt mögen, und ich tu's nicht.

Allen Alessandro-LiebhaberInnen leiste ich im Vorwege Abbitte. Aber dieser Geruch verstopft mir die Nase und meine erste Reaktion war eine nicht enden wollende "Niesarie" - Donnerlüttchen , was für ein Ge...
5 Antworten
Chilly55 vor 11 Jahren 18 6
6
Duft
do re mi fa so la ti do
do - nnerstag morgens aufgesprüht
re - cht schnell recht süßlich
mi - ttags nachgelegt
fa - nta gerochen
so - la, la
la - ngweilig
ti - erisch künstlich
do - nnerstag abend beschlossen: ein Duft, den ich nicht brauche
6 Antworten
Chilly55 vor 11 Jahren 11 5
7.5
Haltbarkeit
5
Duft
Johannisbeermarmelade
Da kommt sie, die riesengroße Johannisbeere. Eine Johannisbeere in des Wahnsinns höchster Potenz. Wow! Bei jeder Gartenschau würde sie den ersten Preis mit goldenem Stern und Extraauszeichnung gewinnen. Weil sie so wahnsinnig beerig-schwarzfruchtig und gar nicht mehr zu überblicken ist. Aus ihr kann Marmelade für hunderte von Gläsern eingemacht werden. Doch so schlicht wird nicht geköchelt, nur Johannisbeere alleine wäre wohlmöglich gar zu säuerlich.

Deswegen gibt der raffinierte Kompositeur den Köchen Anweisung ein paar überreife Birnchen unterzumengen. Vollreif vom Baum geflogenes honigsüß-zuckriges Fallobst. Bevor die Birnchen gänzlich den naschsüchtigen Wespen anheim fallen, werden sie hingebungsvoll mit der Johannisbeere vermengt. Dazu singen die Köche pausenlos: "Das Leben ist schön, das Leben ist schön, das Leben ist sooo schööön" Gemeinsam rühren sie die gewaltige Beere mit den Birnen zu einem süßen Brei. Sie sind so mit dem Riesenkochlöffel beschäftigt, daß sie glatt vergessen ein paar Spritzerchen Zitrone dazu zu geben. Weil sie ihren qietschsüßen Johannisbeerbrei so schön finden, fangen sie schon mal an ihn in die Gläser zu füllen: "und noch einen Löffel obendrauf, und nooch ein Löööffelchen ohobendrauf - hach, ist das schööön" singen sie begeistert.

Aaaah, der Herr Kompositeur trifft ein. Alle Gläser sind fast randvoll. Erwartungsvolle Stille... Und dann bricht ein Donnerwetter los: "ich hab' doch gesagt, daß..., kruzifixdonnerwetter, wo sind die Blüten, ja, kann man sich denn hier auf gar nichts mehr verlassen. Nun stellt man euch schon säckeweise Jasmin-, Iris- und Orangenblüten in die Küche... Mitdenken Leute, mitdenken!" Fuchsteufelswild fuchtelt er den Köchen vor der Nase herum: "und die Pralinen, die Vanille,häh? Wo sind die?" Verschüchtert kramen die Köche in der Küche herum. Kleinlaut legen sie schnell in jedes Glas eine mit Schokolade glasierte Johannisbeere. Was anderes finden sie auf die Schnelle nicht. Der Kompositeur knurrt: "man, man, man, man, Leute. Seht zu, daß ihr noch das Patchouliöl ins Glas kriegt, sonst werd' ich hier noch wahnsinnig!" Mit hochrotem Kopf rauscht er aus der Küche.

Puuh, die Köche sind erleichtert. Eifrig träufeln sie noch ein bißchen Patchouli über den Johannisbeerbrei. Einer findet sogar noch Vanille, die wird auch noch schnell oben drauf gelegt. So, nun aber Feierabend, Deckel drauf und fertig. Soll sich der Kompositeur bloß nicht so aufblasen, Blüten, Tonka... paah! Hauptsache, die Riesenjohannisbeere sind sie los...
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