Ciubie

Ciubie

Rezensionen
Ciubie vor 4 Monaten 30 3
8
Flakon
7
Sillage
8
Haltbarkeit
10
Duft
Sockenbräune
400 Euro. Soviel nahmen mein Bruder und ich an einem brütend heißen Sommertag mit unserem Flohmarktstand ein, an dem wir den ganzen Tag über alten Krempel verkauften. Der Tag war lang, die Sonne gnadenlos und als wir am Abend endlich eingepackt hatten, lachten wir Tränen über meinen völlig absurden Sonnenbrand. Zwischen meinen Ballerinas und der 7/8-Leggings (geißelt mich nicht, das war damals so Mode) hatte sich eine leuchtend rote Linie abgezeichnet - als hätte ich knallrote Socken an.

Nachdem wir uns endlich beruhigt hatten überlegten wir, was wir mit dem Geld anstellen sollten. Die Überlegung dauerte ziemlich exakt 15 Sekunden, da rief mein Bruder: „Wir fliegen für ein Wochenende nach Mailand!“

Abrakadabra - so sei es.

Und so landeten wir wenige Wochen später in einer Stadt, die chaotisch und elegant zugleich war. Wir schlenderten durch enge Gassen, ließen uns von der Größe des Doms erschlagen, aßen Pizza mit Anchovies und staunten vorallem über die Mailänder selbst.
Alle waren ausnahmslos perfekt gestylt, jung wie alt, trotz der flirrenden Hitze. Wir blickten an uns herab, auf meine Sockenbräune und unsere schwitzigen Shirts und beschlossen, uns neu einzukleiden.

So entdeckte ich nach kurzer Zeit ein kleines Schuhgeschäft. Eine Boutique. Nein, mehr als das - eine Ledermanufaktur der feinsten Art. Mein Blick blieb an einem Paar cremefarbener Pumps im Schaufenster hängen. Wie hypnotisiert trat ich ein.

Der Laden roch nach frisch gegerbtem Leder, animalisch und leicht blumig, vermutlich von den Imprägnierungen, die verwendet wurden, mit einem Hauch von Vanille, deren warmes Öl über einer brennenden Kerze versuchte, gegen die Animalik anzukämpfen. Ein älterer Herr begrüßte mich mit einem wissenden Lächeln auf gebrochenem Englisch.
„Kalbsleder“, sagte er und hob die Schuhe vorsichtig aus dem Schaufenster. „Ich habe nur dieses eine Paar, probieren Sie sie an.“

Ich schlüpfte hinein und spürte es sofort - sie passten nicht nur, sie gehörten mir. Das Leder war butterweich, schmiegte sich um meine Füße, als wäre es für sie gemacht. Ich lief ein paar Schritte. Alles stimmte.
Ich nickte, der Schuhmacher nickte. „Die werden Sie sehr, sehr lange begleiten.“
Er sollte Recht behalten.

Über 12 Jahre später, an meinem Hochzeitstag, stand ich im Brautkleid vor dem Spiegel und wusste: es konnten nur diese Schuhe sein. So viele Erinnerungen hingen mittlerweile an ihnen, so viele Nächte voller Herzblut, Reisen, Abenteuer, Geschichten, die das Leben eben so schrieb.
Als ich mit ihnen zum Altar schritt, meinen geliebten Bruder im Arm, hatte ich (auch ihretwegen) ein breites Lächeln auf dem Gesicht. Ich liebe diese Schuhe. Ich liebe ihren Duft, den sie in all den Jahren nicht verloren haben.

Und genau so riecht Animalique - wie diese kleine Ledermanufaktur in Mailand. Wie der Moment, in dem ich sie fand. Meine Schuhe.

Animalique riecht anders, als der Name es vermuten lässt. Nicht roh oder animalisch, sondern wie edles, feinstes Wildleder. Die sanftesten Ledernoten, geschmeidig zart, umhüllt von zarten Blüten und einer leisen, umschmeichelnden, hölzernen Vanille, die zwar nicht gelistet ist, ich aber wahrnehme.
Professionell, flüstert zugleich aber von müheloser Sinnlichkeit, vielleicht sogar Erotik.
Die Haltbarkeit ist gut, nicht erschlagend. Die ersten 4 Stunden nimmt man dieses Parfum sehr deutlich wahr, danach blitzt es immer mal wieder auf und man kann den Duft auf ein Neues erleben und erinnert sich. Ach, da war ja was. So bleibt es den ganzen Tag, das finde ich himmlisch. Hätte ich diesen Duft eher gefunden, hätte es ihn eher gegeben - ich hätte ihn zu meiner Hochzeit getragen.

Es sind nur Schuhe. Aber sind es wirklich nur Schuhe?
3 Antworten
Ciubie vor 8 Monaten 9 2
9
Flakon
10
Sillage
8
Haltbarkeit
10
Duft
Johannas Apfelkuchen
Es war nicht so, dass ich keine Lust hatte, meine Uroma zu besuchen - okay, vielleicht ein bisschen. Als Kind denkt man halt nicht, dass ein Treffen mit einer 89-Jährigen Dame der Höhepunkt des Tages wird. Aber was soll ich sagen? Der Apfelkuchen hat‘s rausgerissen. Dazu später mehr.

Es war eines von nur wenigen Treffen mit meiner Uroma Johanna, zudem auch das Letzte, und schon das Setting hätte aus einem dieser Filme stammen können, in denen alte Familiengeschichten plötzlich ganz große Dramen entfalten. Das große Drama blieb zwar aus, dennoch brannte sich dieser Tag in meiner Erinnerung ein.

Wir trafen uns im tiefsten Bayern in ihrer Wohnung im 12. Stock eines Hochhauses - so ein typischer Betonklotz aus einer Zeit, in der man dachte, große graue Wände wären die Zukunft. Aber der Balkon? Atemberaubend schön! Der Ausblick sah aus, als hätte man ihn für eine Postkarte gemalt. Sonnenschein, der zwischen Wattewolken durchblitzte, Berge mit Schnee auf den Spitzen, darunter Wälder, sanft fließende Bäche und jede Menge Kühe, die ihr Ding durchzogen.

Meine Uroma war schweigsam, fast ein bisschen einschüchternd. Kein liebevolles Geplauder, kein „Ach Kindchen, wie groß du geworden bist.“ Sie hatte diesen Blick drauf, den Leute kriegen, wenn sie im Leben mehr Probleme gelöst, als Kuchen gebacken haben. Zumindest dachte ich das zu diesem Zeitpunkt noch.

Fangen wir vorne an: Bevor wir überhaupt diesen legendären Balkon betraten, schleppte sie mich in ein Geschäft für traditionelle Trachtenmode, das Dirndl schneiderte und verkaufte. Ich, Norddeutsche bis in die Haarspitzen, war noch nie mehr Tourist als an diesem Ort. Meine Uroma marschierte rein, fixierte eine Verkäuferin mit ihrem durchdringenden Blick und keine 10 Minuten später hielt ich ein Dirndl in der Hand. Keiner diskutierte, keiner fragte, ob ich es haben wollte. Es war einfach klar: Ich kriege jetzt eins.
Heute weiß ich, dass es ein Geschenk zur Einschulung war und bestimmt wahnsinnig teuer gewesen sein muss. Als Kind weiß man so etwas nicht zu schätzen.

In der Umkleidekabine versuchte ich mich allein in das Kleid zu zwängen. Irgendwo war - warum auch immer - noch eine Nadel drin und ich trat drauf, barfuß. Autsch. Blut tropfte auf den ohnehin schon roten Teppich (bestimmt genau aus diesem Grund) und ich winselte ein bisschen, während Uroma mit verschränkten Armen draußen wartete. Ich zeigte ihr meine blutende Fußsohle und sie zuckte mit den Schultern. „Ja, und? Geht vorbei.“ Kein Mitleid, kein Pflaster. Stattdessen: „Komm, es gibt Apfelkuchen.“

In der Wohnung angekommen war der Kuchen schon im Ofen. Den hatte sie vorbereitet, bevor wir überhaupt losgegangen waren, als hätte sie geahnt, dass es mit mir in diesem Geschäft irgendwie eskalieren würde. Es roch so himmlisch, allein für diesen Geruch wäre ich freiwillig eine Woche lang bei ihr geblieben. Zimt, Apfel, Butter, die perfekte Dufttherapie.
Mit einer winkenden Handbewegung deutete sie mir, mich zu setzen. „Iss!“, befahl sie, als sie den Kuchen schließlich dampfend auf den Tisch ihres fabelhaften Balkons stellte.

Und dann saßen wir da, in zwölf Stockwerken Höhe, inmitten dieses grauen Hochhauses, und doch über allem schwebend. Der Apfelkuchen war gefährlich gut, er war ein Meisterwerk. Saftige, weiche, süß-saure Äpfel, perfekt verteilte Rosinen, als hätte sie ihren Abstand mit einem Lineal vermessen, ein Hauch von Karamell und ein buttriger Boden, knusprig und weich zu gleich. Ich übertreibe nicht, er war die absolute Offenbarung.
Ich nahm meinen Mut zusammen und sagte: „Das ist der beste Apfelkuchen, den ich je gegessen habe.“ Sie hob nur eine Augenbraue, als hätte ich das Offensichtliche ausgesprochen. Kein Lob für ihre eigene Backkunst, nur ein kurzes Nicken und ein knappes „das Rezept ist alt.“
Das war‘s mit den Gesprächen an diesem Tag und wir aßen, bis die Sonne langsam über den malerischen Bergen unter- und die Lichter in der kleinen Stadt angingen.

So war sie, Uroma Johanna. Tough, schweigsam, angsteinflößend - aber mit einem Apfelkuchen, der alle Worte überflüssig machte. Die besten Erinnerungen liegen eben manchmal auf einem Teller.

Ich rieche an Jany und ich bin wieder dort: Auf diesem riesigen Betonklotz fast über den Wolken, an den sogar der Flakon erinnert, mit einem Fuß, der ein bisschen schmerzt und einem Lächeln, das ich damals gut versteckt habe, aber trotzdem da war. Selbst den Namen Jany interpretiere ich als eine Version der Johanna, weil es so schön in das Gesamtbild passt. Jany riecht nach dampfendem, warmen Apfelkuchen. So echt, dass es kaum zu glauben ist, dass dies nur ein Duft ist und kein echter Kuchen. Es ist der schönste, authentischste Gourmand, der mir jemals unter die Nase gekommen ist. Fast zu real.

Diese schöne, fruchtige, buttrige Herznote bleibt einem etwa 4h erhalten, danach verschmilzt er mit der Haut zu einem Duft nach Keks-Vanille-Teig. Auch Mandel wird hier sehr präsent, etwas marzipanig. Immer noch extrem hochwertig, keinesfalls klebrig süß. An dieser Stelle jedoch wird der Duft austauschbar und es könnten auch Black Tie, Vanille West Indies und Co. sein. Nach etwa 6-8h ist er wirklich sehr Hautnah und bildet nun mehr eine warme, umschmeichelnde Aura.

Jany ist für mich ein Winterduft. Er riecht weihnachtlich, warm, vielleicht sogar wärmend. Ich würde ihn bei Temperaturen über 10 Grad nicht tragen wollen, dann wird er zur Last.

Der beste Apfelkuchen meines Lebens, eingefangen in diesem Parfum.
2 Antworten
Ciubie vor 12 Monaten 14 1
10
Flakon
8
Sillage
9
Haltbarkeit
8
Duft
Das perfekte Chaos
Ich hatte vor vielen Jahren mal eine Kollegin namens Carmina. Diesen Namen hatte ich zuvor noch nie gehört, auch sonst war Carmina irgendwie besonders. Viel Make-Up, viel Duft, eine laute Stimme, Kleidungsstil immer up to date. Carmina konnte verkaufen. Allem voran sich selbst.
Obwohl wir nie wirklich Freundinnen waren, sondern einfach nur Kollegen, fand ich sie cool.



Es war ein hektischer Morgen im Büro, auf den Tischen stand heißer Kaffee, die Telefone klingelten unaufhörlich. Tastaturklappern. Genau in diesem Moment, als man Ruhe nicht erwartet hatte, öffnete sich die Tür und Carmina schwebte in den Raum. Es war, als würde es anfangen Glitzer zu regnen, ehrlich.

„Sorry, bin zu spät. Ich habe mir meine Felge am Kantstein kaputt gefahren, hatte ein kleines Rendezvous mit dem Fußweg!“ und ihre Stimme war wieder eine Oktave lauter, als nötig. Ihr Range Rover, bekannt für seine unzähligen Dellen und Macken, stand schief geparkt vor dem Bürogebäude.

Irgendwann fragte ich sie Mal danach, wieso das Auto so aussieht. Sie lachte laut, ein echter Carmina-Lacher. „Mein Zeitmanagement ist ein Desaster!“, erklärte sie. „Ich bin das Chaos auf Rädern!“

Von diesem Moment an schloss ich sie echt in mein Herz. Dieses Geständnis machte sie nur noch liebenswerter. Sie war eben nicht perfekt, und genau das machte sie so faszinierend. Denn in einer Welt, in der jeder nach Perfektion strebt war Carmina eine erfrischende Erinnerung daran, dass das Leben - und die Menschen - auch in ihrer Unvollkommenheit wunderschön sein können.



Jahre später, als ich als Beigabe eines Paketes eine Probe von Carmina in den Händen hielt, musste ich schmunzeln. Natürlich hatte ich einzig und allein wegen des Namens danach gefragt. Und auf ganz besonders schöne Weise passt dieser Duft sehr gut zu ihr. Als ich ihn das erste Mal trug, wurde ich überrollt von einer Welle Erinnerungen.

Das Parfum startet synthetisch, Safran, Pfeffer oder Ambroxenide vielleicht? Kaschmirholz könnte es auch sein. Es ist ein Start, der einige abschrecken könnte. Niedrig dosiert mag ich das zugegebenermaßen aber.
Was sich dann aber entfacht ist einfach nur erstaunlich schön. Die perfekte Fusion von La Petite Robe Noire (2012) Eau de Parfum (aber hier ohne die Mandel) und Delina Exclusif.

Es entwickelt sich ein sehr warmer und irgendwie dreidimensionaler Kirsch-Rosen-Duft. Sehr sinnlich, treibt aber nicht ab in Partykirschen, sondern bleibt dabei elegant. Es ist wirklich, als ob man Carmina selbst in diesem Flakon eingefangen hat. Komplex, chaotisch, aber letztendlich tief beeindruckend.

An meiner Haut und meiner Kleidung hält sich Carmina sehr lange. Auf jeden Fall bis zur nächsten Dusche, oder eben Wäsche.
Den Flakon finde ich auch ganz wunderbar. Das ist ein richtig schönes, dunkles Pink.



Ich habe ein paar Sprüher gebraucht, bis ich dieses Parfum lieben gelernt habe, aber nun geht es mir nie mehr aus dem Kopf. So wie meine ehemalige Kollegin,

Carmina.
1 Antwort
Ciubie vor 1 Jahr 14 7
8
Flakon
7
Sillage
9
Haltbarkeit
9.5
Duft
Amarettini après la pluie
Das erste Mal seitdem wir Kinder haben fahren wir ein Wochenende allein weg.
Vier Jahre lang haben wir das nicht gemacht.

Wir haben uns ein Hotel ausgesucht, direkt am Meer. Vier Jahreszeiten. Frühstück, Wellness, Meer und endlich mal wieder Paar sein, nicht nur Eltern.
Schon während der Autofahrt glühen unsere Gesichter, weil wir uns so gut unterhalten und nicht aufhören können zu lächeln.
Wir sind verliebt, wie zwei Teenager, die das erste Mal ohne Mama und Papa wegfahren. Ja, ziemlich genau so fühlen wir uns.

Wir kommen am Hotel an in größtem Unwetter. Es stürmt und regnet in Strömen. Du hast unsere Regenjacken mitgenommen, weil du ein Schlaufuchs bist und ich dich auch deshalb geheiratet habe, weil du immer mitdenkst.
Rein in unsere Touri Partnerlook Jacken, Kapuze auf und auf ins Abenteuer.

10km spazieren wir am Strand, wir haben uns so viel zu sagen.

Oh, eine Parfümerie!
Wir gehen rein und ich entdecke tolle Schätze, Hoja de Cuba ist meine Wahl, die mich an dieses tolle Wochenende erinnern soll.

Kennst du diese runden Amerettinikekse, die immer neben der Milchkaffeeschale auf der Untertasse sitzen und hoffen, nicht verschmäht zu werden?
So riecht dieser Duft. Keksig, etwas Amaretto. Amarenaeisbecher. Winterlich, weich und cremig. Ich erkenne keine der Duftnoten, die angegeben sind darin wieder.
Dieser Duft ist unergründlich, sehr sanft und besonders, sehr anschmiegsam. Süß, holzig, ein Kirsch-Marzipan Dessert.
Es ist der pure Kontrast zu diesem regnerischen, kalten Wochenende. Aber dennoch so passend. Der Widerspruch passt wunderbar und ich erinnere mich so gerne zurück, wann immer ich Hoja de Cuba trage.

Vielleicht haben die freie Zeit und meine Verliebtheit ihn noch ein kleines bisschen weicher und schöner gezeichnet, als er eigentlich ist, aber das Meiste auf der Welt ist schöner, als es eigentlich ist, wenn man dabei glücklich ist.
7 Antworten
Ciubie vor 1 Jahr 10 3
6
Flakon
6
Sillage
7
Haltbarkeit
8.5
Duft
Sie tun dir Unrecht
Es war ein trüber Dezember, Regen prasselte unaufhörlich gegen die Fensterscheiben, Menschenmassen drängen sich durch die überfüllten Einkaufspassagen, um letzte Weihnachtsgeschenke zu besorgen. Und auch ich gehörte an diesem Tag zu ihnen. Den frustrierten, nassen Leuten, die wieder einmal mit Allem zu lange gewartet hatten. Wie jedes Jahr.

Der Duft von Weihnachten wird übertönt von Hektik und inmitten dieses geschäftigen Treibens fühle ich mich wie ein einsamer Wanderer in einem Meer aus Hast und Lärm.

Vor einer Parfümerie wird mir eine Probe gereicht. Gisada, aha. Noch nie gehört. Und so wandert voller Desinteresse ein Sprüher auf meinen Schal und die Probe weit nach unten in die krümeligen Abgründe meiner Handtasche.

Plötzlich durchdrang ein zarter Hauch die Luft, umhüllte mich wie eine warme Decke. Handtasche abgestellt, Probe hervorgewühlt, noch ein Sprüher, diesmal auf die Haut. Was für eine Eleganz, was für eine frühlingshafte, leichte Sinnlichkeit an einem Tag, der nicht weniger frühlingshaft und sinnlich hätte sein können.
Trotz des Trubels um mich herum fühlte ich mich eins mit diesem Duft.

Ich finde den Namen, die Farbgebung und die Zielgruppe äußerst unglücklich gewählt für diesen Duft und sehe darin die Gründe für seine schlechte Bewertung. Auch riecht er sehr synthetisch, ich liebe Synthetik, verstehe aber, dass es abschreckend wirkt. Aber eine 5er Bewertung tut dir Unrecht, liebes Royal.

Royal ist meiner Meinung nach eindeutig feminin, leicht, frühlingshaft-blumig, durchmalt von hellem Wildleder, das ihm eine unglaublich spannende, erwachsene Kante gibt. Auch ein deutliches Veilchen. Kaum Oud. Schmusig, aber man fühlt sich ganz klar parfümiert.

Für mich verkörpert dieses Parfum wirklich viel, was ich mir von einem Duft wünsche. Absolute Ruhe, mein heiliger Gral, mein Zen. Tragbar am Abend, auf der Arbeit, zum Schlafengehen.
Royal verschmilzt mit meiner Haut, als wäre er nur für mich gemacht. Oder als wäre er gemacht für alle, die sich manchmal kurz verlieren und zurückfinden müssen.

Meine erste Rezension gilt ausgerechnet einem Duft, den ich gar nicht mein Eigen nennen darf, weil er mir schlichtweg zu teuer ist. Und dennoch möchte ich durchaus behaupten, ihn ausgiebig getestet zu haben. Denn wann auch immer ich eine Probe von Royal auftreiben kann, kommt sie zu mir. Und mit jeder weiteren Probe wächst meine Sehnsucht nach dir, liebes Royal, und irgendwann wird ein Flakon von dir bei mir einziehen.

Denn ich bin unwiderruflich verliebt.
3 Antworten