Clarkpennt

Clarkpennt

Rezensionen
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1 - 5 von 9
Clarkpennt vor 2 Monaten 4
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Flakon
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Sillage
8
Haltbarkeit
9
Duft
Dankbarkeit und Wärme
Es ist soweit - Nachdem ich lange überlegt und gehadert habe, hat am Ende doch wieder die Community gewonnen und all die positiven Rezensionen und Statements dazu. Eigentlich war meine Grundhaltung „Don‘t believe the hype“. Nur, dass in diesem Fall der freche Klonist der Parfümeur des referenzierten Originals ist.

Aber bei eben jenem Original möchte ich kurz anfangen. Ich hatte das Herod ein Jahr lang, weil der Duft mich sowas von umgehauen hatte, dass ich nicht anders konnte, als tief in die Tasche zu greifen. Leider hielt die Perfomance einfach nie mit dem Duft mit, was mich mit der Zeit eher frustrierte als mir Freude zu verschaffen. Es hat mich einfach enttäuscht, zu merken, wie Qualität und Preis immer weiter auseinander driften. Am Ende habe ich meinen Flakon an einen Freund verschenkt, der sich darüber sehr gefreut hat. Ende der Geschichte…

…. oder auch nicht. Denn in jedem Herbst/Winter fiel mir immer wieder auf, dass mir ein Duft in dieser Richtung fehlt. Und es gab einfach nichts vergleichbares zu Herod. Das Original nochmal kaufen kommt nicht in Frage, nachdem der Preis weiter gestiegen ist und die Qualität nach wie vor schwankt. Noch mehr für ältere Flakons zahlen? Nein danke, macht mal.

Nun stolpere ich vor ein paar Wochen über Divine Vanille und lese und lese und überlege und vergleiche. War extra nochmal im Kaufhaus der Luxusgüter, am Original schnuppern. Immer noch zeitlos, warm, vertraut.
Heute kam der Flakon von Essential Parfums. Was soll ich sagen?
Das selbe Opening aus Rauch und einer leicht vanillig, blumigen Kirsch Note! Vielleicht einen Ticken mehr Vanille und Florales. Dafür etwas weniger Rauch. Insgesamt also etwas weicher als das Original, aber ich muss sagen, dass mir Divine Vanille sogar noch besser gefällt!
Im Hintergrund riecht man holzige Noten und Zimt + Benzoe, die sehr viel Wärme mitbringen.
Ich hab damals beim ersten Testen von Herod diese warme Umarmung einer geliebten Person gespürt. Exakt dasselbe Gefühl bringt Divine Vanille auch mit!
Haltbarkeit und Sillage sind gleich zum Herod, vielleicht sogar besser. (Das schwankt ja bekanntlich)
P/L unschlagbar!

Ich würde ja gern schwadronieren, dass das Original schon seine Berechtigung hat und der Preis nunmal auch für Qualität spricht, aber nein tut mir leid. Ich kann, selbst wenn ich will, keinen Punkt am Divine Vanille feststellen, der ihn anders oder schlechter macht, als Herod.
Im Gegenteil bei dem Preisunterschied freue ich mich doppelt über dieses tolle Geschenk von Olivier Pescheux!

Vielen Dank, es ist wundervoll, dich endlich wieder in meiner Sammlung zu haben!
Tolle Marke, Tolle Idee, schöne Überraschung!
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Clarkpennt vor 2 Jahren 4 1
7
Flakon
4
Sillage
5
Haltbarkeit
6.5
Duft
Victory or Die
Es war völliger Zufall, als ich auf Parfumo in der Rubrik der neuen Parfums gestöbert habe und sah, dass die lauteste Band aller Zeiten nun Parfums rausbringt.
„Schon komisch, wo Merchandise heutzutage alles hingeht.“, dachte ich mir. Aber dann fiel mir auf, dass der Hersteller/Vertreiber dieser Reihe bereits mit Rammstein einige vergleichsweise sehr erfolgreiche Düfte kreiert hat, die mich P&L technisch damals auch sehr überrascht haben.
Also, was soll ich sagen… 3 Stunden nach der Entdeckung stand ich bereits im örtlichen Drogeriegeschäft und fragte nach Testern.
„Hamm wa noch nich. Die Tester komm leider imma erst später an.“, vertröstete mich die Verkäuferin. Na toll, also ein Blind Buy…
Da ich mit Fug und Recht behaupten kann, total voreingenommen gewesen zu sein, kaufte ich mir No Remorse trotzdem, da die Inkredenzien einen interessanten „Roggä“ Duft vermuten ließen.
Also, wie macht sich denn nun der neue Lemmy Lagerfeld?

Zum Duft:
Die Eröffnung ist überraschend frisch, zitrisch und angenehm. Allerdings nur für etwa 5 Sekunden. Danach verschwindet das Zitrische sofort und das Frische wird von Pfeffer überlagert, der rauchig, kratzend wirkt. Etwas vergleichbar mit der Tony Iommi Version von Xerjoff, die anfangs unheimlich kratzt.
Nach wenigen Minuten gesellen sich sofort Holz, Salbei und Eichenmoos hinzu, sodass dem Kratzen jetzt noch eine holzig, krautige Note beiwohnen. Währenddessen versucht die Frischenote noch weiterhin, sich durchzukämpfen. Aber vergeblich. Nach 10 Minuten hat man Altherren Vibes ohne Ende. Manchmal nervig, manchmal sympathisch.

Die Duftpyramide wird dabei im Eiltempo durchschritten, aber das lasse ich mal durchgehen, sonst wäre es nicht Motörhead gerecht. Was leider nicht so sehr zum Image der Band passt, ist die Sillage.
Der Duft wird bereits in den ersten Minuten sehr hautnah. Zugegeben, dort verweilt die Mischung aus holzig, krautiger Frische dann auch für einige Stunden, aber man selbst ist leider der einzige Zeuge dieses lauen Lüftchens. Ab ca. 20 Minuten setzt sich eine Note durch, die tatsächlich etwas von Whisky hat. Allerdings so flach, dass das nun auch nichtmehr wirklich für Begeisterung sorgt. Das Krautige lässt zum Glück nach einer Stunde etwas nach, sodass die Frische wieder etwas mehr zur Geltung kommt.
Was bleibt, ist ein holzig, frischer Duft, der allerdings überhaupt nicht projiziert und somit durch das unausgewogene Opening weder ein besonderes Tragevergnügen, noch besonders vorzeigbar (dank nicht vorhandener Sillage) ist.

Für mein Verständnis handelt es sich hierbei tatsächlich eher um Merchandise. Schade!

P.S.: Ich gebe dem Duft gern im Herbst nochmal die Chance und egal was passiert - Everything louder forever! ;-)
1 Antwort
Clarkpennt vor 2 Jahren 5 3
10
Flakon
9
Sillage
8
Haltbarkeit
9
Duft
Zum Trinken leider zu teuer…
… aber als Begleiter durch den Frühling/ Sommer ein Traum.
Ich weiß - Hat schon einen femininen Touch - aber auf diesem Level an Qualität geht es gerade bei Xerjoff doch eher um das Dufterlebnis an sich, als darum, wer ihn trägt. Ich habe mich in diesen Duft verliebt und möchte ihn nicht auf seine Erdbeere reduzieren. ;-)

Zum Duft:
Im Auftakt sehr deutlich karamellisierte Erdbeere. So präsent, dass man fast reinbeißen könnte. Hier ergibt sich auch die stechend nervige Note, über die einige klagen.
Sicherlich Geschmacksache und vorsichtig zu dosieren.
Nach ca. 2 Stunden folgt dann das Herz mit warmem Amber gebunden in leichtem Leder. Hin und wieder schimmert eine geniale, florale Note durch, die wohl von der Rose kommen muss. Großartige Komposition! Darüber liegt immer noch die Erdbeere. Mittlerweile aber nicht ganz so erschlagend.
Mit der Zeit bildet sich dann die Basis durch Vanille, abgerundet durch Benzoe. Mit dem Amber zusammen insgesamt eine leckere, warme und runde Vanille. Ebenfalls zum Anbeißen!

Im Endeffekt steht und fällt alles mit der Erdbeernote, da diese Geschmacksache ist. Allerdings steckt eben hinter dieser Erdbeere noch so viel mehr. Ich muss zugeben: Mein erster Xerjoff und gleichzeitig habe ich noch nie so sehr die Qualität gerochen und gefühlt! Wirklich ein Meisterwerk und ich verstehe die Philosophie der Marke an sich anhand dieses einen Duftes bereits. Ich habe einige 200+ Euro Parfums in meiner Sammlung, aber mit Xerjoff ist ein ganz neues Level erreicht.
Allein die Aufmachung (Verpackung) spricht für sich. Da können sich 98% der anderen Marken wirklich etwas abschneiden. Ich war fassungslos, als ich meinen Xerjoff aus der riesigen Kunstlederbox genommen habe und darin noch die kleine Zugabe der “Shooting Stars” Serie gefunden habe. Wirklich eine wundervolle Überraschung, die mich den Preis bereits beim Öffnen hat vergessen lassen. Hier trifft es wirklich zu, dass nicht nur der Flakon, sondern bereits die Präsentation mit ein Teil dieses Meisterwerks ist!

Preislich spielt Xerjoff natürlich auch in einer neuen Liga. Aber dazu sei nur gesagt: Wer einen Xerjoff will, der bezahlt auch einen Xerjoff.

Insgesamt ein großartiges Meisterwerk, mit anständiger H&S. Qualität unerreicht und genau das, was man bezahlt. Unbedingt testen!
3 Antworten
Clarkpennt vor 2 Jahren 3 4
8
Flakon
5
Sillage
6
Haltbarkeit
9
Duft
Der Pferdezüchter…
… so fühle ich mich mittlerweile. Denn mit Herod zieht bereits der dritte Hengst aus dem Hause Marly bei mir ein.
Doch starker Hengst, du bist immer noch ein Fohlen.

Aber beginnen wir am Anfang:
Ich mal wieder mit Langeweile in der Parfümerie meines Vertrauens auf der Suche nach einer Überraschung. Die nette Beraterin testet mich durch das vorhandene Sortiment, während ich langsam aber sicher verzweifle in der Annahme, nicht fündig zu werden.
Irgendwann fällt mir Herod ein und ich bitte die Beraterin, mir eine Probe zu geben. Der Tester wandert zu mir, ich rieche und plötzlich habe ich meine Überraschung - Ich möchte mich reinlegen, möchte am liebsten einziehen in diese Kupfern schimmernde Flasche.
“Reiß dich zusammen!” Denke ich mir “Du hast das Gespräch noch begonnen mit: Ich möchte mal was anderes als den typischen Marly, der auf Vanille endet.”
Aber um ehrlich zu sein, die Symbiose aus Zistrose (Kirsche), die vom rauchigen Tabak eingebunden und mit winterlicher Vanille umhüllt wird, hat mich dermaßen umgehauen, dass die Stunde Bedenkzeit nur reine Makulatur war.
Also Flasche zum Vollpreis gekauft, weil ich echte Läden gern unterstütze und ich konnte es kaum erwarten, ihn endlich in meine Sammlung zu stellen! :-)

Soweit so gut, nun sei der/ dem Einsteiger/In unter Euch folgender Tipp gegeben:
Das erste Testen deines Marly Dufts kann schonmal eine herrliche Offenbarung sein. So ernüchternd werden dann leider die folgenden Wochen. Denn meine Erfahrung mit Marlys war immer, dass sie nach dem Öffnen erstmal 2-3 Wochen brauchen, sich richtig zu entfalten. Das heißt, die ersten Wochen sind Haltbarkeit und Sillage eher unterdurchschnittlich gemessen am Preis der Marke. Erst über Wochen hinweg entwickeln sie meist eine brachiale Duftentfaltung, die mir manchmal sogar ein bisschen too much ist. Nun ist Herod bereits seit 2,5 Monaten mein und leider warte ich nach wie vor auf die brutale Entfaltung, die ihm so oft nachgesagt wird.
Zu gern würde ich mich endlich “reinlegen” und in diesem wundervollen Duft untergehen, aber er bessert sich nur sehr langsam. Nach 3 Stunden ist er meist verschwunden oder nur noch sehr flüchtig wahrnehmbar. Einige haben schon geschrieben, dass es bis zu einem Jahr dauern kann, bis aus dem Fohlen ein echter Hengst wird.

Und an dieser Stelle frage ich mich: “Bezahle ich über 200€ für ein unfertiges Produkt?”
An diesem Punkt bin ich immer wieder mit den Marlys. Auch Percival hat mich anfangs enttäuscht, wurde dann aber schnell erwachsener.

So wunderbar die Düfte auch sind - Einen weiteren Marly werde ich mich wohl nicht zulegen, da ich dieses Preis- Leistungsverhältnis nicht unterstützen will. Dennoch ist Herod außergewöhnlich und ich hoffe auch eines Tages vorzeigbar.
Aus Fairness dem Duft gegenüber habe ich daher noch keine Wertung zu Haltbarkeit und Sillage gegeben, denn dieses Fohlen muss erstmal erwachsen werden.

In diesem Sinne au revoir!
4 Antworten
Clarkpennt vor 2 Jahren 3 1
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Flakon
8
Sillage
10
Haltbarkeit
8
Duft
Die Pflaumen finden Sie gleich neben dem Weihrauch!
Ein weiterer spannender Duft, den ich tatsächlich im Merchant of Venice Store in Venedig riechen und später in Mailand kaufen sollte, ist Oudrageous. Zugegeben, das Konzept der Flakons ist zunächst sehr interessant. Umso anstrengender ist es dann aber, sich durch all diese gleich aussehenden Oud Variationen zu testen. Vorab eine Sache: Es handelt sich hier um ein Extrait de Parfum. Das heißt, sehr hoch konzentriert - Äußerst potent!
Der Preis für lediglich 30ml erscheint zunächst als ziemlich hoch gestochen, so gleicht sich das allerdings mit der Performance des Dufts aus. Ein, maximal zwei Sprüher würde ich empfehlen, denn das Extrait hat auch eine enorme Laufleistung bei sehr linearer Duftstruktur.

Zum Duft: Nach einigen Jahren, in denen ich den Duft eher in der Freizeit und nur selten im Büro getragen habe, gebe ich offen zu, genau zwei Dinge zu riechen. Sehr angenehmen, umschmeichelnden Weihrauch und eigenartigerweise Pflaume. Diese beiden Noten gehen Hand in Hand und das den ganzen Tag. Sicherlich umhüllt das Ganze eine gewisse Oud Wolke, die allerdings vom Träger schnell nichtmehr wahrgenommen wird.
An und für sich ein toller, verführerischer Orientale, der für meinen Geschmack im Sommer etwas zu kleben anfängt, aber den Rest des Jahres uneingeschränkt tragbar ist.
Wem ein linearer Duft nichts ausmacht, kann ihn durchaus als Daily tragen. Aber bitte vorsichtig dosieren!

Eine Sache noch - Der Flakon ist ja ganz witzig, aber bei dem Preis hätte es ruhig etwas weniger Plastik sein können. ;-)
1 Antwort
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