DarkWinterCS

Tage am Meer
Unter warmer Sonne
Wasser in der Nase
Salz in der Luft
Vodka in der Hand

Pause an der Strandbar
Frisch gemixt
Geschüttelt, nicht gerührt
Zitronen gepresst
Vodka in rauen Mengen
Salzrand am Glas
Ingwer Garnitur
Mit Soda aufgefüllt

Erinnerungen an Strände
Erinnerungen an Entspannung
Fernweh
Glückliche Gefühle
Auf einen Drink mit Kilian

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"Blue Moon Ginger Dash | Kilian" ist wieder mal ein Kilian an dem sich die Geister scheiden werden. Die einen werden ihn zu einfach finden, die anderen genauso so lieben wie er ist. „On Point“ würde ich sagen. Sicherlich preislich intensiv, jedoch perfekte Balance zwischen frisch-zitrischer Schärfe und angenehmer luftig-salziger Aquatik des Calone.

Frischer und fruchtig-säuerlicher Zitronensaft trifft auf pfeffrigen Ingwer und tolle Aquatik. Salzigkeit, Meerwasser, frische Brisen und leicht grüne Algenaromen werden zu einem Strandduft der Extraklasse zusammengeführt. Die alkoholische Vodka-Note gibt ihm den typischen Kilian-Touch. Einfach, sehr gut tragbar und gut gemacht. Die Kilians von Sidonie Lancesseur enttäuschen selten.

Ferne Länder in Erinnerungen
Gebaut aus Träumen
Wünsche nach Fernweh
Mediterran angehaucht

Wüstenschiffe auf dem Markt
Ein Hauch Hitze
Ein animalisches Aufblitzen
Kühlende Gewürze
Kaltes Rosenwasser
Angetaute Rosen

Das Meer nicht weit entfernt
Frische Brisen durchfluten
Grüne Blätter schweben
Ein Hauch Salzigkeit, ein Hauch Süße
Schnell verzieht die Animalik
Pudrig durchsetzt
Dunkle Holzer an den Marktständen

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"Oud 31 | Kai Porten Parfums Privés" ist nun die lang ersehnte Erstveröffentlichung von Kai Porten. Durch den Wechsel von Duftanker/MGO zu Christian Carbonnel könnte ich fast ahnen in welche Richtung es gehen wird, ohne auf die weiteren Umstände einzugehen. Ja, es ist unverkennbar ein Carbonnel Duft, wie man ihn sich vorstellt, denn die DNA passt perfekt ins Bild seiner Kreationen und man erkennt auch einen kleinen Teil "Nefs | Nishane" im Oud 31. Das mag nicht verkehrt sein, denn so ist er deutlich massentauglicher.
Ich wollte aber komplett unvoreingenommen ran gehen und mich vielleicht auch positiv überraschen lassen.

Die animalischen Fluten, die hier manche herbeireden, kann ich auf meiner Haut und in meiner Nase nur in der ersten Minute wahrnehmen. Er geht direkt in eine geeiste Rose, kühlende Würze und leichte Brisen über. Damit ist er weniger speziell als ich vermutet habe. Hauptsächlich entnehme ich Kardamom und gewisse grüne Züge. Die Würzigkeit lässt in den ersten Minuten immer mal etwas Süße aufblitzen und wird langsam wärmer. Der frische Eindruck kommt recht luftig und leicht durch und wird durch die Grünen Aromen bestärkt.

Nach und nach wird der Duft wärmer, lieblicher und auch blumiger und geht damit in eher feminine Richtungen und raus aus meinem Feld der angenehmen Düfte.

Die beliebige Basis ist auf meiner Haut bestimmt durch eine leicht Holznote und leicht pudrigen Moschus.

Die Frage ist nun, ist er zu einfach beziehungsweise massentauglich oder findet man die Kreation spannend und neu. Fairerweise kann man sagen, dass er eine wirklich gute Balance aufzeigt und keine Note zu weit in den Vordergrund rückt. Allerdings ist er mir zu unspektakulär, da er nicht weit entfernt der anderen Werke von Carbonnel wirkt. Mir fehlt da einfach etwas spezielles, Neues oder differenziertes, wo sich Carbonnel auch mal was neues traut und nicht altbekannte Wege geht.

Es ist halt ein Carbonnel Duft. Die sind immer gut ausbalanciert, immer gut tragbar, immer recht tief, aber nie etwas richtig Neues oder Spezielles.

Ich werde ihn trotzdem auch mal öfter am Hals probieren, aber weine trotzdem einer verpassten Chance der DNA hinterher.

Und unabhängig davon, dass Parfüms Luxusgut sind und ich nicht bestreite, dass hier auch natürliche Rohstoffe ihren Platz gefunden haben. Aber ich muss die gleiche Problematik wie bei Nefs einfach mal aussprechen. Für einen Carbonnel Duft ist das einfach zu viel Kohle. Nefs ist sicherlich nochmal mehr Abzocke, obwohl der Duft gut ist, aber für eine süß-blumige DNA, die über Stunden auch so duftet ist es mir zu wenig kreative Kunst die hier geboten wird. Es ist mir persönlich einfach zu nah am Massenmarkt, obwohl Kai ja eher als Connoisseur der tiefsten Nische bekannt wurde.

Von daher:
Orientalisch gedacht
Spanisch gemacht
Unspektakulär gebracht

Heiße Luft am Mittag
Sandiger Geruch in der Luft
Gewürze in der Luft
Geselliges Treiben auf dem Markt

Allerlei Angebote
Von Lederwaren
Über Räucherwerk
Bis hin zu Gewürzen
Lautes Geschrei
Wildes Gefeilsche

Alle Düfte vermischen sich
Bilden Wolken
Daneben Darbietungen von Lokum
Pulvrig, trocken, intensiv
Getrocknete Früchte
Datteln ohne Ende

Am Boden findet man Äpfel
Unter dem Tisch teilweise vergoren
Früchte, Gewürze, Naschereien
Souk

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"Anatolia Anatolia | Prin" ist ein heftiger Duft. Nicht nur von seiner Intensität, auch von der Anzahl der verschiedenen Aromen die einfließen. Ledrig-oudige Untertöne betten sanft intensiv-ausschweifende Gewürze. Fruchtige Nuancen runden ab. Patchouly erdet das Ganze.Der Apfel irritiert zusammen mit Lokum. Das ergibt eine Note nach gekochten Erbsen. Auf Dauer zu viel für mich.

Abstrahlende Datteln, Lokum pudrig und leicht Rosen-artig. Ich musste die Probe in Frischhaltefolie einwickeln, da das Gesöff ausgeduftet hat aus dem Zerstäuber. Zu Beginn ist Oud gut wahrnehmbar. Dunkel und holzig, welches vermutlich die ledrigen Noten erzeugen möchte. Zimt und Datteln, letztere mit Honigsüße. Ein heftiger Prin für den Einstieg.

Dunkler Wald zur Mitternacht
Die Bäumen wanken im Wind
Geheul wilder Tiere
Gebirge im Hintergrund
Sternenklar durch die Nacht
Leuchtende Punkte am Himmel

Der Adler kreist seine Runden
Absuchen des Bodens, des Waldes
Knarzen von Bäumen in den Ohren
Geraschel im Blattwerk
Geister der Ahnen schwirren umher
Helle Stelle in Mitten einer Lichtung
Flammen schlagen sich um Abgeholztes

Rauch steigt auf
Männer sitzen in einer Runde zusammen
Fremde Sprachen gesprochen
Federn in den langen Haaren
Kutten aus Leder am Körper
Kriegsbemalung im Gesicht
Pläne werden geschmiedet
Geschichten erzählt

Der Adler fliegt zurück
Zurück in seinen Horst
Braunes Gefieder

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"Eaglewood | House of Matriarch" ist ein Duft voller Tiefe und Geschichte. Nicht, weil die DNA so komplex ist, sondern weil sie einen aufsaugen will und nicht mehr loslässt. Dunkel, rauchig, holzig und ohne eine sichtbares Ende. Ein schwarzes Loch, welches jeden Blick hinein versperrt.

Oud in rauchig, holzige Basis. Anflüge von angenehmen Ledernoten, welche sanft die Nase umschmeicheln. Keine Note, die dominant das Zepter schwingt. Eine Balance zwischen Dunkelheit und Holz. Keinerlei medizinische Aromen in der Nase, eher naturelle Gegebenheiten. Beduftung, die für die Umgebung edel und erhaben scheint, ohne aufdringlich zu wirken.

Wundervoll. Hier setz ich mich gerne mit ans Lagerfeuer.

Der Weg in den Wald
Bäume mit Nadeln
Nadeln in der Nase
Dunkel, mysteriös

Oder doch ganz anders ?
Lianen, Farne und weitreichender Dschungel ?

Wabernder Nebel
Aufgewühlte Erde
Sonne scheint
Will den Nebel durchbrechen

Futtertränke
Gesägtes Holz
Lagerfeuer
Glühende Kohlen

Gewürze
Kühlend der Haut
Harze laufen den Stamm entlang
Wärme projiziert

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"Ma Nishtana | Parfum Prissana" ein Duft, der sich unverhofft in meine Nase und mein Herz schlich. Sonst eher von sakralen Weirauch verstoßen, öffnet er sich komplett anders als bekannte Düfte dieser Art. Wärmer, exotischer, erdiger. Die Wärme umschmeichelt die Haut, wirkt dezenter und weicher als kalte Rauchschwaden. So gefällt mir Weihrauch.

Danke daher an den guten Weihrauch aka Betreutes Riechen für die Empfehlung und bildliche Beschreibung.

Rauch in warmer und nicht kratziger Form. Eher das Gefühl von schwelenden Kohlen und Glut. Tropfend-trockene Harze küssen die Glut. Alles auf einem Bett erdigen Patchoulys. Kardamom und Muskat wirken überhaupt nicht störend. Überraschend cremige Würze, erdige Gedanken. Der Biber knabbert im Hintergrund am Kreuzkümmel. Aromatisch und überhaupt nicht animalisch.

Tiefer Dschungel, warme Erde, leichter und warmer Rauch. Dazu cremige Würze. So gefällt mir Weihrauch.