Davidson98

Ein weiterer toller Duft aus der Kollaboration zwischen Fugazzi und FOUR Amsterdam, denn das Konzept ist simpel, aber genial.
Ein Duftunternehmen schließt sich mit einem Textilunternehmen zusammen und sie kreieren eine Duftreihe, inspiriert von den populärsten textilen Fasern/Flächen.
Dieser Duft spiegelt die Faser "Leinen" wieder, in Verbindung mit etwas angenehm frischen und natürlichen.
Mit leichten, frischen und unkomplizierten Düften hatte man mich bisher meistens schnell am Haken. Inzwischen tendiere ich auch gerne mal ins etwas pudrigere oder Komplexere und genau das hat der Duft in sich vereint.

Erste Gedanken zur Namensgebung:
"Lush Linen" ... sagt mir erstmal nichts
"Lush" ... Das ist doch dieses bekannte Kosmetikunternehmen, auf das alle abfahren und welches einen Umschwung hatte und ihr Konzept auf moderne Werte ausgerichtet haben.
"Linen" ... Da kenne ich mich schon etwas besser aus. Leinen, die nachhaltige Naturfaser, welche mit ihren Eigenschaften durchaus einige Vorteile mit sich bringt. Im Sommer perfekt, da sie luftig leicht ist und kühlt. Zwar nicht seidig glatt, geschweige denn geschmeidig, aber funktional überlegen und in Sachen Ästhetik, Fall, Textur sehr gut einsetzbar.
Ist vielleicht nicht unbedingt einfach zu vernähen, lässt sich aber sehr gut tragen und repräsentiert die Natürlichkeits- und Nachhaltigkeitsaspekte in vollen Zügen.

Ich würde daraus schließen, dass es sich hier um einen simplen, massentauglichen Duft handelt, welcher Naturverbundenheit und Leichtigkeit widerspiegelt.
Ein Blick in die Duftnoten verrät, dass die Vermutung wohl zutreffen könnten.
Frische Noten, Hölzer, Kräuter und Blumen ... da bin ich mal gespannt:)


Der Test:
Aufgesprüht auf Papier und Haut, kam einem direkt ein Schwung Kräuter entgegen.
Lorbeerblatt, Veilchen und Beifuß geben hier erstmal den Takt an.
Im Hintergrund errichten Moschus, Clearwood und Moos langsam und unauffällig die Basis und warten bis sich die Kräuter und Blüten verziehen.
Grapefruit und Rose nehme ich fast nur auf dem Papier wahr.
Nachdem sich das kräutrig-florale Konstrukt vereint und entfaltet hat, kommt langsam aber sicher der Baumwollakkord zum Vorschein, welcher einen dann auch für den Rest der Reise sanft begleitet.
Mit der Zeit verfliegen die leichteren Akkorde und zum Vorschein kommt die, im Hintergrund errichtete Basis, welche sich nahtlos einfügt und die Reise fortführt.


Für Wen ist der Duft geeignet?
Eigentlich für alle, die auf Kräuter und leichte Düfte stehen.
Der Duft ist absolut Unisex und behandelt simpel, aber genial den gegebenen Duftnamen.

Für mich ein toller Duft für den Frühling/Sommer, denn er startet leicht, natürlich und kräuterlastig, wandelt sich dann aber mit der Zeit ins sanfte, leicht pudrige mit angenehm hellen Akkorden.
Ich hatte zwischenzeitlich Angst, dass sich der Duft nach den Kräutern stechend entwickelt, aber der sanfte Übergang kam überraschend angenehm.


H/S ist in Ordnung. Für den Preis absolut top und gerade für solch leichte, frische und naturbelassenen Düfte, ist die Haltbarkeit und die Entwicklung durchaus solide.


Fazit:
Insgesamt ein sehr stimmiger und interessanter Duft, mit Noten, die man nicht so oft sieht.
Das Thema wurde definitiv super getroffen und umgesetzt, denn es erfüllt alle Aspekte, die man mit dem Duftnamen assoziiert.
Es ist offensichtlich, das der Duft nicht "ultra-nischig" ist, aber für die Massentauglichkeit, die abgeliefert wird, ist der Duft definitiv interessant und legt eine stabile Entwicklung/Wandel hin, ohne vom Thema abzuweichen.


Nochmals abschließend eine kleine Verbildlichung des Duftes aus meiner Sicht:
Reiner Leinenstoff, naturbelassen, luftig und locker ausgebreitet auf einem massiven Holztisch im Freien, umgeben von Natur, an einem sonnigen Frühlingstag. Darauf ausgebreitet eine Auswahl an frischen Kräuterbündel, einzelner Blumen, sowie einer sanft-hell-cremigen Aura (jemand seine Handcreme irgendwo offen stehen lassen). Schließe deine Augen und genieße, wie ein leichtes Lüftchen immer wieder die einzelnen Gerüche aufgreift und durch die Gegend trägt.


Danke fürs Lesen und hoffentlich konnte ich etwas Hilfreiches beitragen:)
Liebe Grüße,
David

Vorab, ich bin in 90% der Fälle kein Fan von Leder, zumindest solange es nicht dominant hervortritt, aber ich versuche dennoch so unvoreingenommen wie möglich zu berichten:)

Der Grund für den Kauf, war der Duftname und das Konzept.
Gerade in den kälteren Tagen habe ich Kaschmir als Duftnote für mich entdeckt und als ich den Duft gesehen habe klang das direkt verlockend.
Das Konzept ist recht simpel, aber genial: Man nehme ein Unternehmen, welches sich auf Düfte spezialisiert und startet eine Zusammenarbeit mit einem Unternehmen, welches sich auf Textilien spezialisiert. Man nehme das Beste aus beiden Unternehmen und zack, es entsteht eine Duftreihe, inspiriert von den populärsten textilen Fasern/Flächen.
Vor lauter Begeisterung verdrängte ich den Fakt das sowohl Leder, als auch schwarzer Amber in der Basis waren, aber die für mich positiven Aspekte überwiegten eben.

Also nochmal als Kurzfassung, wie es zum Kaufimpuls kam:
+Kaschmir ... mag ich, Check!
+Interessantes Konzept ... weil modeaffin, Check!
-Leder gemischt mit dunklen Akkorden ... eigentlich nicht mein Fall, Check!
------------------------------------
Gekauft :)

Nun zum Test:
Nach dem ersten Sprüher stieg mir dann die leicht verrauchte Ledernote in die Nase.
Für einen Augenblick wuchsen die negativen Aspekte, jedoch realisierte ich schnell, dass es sich hierbei nicht um ein stumpfen "Rauchiges Leder"- Duft handelte, sondern um etwas mehr Komplexeres. Immer mehr wurde die dunkle Note umschmeichelt von einem Mix aus sanften und kuscheligen Akkorden und so entstand mit der Zeit eine Symbiose aus dem kantigen dunklen Leder und den umarmenden, geschmeidigen Akkorden die das Ganze ummanteln und die Kanten abrunden.
Nach einer Weile ist der Prozess der Symbiose dann vollständig und alles verschmilzt linear miteinander und legt sich sanft über die Haut. Immer mal wieder grüßt ein Akkord, gesellt sich dann aber wieder zum Rest der Gruppe zurück.

Duftnoten:
Vereint bilden Kaschmir, Iriswurzel und Moschus die Fraktion der sanften und geschmeidigen Akkorde.
Leder und schwarzer Amber bieten den etwas gröberen, polarisierenden Kontrast dazu.
Kardamom, Atlaszeder und Eiche verhalten sich hingegen eher unauffällig, aber bringen die nötige Würze mit ins Spiel.
Die kalabrische Bergamotte und die Damaszener-Rose geben maximal ein kleinen Hauch von Frische und Leichtigkeit hinzu, wobei ich davon auf meiner Haut eher weniger mitbekomme, sondern überwiegend auf dem Teststreifen.


H/S ist absolut in Ordnung, sogar überdurchschnittlich für ein Eau de Parfum und vor allem für den Preis, würde ich behaupten. Allgemein die Düfte von Fugazzi performen sehr gut, obwohl meine Haut leider wirklich nicht gerade gesegnet ist, was Haltbarkeit und Projektion angeht.

Für wen ist der Duft geeignet?
Schon Unisex, aaaaber ich sehe den Duft überwiegend bei den Herren.

Bei den Herren ist das Spektrum recht weit gefächert. Spontan fällt mir natürlich die klassische Lederjacke oder eher die Lammfell-Lederjacke ein. Tendenziell würde ich den Duft einem etwas reiferen, vielleicht bärtigen Mann zuordnen, aber bei den Herren ist es eher schwer sich fest zu legen, denn der Duft wird sicher vielen gefallen/stehen.

Bei den Damen fällt mir die Einordnung schon etwas leichter. Hier könnte ich mir den Duft gut an einer etwas reiferen Frau mit dunklen Haaren vorstellen. Vielleicht etwas südländisch angehaucht, Gelegenheitsraucherin, mit dunklen Lippenstift und Temperament.


Nach dem Test das Resümee:
+-Kaschmir, zwar vorhanden, aber nicht ganz so präsent wie erhofft
+Konzept nach wie vor super und auch gut umgesetzt
-+Leder leider präsenter als erhofft, aber trotz dessen, dass ich kein Leder-Fan bin, sehr gut umgesetzt und meiner Meinung nach ein Lederakkord, welcher auch Nicht-Leder-Fans gefallen könnte.
------------------------------------------
Fazit:
Kein Blindbuy für Leute, welche keine Leder-Fans sind oder sich mit dunklen Düften schwer tun.
Dennoch ein sehr gelungener Duft mit einem super Konzept.
Tolle Kaschmir-Leder-Kombination.
Preis-Leistung absolut top und die Marke allgemein verdient mehr Aufmerksamkeit.
Definitiv einen Test wert:)


Danke fürs Lesen und hoffentlich konnte ich etwas Hilfreiches beitragen:)
Liebe Grüße,
David

Mit geschlossenen Augen könnte man meinen, man hätte echte Früchte oder zumindest einen Fruchtsaft vor sich.

Natürlich- Frisch- leicht floral-süßlich- unisex

Von der ersten Sekunde bis zum Ende zieht sich der frische und natürliche Duft von Blutorange und Maracuja durch, mal etwas mehr vom einen, mal etwas mehr vom anderen.
Im Hintergrund, oder wenn man ganz nah an der Haut riecht, kommt der Moschus hervor.
Die Orangenblüte kann ich hier nicht direkt heraus riechen, da sie wahrscheinlich zu nah beim floralen Moschus liegt und gleichzeitig von der domianten, zitrischen Blutorange überdeckt wird.

Insgesamt ein etwas linearer, aber qualitativ hochwertiger Duft, der von Zeit zu Zeit etwas süßlicher wird, aber wer auf Blutorange und Maracuja steht sollte diesen Duft auf jeden Fall testen.

Die Verpackung macht natürlich auch was her, da es sich hierbei um die Masters Collection handelt. Man bekommt eine hochwertige Schachtel mit einem kleinen Metallschild verziert und goldfolierter Stanzschrift, also rundherum ein sehr hochwertiges Produkt was sowohl Dufttechnisch und preislich für Einsteiger perfekt geeignet ist, aber auch jeglichen anderen erfahrene Nasen eine schöne Erfrischung bietet ;)

Irgendwie ein ungewohnter, aber erfrischender Anblick, dass ein Mainstream Flanker mit so reduzierten Duftnoten erscheint.
Jeder der gelisteten Akkorde ist deutlich und so wie angedacht in der jeweiligen Phase wahrnehmbar und für den Preis sogar erstaunlich gut umgesetzt.
Die Minze ist wie frisch im Strauch und teils in der Hand zerrieben.
Der simple Tee Duft unterstreicht die ganze Frische harmonisch und beruhigend.
Vetiver gibt hier nochmal zusätzlich die natürliche Note und etwas Tiefe.

Das einzige Manko ist die Haltbarkeit … durch die Minze wird man schnell Nose-Blind und das, gemischt mit der sehr kurzen Haltbarkeit erübrigt leider nur ein kurzes Vergnügen.
Zum Glück ist der Duft nicht penetrant und kann somit ohne Bedenken so oft und so viel wie gewünscht nachgetragen werden.

Seither bin ich vergeblich auf der Suche nach einem ähnlich minimalistischen Duft aus Minze Tee und Vetiver, jedoch muss überall so viel und exotisch wie möglich gearbeitet werden, obwohl es doch sooooo einfach wäre.

Frisch, Floral, Strahlend mit Noten die man sonst nicht so oft in Kombination riecht.
Jedoch muss man mit der Dosierung aufpassen, da er schnell (vor allem zu Beginn) zu aufdringlich wirken kann, da die Sillage eine volle Aura um einen herum aufbaut.
Ich finde man kann den Duft weder Geschlecht, noch bestimmten Stereotypen zuordnen also diesmal wirklich ein gut gelungener, universeller Unisex Duft und nicht wie angedacht ein Herrenduft.

H24 liebt man oder hasst man … der erste Eindruck ist hier meist ausschlaggebend, denn ich habe mir nach der Probe direkt die 100ml gekauft und andere in meinem Umfeld haben keine 5sek gebraucht, um zu fragen was hier denn so komisch riecht

Wie dieser Duft teils als Blindbuy angepriesen wird kann ich also nicht ganz nachvollziehen, da der H24 schon etwas spezieller ist und sich durch die Moleküle auch bei jedem anders entwickelt.
Für Leute die noch nie Düfte in dieser Richtung getestet haben würde ich empfehlen zuerst eine Probe oder Miniatur zu kaufen und dann stellt sich auch recht schnell heraus ob einem der Duft liegt/steht.
Aber dennoch ist H24 definitiv eine Probe wert.

Tipp: Für alle die den H24 schon als Flakon haben, empfehle ich mal einen Schüttflakon zu verwenden, da man so die Dosierung besser handhaben kann und durch die konzentrierten einzelnen Tropfen den Verlauf der einzelnen Phasen besser wahrnehmen kann. Mit einem Zerstäuber hat man direkt volle Präsenz und dadurch etwas weniger Tiefe.