Duftzacho

Duftzacho

Rezensionen
1 - 5 von 7
Apfel im Beerenpelz
Light Blue Love is Love eröffnet mit einem breiten Fruchtopening bei dem ich besonders Apfel gemischt mit süßen Haribo-Beeren wahrnehme. Im Hintergrund ist eine angenehme Cremigkeit wahrzunehmen, die den Duft abrundet und verhindert, dass er übermäßig frisch daherkommt.
Der Apfel dominiert für meine Nase, wenngleich er nie zum alleinigen Star wird. Die Fruchtnoten sind insgesamt schön ausbalanciert und es spielen sich immer wieder verschiedene in den Vordergrund.

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Der Besuch in der Nischenparfümerie
Die Eröffnung ist in erster Linie von zahmem und gefälligem Oud geprägt. Später übernimmt Rose und der Duft endet mit einer angenehm cremigen, leichten Süße. Weihrauch und holzige Noten sind als ständige Begleiter über den gesamten Duftverlauf wahrzunehmen. Die dominierenden Komponenten kennt man auch aus Parfums, die in die Kategorie „Beastmode“ einzuordnen sind. Aaron Terence Hughes setzt sie jedoch ganz anders um. Vergleichsweise hautnah und zurückhaltend bietet Fake (2024) die Möglichkeit, eine bekannte DNA auch in alltäglichen Kontexten genießen zu können, ohne dabei seinem Umfeld den letzten Nerv zu rauben ;).

Unmittelbar nach dem Aufsprühen fühle ich mich an meine ersten Besuche in Nischenparfümerien erinnert. Die beschriebene Dufterfahrung verbinde ich mit dem Geruch, der dort in der Luft hängt. Ganz anders als bei Douglas und co. und doch mittlerweile sehr vertraut.

Gerade für Einsteiger in den Nischenbereich ist Fake (2024) dementsprechend ein idealer Duft. Auf diese Art der massentauglichen Nische zielt Aaron Terence Hughes scheinbar ja auch sehr bewusst ab. Schließlich beschreibt er sein Werk selbst auch als „super commercial“. Das gilt zumindest gemessen am Maßstab Nischenbereich und man kann festhalten, dass die Idee perfekt umgesetzt wurde.

"Fake (2024) | Aaron Terrence Hughes“ kommt in meinem Umfeld bisher sehr gut an, ist aber eventuell für Freunde der experimentellen „nischigen Nische“ zu wenig außergewöhnlich.



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Ach, wie süß!
Ja, Dirty Heaven riecht eindeutig synthetisch. Genau das macht für mich allerdings auch den Reiz aus.
Freunde der reinen und unschuldigen Natürlichkeit werden hier (wahrscheinlich) nicht glücklich. Eher im Gegenteil!
Der zugegebenermaßen quietsch-süße Safran ist direkt nach dem Aufsprühen auf der Haut so deutlich zu vernehmen, dass sich das weitere Erkunden des Duftes wahrscheinlich schon erledigt hat, wenn man mit dieser Note nicht warm wird. Sie bleibt nämlich die ganze Zeit wahrnehmbar und das in meinem Fall auch dann, wenn ich den Duft selbst trage. Das stört mich allerdings nicht.
Der Safran wird von einer Note ergänzt, die mich sehr an Kino bzw. an das Popcorn im Kino erinnert (ich gehe sehr gerne ins Kino!).
Nach circa 2-3 Stunden übernimmt Vanille die Rolle des Gegenspielers zum Safran. Es ist, wie schon gesagt, alles sehr süß und so ganz werde ich das Gefühl nicht los ein bisschen Zahnschmerzen beim Schnuppern zu kriegen ;).

Dirty Heaven ist ein kompromissloser, auffälliger und in seinem Verlauf recht linearer Duft. In meinem Umfeld kam er bisher eigentlich immer recht gut an. Hier gilt wie so oft bei süßen und schweren Düften: Die Dosis macht das Gift.
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Im künstlichen Kräutergarten
Lange wusste ich nicht viel damit anzufangen, wenn eine Duft-DNA als komplex bezeichnet wurde. Beim längeren Tragen und Testen von „Oshiso“ habe ich für mich schließlich ein Konzept davon entwickeln können, was einen Duft komplex macht.
Hier ist es der unfassbar große Spagat, in den der Duft geht.
Meine erste Assoziation waren Düfte, die ich in ähnlicher Form aus der asiatischen Küche kenne. Nicht weiter definierbare Kräuternoten (zumindest für mich, der ich nicht gerade ein begnadeter Koch bin) mischen sich mit einer stechenden Synthetik, die bei mir ein Kribbeln in der Nase hervorruft. Der synthetische Anteil wirkt auf mich fast so, als hätte man mit dem Duft von quietschgrünen Apfelbonbons bewusst einen krassen Gegenpol zu den Kräuternoten herstellen wollen.

Dann bekomme ich Minze gepaart mit den Apfelbonbons und seifigen Noten, die den Duft im Drydown sauber wirken lassen.
Grundsätzlich dominiert von nun an der synthetische Anteil, was dem Duft eine klarere Linie verleiht.
Ich möchte das gar nicht als negativ verstanden wissen. Synthetische Duftnoten sind für mich nicht zwangsläufig etwas Schlechtes. Hier gefällt sie mir zum Beispiel ganz gut, auch wenn sie auf Dauer etwas herausfordernd für die Nase sein kann.

So empfand es wohl auch ein Freund von mir, der sehr harsche Kritik an „Oshiso“ äußerte: „Riecht wie die Sporttasche, in die alle nach dem Training ihre Trikots werfen.“
Auch wenn ich dem überhaupt nicht zustimmen kann, empfiehlt es sich wohl, den Duft gut zu testen, bevor man ihn kauft ;).
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Hubba Bubba Rose
Krios, der mächtige Titan der Sterne und Sohn von Gaia und Uranos, scheint eine unerwartete Vorliebe zu haben: Kaugummi!
Dieser Eindruck kann zumindest entstehen, wenn man den zugehörigen Duft aus der „Titani“ Kollektion riecht.
Beim Aufsprühen war meine erste Assoziation die pinke Hubba Bubba Rolle. Hier werden die Meinungen wohl auseinandergehen, doch mir sagen sowohl der Geschmack als auch der Geruch durchaus zu.
Die Kaugummi-Note wird nach wenigen Minuten durch Rose ergänzt. Diese kommt keinesfalls schwülstig oder schwer daher, sondern ist für mich eher klar und fein. Der Geruch erinnert vielleicht eher an Rosenwasser, als an die Blume selbst.
Später wird der Duft süßer, wobei die Tonkabohne etwas zur Geltung kommt, ohne dabei klebrig oder zu schwer zu werden.
Der gesamte Duftverlauf ist geprägt von Kaumgummi und Rose und wirkt auf mich angenehm verspielt und unkompliziert. Der Moschus ist hier sehr weich und sauber und unterstreicht die Leichtigkeit, die das Parfum trotz seiner süßen Noten ausstrahlt.
Für mich im ganzen Jahr gut tragbar und unisex mit eventuell leichter Tendenz ins feminine.

Die Namensgebung hat mich durchaus zum Schmunzeln gebracht, da meine Erwartungen durch meine Assoziationen zu Titanen doch etwas irritiert wurden :).
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