
Elbduft
Rezensionen
Detailliert
Wie ein weicheres, schwächeres Dior Sauvage ohne dessen Kopfnote
Ich habe Extreme Story gegen Dior Sauvage antreten lassen und halte sie in der Herznote für sehr ähnlich. Sie unterscheiden sich leicht, wobei ich keines von beiden klar besser bezeichnen würde.
Extreme Story verhält sich bei mir von Anfang an so, wie Sauvage in der Mitte. Dabei ist Extreme Story etwas weicher, vielleicht gefälliger, und hält weniger lange. Sauvage wirkt für mich etwas härter und klarer, weniger diffus. Bei gleicher Dosis ist Sauvage intensiver. Von Extreme Story bräuchte ich doppelt so viele Sprühstöße wie von Sauvage. Edit: Viermal so viele Sprühstöße.
Die Kopfnote von Sauvage, der mancher eine Ähnlichkeit mit Bleu de Chanel unterstellen, fehlt bei Extreme Story. Kein Verlust, wenn man mich fragt. Der interessante Teil wird für meine Nase ziemlich gut nachgebildet.
Edit: Nachdem ich nun ein paar Monate Dior Sauvage besitze (und nicht besonders mag), halte ich Extreme Story für ein deutlisch schwächeres Sauvage, dem Wesentliches fehlt. Ich finde, dass der niedrigere Preis die schwächere Performance nicht ausgleicht.
Extreme Story verhält sich bei mir von Anfang an so, wie Sauvage in der Mitte. Dabei ist Extreme Story etwas weicher, vielleicht gefälliger, und hält weniger lange. Sauvage wirkt für mich etwas härter und klarer, weniger diffus. Bei gleicher Dosis ist Sauvage intensiver. Von Extreme Story bräuchte ich doppelt so viele Sprühstöße wie von Sauvage. Edit: Viermal so viele Sprühstöße.
Die Kopfnote von Sauvage, der mancher eine Ähnlichkeit mit Bleu de Chanel unterstellen, fehlt bei Extreme Story. Kein Verlust, wenn man mich fragt. Der interessante Teil wird für meine Nase ziemlich gut nachgebildet.
Edit: Nachdem ich nun ein paar Monate Dior Sauvage besitze (und nicht besonders mag), halte ich Extreme Story für ein deutlisch schwächeres Sauvage, dem Wesentliches fehlt. Ich finde, dass der niedrigere Preis die schwächere Performance nicht ausgleicht.
3 Antworten
Bedeutet Individuel, dass er in jeder Nase anders riecht?
Verwundert lese ich die Einordnung dieses Duftes und wundere mich, denn das meiste davon rieche ich nicht. Dann lese ich die Duftnoten und auch hier rieche ich das meiste nicht.
Könnte das "Individuel" dafür stehen, dass für jeden etwas dabei ist, und man je nach Nase, Umständen und eigenem Zustand unterschiedliche Duftnoten aus der wilden Mischung wahrnimmt?
Direkt am Sprühkopf rieche ich das gleiche, wie in den ersten Minuten nach dem Auftragen: Etwas hustenbonbonartiges.
Es folgt für ein, zwei Stunden etwas Al-Rehab-"Silver"-artig-frisch-blumiges, das mir gefällt. Und Frauen offenbar auch, selbst bei hohen Temperaturen nahe der 30° C Marke.
Dann setzt sich Kernseife durch, die viele Stunden hält und von einer Mischung begleitet wird, die ich nicht auseinanderhalten kann. Das ist der saubere, frische, synthetische, aber nicht unangenehme Teil, in dem ich Parallelen zu Dior Sauvage sehe. Er wird langsam schwächer, verändert sich nochmal leicht undefinierbar und irgendwann ist es nur noch mit der Nase auf der Haut wahrnehmbar.
Störende Synthetik nehme ich nicht wahr, zu stark finde ich ihn auch nicht. Er verteilt sich, ist wahrnehmbar, aber nicht aufdringlich. Ich finde ihn ok und habe den Eindruck, dass er Frauen besser gefällt als mir.
Riecht er interessant, komplex und/oder tiefgründig? Nein.
Wirkt er sauber, unaufdringlich, nicht überfordernd und zu vielen Anlässen tragbar? Ja.
Könnte das "Individuel" dafür stehen, dass für jeden etwas dabei ist, und man je nach Nase, Umständen und eigenem Zustand unterschiedliche Duftnoten aus der wilden Mischung wahrnimmt?
Direkt am Sprühkopf rieche ich das gleiche, wie in den ersten Minuten nach dem Auftragen: Etwas hustenbonbonartiges.
Es folgt für ein, zwei Stunden etwas Al-Rehab-"Silver"-artig-frisch-blumiges, das mir gefällt. Und Frauen offenbar auch, selbst bei hohen Temperaturen nahe der 30° C Marke.
Dann setzt sich Kernseife durch, die viele Stunden hält und von einer Mischung begleitet wird, die ich nicht auseinanderhalten kann. Das ist der saubere, frische, synthetische, aber nicht unangenehme Teil, in dem ich Parallelen zu Dior Sauvage sehe. Er wird langsam schwächer, verändert sich nochmal leicht undefinierbar und irgendwann ist es nur noch mit der Nase auf der Haut wahrnehmbar.
Störende Synthetik nehme ich nicht wahr, zu stark finde ich ihn auch nicht. Er verteilt sich, ist wahrnehmbar, aber nicht aufdringlich. Ich finde ihn ok und habe den Eindruck, dass er Frauen besser gefällt als mir.
Riecht er interessant, komplex und/oder tiefgründig? Nein.
Wirkt er sauber, unaufdringlich, nicht überfordernd und zu vielen Anlässen tragbar? Ja.
3 Antworten
"Jeremy hat Recht" oder "Wertschätzung auf den zweiten Blick"
Komischer Titel. Ist aber so.
TL;DR; Für euch Ungeduldige, hier die Kurzfassung:
Guter Spezialduft für heiße Sommertage, Clubs und Bars. Gute Performance. Probiert ihn aus, er ist auch für andere Bereiche zu gebrauchen. Trotz Hype halte ich ihn diesen Duft für unterbewertet und seine Synthetik für überbewertet.
Als ich 360 Red das erste Mal aufsprühte, stach mir seine Synthetik in die Nase. Ich stellte ihn beiseite. Monate später, an den heißesten Tagen des Sommers, stieg mir auf der Straße etwas in die Nase. 360 Red DNA ohne Synthetik. Sehr nett. Falls das wirklich 360 Red gewesen sein sollte, hätte Jeremy Recht gehabt und die Synthetik wäre in der Praxis nicht groß von Bedeutung. Ich entschied, den Duft bei Zeiten noch einmal zu testen.
Wenig Tage später finde ich mich weit nach Mitternacht in einer Bar wieder. Ort und Zeit sind für mich ungewöhnlich. Alkohol im Blut auch. Meine Begleiter sind alle in ihren 20ern, ich bin das schon lange nicht mehr. Meine Nase riecht... nichts. Gar nichts. Seit Stunden. Höchst ungewöhnlich und irritierend. Dann plötzlich nehme ich etwas wahr. Frische Schärfe schneidet sich durch die Suppe und macht sich in meiner Nase bemerkbar. Ich werde wach und aufmerksam und suche nach dem Ursprung. Das könnte 360 Red sein.
Jeremy hatte Recht. Die Nasen sind geschwächt von Alkohol und Schlafentzug. Sie sind gequält von süßen Düften, die sie lähmen. 360 Red schneidet durch die trübe Suppe wie ein Samuraischwert. Es reizt Zonen, die sich seit Stunden langweilen, vor sich hin degenerieren und sich fragen, ob sie überhaupt noch funktionieren. Das tun sie, wenn sie die richtigen Reize bekommen.
Es ist Irrsinn, in Clubs und Bars durch noch größere Mengen von noch süßeren Düften das eigene Kuchenstück vergrößern zu wollen und dabei den Kuchen für alle zu verkleinern. Aus der Nähe riecht man dadurch zudem unerträglich und aus der Ferne gar nicht. Warum sollte man so etwas tun? Besser gefällt mir, den süß-pampigen Kuchentisch einfach umzuwerfen.
Nun zur zweiten Chance, die 360 Red bei mir bekam.
Ich sprühte zwei Stöße auf einen Freund und wurde bereits nach weniger als zehn Minuten mit der 360 Red DNA belohnt, mit nur leichter Synthetik. Frauen scheinen die Synthetik noch weniger zu riechen und in den folgenden Stunden nahm ich sie auch nicht wahr. Wenn es an mir genau so riecht, wovon ich ausgehe, dann ist 360 Red eine gute Option für die wenigen wirklich heißen Tage.
Demnächst probiere ich den Duft im Nachtleben aus. Eine Stunde vorher gebe ich einen Sprühstoß links und rechts auf den Hals und je einen halben auf Armbeuge oder Hand. Zudem fülle ich einen 5-ml-Reisezerstäuber ab und sprühe nach. Falls meine Erfahrungen von meinen Erwartungen abweichen, aktualisiere ich diesen Kommentar.
TL;DR; Für euch Ungeduldige, hier die Kurzfassung:
Guter Spezialduft für heiße Sommertage, Clubs und Bars. Gute Performance. Probiert ihn aus, er ist auch für andere Bereiche zu gebrauchen. Trotz Hype halte ich ihn diesen Duft für unterbewertet und seine Synthetik für überbewertet.
Als ich 360 Red das erste Mal aufsprühte, stach mir seine Synthetik in die Nase. Ich stellte ihn beiseite. Monate später, an den heißesten Tagen des Sommers, stieg mir auf der Straße etwas in die Nase. 360 Red DNA ohne Synthetik. Sehr nett. Falls das wirklich 360 Red gewesen sein sollte, hätte Jeremy Recht gehabt und die Synthetik wäre in der Praxis nicht groß von Bedeutung. Ich entschied, den Duft bei Zeiten noch einmal zu testen.
Wenig Tage später finde ich mich weit nach Mitternacht in einer Bar wieder. Ort und Zeit sind für mich ungewöhnlich. Alkohol im Blut auch. Meine Begleiter sind alle in ihren 20ern, ich bin das schon lange nicht mehr. Meine Nase riecht... nichts. Gar nichts. Seit Stunden. Höchst ungewöhnlich und irritierend. Dann plötzlich nehme ich etwas wahr. Frische Schärfe schneidet sich durch die Suppe und macht sich in meiner Nase bemerkbar. Ich werde wach und aufmerksam und suche nach dem Ursprung. Das könnte 360 Red sein.
Jeremy hatte Recht. Die Nasen sind geschwächt von Alkohol und Schlafentzug. Sie sind gequält von süßen Düften, die sie lähmen. 360 Red schneidet durch die trübe Suppe wie ein Samuraischwert. Es reizt Zonen, die sich seit Stunden langweilen, vor sich hin degenerieren und sich fragen, ob sie überhaupt noch funktionieren. Das tun sie, wenn sie die richtigen Reize bekommen.
Es ist Irrsinn, in Clubs und Bars durch noch größere Mengen von noch süßeren Düften das eigene Kuchenstück vergrößern zu wollen und dabei den Kuchen für alle zu verkleinern. Aus der Nähe riecht man dadurch zudem unerträglich und aus der Ferne gar nicht. Warum sollte man so etwas tun? Besser gefällt mir, den süß-pampigen Kuchentisch einfach umzuwerfen.
Nun zur zweiten Chance, die 360 Red bei mir bekam.
Ich sprühte zwei Stöße auf einen Freund und wurde bereits nach weniger als zehn Minuten mit der 360 Red DNA belohnt, mit nur leichter Synthetik. Frauen scheinen die Synthetik noch weniger zu riechen und in den folgenden Stunden nahm ich sie auch nicht wahr. Wenn es an mir genau so riecht, wovon ich ausgehe, dann ist 360 Red eine gute Option für die wenigen wirklich heißen Tage.
Demnächst probiere ich den Duft im Nachtleben aus. Eine Stunde vorher gebe ich einen Sprühstoß links und rechts auf den Hals und je einen halben auf Armbeuge oder Hand. Zudem fülle ich einen 5-ml-Reisezerstäuber ab und sprühe nach. Falls meine Erfahrungen von meinen Erwartungen abweichen, aktualisiere ich diesen Kommentar.
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