Estefania

die Pflanzen , die aus Mauerritzen wachsen
als gäbe es keinen besseren Platz für sie..
auch die Rosen, die am Abend schon wieder verwehen im Wind
des Gewitterregens..
sich mir vieles nicht erschließt und ich alleine bin
mit …
ja mit Melancholie trotz des Blütenfrühlings Ende Mai..
grünstrotzend ..
Ja plötzlich alles auf einmal..
Möcht ich tauchen
in schweres Braunes…
wie dieses Elixir..von dem nur ein halber Tropfen auf den Arm
verirrt..
in Welten führt
die in mir wohnen
nur versteckt sind
nicht zu sehen sind..
wie Zaumzeug für
Pferde die nicht zu zähmen sind
Nahrung der Dämonen
um sie in Schach zu halten
sie machen sowieso was sie wollen ..
Sollen sie sich sattessen es ist genügend da..
von diesem Wunderzeug das keine süße spendet
keinen Nektar für die Falter oder Bienen..
nur Balsam für das kleine Herz….
Zu schützen vor den schweren Träumen..
Wie Harz
das die Wunden der Bäume verschließt..
und Sturm, der die Kleider von den Himmeln reißt..wie
Worte, die nichts bestimmtes meinen..
und doch gehen in ein Ohr..

Als ob ein Regen auf mich fiele,
in welchem alle Dinge sich verwandeln..

Wie alles kommt und geht und
Glüht…
verblüht und welkt
und Freude gibt und
Abschied.

8. April 2022, Nachmittag, ich muss noch einkaufen,
es regnet stark, herrlich endlich Regen, alles war trocken nach diesem Winter,
der keiner war.
Am Friedhof musste man Wasser mitbringen zum Gießen, die Leitungen waren noch zu, wegen angeblicher Frostgefahr….
auch keine Gießkanne..
Regen also…ach ja und der Frühling lauert in den Startlöchern..
wenn man morgens um kurz vor 6, wie ich das Haus verlässt, kann man ihn riechen,
er liegt in der Luft, von den Vögeln ganz zu schweigen
die stimmen ihre Lieder noch bei Dunkelheit an…
ach und bevor ich los muss, leg ich noch den bittersüssen auf, den von der Taschenfirma, mit den angeblich scheußlichen Exemplaren…
Na ja ich benutze keine Taschen, heute eine alte aus Stoff…
ein Werbegeschenk.
Ich weiß nicht warum, ich hab scheiss gute Laune, das Leben ist ein Fest, der Eismann, der in die Einfahrt meiner zukünftigen Schwiegertochter, bei der ich den Sohn abliefere, einbiegen will, ich aber erst raus muss, lächelt mich grundlos an….

Dann entdecke ich bei M……… die snackmarke, die es bis jetzt nur in Italien zu kaufen gab, ach du lieber Himmel, was geht……

Langsam muss ich nach Hause, mein Schätzlelein wartet nicht gerne,
aber dann kommt im Radio:

Love me like you do, Touch me like you do….. von Ellie Goulding..
Ein großer freier Platz zum zügellosen Autofahren lädt mich ein….
hier drehe ich ein paar Runden, bis der Song zu Ende ist..in maximal Laut.

Hoffentlich hat mich niemand gesehen…

Als ich ankomme, merke ich, dass ich alleine bin…
ganz vergessen, er hatte ja noch einen Termin…

Wenn mich ein unspektakuläres Wässerchen derart glücklich macht,
kann noch alles mögliche passieren…
es macht sexy, unwiderstehlich, schön, unperfekt, frühlingsleicht, vogelfrei,
übermütig, fern aller Seelenschwere..
leichtsinnig, und ach..
kein bisschen bittersweet, nur Sweetheart, keine Bitterkeit, die kann mir gestohlen Bleiben…
Bis ewig und 3 Tage,
….
schnell noch einen Strauß Tulpen für daheim,…
das Auge braucht ja auch was zum laben…


was wäre das Leben ohne Leichtsinn und Übermut………..

Love me like you do.

Kennen Sie jemanden, der Übergangsjacken trägt?
Nun gut, so wie jetzt, es ist nicht mehr Winter aber noch kein Frühling.
Die ersten Krokusse ducken sich noch ziemlich
wie wenn die Schnecke mal kurz aus dem Haus rausschaut, um gleich wieder ins kuschlige zurückzukriechen..
Fahr ich morgens mit dem Rad zur Arbeit, brauch ich den wattierten Mantel,
Mittags jedoch ist mir schon zu warm..
Es gibt auch Jacken, die mit „draußen zuhause „ beworben werden,
Ich bin sehr gerne draußen.
Ich weiß nicht. Aber wer möchte schon gerne dauerhaft dort zu Hause sein…
Dann wär noch, „da ist so sauber, da kannst Du vom Boden essen“, wie bei meiner Cousine zum Beispiel.
Ich würde nirgends vom Boden essen wollen…ich hab einen Tisch.
Sorry für meine Gedankengänge, der Frühling regt mich zum phantasieren an..
Dieser kleine altmodische Duft mit den wenigen Zutaten ist ein Phänomen.
Er kann als Übergangs,-Haupt,-Neben, -Kuschel,-Trost-, Allwetter,-Multi Lebenslagen
….DUFT….getragen werden.
Ihn gab es in meiner Jugend, also in den 70 ern als Badeöl , für die ganze Familie sozusagen, als alle nacheinander oder gleichzeitig in die Wanne mussten.
Also meine Schwestern und ich, meine Eltern badeten solitär und es wurde abgesperrt.
Wehe jemand
musste zwischendurch aufs Klo….
Es gibt ihn immer noch, er ist quasi nicht totzukriegen, ein Preis, der sich Witz nennen könnte..
Er geht immer dann, wenn man sich nicht parfümieren möchte, wenn man wenig Zeit hat zu überlegen, was würde heute zur Arbeit oder zum Frühstück bei tiffany s passen..
Oder wenn wenig passt, da man den Kopf voll mit phantastischen Geschichten hat,
die nichts großes sagen wollen, aber den Alltag versüßen..
Wahrscheinlich wird es wieder der Patchouli sein , der ganz lange ganz dezent seine
Fühler nach mir ausstreckt, aber mich nicht berührt.
Oder das leicht pudrige zärtliche, das in meiner Bluse tagelang zuhause ist..
Würde jemand mit ihm eine Duftspur legen, ich müsste ihr folgen…wie wenn Schmetterlinge einen Ausflug ins Blumenparadies eines Gartencenters machen würden immer dem Fühler nach… und übrigens, falls es jemanden interessiert, ich arbeite in der Logistik desselben und in der Zooabteilung macht sich dieser feine Duft ebenfalls gut zwischen Hunde und Katzenleckerlis, die riechen auch durch die Packung.

Hast Du nicht gewusst,
dass ich hier nicht bleiben werde..
Ich bin noch da
und mein Herz ist längst auf Reisen..
dass ich weiter muss
wenn der Wind des Wandels weht,
dass ich keine Mauer errichte,
für immer und ewig..


wenn der Nordwind sich ankündigt
durch die Unruhe der schwarzen Vögel
die sowieso nirgends zu Hause sind.
Die machen was sie wollen
die aus Natur vogelfrei sind..
Ja das mysteriöse Wesen der Nomaden
die immer mit ihren Tieren
Ziehen und nachts
am Feuer ihre müden Glieder
auf kamelhaarweiches Moos legen
die Gestirne zu lesen wissen
…vom Mond ganz zu schweigen…
ein paar Lieder im leichten Gepäck
und große Herzen
Voller Stolz und Mut
Getrocknete Rosen im Knopfloch
Aus Damaskus
Und der Wüste .
Leg Dein staubiges Fell auf meine Füße
sie sind kalt..
Nicht zu fürchten Tod
noch Teufel..
Und als alter Romantiker
Jetzt im beginnenden Frühling
„Er ist ja immer kommen noch
im Grünen knospenschuh,
es wagt s
der alte Apfelbaum,
Drum Herze wags auch du.“
Hätte ich nicht alles was schön ist
Und immer bleiben wird
In meinem Herzen
Wäre ich ein tönerner Krug
und ein eisernes Kreuz
Und eine Seele aus Stein.

Geschrieben für Romantiker und Nomaden.

Ach ja
Du wirst seltsam mit der Zeit
Jahre vergehen, die Zeit gleitet dahin
Beginnt ab und an zu rasen..
Legst manche Kleider ab für die Tonne
rennst am nächsten Morgen hinaus
um sie zurück zu holen..
nicht alles läßt sich rückgängig machen..
trägst immer schwarz, wurdest oft gefragt, hast Du keine Farben?
dabei hast Du alle Farben…
und bist so fröhlich wie ich sonst niemanden kenne…
Du brauchst immer weniger und trennst Dich von vielem
auch das Leise ..ist Dir zu laut…zu laut.

Dieses Jahr war der Dezember besonders dunkel
Draußen und drinnen, ja besonders im Inneren..
Dunkelkammer….
seit ich Dich kenne, versteckst Du alles..
was Dir Angst macht..
und greifst immer nach jedem Strohhalm..
weil Du nur einmal lebst.
Überdruss für vieles macht sich breit,
Auch Deine Freude für feine Düfte war nirgends zu finden..

Nur irgendwo war noch ein Rest von etwas….
…von Dir.


Der Dezember endet mit einem Morgen
In der alten Kapelle…
die schweren Samtvorhänge tragen den Weihrauch in sich..
von tausend und mehr Jahren..
auf der Orgel ertönt das ewige Lied, Du kennst es.
…zum Glück hast Du nicht gezögert, Du zögerst nie..
viel zu oft im Überschwang,
aber warum nicht…..
weil Du nur einmal lebst…

Du geht nach sehr langer Zeit nach draußen…
es ist Sommer geworden mir aller Pracht
und Herrlichkeit..
streift die Schuhe ab, die Mütze
und vergisst, den Mantel abzulegen
weil es ja warm ist, sehr warm..

Er ist zu Deiner zweiten Haut geworden…
Deiner Aura..
Unsichtbar für die Welt.

Danke an Can, für Deine Inspiration.