Estherica

Estherica

Rezensionen
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11 - 15 von 20
Estherica vor 10 Jahren 10 5
7.5
Sillage
10
Haltbarkeit
10
Duft
Vanille Chai
Gourmands sind nicht wirklich was für mich - obwohl (oder ist das etwa der Grund?) ich in den 90-ern mich eine ganze Weile mit Angel eingenebelt hab. Die Angel-Zeit ist lang vorbei,nur an anderen rieche ich den immer noch mal ganz gern.
Hier also ein Gourmand, der einem Nicht-Gourmand-Liebhaber gefällt!
Er startet mit einer nussigen und butterigen Note, etwas Holz mischt mit und verhindert, dass er zu süß wird. Und schließlich wird Coco Blanc mehr und mehr zu einem zarten Vanille Chai, wobei sich die Gewürze seeehr stark zurück halten. Eben mehr Vanille Chai als alles andere.
Kokos rieche ich nicht heraus, das man ja bei dem Namen vermuten könnte. Die Note Massoia (von der Rinde eines Baumes gewonnen) soll wie Kokos riechen, das geht für mich in dem Vanille Chai unter. Oder ist es die nussige Note am Anfang?
Insgesamt gefällt er mir sehr gut, zeitweise riecht man wirklich wie zum anbeissen, aber auch nicht nach Backstube, trotz der Vanille. Er ist lecker, aber nicht so ein Keks-Duft. Besser kann ich es nicht beschreiben!
Coco Blanc ist auch aus der Natural Luxury - Reihe und 100% natürlich. Ich empfinde ihn wie die anderen Düfte von House of Matriarch als recht stark, man kann sich bei der Dosierung zurück halten. Die Haltbarkeit liegt bei 6 Stunden, dann wird er sehr dezent.
Dieser Duft ist nicht unbedingt mein absoluter Favorit, aber er steht auf meiner Liste, zum Winter werde ich ihn mir wohl zulegen, im Sommer oder Frühjahr würde ich diesen Duft nicht tragen - höchstens zum schlafen. ;)

EDIT: da ich immer wieder an dem mittlerweile leerem Mini geschnuppert hab, durfte Coco Blanc nun bei mir einziehen. Es gibt nichts das vergleichbar riecht für mich. Einfach köstlich, Sandelholz mit viel Creme und Vanille!
5 Antworten
Estherica vor 10 Jahren 12 3
5
Flakon
7.5
Sillage
7.5
Haltbarkeit
10
Duft
Tanz durch die Nacht
Rot wie Blut ist er....die Flüssigkeit in der Flasche (meine ist matt-transparent und kam mit einem Sprüh-sowie Schraubverschluss)und fast komme ich in die Versuchung einen Schluck von diesem Zaubertrank zu nehmen...so verführerisch und betörend strömt mir der Duft beim öffnen der Flasche entgegen.
Rot wie Blut... und wie Blut will auch diese Flüssigkeit leben und pulsieren.
Nein, es ist kein immergeher-Duft den man ohne nachzudenken aufträgt und dann in einem klimatisierten Raum verschwindet. Dieser Duft will leben und bewegt werden. Gedämpftes Licht in der Nacht und Tangoklänge, warme Räume mit vielen Menschen die in Umarmung tanzen stehen ihm viel besser. ;) Dann blüht er auf, exotische Blüten entfalten sich und verströmen ihren Zauber. So exotisch wie sich die Notenliste liest, so wirkt er dann auch, und dennoch auf unerklärliche Art seltsam vertraut. Woher kenne ich diesen Duft? Vielleicht erinnert er entfernt an kostbare Räucherstäbchen, im nicht angezündeten Zustand.
Viele Komplimente, auch von Fremden hat er mir schon gebracht.
Der Duft braucht nach dem ersten auftragen einen Moment sich zu entfalten, kann vielleicht manche Nase erstmal verschrecken, da die Kopfnoten krautig und stark auftauchen. Doch das beruhigt sich schnell. Von den Noten kann ich am deutlichsten Davana und Champaka heraus riechen, was vielleicht daran liegen mag, dass ich weiß wie diese Düfte im Rohzustand (Öl) riechen, und dass diese Noten etwas dominieren.
Insgesamt kommt Carmine süß-fruchtig und leicht animalisch daher. Moment mal! Süß-fruchtig ist normalerweise das Attribut bei dem ich die Flucht ergreife.
Hier zeigt sich der Weltenunterschied zwischen dem Durchschnittschemiegemisch und einer rein natürlichen Komposition. Wobei rein natürlich für mich nicht immer das bessere bedeutet. Doch wenn man eine Weile einen Duft wie Carmine getragen hat, wird einem der Unterschied klar. Hier mag ich fruchtig-süß. Und wie! Die Süße kommt meiner Meinung nach zum Teil durch das Hyraceum (eine etwas unappetitliche Sache), welches hier aber wohldosiert eingesetzt wurde. In anderen Parfums habe ich es schon zu stark wahrgenommen, dann kommt es tatsächlich mehr als "Poop" daher. Wie auch immer, Carmine hat für mich einen besonderen Reiz und Zauber, den ich nicht entschlüsseln kann und will. Ich weiß nur, dass ich auf diesen Duft nicht mehr verzichten möchte, auch wenn er nicht ständig zum Einsatz kommt.
Meine Empfehlung also, testen und dann raus in die Nacht tanzen!
3 Antworten
Estherica vor 10 Jahren 4 3
10
Sillage
10
Haltbarkeit
7
Duft
Amber frisch gewaschen
Den vorangegangenen Lobeshymnen kann ich mich nicht ganz anschließen. Für meinen Geschmack darf ein Amber etwas mehr Tiefe besitzen. Schlecht ist dieser aber auch nicht, zumal er in eine erschwingliche Preisklasse fällt, was ihn auch sympathisch macht.
Die Haltbarkeit ist auf jeden Fall sehr stark - bei mir hat ein winziger Testspritzer auf dem Handgelenk gereicht, den ganzen Tag stark zu duften, auch nach mehrmaligem Hände waschen und der Ärmel meines Pullis roch sogar noch Tage nach Ambraliquida.
Am meisten erinnert mich der Duft an eine teure würzige Seife, oder auch an ein etwas altmodischeres Rasierwasser. Das ist, wie gesagt, nicht schlecht, aber möchte ich danach riechen? Ich staune, dass die anderen Bewerter so viele Nuancen wahrnehmen, für mich ist der Duft recht linear, und das seifige sticht deutlich hervor. Eben ein gut gewaschener Amber. Zeigt mal wieder, wie unterschiedlich Düfte wahrgenommen werden können. Geht nichts über den Selbsttest. ;)
3 Antworten
Estherica vor 10 Jahren 3 4
7.5
Sillage
7.5
Haltbarkeit
9
Duft
Regenwald Borneos oder Kräutergarten der Provence
Kalimantan wollte ich schon lang mal testen. An einigen Stellen wird er mit Coromandel verglichen, ich kann diese Ähnlichkeit nicht feststellen, zumal Coromandel bei mir nicht gut ankam.
Doch jetzt zu Kalimantan. Schon der Name zergeht auf der Zunge, finde ich. Kalimantan bezeichnet eine Provinz Borneos und dieser Duft soll die wilde Ursprünglichkeit Indonesiens widerspiegeln.
Das erste was mir direkt nach dem Aufsprühen einfällt ist: Hustensaft! Der Thymian kommt stark hervor, und auch wenn das erstmal nicht so toll klingt, empfinde ich das als angenehm und auch gar nicht so medizinisch.
Die Kopfnoten sind richtig würzig und leicht herb, sowas hab ich schon lang nicht mehr gerochen. Und anstatt in einen tropischen Regenwald transportiert mich der Duft direkt in den mediterranen Süden im Sommer.

Ich stehe in der Mittagssonne in einem Kräutergarten, die Kräuter verströmen ihren süßen und würzigen Duft, durch die Sonne und Wärme intensiviert, kein Lüftchen das weht, Windstille. Ich atme den aromatischen Duft ein und fühle die Wärme und die Ruhe des Gartens während die Sonne im Zenit steht.
Langsam sinkt sie tiefer, die Schatten werden wieder länger, die Kräutergerüche treten leise zurück. Ich steige aufs Rad und radel über eine Landstraße. Eine sanfte Brise weht noch ein paar würzige Aromen herüber, doch in der Luft liegt eine frische und harzige Süße. Angekommen auf einer ebenen Graslandschaft mache ich eine Pause, lehne mich gegen einen großen und warmen Fels, in der Nähe ist ein Wald, in der Ferne das Meer. Ich schließe die Auge und nehme süßen, harzigen Wohlgeruch wahr, träume von einer Reise auf einem Segelschiff über das Meer, das Schiff hat eine Ladung Weihrauch und Vanille an Bord, die Planken sind aus Zedernholz. Wer weiß, wohin die Reise geht?

An indonesischen Regenwald habe ich nicht gedacht, aber der mediterrane Kurztrip hat mir sehr gut gefallen.
Die Haltbarkeit des Duftes ist bei mir 8-9 Stunden, schön ist die Entwicklung von den kräftigen Kräutern am Anfang, zum Herz, in dem ich das Labdanum am stärksten wahrnehme, aber immer noch eine Ahnung Thymian mitschwingt. Zum Schluss ist es ein schöner Amber, wenn auch nicht mehr so interessant wie die Kopf-und Herznoten. Die Basis entwickelt sich recht süß (ohne zu kleben!!!), Oud kann ich nur in Spuren herausriechen.
Anhand der Noten schätzt man Kalimantan wohl eher als einen Winterduft, ich habe ihn heute, an einem warmen und sonnigen Tag genossen, er wurde nicht zu schwer. Frage mich, ob es für mich sogar eher ein Sommerduft ist, denn im Winter in der Erkältungszeit könnte die Thymian = Hustensaft Assoziation noch stärker werden. ;)
Fazit: steht auf der Wunschliste, werde aber wohl noch mal testen,da er sich für meinen Geschmack recht schnell in einen Amber verwandelt hat.
4 Antworten
Estherica vor 10 Jahren 10
8
Duft
Lily vanilly
Auf diesen Duft kam ich, da er wie Ylang Vanille von Guerlain auch von Mathilde Laurent ist und ebenso auf einer einfachen Struktur, Blume plus Vanille, basiert.
Ylang Vanille ist einer meiner Lieblinge, bei blumigen Düften mag ich es - bis auf Ausnahmen- gerne einfach. Ein-zwei Blumen und kein ganzer Strauß querbeet, besonders wenn es um so intensive Noten wie Ylang oder Lilie geht.
Ein Pröbchen ersoukt und gleich auch mal im Vergleich zu Ylang Vanille getestet.
Die Verwandtschaft der beiden ist für mich da, doch sind es zwei verschiedene Charaktere. Ylang ist eine quietschigere, auffälligere Note und erinnert mehr an Sommer und Strand. Als Nachfolger zu diesem Duft käme Baiser Volé dann für mich nicht in 100% in Frage.
Aber Baiser Volé hat mich auch beeindruckt und der Duft trägt sich auf meiner Haut sehr gut. Er erinnert an eine Lilie, ja, aber das "dreckige" fehlt.
Mit der Vanille vereint sich die Liliennote zu einem cremig zarten Duft. Ein Kuschelduft, der alltagstauglich ist, aber auch zum weggehen schön. Für mich ist auch sehr wichtig, dass er nicht synthetisch rüber kommt und sich nicht zu süß macht. Macht er hier nicht, Genuß von Anfang bis Ende. Haltbarkeit ist gut.
Was das Küsse stehlen betrifft, behaupte ich mal, es funktioniert. ;)
Eine volle Flasche ist bei mir eingezogen.
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