Ambraliquida

Ambraliquida von L'Erbolario
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7.4 / 10 177 Bewertungen
Ein Parfum von L'Erbolario für Damen und Herren. Das Erscheinungsjahr ist unbekannt. Der Duft ist würzig-orientalisch. Es wird noch produziert.
Aussprache
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Duftrichtung

Würzig
Orientalisch
Holzig
Pudrig
Süß

Duftpyramide

Kopfnote Kopfnote
Bourbon-RosengeranienblattBourbon-Rosengeranienblatt BergamotteBergamotte
Herznote Herznote
paraguayisches Guajakholzparaguayisches Guajakholz SandelholzSandelholz PatchouliPatchouli ZedernholzZedernholz
Basisnote Basisnote
LabdanumLabdanum StyraxStyrax VanilleVanille
Bewertungen
Duft
7.4177 Bewertungen
Haltbarkeit
7.7140 Bewertungen
Sillage
6.6133 Bewertungen
Flakon
6.1133 Bewertungen
Preis-Leistungs-Verhältnis
8.635 Bewertungen
Eingetragen von Mokomonster, letzte Aktualisierung am 10.06.2025.

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Rezensionen

13 ausführliche Duftbeschreibungen
6
Duft
Kleopatra

229 Rezensionen
Kleopatra
Kleopatra
Top Rezension 30  
Probezeit nicht bestanden
Auf der Suche nach dem perfekten Amber-Duft Teil 3

Ich will das Amber-Eisen schmieden, so lange es kalt ist! Draußen. Denn wenn endlich der Frühling ausbricht und es warm wird, ist ganz schnell Feierabend mit Amber. Deshalb haue ich hier einen nach dem anderen raus…

Auf diesen Duft war ich nach dem Lesen der Kommentare sehr gespannt und habe mir deshalb eine Abfüllung ersoukt. Auch dieser Duft ist nicht zu teuer, soll für den Preis aber einiges zu bieten haben, und das stimmt auch. Wenn man denn das, was er bietet, mag.

Ich mag den nämlich nicht. Weil er mir insgesamt zu kerlig ist. Und ich mag an mir einfach keine „Männerdüfte“ riechen (obwohl der hier als unisex ausgewiesen ist – aber auch die sind mir oft zu testosteronlastig). Ich empfinde Ambraliquida als völlig unsüß, würzig und irgendwie krautig. Er hat so einen „Rasierwasser-Akkord“, der mir gar nicht gefällt und der auch dafür sorgt, dass sich der Duft bei mir mitnichten sanft, kuschelig und warm entwickelt, auch nicht in der Basis. Für mich riecht der eher herb und maskulin, meiner Nase nach sogar mit einer Handvoll Moschus garniert, aber leider nicht die Sorte, die ich bevorzuge. Wie so viele Düfte, die einem nicht gefallen, hält auch dieser erstaunlich lange. Wem Ambraliquida allerdings gefällt, bekommt für relativ wenig Geld tatsächlich viel geboten.

Ich werde mit diesem Duft jedenfalls nicht warm, und das wäre eigentlich seine Aufgabe gewesen! Wärme und Kuscheligkeit mit ein bisschen Süße waren nämlich gefragt, dieses Anforderungsprofil stand unmissverständlich in der Stellenanzeige! Ich werde in sein Zeugnis schreiben: „Herr Ambra Liquida war stets bemüht, konnte aber die an ihn gestellten Anforderungen und Erwartungen zu keiner Zeit erfüllen. Aus diesem Grunde endet das Arbeitsverhältnis innerhalb der vereinbarten Probezeit.“ So. Stempel und Unterschrift, hochachtungsvoll Königin Kleo. Bei mir kriegt der keinen Job, nicht mal als Aushilfe. Mein Liebster findet den Duft ganz gut. Soll sich Herr Liquida doch bei ihm bewerben…
22 Antworten
7.5
Flakon
7.5
Sillage
7.5
Haltbarkeit
7
Duft
Meggi

1018 Rezensionen
Meggi
Meggi
Top Rezension 28  
Dem Stank sei Dank
Mund auf. Mund zu. Mund auf. Ambraliquida hat mich wirklich überrascht. Fangen wir am besten einfach an:

Die Bergamotte muss ich mir eher einbilden, während ich Rosengeranie definitiv plausibel finde. Das riecht tatsächlich ziemlich exakt so wie das pure Öl davon, an dem ich einmal schnuppern durfte. Einschließlich des unleugbaren Stinks, der später noch inhaltlich wichtiger wird und der sich als nicht bloß floral, sondern auch tabakhaft und insbesondere latent ungewaschen charakterisieren ließe. Darunter schon ein erster Gruß von Patchouli-Staub.

Vor allem jedoch wird alsbald schön mit den Ambra-Amber-Gemeinsamkeiten gespielt. Die Waage mag sich ein klein wenig zugunsten des „-er“ neigen – immerhin ist zwei Stunden lang eine angeharzte Luftigkeit vornean. Nach drei Stunden ist der Duft freilich recht süß geworden, die harzig-luftigen Elemente haben Mühe, sich des karamelligen Vanille-Guajak-Overkills zu erwehren. Sie halten sich indes wacker.

Aber nun: Die Amber-Ambra-Styrax-Waßweißdennich-Note hat unten drin irgendwie was Viehisches, leicht Angedrecktes. In der Projektion nur ganz dezent und keineswegs störend, direkt auf der Haut hingegen deutlich bemerkbar. Ich vermute, das ist der Rest-Stink der oben thematisierten Rosengeranie. Ja: Eben jener Stink, der in Ambrarem von Histoires de Parfums bis an den Rand des Angenehmen getrieben wurde und boshafterweise mit „Ausgiebiger Kneipenbesuch vor 2008“ umschrieben werden könnte. Genau: Eben jener Stink, der in Emir von Micaleff die Grenze zum Ungewaschenen leider entschieden zu weit überschreitet. Stank heißt das im Titel natürlich allein des Reimes wegen.

Im vorliegenden Fall bin ich für besagte Note allerdings dankbar, weil sie den Duft vom Banal-Süßen abhebt, welches uns Amber-Düfte sonst gern mal präsentieren.

Ambraliquida. Liquida. Aha. Die botanische Erläuterung hat uns freundlicherweise die liebe Dobbs in ihrem feinen Kommentar bereits geliefert. Vom Duft her überlegt, mag einem auch der Gedanke an langsam triefendes, urzeitliches Harz kommen, welches mit Zeitlupen-Erbarmungslosigkeit ein bedauernswertes Insekt einhüllt. Ambraliquida ist nämlich schon ein ordentliches Brett. Die Präsenz ist enorm. Obwohl der Duft einem selbst im Verlauf gar nicht mehr derart stark vorkommt, hängt er den gesamten Tag malzig-schwer im Büro. Wer hätte das gedacht? Ich nicht.

Ich bedanke mich bei ChaiTee für dieses Duft-Erlebnis.

Ach ja: Mund zu.
15 Antworten
5
Flakon
5
Sillage
5
Haltbarkeit
8
Duft
Pluto

353 Rezensionen
Pluto
Pluto
Top Rezension 24  
Ambraliquida, kühl und glatt wie eine Edelstahlklinge
Königin Kleos Kommi, genauer gesagt die Worte „kerlig, unsüß“ haben mich zum Blindkauf von Ambraliquida getrieben. Das Wort „Rasierwasser“ hat mich zwar kurz innehalten lassen, aber dann habe ich den Button „bestellen“ gedruckt.

Es gibt nicht viel zum Duft zu sagen, da ich ihn an mir völlig linear empfinde, von Kopf bis Basis ohne Änderung. Ambraliquida ist für mich eine kühle, glatte Edelstahlklinge, schnörkellos mit einem wunderbaren Holzgriff und verhaltener Frische. Er hält ca. 6 Stunden und verkörpert neben der holzigen Kühle eine porentiefe Reinheit, nicht seifig wie Blumen- oder Gewürzseife, mehr wie Kern- oder Ärzteseife. Und die Assoziation „Rasierwasser“ hatte ich Gott sei Dank nicht, die mag ich nämlich gar nicht. Vielleicht würde er dem ein oder anderen aus der Saubärenfraktion gefallen. Mit Ambraliquida fühle ich mich angenehm beduftet, aber eher unparfümiert, ähnlich wie mit Dezember. Ambraliquida ist ein Duft für Mann und Frau mit guter Haltbarkeit und einer mittleren Sillage. Ich würde ihn ganzjährig tragen, vielleicht nicht gerade im Hochsommer.

Ein wenig erinnert Ambraliquida mich an Alambar, letzterer ist aber facettenreicher, zwar auch kühl, aber mit einer kleinen gourmandigen Note, Kleo, der wäre vielleicht eher was für Dich, ich erwarte einen hoheitsvollen Kommi!
15 Antworten
8
Preis
7
Flakon
8
Sillage
8
Haltbarkeit
7.5
Duft
Florecilla

16 Rezensionen
Florecilla
Florecilla
Top Rezension 28  
„… als welkten in den Himmeln ferne Gärten…“
Ambraliquida – dieser nach einem Zauberspruch klingende Parfumname faszinierte mich seit längerer Zeit. Und jedesmal, wenn in einem Harry-Potter-Film "Avada Kedavra!" zu vernehmen war, musste ich an den "Ambraliquida" denken:) Keine Sorge - der Duft ist keineswegs so morbide, wie der Todesfluch aus dem J. Rowling-Universum, sondern überraschend gut.

Überraschend - weil es nämlich ein Blindbay war. Es gab für mich damals keine Möglichkeit, die Düfte von L'Erbolario zu testen, daher musste ich den Ambraliquida blind bestellen. Und da die sympathische italienische Marke ihre Produkte für absolut akzeptable Preise anbietet, fiel mir die Entscheidung leicht.

Warum ich den Duft überhaupt bestellt habe? Wegen des Namens (s. oben), und wegen meines Wunsches, etwas abseits der floralen Schiene auszuprobieren. Was wäre da am besten geeignet, wenn nicht ein Amberduft, ein Duft also, dessen Hauptsubstanz seit Jahrtausenden ihre Verwendung in Parfums findet – nämlich der flüssige Amber, das Harz des Amberbaumes.

Bevor wir zur duftenden Essenz übergehen, ein paar Worte schon jetzt zur Verpackung und zum Flakon - ein virtuelles Unboxing also:), denn ich finde die Gestaltung von Beidem durchaus gelungen. Besonders der Flakon hat mir bereits auf Werbefotos angetan – dieses satinierte dunkelbraune Glas passt sehr gut zum Duftcharakter und hat sich haptisch ein Handschmeichler erwiesen. Der Schriftzug sowie die Kappe – beides in Bronze gehalten – ebenfalls durchaus passend. Den weißen Karton zieren die goldgeben Blätter des besagten Amberbaumes, was erstens sehr ansprechend und zweitens sehr authentisch aussieht – drin ist, was drauf ist.

Was ist denn nun drin? Nach meinem Empfinden – genau das, was Pinkdawn in ihrer lesenswerten und treffenden Rezension geschrieben hat: als „…wenn man eine nach langer Zeit wiedergefundene Schachtel öffnet, auf der Herbst steht“. Der Duft ist warm, weich, trocken, leicht würzig, deutlich balsamisch. Styrax und Labdanum spielen hier die Hauptrollen. Obwohl ich dem Duft zunächst seine Süße abgesprochen habe, würde ich ihm diese jetzt doch noch attestieren. Allerdings ist das weder die klebrige Süße einer orientalischen Nascherei noch die Süße modrigen Blattwerks, sondern die dezente Süße, die uns der Wind an einem milden Oktobertag samt anderen herbstlichen Aromen bringt.

So riecht nämlich für mich der „Ambraliquida“ – nach einem Herbsttag, der nicht unbedingt von der Sonne, sondern eher von herrlich goldrotem Laub erleuchtet ist. Dieser Duft lässt mich verschlungenen Wegen in einem herbstlichen Park entlangwandern, wo der harzig-balsamische Wind trockene Blätter um mich herumwirbelt… Ach was - man wird SELBST zu einem Herbstblatt und ist bereit, entlang des Pfades vom Wind getrieben zu werden! Und das liegt ebenfalls an dem Duftcharakter – er ist nämlich einnehmend, durchdringend-ummantelnd (für Amberdüfte durchaus charakteristisch, wie ich jetzt gelernt habe). Und da die Haltbarkeit und Sillage ordentlich abliefern, sollte man mit dem Sprühen vorsichtig sein.

Der Ambraliquida ist für mich ein schöner „Stimmungsduft“, der – so wie der Gris Clair - eher für den inneren Gebrauch bestimmt ist. Kein „Show-off“-Duft, obwohl sehr präsent in seiner Erscheinung. Er ist weit entfernt von lieblichen bzw. verfüherischen floralen "Komplimentmagneten" und trotzdem ist er mir lieb :)

PS. Ich zitiere in der Überschrift die wunderbaren Zeilen von R.M.Rilke („Herbst“ aus dem "Buch der Bilder" 1906)
14 Antworten
7
Flakon
7
Sillage
8
Haltbarkeit
8
Duft
Pinkdawn

68 Rezensionen
Pinkdawn
Pinkdawn
Top Rezension 18  
Wie wenn man eine Schachtel öffnet, auf der Herbst steht
Eigentlich wollte ich ja nur einen schönen Herbstduft mit Rosen und Patchouli. Inzwischen sind es vier geworden. Patchouli von Alyssa Ashley hat mich enttäuscht, weil es mir zu wenig nach Patchouli duftet. Perles de Lalique und Patchouli N‘ Roses von Reminiscence haben mir schon viel besser gefallen. Irgendwie bin ich dann aber auch noch auf Ambraliquida von L’Erbolario gestoßen. Das wollte ich natürlich ebenfalls haben. Schon weil mir die Packung mit den bunten Herbstblättern so gut gefiel.
Normalerweise teste ich ein Parfüm, bevor ich es mir zulege. Bei Ambraliquida war das allerdings nicht möglich. Es sei denn, ich hätte den kleinen L’Erbolario Shop in der Döblinger Hauptstraße in Wien-Döbling aufgesucht. Doch der liegt nicht gerade um die Ecke von mir. Ich wohne in Wien-Mariahilf.

Produkte von L’Erbolario sind auch im Onlinehandel nicht leicht zu bekommen. Aber kürzlich kam dann eines zum andern. Ein österreichischer Versand mit dem originellen Namen shöpping.at offerierte € 10 Rabatt für Erstkunden. Und genau da war auch das Ambraliquida erhältlich. Ich überlegte nicht lang und riskierte einen Blindkauf.

Ambraliquida ist mein erster Duft von L’Erbolario, einer italienischen Marke, die tierversuchsfreie, vegane Naturkosmetik vertreibt.

Preislich bewegt sich das Parfüm so etwa zwischen € 35 und € 40 für 50 ml, was, wie ich hier bemerkt habe, vielfach für günstig angesehen wird. Ich sehe das nicht ganz so, bedenkt man, dass ich kürzlich für 100 ml Hermès Un Jardin Sur Le Toit EdT € 80,29 bezahlt habe, wobei Hermès sicher zu den teuren und bekannten Luxusmarken zählt.

Der Name L’Erbolario leitet sich von „erborare“, „Kräuter sammeln“ her. Das Unternehmen mit Hauptsitz in Lodi bei Mailand existiert seit 1978 und hat sich der umweltschonenden Produktion von innovativen Phytokosmetika verschrieben, die weltweit verkauft werden. Phytokosmetik verzichtet auf Konservierungsmittel wie Parabene und andere künstliche Zusatzstoffe wie Silikon.

Auf eine ansprechend gestaltete Verpackung wird bei L’Erbolario offensichtlich großer Wert gelegt. Das gefällt mir. Man kauft ja Parfüm bekanntlich nicht nur mit der Nase.

Was mir noch gefällt, ist, dass es zu den zahlreichen Düften von Absinth über Veilchen, Iris und Lavendel bis zu Maiglöckchen, Tee und Linde auch die passenden Körperpflegeprodukte gibt. Bei Ambraliquida sind das ein Bade- und Duschgel für sensible Haut, eine feuchtigkeitsspendende Bodycream, eine Seife zur Pflege trockener Haut und ein Raumduft (Reed Diffusor).

Das EdP ist unisex, wofür auch der schlichte dunkelbraune Flakon aus geeistem Glas spricht.

Beschrieben wird der Duft als warm, würzig, pudrig, moosig, balsamisch und edelholzig mit Vanilleakkorden – mit einem Wort: orientalisch. Irgendwo hab ich als Beschreibung des Herstellers gelesen: ein Parfum wie Herbstlaub in Orange, Gold und Rot. Soll heißen, die Duftnoten des EdP sind den Farben von Herbstblättern nachempfunden.
Diesen Eindruck kann ich bestätigen. Mein erste Gedanke beim Schnuppern des frisch aufgesprühten Duftes war: Wie wenn man eine nach langer Zeit wiedergefundene Schachtel öffnet, auf der Herbst steht.

Und wie duftet der Herbst? Ich würde sagen, zunächst einmal sehr pudrig und süß. Strohblumen, kandierte Früchte, ein Spaziergang über einen abendlichen Adventmarkt, mit künstlerisch gestaltetem Holzspielzeug, Zuckerwatte und Rahat Lokum mit Rosenaroma.

Die pudrige Süße fasziniert mich sofort, weil sie überraschend „unblumig“ ist. Eine Rose, die sich Patchouli, Sandelholz, Zeder und Vanille unterordnet? Das ist selten. Dafür spürt man viel Natur in diesem Duft: ein Wald im Herbst, buntes, teilweise schon modriges Laub, feuchte Erde, Moose, Hölzer, so etwas wie das Geheimnis der Vergänglichkeit - aber einer Vergänglichkeit in Schönheit: mild, sanft, lieblich, irgendwie vertraut – wie ein Land, das man früher einmal bereist hat.

Der Duft reizt mich, immer wieder hinzuschnuppern. Rose? Ich werde langsam unsicher. Eher doch Geranium. Ich erkenne den süßen, blumigen Duft – er ähnelt dem der Rose, ist aber etwas zarter und dezenter, finde ich. Daher muss er auch nicht die Hauptrolle spielen. Den hatte ich einmal als Aromaöl in der Duftlampe. Man schreibt ihm harmonisierende, anregende Wirkung zu. Er soll gut gegen Stress wirken und bei Trauer und Abschiednehmen den Schmerz lindern.

Auf der Duftreise gegen Ende der Kopfnote wird es allmählich gourmandig, scheint mir. Vanille schien mir von Anfang an präsent zu sein. Jetzt kommen bei mir Assoziationen wie eben kandierte Früchte, türkischer Rahat Lokum und Zuckerwatte ins Spiel. Oder, anders ausgedrückt: ein happy end, das lange bleibt, denn die Haltbarkeit des EdPs ist zumindest auf meiner Haut sehr gut.

Obwohl - oder gerade weil - so viel Natur enthalten ist, finde ich den Duft „trendig“. Aber er hat auch etwas, das ihn mir uralt erscheinen lässt. Ich kann mir jedenfalls gut vorstellen, dass dieser balsamische Orientale schon im alten Ägypten seine Fans hatte. Vielleicht ist es das Labdanum in der Basisnote, das mich auf diese Idee bringt. Labdanum ist das Harz der Cistrose, einer wunderschönen Blühpflanze, deren Blüten aber duftlos sind. Dafür bezaubert der Duft seines Harzes seit jeher. Man verwendete es etwa zum Räuchern. Der honigartige, weiche Duft, der mich ein wenig an Weihrauch erinnert, soll uns nicht nur helfen, uns selbst wiederzufinden. Glaubt man der Heilkräuterlehre, kann er auch alte Verwundungen seelischer Natur heilen, beruhigen und last not least das Wachstum von Bakterien hemmen. Und ja, Labdanum wurde tatsächlich schon im alten Ägypten für religiöse Rituale verwendet, weiß Doktor Google. Da lag ich mit meiner Assoziation also richtig.

Alles in allem empfinde ich die verhaltene Süße und pudrige Würzigkeit, die für mich den Reiz dieses Duftes ausmachen, wie einen Touch Frohsinn. Besonders an kühleren Tagen fühle ich mich wohl mit diesem Duft. Er ist ein guter Begleiter für Naturspaziergänge und alle Outdoor-Aktivitäten. Und ein Munter- und Fröhlichmacher, der auch in der kalten Jahreszeit wärmt und dir zuflüstert: Alles wird gut … Nein, alles IST gut. – Ganz ohne Künstlichkeit oder Kitsch.

Seine Natürlichkeit macht den Duft sympathisch und liebenswert. Er ist vielleicht nichts für den Opernball, kein Statement-Parfum, nix femmes fatales, Diva oder sexy Vamp. Auch zu Businessladys scheint er mir nicht so recht zu passen. Ich empfinde ihn als Freund. Oder als Freundin, die man gern trifft, bei der man sein kann, wie man ist, mit der man Spaß haben und lachen kann, die aber doch nicht oberflächlich ist.

Ich besitze den Duft seit Anfang November und habe ihn schon oft getragen, weil er zu so vielem passt, privat wie beruflich. Er begleitet einen zum Einkaufen, zum Stadtbummel, bei Besuchen von Freunden, ins Café, in den Park, zum Schaufensteranschauen, zum Sport undundund.

Der Duft hat etwas Weiches, Anschmiegsames – ich freue mich immer, ihn in Schals wiederzufinden, wo er sich sehr lange hält. Aber er ist auch kraftvoll und intensiv, wärmend, fast beschützend.

Wer noch auf der Suche nach einem Orientalen ist, der ihn durch den Herbst begleitet, sollte Ambraliquida testen.
4 Antworten
Weitere Rezensionen

Statements

22 kurze Meinungen zum Parfum
ZerotoninZerotonin vor 3 Jahren
6
Flakon
7
Sillage
8
Haltbarkeit
8.5
Duft
Stehe im Herbstwind
schönstes Patch und Labdanum, gepaart mit Kakao und dunklem Moschus umwehen mich
cremige Hölzer
träume vom warmen Orient
10 Antworten
MourantMourant vor 11 Monaten
8
Duft
Ich rieche tollen, authentischen Weihrauch in verbrannter Form mit harzig-würzig-vanilliger Süße. Holzig, warm, dunkelbraun, cremig, dicht.
9 Antworten
FloydFloyd vor 6 Jahren
6
Flakon
7
Sillage
7
Haltbarkeit
6.5
Duft
Spielzeugschloss schläft unter Blütenpuder
Ländereien zu süßem Schnee
Murmelnder Bach aus braunem Zucker
Weichzeichner Vanillereh
2 Antworten
ElboElbo vor 5 Jahren
Welkes Laub, herabfallend in einer viktorianischen, holzvertäfelten Bücherei. Süßes Harz dunkelt nach. Die alte Bibliothekarin guckt streng.
4 Antworten
AlegriaAlegria vor 8 Jahren
Ein Duft des zärtlichen Abschieds...
Voller süßer Erinnerungen, etwas traurig und doch sehr schön.
Herbstlichbalsamischer Abschiedgruß...
2 Antworten
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Diskussionen

Themen zum Parfum im Forum
ChaiTeeChaiTee vor 11 Jahren
Parfum allgemein
wie riecht Amber?
Fluuu:(...) Dieser riecht in konzentrierter Form sehr penetrant ekelhaft, (...)Äh, nein. Ganz und gar nicht.

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