Obsession 1985 Eau de Parfum

Obsession (Eau de Parfum) von Calvin Klein
Flakondesign Pierre Dinand
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7.7 / 10 618 Bewertungen
Ein beliebtes Parfum von Calvin Klein für Damen, erschienen im Jahr 1985. Der Duft ist würzig-orientalisch. Haltbarkeit und Sillage sind überdurchschnittlich. Es wird von Coty vermarktet. Der Name bedeutet „Besessenheit”.
Aussprache
Gut kombinierbar mit Stash (Eau de Parfum Elixir)
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Duftrichtung

Würzig
Orientalisch
Holzig
Animalisch
Süß

Duftpyramide

Kopfnote Kopfnote
VanilleVanille BasilikumBasilikum BergamotteBergamotte grüne Notengrüne Noten MandarineMandarine PfirsichPfirsich
Herznote Herznote
exotische Gewürzeexotische Gewürze JasminJasmin KorianderKoriander OrangenblüteOrangenblüte SandelholzSandelholz ZederZeder RoseRose
Basisnote Basisnote
AmberAmber VanilleVanille EichenmoosEichenmoos MoschusMoschus VetiverVetiver WeihrauchWeihrauch ZibetZibet

Parfümeur

Bewertungen
Duft
7.7618 Bewertungen
Haltbarkeit
8.7484 Bewertungen
Sillage
8.3473 Bewertungen
Flakon
6.3470 Bewertungen
Preis-Leistungs-Verhältnis
8.7161 Bewertungen
Eingetragen von DonVanVliet, letzte Aktualisierung am 19.04.2024.

Rezensionen

43 ausführliche Duftbeschreibungen
8
Flakon
9
Sillage
9
Haltbarkeit
9.5
Duft
Can777

240 Rezensionen
Can777
Can777
Top Rezension 83  
Folge mir!
Oh ja,ich bin ein sehr visueller Mann. Ich bin sehr aufmerksam und registriere sehr vieles um mich herum. Meine gute Beobachtungsgabe wird nur noch ein wenig übertroffen von meinem Geruchssinn. Das war schon immer so! Egal wo ich bin nahm oder nehme ich die Fährte auf wie ein Tier. Immer der Nase nach! Im Geschehen von Partys,Events,Veranstaltungen,und selbst im täglichen Leben kann man schon vieles heraus riechen wenn man die Sensibilität dazu hat. Erotik zum Beispiel! Ein gutes Beispiel für eine hoch-erotische Fährtensuche haben wir hier. Mitte der 80er Jahre brachte Calvin Klein sein Parfum Obsession auf den Markt das wohl als Paradebeispiel für erotische Dekadenz zu stehen hat. Ein Parfum was unmissverständlich sagte was es will. Folge mir!

Obsession (Vintage)
Man kann wohl zu recht behaupten das Obsession eine fast schon hypnotische Aura verbreitet. Ein narkotischer Mix aus sehr vielen animierenden Noten war und ist sein Geheimnis. Eine leichte Spritzigkeit von Mandarine und leicht gesüßten Pfirsich eröffnet die Fährte. Sanft abgeschwächt von bitter-krautigen Koriander. Diverse Gewürze stürmen hinzu. Im Einzelnen nicht leicht auszumachen. In vorderster Front ist es würzig-trockener Zimt der zu erkennen ist. Auch Muskat und Gewürznelke sind in sanften Akkorden zu erahnen. Florale Noten breiten sich aus,aus satten,wachsigen Orangenblüten und öliger Rose. Alle Übergänge sind sehr weich-fließend gehaltene und wirken fast schon schwebend. Es gibt wenig Parfums die in allen drei Phasen der Entwicklung berauschend sind. Obsession gehört ohne Frage dazu. Allerdings ist auch hier die Basis das wahre Verlockende. Ein schwerer,sehr körperlicher,schwülstiger Moschus in Verbindung mit rauchigen Akkorden von Weihrauch,herb-rauchigen Eichenmoos,pudrig-würziger Vanille und süßlich,warm-harzigen Amber betören die Sinne. Die sinnliche Jagd wird letztendlich noch mehr entfacht durch eine nicht zu verachtende Dosis lasziv-animalischen Zibet. Schier unmöglich diesem Parfum nicht zu folgen!

Fazit
Wer auch immer Obsession trägt,sollte sich bewusst sein wahrgenommen zu werden. Kein Parfum mit dem man in der Masse verschwindet. Aber das wollte Calvin Klein auch! Obsession ist ein wahres Prachtstück an erotischer,selbstbewusster Dekadenz und Sinnlichkeit. Hier geht es nicht um Kontenance,Romantik oder Verspieltheit. Dieser Duft legt eine Spur aus warm-würziger Körperlichkeit und lasziver Erotik für jeden der sie zu lesen weiß. Ich konnte diese Spuren schon immer lesen und diese war mir immer die Liebste von allen! Ein Parfum was noch heute zu verführen weiß. Extremst sexy! Selbst noch in der reformulierten Version die um so einiges „harmloser“ ist. Obsession ist ein warm-würziger Orientale der übrigens sehr gut auch von Männern zu tragen ist. Und wer dann wem folgt,sollte es so sein,ist dann hier die Frage?

57 Antworten
10
Preis
8
Flakon
8
Sillage
8
Haltbarkeit
10
Duft
Ponticus

63 Rezensionen
Ponticus
Ponticus
Top Rezension 91  
Faszinierend und spitz wie Lumpi, ein Parfüm im besten Alter!
Ich falle jetzt gleich mal mit der Tür direkt ins Dufthaus. Obsession wird gern und oft mit den Schlagworten, erotisch, sinnlich, sexy beschrieben. Sehen sie sich, so charakterisiert, als Femme Fatale?
Das ist sicher der falsche Begriff.

Dann vielleicht als Diva?
Ich, Obsession eine Diva? Auf keinen Fall. Andererseits bin ich schon etwas gekränkt, keinen Platz hier im Ranking der besten Düfte zu haben, ebensowenig wie mein männliches Pondon. Das kann einfach nicht an mir liegen.

Wie kommt es dann zu dieser dominant erotischen, oft auch anstößigen Einschätzung ihrer Person?
Das beginnt schon mit meinem Namen, Besessenheit, sprich der gänzlichen Hingabe meines Duftes in die Liebesbelange meiner Trägerinnen und Träger ohne wenn und aber. Ich unterstreiche, je nach Vorhaben subtil oder offensiv alle verführerischen Absichten und Anlagen meiner Auserwählten. Und schauen sie mich an, sehen sie genau hin! Mein, nicht nur der Hand schmeichelnder Flakon betont eindrucksvoll, sowohl haptisch als auch visuell, wollüstiges Bestreben. Dazu habe ich mal einen, aber hinter vorgehaltener Hand:
Ich weiß, es ist kein Gaunerstück,
nicht nur mein Duft bringt Damen Glück!
Mit meiner eichelförmgen Spitze,
dring ich ganz sanft in jede Ritze!

Sie machen ihrem Ruf alle Ehre, Respekt! Die Art des Duftes, vor allem dessen Geruch, hat aber schon auch etwas damit zu tun?
Selbstverständlich, der ist das Wichtigste. Die Exotik und sinnliche Wärme meiner orientalischen Inhaltsstoffe wie Vanille, Amber, Sandel, Moschus, etwas Weihrauch und natürlich die Gewürze bilden das aphrodisierende Zentrum meines Bouquets. Orientalisch leidenschaftlich geht es auch gleich zur Sache. Der Beginn erfreut mit orangig-spritziger Fruchtigkeit, dazu aromatische Vanille, süßlich-würzigen Spezereien und einer zurückhaltenden Rauchigkeit. Genuss und Wohlgefallen wie ein belebendes Bad in einem Jungbrunnen für Weiblichkeit. Zusätzliche blumige Nuancen, insbesondere dunkle Rose und Jasmin, betonen nun die duftverstärkte feminine Pracht betörender Frauen. Auch in diesem Sinne ist die weitere Wandlung des Duftes hin zu den Aromen der Basis fließend. Die verlockend warm-würzigen Akkorde von Amber, Weihrauch und Moschus dringen wie Balsam in Haut und Nase, die Hölzer weisen samtig den Weg um im leidenschaftlichen Überschwang des intensiven Wohlgeruchs neue Herzen zu erobern oder das Eigene zu verlieren. Eine deutliche Zibetanimalik und die sinnliche, grün-holzige Note der Eichenmoosflechte sorgen für eine raue Lebhaftigeit, die gern auch frivole, lüsternde Züge trägt. Hingabe und Ekstase mit allen Sinnen.

Ich bin beeindruckt. Dennoch, viele ihrer Neider aber auch manche Bewunderer sagen, ohne die aufreizende Werbekampagne mit Kate Moss wären sie längst vergessen und in der Versenkung verschwunden. Ist das so?
Ich erinnere mich gut an meine Anfangszeit, denn ich kam schon sehr erwachsen zur Welt. Es war ein grandioser Start genau in die richtige Zeit, lärmend, schrill und bunt. Mein Duft sprach laut und kräftig für mich. Aber ja, so richtig Fahrt nahm mein Leben dann 8 Jahre später auf. 1993 gab mir Calvin Klein die junge, anmutige und zierliche Nymphe Kate Moss an die Hand. Vorgestellt in anziehend erotischen Posen, lasziv und verwundbar in ihrer Nacktheit, war sie der passende Gegenpol zu meiner prallen Vollweiblichkeit. Und ehrlich, wer wollte sie nicht mal haben diese Lolita, Frau oder Mann, wer wollte ihre Verletzlichkeit nicht vor Bösem beschützen, Mann oder Frau, wer wollte nicht mal ihren Duft auf seiner Haut spüren, Frau oder Mann? Wir gingen dann einen guten und erfolgreichen Weg zusammen.

Das klingt nicht nach Resignation oder Rückzug?
Natürlich nicht. Ich sehe mich heute als Kennerparfüm und bin in meiner erotischen Nische recht glücklich, wohl wissend, daß die Luft auch hier recht dünn ist und die erogene Parfümkonkurrenz mit Habanita, Tabu, Obelisk und vielen weiteren Klassikern groß und großartig daherkommt. Unsere Nische scheint auch etwas aus der Zeit gefallen zu sein, aber so eine Einschätzung wäre naiv, dumm und leichtfertig. Gerade hier finden wir lang bewährte, erstklassige Düfte zu akzeptablen Preisen, die fast immer genau das leisten, was sie sollen. Ab und an, aber selten verirrt sich auch mal ein neueres Parfüm hierher und ist gern gesehen.

Und die Zukunft? Wie geht es weiter mit dem Kennerparfüm Obsession?
In der Vergangenheit habe ich zwar einige Duftfedern lassen müssen, fühle mich aber immer noch sehr potent und kräftig. Dazu kommt ein gewisses neues Wohlgefühl, denn ich muss niemandem und nichts mehr beweisen. Mein Focus liegt weiter in der unbedingten duftvollen Unterstützung aller Herzensangelegenheiten meiner Trägerinnen und Träger, manchmal edel und charmant, gern auch provokant und schlüpfrig, aber immer begierig und leidenschaftlich.

Herzlichen Dank an Obsession für das Interview und den Lesern ein Dankeschön für’s Begleiten!
67 Antworten
10
Preis
8
Flakon
9
Sillage
9
Haltbarkeit
8.5
Duft
MonsieurTest

39 Rezensionen
MonsieurTest
MonsieurTest
Top Rezension 54  
Some Day my Prince Will Come. ZigZag, Live
Jetzt war Pause zwischen den Sets. Ihre Stimmung war beschwingt, der Laden sympathisch. Die ersten 6 Stücke waren ihnen gut gelungen. Das Publikum ging mit. Ihre Musikerkumpels hingen an Nikas Lippen und auch ein wenig an ihrem Hals. Denn sie KONNTE erzählen. Und sie duftete gut. Der Drummer und der Bassmann wollten von Nika, ihrer Saxofonistin, wissen, welches Parfum sie heute trage. Denn nur zu gerne wollten sie ihre Freundinnen auch bald so lecker schnuppern können, wenn sie nach der Tour wieder zuhause wären.

Im quirligen Gesprächsgedröhn des charmant möblierten Wohnzimmerclubs, dem ZigZag, ja, an Kurven dachten auch hier viele, ständig…, verstanden sie den seltsamen Duftnamen der nie gehörten Marke nicht. Irgendwas mit Nixe, was in seltsamen Läden zu kaufen wäre.
Also springt Nika auf, kurvt an den übernächsten Tisch, wo ihr vorhin schon ein feiner Kerl, mal sympathisch strahlend, mal melancholisch dreinschauend, aufgefallen war. Sie fragt ihn nach einem Stift, um ihren Band-Boys ‚Prodischiööh‘ auf ihre Realbooks zu kritzeln.

Und so schnappt sie beim Runterbeugen auch einen Hauch Obsession am Hals des charmanten Typen auf. Und dieser leger gekleidete Mann um die 50 trug keineswegs das etwas harmlosere Obsession for Men, vielmehr den Real Stuff: das waffenscheinpflichtige EdP.

Groß und schlank war er, der mit seinem Kumpel so lebendig quatschte. Sein jungenhaftes Lachen war ihr schon ins Auge gefallen, als sie während der Soli der Kollegen vom Rande der Bühne aus das Publikum beobachtete. Wenn er erzählte, gestikulierte er dabei fast südländisch mit seinen schmalen Händen. Das passte eigentlich nicht unbedingt zu so nem grazilen graublond Gelockten; so wenig wie dieses schwere Obsession. Doch solche Schrägheiten hatten sie immer schon fasziniert: die Blue Notes des Lebens.

Seine optischen Vibes hatte sie vom Musikertisch aus weiter aufgesogen, mit den Kollegen quatschend, aus ihren Augenwinkeln schielend. Seinen aparten Duft nun auch, jetzt! Kuriose Erscheinung der Typ, fast hibbelig lebendig, außergewöhnlich irgendwie, alterslos. So was mochte sie, die im Kopf so schnell war, dass manche nicht recht mitkamen, und die auch mit ihrem Körper kaum je still sitzen mochte. Irgendwas trieb sie immer um. Ihn offenbar auch.
Ihr Puls beschleunigte, ein warmes Gefühl breitete sich in ihrem Bauch aus. Warum bloß hatte er sie während ihres Konzerts hier so schnell in den Bann gezogen?

Seine lebendigen, gewitzt funkelnden Augen lächeln sie nun direkt an. Er nickt, gibt ihr seinen Stift (oh je, einen 707er, Geschmack hat er auch noch), macht ihr ein witziges Kompliment für ihre fantasievollen Saxofonsoli, lobt ihren kraftvoll rauchigen Ton - und wendet sich wieder seinem Freund zu.

Sein Obsession tut, was es muss, und gibt ihr den Rest: seine sinnlichen, ambrierten Vanilleschattierungen, seine tiefe, minim-animalische Würzigkeit lassen sie kurz erschauern. Hoffentlich merkt der Mann das nicht. Es war ein wenig (oder mehr?) um sie geschehen: so ein aparter Kerl…– war ihr lange nicht in die Quere gekommen.

Das zweite Set begann, sie steigen auf die Bühne und setzen ihre Miles Davis Hommage fort. Jetzt ist ‚Some day my Prince will come‘ dran. Die Trompeterin spielt ihr Intro, dann sie gemeinsam unisono die Melodie und darauf folgt, wie stets, das Klaviersolo. Fred ist auch gut drauf heute. Sie lauscht ihm versunken, und ihre Blicke schweifen übers Publikum. Gleich ist sie dran mit ihren 12 Takten über den Klassiker, den Chet Baker und natürlich Miles immer wieder, unvergesslich - melancholisch und zugleich hoffnungsvoll vorwärtstreibend -moduliert hatten. Sie fängt an, sie kommt in Fahrt. Sie bläst sich in einen Rausch, dehnt ihr Solo auf 36, schließlich 48 Takte aus und erzählt und erzählt auf ihrem Saxofon - im Zeitlupentempo.

Die gedämpften Gespräche im ZigZag-Club werden leiser. Sie verstummen schließlich ganz, als eine nach dem anderen im Publikum merkt, dass hier etwas Besonderes vorgeht. Dionysos, der kernige Grieche hinter der Theke, der nicht nur den Club betreibt, sondern ein leidenschaftlicher Schlagzeuger ist, staunt immer gebannter, bis ihm Tränen der Ergriffenheit aus seinen dunklen Augen kullern.
Der Kerl hat ein großes Herz und kapiert, was hier gerade erinnert, gehofft und geträumt wird, aus dem Saxofon dieser umwerfend vitalen, großen Frau. Deren Kurven so gut zu denen ihres Saxofons passen, und deren Blick abwechselnd nach innen, in die Erinnerungen, und verträumt ins Publikum geht. Während sie spielt und spielt.

Natürlich merken auch die Bandkollegen, was für ein besonderer Abend dies gerade wird, und machen mit: nach ihren eigenen Soli, in die immer wieder seufzende Interjektionen aus Nikas Saxofon einfließen dürfen, machen sie es auch beim anschließenden Screw Ball, dem dialogischen Trading Fours anders als üblich: Drums, Bass, Klavier und Trompete spielen ihre vier Takte immer abwechselnd zu den immer neuen, immer anderen, das Tempo frech variierenden vier Takten Nikas, die offenbar gerade ihr Leben erzählt.

Die Band scheint zu fliegen, der Saal wegzuschweben; so viele versonnen (oder: schmerzlich?) lächelnde Gesichter. Sie spielen das Stück - oder eher: mit dem Stück und mit ihren Gefühlen - nun schon 20 Minuten. Absolut außergewöhnlich war das. Mit zunehmender Dauer hatte wohl einer nach dem anderen in der Band und dann auch im Publikum begriffen, dass das nicht ihre allabendliche 10 Minuten Version des ‚Kommenden Prinzen‘ wird, sondern dass heute, hier der famosen dreiviertel Stunde von Coltranes ‚A Love Supreme‘ entgegen fantasiert und geschmachtet, gebetet und ums Leben improvisiert wird.

……………… ………………. ....................

'Obsession' ist ein Duft, der auch nach gut 30 Jahren und einigen Reformulierungen immer noch einiges seiner verführerisch sinnlichen Qualitäten auf die Haut und ins Leben zu zaubern vermag. Wie in den 1980er üblich, ist hier so ziemlich alles an Früchten und Gewürzen, an Hölzern und Harzen drin, was einen orientalisch inspirierten Erotiker ausmacht. Und dabei wurde zwar aus vollen Hörnern gehupt, doch durchaus fein komponiert.

Vanille steht im Zentrum. Doch wird sie hier, wie die simplen Broadway Melodien von den großen Jazz-Improvisatoren, in alle möglichen Tonarten moduliert und durchgespielt. Sie singt ihre sanft süße Melodie mal mild fruchtig (im Auftakt), mal schwül blumig oder trocken zedern- und sandelholzig im Herznotenbereich und schließlich moosig, patchoulig und vetiverig bassig zum Ende hin. Nuancen von Weihrauch, Moschus und eine vorbeihuschende Zibetkatze fügen dieser groß orchestrierten Vanillenorgie noch den einen oder anderen weiteren reizvollen Chorus hinzu und verleihen Obsession eine animalische Lebendigkeit, der man sich kaum entziehen kann.

Vom süss-schmerzlich-melancholischen Blues bis zu growlenden FreeJazz-Ausbrüchen kann man hier, wie in den Saxofon-Eruptionen Archie Shepps, fast alles erleben. So ein Parfum schärft die Sinne, macht empfänglich für Gewürze und umhüllt eine/n mit einer warm ambrierten Sexyness, die erwachsen und unbeschreiblich sinnlich wirkt.

Über Stunden projiziert dieser moderne Klassiker seine bannenden Vibes über zwei Armlängen. Früher war noch mehr Wucht und Haltbarkeit; die heutige reicht aber völlig für einen langen, beschwingten oder leidenschaftlichen Abend.
42 Antworten
8
Flakon
10
Haltbarkeit
9.5
Duft
ClarasTante

42 Rezensionen
ClarasTante
ClarasTante
Top Rezension 51  
Vergessen
Damals. Damals gab es sooo viele Düfte. Und jeder roch anders. Und jeder roch gewaltig. Ja, gut, ganz selten waren mal so flirrige Düfte dabei, die man zwischendurch nehmen konnte, nach dem Frühstück, wenn es nur bis zum Nachmittag reichen MUSSTE. Da ging dann was von Schlecker, Priscilla Presley oder so.

Damals benutzte ich Obsession nicht. Mir war Kate Moss zu schön. Und ich nahm an, der Duft stünde mir nicht. Ist ja doch n gewaltiges Brett, merkte ich bei einem Test in der Öffentlichkeit einer Parfümerie. Eigentlich komisch, dass ausgerechnet so eine zarte Person dafür Werbung machte.

Irgendwann hier, durch Zufall, erreichte mich ein Wunderbrief mit probösen Sachen drin, das glaubste gar nicht. Unter anderem OBSESSION (VINTAGE, PARFUM). Den hatte ich ja komplett vergessen! Ich sah sofort Kate Moss vor mir und sprühte mir die Probe abends auf, im Dunkeln. Jaaa, man kann dann ja gar nicht anders, man muss quasi „Obsession“ hauchen. Und wenn man das nicht vor dem Spiegel macht, kann man sich einbilden, man sähe aus wie Kate Moss. Wer will es denn widerlegen?!

Ich erfuhr hier, dass es den tatsächlich immer noch gibt! Na. Und Rossmann hat keinen Tester.
Mal im Souk geguckt, so ganz traute ich mir den immer noch nicht zu. Fündig geworden.
Inzwischen trage ich Obsession auch tagsüber und öffentlich. Selten, denn man sollte es nicht übertreiben. Sonst wird aus Obsession Gewohnheit, da will ich gar nicht wissen, wo das endet.

Wie riecht’s?!
Lazy (das ist das einzige Wort, was es annähernd trifft, vom Klang her), schwer, irgendwie behäbig-entspannt-wohlig und sooooo sexy. (Nochmal die Nase in den Ausschnitt… Jawohl, stimmt! Wem hier eine Szene aus „Das Schweigen der Lämmer“ in den Sinn kommt, der hat mich verstanden.) Man sollte wohldosieren, sonst wird es einfach nur aufdringlich und lästig-penetrant. Nehme ich mal an.

Die anfangs fast überbordende Würzigkeit (wer soll denn da durchsehen? RUMMS, einfach RUMMS!) legt sich und umschmeichelt mich, nee man muss sagen: Sie umgarnt mich.
Stets präsent, aber nie lästig sondern immer nur mit dem Zeigefinger lockend (Selbigen übrigens im Zaum halten beim Sprühen!). Die Verwandlung in weiche, warme Zutraulichkeit, die dennoch nie die Krallen ganz einzieht, ist schlicht faszinierend und lässt nicht los. Damit kann ich leben.

Soll man sich nun bevorraten, bevor auch das, was vom Obsession der Kate Moss noch übrig ist, ganz verschwinden wird? Ich weiß es nicht. Ich denke da auch nicht weiter drüber nach. (Obsessed scharrt ja schon mit den zierlichen Füßchen.)
Die Version, die ich hier ersoukte, hat eine Kappe ohne Goldrand, falls wieder jemand wissen möchte, welchen ich denn hier beschreibe. Aus welchem Jahr der nun ist – keine Ahnung. Es ist meiner. So wie er ist, ist er genau richtig. Für mich.

Es ist kein Immergeher, kein Allrounder und was heute sonst noch so gewünscht wird. Ist er denn wenigstens „unique“? Nee, dafür ist er zu schön. Man kann damit sehr viel falsch machen! Und das ist auch genau richtig so!
24 Antworten
10
Preis
8
Flakon
9
Sillage
10
Haltbarkeit
9
Duft
Chanelle

746 Rezensionen
Chanelle
Chanelle
Top Rezension 43  
Der Kreis schließt sich
Obsession (Damenversion) war der erste Duft, der mich maßlos aufgeregt hat. Kurz vor meinem allerersten Aufenthalt in den Staaten bequatschte mich eine Freundin, die offenbar auf mysteriöse Weise ihn schon kennengelernt hatte und nunmehr völlig obsessed war, ihn ihr mitzubringen. Sie schwor Stein und Bein, daß Herr Klein sich in irgendeinem Magazin dergestalt geäussert hätte, daß er seine Ware niemals in Deutschland unter das Volk zu bringen gedachte, weil er mit Deutschland ein Problem hätte. Ob das so gesagt worden war, konnte ich nie verifizieren, aber es machte mit Herrn Klein nicht sympathisch. Dann war da noch die Sache mit der Kohle. Wenn Jeanie (so hieß die Besessene, und heißt sie auch heute noch) mir ein paar Dollar in die Hand gedrückt hätte, um besagten Duft zu kaufen, wäre ich auch nicht in die Bredouille geraten. Als junger Mensch hatte ich nämlich praktisch nie Geld, weil ich alles immer komplett in Parfümerien und Drogerien ließ! Oops. Nothing has changed!
Nun, ich machte mich also gegen Ende des Trips auf die Suche nach diesem ominösen Obsession. Morgens, in einem drug store, der zwar ramschig aussah, aber auch preisgünstig war, wurde ich schnell fündig. Zuerst mal mußte die Neugierde befriedigt werden...ich testete selbst.
Innerhalb von Sekunden wurde mir klar, daß nicht eine, sondern zwei Flacons erworben werden mussten, denn Jeanie hatte recht: Das war das absolut geilste, was ich je gerochen hatte! Instant Obsession.
Diese trockene, doch cremige Süße, diese unorientalische Würze. Und dann erst das weiche, weiche Sandelholz!
Damals war ich noch nicht in der Lage, Duftbestandteile auch nur annähernd herauszuriechen, aber da ich vintage Bunkerflacons mein Eigen nenne, kann ich meine damaligen Eindrücke einigermaßen rekonstruieren.
Jetzt konnte ich endlich aufhören, meiner Mutter's Opium ständig zu "klauen", denn Obsession war 100x besser! Und nicht so altmodisch, dachte ich.
Ich kaufte aber nicht sofort, denn erstmal mußte ich mir über die Finanzierung im Klaren sein. Ich kam also erst am Abend wieder in den Laden zurück, immer noch himmlisch-weichvanillig duftend, nachdem ich tagsüber Obsession nirgends günstiger gefunden hatte, und setzte zum 2. oder 3. Mal dieses neumodische kleine Plastikkärtchen ein, mit dem man bezahlen konnte, ohne Geld zu haben.
Oh, schöne, neue Welt! Hoffentlich passiert ein Wunder und Geld findet den Weg auf mein Konto, bevor der Kartenverein seines beansprucht.
Im Hotel riss ich eine der Verpackungen auf und stellte fest, daß ich eine Schüttflasche in der Hand hielt! Und die 2., für Jeanie, musste dann wohl auch eine sein. Aber egal, das feine Stöffchen darin wird trotzdem benutzt werden, das wusste ich....Jeanie und ich hatten unsere Flacons ratzfatz leer, da wir täglich förmlich in Obsession badeten, was uns wiederum viele Komplimente einbrachte. Als dann, wider Erwartens, Herr Klein und seine Spezereien den Schritt über den Teich machten, Kate Moss uns ständig im TV hungrig anguckte - als Werbung für Obsession! - wurden wir beide des Duftes etwas überdrüssig. Erst das überirdisch schöne Vallee des Rois traf uns beide gleichzeitig mitten in's Herz.
Aber als ich neulich mehrere dieser handschmeichlerischen Vintage-Obsession-Schüttflacons (Konzentration nennt sich amimässig Cologne, hält aber gefühlt 3 Tage) fand und aufkaufte, erbrannte meine Liebe neu. Ob das mit Dua Lipa und diesem ganzen 80er-Wahn zu tun hat, oder ich selbst zurück zu den Wurzeln gekehrt bin, das weiß ich nicht. Aber sicher ist: Obsession! Besser in vintage als in neu, aber immer ein Vanille/Sandelholz-Immergeher.
18 Antworten
Weitere Rezensionen

Statements

113 kurze Meinungen zum Parfum
Can777Can777 vor 3 Jahren
8
Flakon
9
Sillage
9
Haltbarkeit
9.5
Duft
Olfaktorisches Monument aus erotischer Dekadenz. Schwülstig,würzig,orientalisch,provokativ,sinnlich,warm und lasziv-animalisch. Prachtvoll!
36 Antworten
PinseltownPinseltown vor 2 Jahren
7
Flakon
8
Sillage
9
Haltbarkeit
9.5
Duft
Show beginnt
Im exotisch Puderrauch des Amberlichts
Betritt Houdini die Holzbühne
Befreit er sich den Fesseln dieser animalischen Obsession?
38 Antworten
FoxearFoxear vor 3 Jahren
6
Flakon
7
Sillage
7
Haltbarkeit
8.5
Duft
Die Enkelin von Tabu. Steht ihrer Großmutter in nichts nach- verwegen, wild, unbeschwert, laut, sinnlich, verführerisch: ich bin besessen.
33 Antworten
Sweetsmell75Sweetsmell75 vor 2 Jahren
7
Flakon
8
Sillage
8
Haltbarkeit
9
Duft
*Wooohooo*
dir bin ich sofort verfallen
du Wildkatze
du HOCHEROTISCHER Traum!
Orientalisch-pudrig-harzige Schönheit
bin von dir besessen ;)
41 Antworten
FrauKirscheFrauKirsche vor 1 Jahr
8
Sillage
8
Haltbarkeit
8
Duft
Dunkler Vanilleatem
Saftige Früchte
in grünen Schalen
Gewürzmandalas
auf warmer Haut
Fellweiche Formen
Umarmend
Leidenschaftlich fordernd
40 Antworten
Weitere Statements

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