Fabian98

Geblendet von den ersten Sonnenstrahlen die durch das Fenster dringen werde ich geweckt, verschlafen greife ich reflex artig nach meinem Wecker 6:47 Uhr Sonntag 30 April, blicke durch's Fenster auf die allmählich grün werdenden Wiesen und vereinzelt noch Schneebedeckten Berge. Öffne die Tür zum Balkon und genieße erstmal die frische klare Luft, die Stille wird nur vom Vogelgezwitscher unterbrochen. Nach dem Duschen ziehe ich ein weißes Leinenhemd an und sprühe Petit Matin auf und mache mich auf zum Duft äh ? Frühstück.

Petit Matin startet mit einer Zitrischen Opening das mich gleich wieder ins Badezimmer zurück bringt Putzmittel-Artig zum Glück ist diese Assoziation gleich wieder verschwunden. Zitronen, Lavendel, Orangenblüte, werden mit Moschus Weichgespült, eine seifig-saubere Grundnote bindet alle anderen Noten mit ein, Ambroxan sorgt hier für die Locker- Leichte Luftigkeit. Ambroxan löst bei vielen ja den Synthetik Alarm aus und wird gleich als NO GO abgestempelt, ich finde das Ambroxan hier gut eingebunden nichts sticht es wirkt rund. Petit Matin ist nicht der spannendste Duft und besitzt auch keinen richtigen Verlauf ebenso wie viele seiner Brüder und Schwestern aus der Maison Francis Kurkdjian verändert er sich kaum bis höchstens minimal weil sich zum Ende hin das Zitrsiche abflacht. Der Duft passt zu ziemlich jeden look er kann Elegantes Understatement aber auch locker Casual wirken, ein angenehmer sauberer Frühlings/Sommer Tages Duft der komplett Unisex ist.

Haltbarkeit/Sillage/ Projektion
Die Haltbarkeit auf der Haut selber ist ziemlich gut, Sillage so wie die Projektion gehen in Ordnung, aber mehr Ausstrahlungskraft würde auch auch nicht unbedingt zur Duft DNA passen, damit eignet er sich sehr gut als Alltags Duft und dürfte auch niemand mit seinem Auftreten belästigen.

Fazit:

Petit Matin gefiel mir ganz gut, er war kein großes Feuerwerk aber auch nicht schlecht ein angenehmer Saubermann Duft, jedoch ist er mir auf Dauer etwas zu einfach, bis Langweilig aber insgesamt ein Solider Duft aus dem Hause MFK. Er steht etwas zu unrecht steht er im Schatten des großen Bruders "Grand Soir | Maison Francis Kurkdjian" aber der frühe Morgen hat durchaus auch seinen Reiz.

Agarholz, Adlerholz, Oud oder Aoud ein Namen/Note der spätestens nach "M7 (2002) (Eau de Toilette) | Yves Saint Laurent" und Tom Ford's Besteller "Oud Wood (Eau de Parfum) | Tom Ford" zum langanhaltenden Trend in der Westlichen Parfümerie entwickelte, es gibt unzählige Düfte die sich mit dem Namenszusatzes OUD schmücken und seinem Träger/in so Orientalisches Flair versuchen zu vermitteln oder einfach weil sich der Name OUD mittlerweile Gut verkauft. Ich hatte bereits einen Oud Duft aus dem Hause getestet den bekannten "Oud Satin Mood (Eau de Parfum) | Maison Francis Kurkdjian" , ich war kein Fan von diesem Duft, aber OUD ohne Namenzusatz klang da schon vielversprechender…

Aufgesprüht kommt mir vor allem erstmal Safran in die Nase, etwas stechend und Dominant überschattet er den Anfang und lässt hier klar seine Muskeln spielen. Im nächsten Moment taucht Patchouli auf etwas Erdig - warm und vor allem sehr Präsent. Diese beiden liefern sich einen staubigen Kampf Nachts im Holzschuppen, Moschus-artiges Ambrettolid schaut sich den Kampf auch an und sorgt für die leicht Metallische anmutende Note. Ich rieche ich über meinen Arm und mich schüttelt es durch, als würde ich einen Uppercut vom Patchouli kassieren, Aufgeben/ Abwaschen will ich denn noch nicht vielleicht lohnt es sich ja, wie ein Mantra rede ich es mir ein aber Nein es wird nicht besser diese Harzige Medizinisch anmutende Melange hält sich ziemlich lange. Aber nach gut 4 Stunden geht OUD langsam in die Ecke und verwandelt sich zunehmend in einem süßlichem Vanille, Traubenzucker Artigen Duft, verliert somit seine düsteres Wesen und wird sanfter, auch im Drydown kann ich dem Duft wenig abgewinnen zum Glück gehen dem Extrait langsam die Kräfte aus…

Oud hatt sich nicht getraut und ist gar nicht aufgetaucht.

Haltbarkeit /Sillage und Projektion ist Gut, Haltbarkeit auf der Haut sehr Gut zum Glück nicht so Nuklear wie bei "Oud Satin Mood (Eau de Parfum) | Maison Francis Kurkdjian" aber auch im Oberen Mittelfeld.

Fazit:
Ich habe es oft versucht mit dem Duft aber konnte mich nicht anfreunden damit ob es nun das staubige Holzige, oder Patchouli, Safran ist irgendwas hier passt für mich Nicht.

Silver und Gold ein weiteres Konzept aus der Feder oder wohl eher Nase von Francis Kurkdjian hierbei handelt es sich um zwei Düfte, die mit den gleichen Noten Arbeiten jedoch unterschiedlich gewichtet. Die Marketingbeschreibung klang zwar recht interessant hat mich aber eigentlich doch recht kalt gelassen, da ich bereits einige Düfte von Francis Kurkdjian getestete habe und es immer einer Achterbahnfahrt glich war ich zuerst skeptisch, irgendwie angeregt von den ganzen Rezensionen und Kommentaren reizte es mich doch irgendwie noch eine paar Düfte aus dem Haus zu Testen so ging meine Olfaktorische Reise mit dem Haus weiter.

Gentle Fluidity Silver kurz GFS eröffnet mit einer frischen Wacholderbeeren Note und begleitet von Muskat und Holz alles ganz leicht und klar, fast schon etwas unterkühlt, ich finde die Bezeichnung Silver beschreibt den Duftcharakter ziemlich treffend. Wachholder muss man schon mögen, denn die Wacholderbeere trägt GFS und zieht sich durch den gesamten Duft hindurch. Mit der Zeit wird auch die Wachholder Note etwas gedämpft von einem Moschus- Vanille Saubermann Polster. Gentle Fluidity Silver weist für meine Nase keine wirkliche Verwandlung es bleibt einfach ein fast Monoton geprägter Duft bestehend aus Wacholder, Hölzern, leichter Würze, Moschus und Synthetik. Gentle Fluidity Silver passt in die kommende/aktuelle Jahreszeit Frühling mit seiner Frische, ein langsames Erwachen nach dem Winter zeichnet sich ab und Gentle Fluidity Silver ist mitten im Geschehen.

Unisex?

Er wird zwar als Unisex Duft vermarktet jedoch finde ich das er eine eher Männlicheres Spektrum einschlägt, Gold soll sich eher an ein Feminineres Spektrum richten, aber wie immer gilt auch hier jeder kann das Tragen, was er möchte.

Fazit:

Ein sauberer, frischer Duft, ohne große Ecken und Kanten, mein Umfeld findet auch gefallen an dem Duft, Jedoch finde ich ihn irgendwie zu unaufgeregt und etwas monoton, und so ganz meins ist diese Wachholder frische auch nicht.

Wer kennt ihn denn nicht den berühmten Blindkauf ob spontan, beabsichtigt oder um sich die Versandkosten zu ersparen wird er gerne getätigt. Blindkäufe sind immer Aufregend man kann zwar viel Lesen über Noten, Rezensionen usw. aber am Ende kann der Duft natürlich immer ganz anders für die eigene Nase sein. Ob es nun doch der erwartete Volltreffer wird oder eher ein Kandidat für die hinterste Ecke des Regals merkt man dann meistens ziemlich schnell, Euphorie und Enttäuschung trennen oftmals nur Sekunden oder ein Sprühstoß.

Burberry London eröffnet mit Lavendel, Pfeffer, Bergamotte und Zimtblatt ich war etwas überrascht da dieser Duft doch eine leicht grünliche Note aufzeigt die ich so nicht unbedingt erwartet habe, alles klang so gut und jetzt wird es Grünlich das sorgte bei mir bereits für einen kleinen Dämpfer. Irgendwie verflog dieser Dämpfer dann doch ziemlich schnell auch wieder der Duft erinnerte mich an Weihnachten, oft werden Düfte einfach in die Weihnacht-Winter Gewürz Ecke abgeschoben aber London passt irgendwie ziemlich gut in eine Winterliche Zeit. Zum Herz hin legt sich auch sein leicht Würzig-grünlich Anmutendes Opening und er wird sanfter etwas leicht ledrig, eine süßliche Wein Note zeigt sich nichts stört hier sondern alles wirkt ganz angenehm, ob das nun Port oder Glühwein ist überlasse ich mal den Wein Kennern. Im Übergang vom Herz zur Basis Zeigt sich dann süßlich anmutender Tabak zusammen mit Opopnax und Guajakholz bilden sie zusammen einen warmen Holzig untermalend leicht süßlichen ausklang.

Haltbarkeit und Sillage:
Ganz gewiss kein Brecher oder gar „Beast Mode“ wie einige gern Düfte umschreiben hält sich London eher wie ein Britischer Gentleman zurück, er hält seine 4-5 Stunden nimmt aber ziemlich Rapide ab, finde ich aber weiter nicht schlimm da nachsprühen nicht wirklich schmerzt.

Flakon:
Flakon ist schlicht und wird von einem Stoff Tuch mit Burberry Muster geziert, leider haben sie etwas mit dem Kleber gespart so rutscht der Stoff etwas, der Sprüher ist in Ordnung, die Flakon Qualität ist dem Preis entsprechend.

Fazit:

Ein solider Duft für die Winterlichen oder kalten Tage, zugegeben ist es nicht mein bester Blindkauf aber ein Tragbarer Winterlicher Duft für den geringen Preis. Etwas mehr Aufmerksamkeit könnte ihm vielleicht nicht ganz schaden.

Ich bin wohl etwas spät mit meiner Rezension zu meinem Sommerduft 2022 aber irgendwo ist doch gerade Sommer auch wenn es hier gerade Schneit und der Winter sich in seiner vollen Pracht zeig. Jedoch sehne ich mich manchmal nach den warmen Sonnenstrahlen des Sommers, dem Azurblauen Wasser, den sauren Zitrusfrüchten und den lauen Sommerabenden zurück. Immer wenn ich dieses Gefühl vermisse sprühe ich Pomelo Sorrento von Gritti auf, frische Düfte haben es bei mir nicht einfach die meisten können mich nicht so richtig begeistern, es gibt wenige ausnahmen die mir gefallen eine davon ist Pomelo Sorrento.

Pomelo Sorrento startet mit einer sehr spritzig-lebendigen Grapefruit Note, es fühlt sich fast so an als würde man in eine Grapefruit beißen, sehr erfrischend und Natürlich. Zitrische Düfte haben ja immer das Problem das sie schnell mit Putzmitteln in Verbindung gebracht werden, bei Pomelo Sorrento jedoch habe ich dieses Gefühl nicht. Diese Natürlich anmutende Grapefruit in der Kopfnote wird leicht untermalen von Minze und Grünen Noten, Grüne Noten eigentlich mein persönlicher Erzfeind, ich mag nichts Grünes in meinen Düften beim Pomelo Sorrento finde ich es gerade noch im Rahmen akzeptabel. Es fühlt sich an als würde man durch Italiens Pompelmo Haine laufen und alle Gerüche der Sträucher und Früchte förmlich aufsaugen. Im weiteren Verlauf hin zum Herz des Duftes zeigt sich eine leicht bittere Grüntee Note, die mit Floralen Akzenten bestehend aus Rose und anderen Blumen umgarnt wird. Auf dem weg zur Basis wird der Duft etwas geschmeidiger und cremiger seine doch eher luftiger, spritziger Charakter wird etwas gebremst durch die Iris und den Amber dies lässt den Duft jetzt etwas wärmer erstrahlen.

Sillage/Haltbarkeit:

Zitrische Düfte sind immer etwas dezenter auch Pomelo Sorrento ist hier keine Ausnahme, er ist zwar in den ersten Zwei Stunde Präsent nimmt jedoch danach rapide ab und wird sehr Hautnah. Die Haltbarkeit ist für einen Zitrischen Duft in Ordnung, es ist eher ein kurzes Abtauchen ins Wasser zur Erfrischung.

Flakon/Verarbeitung:

Der Flakon mit seinem Azurblauen Glas und dem Marmorartig gestalten Deckel wirkt stimmig, alles ist wertig und gut verarbeitet und gibt ein schönes Gesamtbild ab.

Fazit:

Ein gefälliger frisch, spritziger, erfrischender Duft für den Sommer.