Von Glücksgriffen und Fehlkäufen ... und ganz am Ende: meine bisherigen Parfumo-Top/Flop 10

Nie habe ich mich so ausgiebig und intensiv mit Parfum beschäftigt wie seit Beginn meiner Zeit hier bei Parfumo. Ein bisschen, das muss ich zugeben, ist es ein Stückweit zur Sucht geworden, immer wieder neue Dufttypen zu erschnüffeln und zu testen. Eine größere Sammlung als jetzt habe ich nie besessen, wobei sämtliche meiner Düfte in ihrer Gesamtwertung hier zwischen 6,2 und 8,6 anzusiedeln sind. Das hat natürlich nur bedingt Aussagekraft, sodass ich inzwischen eher darauf schaue, wer der Parfumeur ist und welcher Kommentator einen ähnlichen Geschmack wie ich zu haben scheint. Das ist durchaus hilfreich bei der Test- bzw. Kaufentscheidung, aber lange noch kein Kriterium dafür, dass mir ein bestimmer Duft auch tatsächlich gefällt.

Auffällig scheint mir jedenfalls, dass insbesondere seifige "Altherren-Klassiker" und schwülstige "Basar-Duftbomben" es hier zu absoluten Spitzenplatzierungen bringen. Obwohl ich weiß, dass mir beide Dufttypen nicht unbedingt liegen, habe ich mich testenderweise auch hierhin vorgewagt und auch in die Welt der Nischendüfte hinein - wobei ich tatsächlich eine innere Schranke in mir habe, wieviel ich für ein Parfum zu zahlen bereit bin. Im Ergebnis musste ich mir einige der quasi "heilig gesprochenen" Spitzendüfte direkt abwaschen, weil meine Riechrezeptoren meinem Gehirn so etwas wie "Boah, du stinkst wie ein Iltis" suggeriert haben.

Damit will ich niemandem zu nahe treten und keinem Duft seine Qualität absprechen, aber so wenig wie ich in diesem Leben noch zum Whisky-Liebhaber mutieren werde, so wenig werde ich mich in der seifig-pudrigen oder orientalisch-süßen Duftecke jemals wirklich zu Hause fühlen. So ist es eben einfach. Leider bleibt die Erkenntnis, dass ich, obwohl ich weiß was drin ist, am Ende fast jeder Duft dennoch eine olfaktorische Wundertüte für mich bleibt. Es gibt eigentlich nach all der Testerei eigentlich nur eine Zutat, die ich so gar nicht abkann: Leder (außer in minimalen Nuancen). Paradoxerweise gibt es Düfte, in denen das überhaupt nicht verarbeitet ist, die aber dennoch ledrig riechen. Dasselbe dachte ich auch schon bei anderen Duftnoten, die ich meinte wahrzunehmen, die aber nicht vorhanden waren, z. B. Anis, Minze, Himbeere, Moschus, Wacholder oder Weihrauch.

So bleibt es zwar spannend, aber stets auch ein bisschen diffus. Ich tätige jedenfalls keine Blindkäufe mehr, die ich nicht auch kostenfrei zurückschicken kann. Klar scheint auch: Immer mehr, was ich neu erschnüffele, erinnert mich bereits an etwas, das ich schon besitze. Da wird man eben noch kritischer, denn gleich mehrere Düfte mit ein und derselben DNA braucht eigentlich kein Mensch! ;-)

Hier jedenfalls meine TOP 10 und FLOP 10 derjenigen Düfte, die ich via Parfumo bislang für mich entdeckt bzw. "entsorgt" habe. Das alles ohne Rangfolge und ausschließlich dessen, was ich schon kannte oder was für mich sowieso nicht in Frage kam. Natürlich geht's hierbei ausschließlich nach meinem persönlichen Geschmack, der aber wohlauch tagesformabhängig auch mal schwanken kann! ;-)

Meine TOP 10:

- Gucci Envy for Men
- Montblanc Individuel
- Blu Mediterraneo - Cedro di Taormina
- Collistar Vetiver Forte
- Chanel Allure Homme Sport Extreme
- Jil Sander Background
- Azzaro Visit for Men
- Lalique Encre Noir Sport
- Dolce & Gabbana By Man
- Bvlgari Aqva Amara

Meine FLOP 10:

- Versace Eros
- L'Eau D'Issey pour Homme
- Kiton Man
- Versace L'Homme
- Davidoff Zino
- Valentino Uomo Intense
- Kenzo pour Homme
- Amouage Reflection Man
- Narciso Rodriguez For Him Bleu Noir
- Yves Saint Laurent Kouros