Farneon
Farneons Blog
vor 5 Jahren - 27.03.2019
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Vier Wochen Natur pur ... und die Nase riecht anders! ;-)

Wie soll ich es formulieren? Mir wurde im Urlaub die Nase freigespült! Vier Wochen lang war ich in Südafrika mit keinem Duft außer "Allure Homme Sport Extreme" im Gepäck. Den habe ich abends hin und wieder aufgetragen, aber das war's auch schon. Mir kam es dabei fast so vor, als ob ich mich olfaktorisch verkleiden würde. Denn ich war fast ausschließlich outdoor unterwegs: auf Safari, auf Wanderungen, in klarer, bergiger Höhenluft genauso wie in der grasigen Savanne und an der wilden Brandung des Ozeans. Die Natur hat mir dabei die Düfte geliefert, die es zu entdecken galt.

Nach meiner Rückkehr schien meine Nase sensibilisiert ... für kleinste Nuancen und feinste Aromen. Ich hatte plötzlich kaum mehr Interesse an vielem, was in meinem Parfumregal auf mich wartete. Das ganze klebrig süße Zeug mochte ich schon gar nicht mehr riechen, auch wenn es in meiner Sammlung ohnehin in der Unterzahl ist. Jetzt, ein paar Wochen später, hat sich das nicht wesentlich geändert: Ich bin fürs Erste auf dem "Naturtrip" hängengeblieben.

Ich glaube, dass unsere großstädtischen Nasen oft so zugekleistert sind, dass es schwerfällt, außerhalb extremer und extravaganter Schnüffelei noch irgenwas herauszuriechen. Das erklärt in meinen Augen auch den Erfolg vieler Nischendüfte, die sich aus dem massenkompatiblen Einheitsbrei hervortun wollen wie ein quietschgelbes Shirt auf einer Hochzeitsgesellschaft.

Von Natur aus war ich ja eigentlich schon immer der frisch-zitrisch-krautige Typ mit ein wenig Holzeinschlag! ;-) Von daher wurde ich nun durch meine Reise darin bestärkt, dass ich mich in letzter Zeit wohl etwas zu weit hinausgewagt habe in die Welt verwegener Raucharomen und schwülstiger Vanillenoten. Gerade ist mir so, als könnte ich die Hälfte meiner Sammlung wegkippen ... Mache ich natürlich nicht, allein schon wegen der Optik im Bad! ;-)

Was ich mit alldem sagen will: Der olfaktorische Genuss ist nicht nur per se sehr individuell und subjektiv, er ist auch durch äußere Einflüsse wandelbar. Denn gerade wähnte ich mich in einer Phase, mich verstärkt an Unbekanntes und Extremes heranzutrauen, um meinen Horizont zu erweitern, da bin ich auf einmal wieder sehr geerdet. Es ging sozusagen back to the roots für mich. Der Auslöser dafür war ein überaus entschleunigter, extrem naturnaher und von allen modischen Trends befreiter Aufenthalt in der Natur. Und ja: Dafür bin ich sehr dankbar! :-)

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