Wie duftet Corona? ;-)
Irgendwie habe ich nach langer Zeit noch einmal das Bedürfnis hier etwas loszuwerden. Denn Corona hat den meisten hier natürlich so einiges verhagelt: die Bürogemeinschaft, das Ausgehen, die Party, die Events, das Verreisen! Was lege ich also am liebsten in Jogginghose im Homeoffice auf? ;-)
Die ganze Sache zeigt andererseits, wie nichtig eigentlich diese verrückte Schnüffelwelt ist! Oder wie verrückt ich mal war! ;-) Ich werde meine Sammlung in meinem Leben nicht aufbrauchen können und irgendwie scheint mir die Zeit der "leisen Töne" gekommen.
Ich bin also weitestgehend mit mir allein und tatsächlich verstauben viele meiner Flakons. Erst vor ein paar Tagen habe ich wieder mit dem Schnüffeln angefangen und war natürlich sofort wieder angefixt! :-) Einige meiner Kommentare würde ich aber inzwischen abändern, mal zugunsten, mal zum Leidwesen des jeweiligen Dufts.
Eine feine zitrische Frische in einem hautnahen Moschusbett, ein natürlich grüner Auftakt mit einem weichen Sandelholzabgang, eine sanfte aquatische Brise mit einem leichten Weihrauch-Touch - mehr brauche ich derzeit nicht. Tatsächlich könnte ich gerade die Hälfte meiner Sammlung einfach so wegkippen.
Haltbarkeit ist wichtiger als Sillage und die ganzen Kopfnoten stinken mir sowieso (immer mehr). Immerhin habe ich nun gelernt: Ich kann nicht mit Oud und Orientalen, nicht mit seifigen Klassikern aus den 60ern, nicht mit süßlichem Schleckerkram und auch nicht mit synthetischen Hyper-Scents.
Erstaunlich finde ich trotz meiner inzwischen halbwegs geschulten Nase aber doch, dass es Düfte gibt, die überhaupt nicht das beinhalten, wonach sie dem Namen nach riechen sollen. Oder dass andere Hauptzutaten enthalten, die ich wiederum nicht wahrnehmen kann. Es ist und bleibt eine äußerst subjektive und auch launige Angelegenheit, diese olfaktorische Abhängigkeit.
Das macht es einerseits spannend, aber andererseits auch sinnlos. Ich habe noch keinen 200-Euro-Duft gerochen, der mich so gekickt hätte, dass ich hin und weg und dieser damit sein Geld wert gewesen wäre. Ich mag es gerade auch lieber angenehm als penetrant. Corona (?) sei Dank! :-)
Ich glaube also (um meinem ganzen Geschwurbel ein Fazit zu verleihen): 8-10 Düfte reichen völlig aus, um für alle Anlässe (wenn es die wieder gibt) und für jede Stimmung gewappnet zu sein. 4-5 Flakons können (wenn man sie schon hat) zusätzlich als Deko herhalten. Dann sollte es gut sein! Ich werde also eher ausmisten als zukaufen ... aber selbstredend neugierig bleiben! ;-)
Das ganze Leben war anders als die Jahre davor, und irgendwie schlug sich das auch in der Auswahl meiner Düfte nieder.
Vielleicht liegt's auch nicht nur an Corona, aber mir passen momentan auch die einfachen und unaufgeregten Düfte am besten.