Flaconesse
duftende Gedanken
vor 5 Jahren - 10.06.2019
2 7

Auf der Suche nach einem neuen Signature-Duft, Teil 6

Als nächstes sollte Chanel No5 an die Reihe kommen, auf den ich mich schon die ganze Zeit gefreut habe.

Ich startete also samstags mit dem Chanel No 5 Parfum, 2 Stopseldosen über den Hals verteilt, denn es ist ein kleiner Schüttflacon. Sich zu überschütten sollte man allerdings bei dieser Parfümkonzentration vermeiden, daher wird der Flacon kurz über Kopf gedreht und mit dem Stöpsel übers Dekolletée gefahren. Hier verbindet sich die warme Haut optimal mit dem Parfum und gibt einen Teil an die Kleidung darüber ab, an der die Düfte bei mir immer besser halten.

Nun aber zu Tag 1: an den letzten Samstagen hatte ich mir angewöhnt zum Wochenendstart und allen Samstagsaktivitäten, sei es Shopping, Besorgungen machen, Ausgehen oder Freunde treffen Chanel No5 aufzulegen. Dabei fühlte ich mich jedes Mal edel, cosmopolitisch und dennoch weiblich und sexy auf eine sehr erwachsene Art. Genauso wie heute, das Wetter ist wärmer als an den Tagen zuvor, sodass man problemlos kurzärmlig hinausgehen und sich an der Sonne erfreuen kann. Zuerst hegte ich einige Bedenken wegen dieser frühsommerlichen Temperaturen, jedoch zu Unrecht, ich empfand den Duft zu keiner Zeit als zu schwer, gehaltvoll ja, aber auf eine angenehme Weise.

Auch am 2.Tag legte ich ihn gerne erneut auf. Mal sehen, wie er sich unter der Arbeitswoche verhält. Da bin ich noch etwas skeptisch, da ich No5 bisher nur in der Freizeit und nie im stessigen Geschäftsleben trug.

Am nächsten Montag, Tag 3, regnete es. Aber auch hier passte Chanel No5 wunderbar zum Wetter. Ich empfand ihn an diesem Arbeitstag zu keiner Zeit als störend.

Tag 4: Heute kann ich sogar testen, wie er sich zu einer Abendveranstaltung verhält, da ich mit meinem Kollegen zu einem Firmenevent in Kino eingeladen bin. Etwas geschummelt habe ich, da ich nichts aus dem Parfümflacon abfüllen wollte, habe ich mir eine Probe des Eau de Parfums in die Handtasche gesteckt. Zur Intensivierung des Duftes legte ich bereits am Arbeitsplatz angekommen mit einem kleinen Sprüher nach und war direkt hocherfreut: Die zitrische, leicht schneidende Kopfnote kam hier so viel besser durch! Fast hätte ich das Parfum von meiner Liste gestrichen und wäre auf das Eau de Parfum umgeschwenkt, fast…mehr dazu am nächsten Tag. Zur Abendveranstaltung legte ich ordentlich nach und war so fasziniert von dieser spritzigen Kopfnote, dass ich mehrfach die Nase in meiner eigenen Bluse vergrub, fiel ja keinem auf im Kino.

Tag 5: Fasziniert von der gestrigen Entdeckung, benutze ich morgens ausschließlich die Probe des Eau de Parfums, 2 Spritzerchen. Aber diesmal fiel es meiner Kollegin Miss Y sofort auf und sie mochte der Duft nicht sonderlich. Die stärkere Sillage ist Schuld und nun weiß ich nicht, ob es der nun doch minimal abweichenden Zusammensetzung des EdP, der Charge, der Frischheit der Probe (das Parfüm war eventuell vor ein paar Jahren geöffnet worden und hat ein wenig der spritzigen Kopfnote einbüßen müssen) oder der fein zerstäubenden Applikation geschuldet ist. Sie assoziierte eher eine Omi mit dem Elixir…

Ein wenig betrübte mich Miss Ys Urteil, möchte ich doch tagsüber möglichst angenehm für meine Kollegen duften. Es ist zwar nicht das Hauptkriterium, aber wir arbeiten teilweise auf sehr engem Raum zusammen und da ist es nur Nachsichtig, sich nicht zu stark mit Parfüms einzuduften, die den Kollegennäschen missfallen.

Die letzten 2 Tage möchte ich in all meiner Inkonsequenz schwänzen. Die Düfte jeweils 7 Tage tragen zu wollen, war zu Beginn doch etwas ambitioniert, denn nach dem bisher längsten Test von 5 Tagen langweilt sich meine Nase und ich gebe ihr jetzt erstmal 2 Tage frei für einen kleinen Testmarathon.

Weiter geht es mit Amouage.

2 Antworten

Weitere Artikel von Flaconesse