Floramalia

Floramalia

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16 - 20 von 21
Floramalia vor 6 Jahren 13 4
7
Sillage
8
Haltbarkeit
9
Duft
Der geheime Garten
Heute morgen habe ich mich an die Diptyque Probe von L'ombre dans L'Eau aus einem wunderbaren Päckchen einer sehr lieben und grosszügigen Parfuma gemacht. Ein Kopfschmerz-Morgen mit wenig Lust auf den Bürotag.
Und siehe da, plötzlich helle Freude und ein beschwingter Weg in der Morgensonne in die Arbeit. Diese natürlich-grüne ganz leicht herbe und zugleich ganz leicht süße Frische hat mich vom ersten Moment an bezaubert.
Den hier schon angeführten Vergleich mit Amethyst, den ich kürzlich auch getestet habe, finde ich aufgrund der einzelnen Duftelemente zwar nachvollziehbar, aber für mich ist Amethyst verglichen mit dem Diptyque Duft viel süßer, schwerer und fast schon madamig.

Mich erinnerte der Duft immer wieder an den Nilgarten von Hermes, und das, obwohl es ja offiziell gar keine Gemeinsamkeiten in der Duftpyramide gibt. Vielleicht ist es nur ein ähnlicher Stil, eine ähnliche Machart, vielleicht aber doch eine in beiden enthaltene Tomatengrün-Note, etwas strauchiges, was ich so gern mag. Auch Goutals Ninfeo geht in diese Richtung, die auch mal krautig ungehobelt wirken kann, mir aber unglaublich wohl tut, wie die Natur selber.
Die Haltbarkeit finde ich für diese Art von zart mäandernden Düften mit etwa sechs Stunden überraschend gut, die Sillage ist wohl nicht so stark, für mich aber genau richtig. Ich bin glücklich, dass ich diesen Duft kennenlernen durfte und danke der Spenderin!
4 Antworten
Floramalia vor 6 Jahren 29 8
10
Flakon
6
Sillage
6
Haltbarkeit
10
Duft
Die Milch macht's
Etra benutze ich phasenweise seit seiner Erscheinung. Nun war ein 50ml Flakon leer und nach einigen Wochen habe ich nun wieder Nachschub und die - ja, wirklich- Erleichterung bei Mann und Tochter hat mir den Schubs gegeben, Etra "offiziell" zu meinem Signaturduft zu küren.

Und tatsächlich fühle ich mich sofort absolut eins mit dem Duft. Ich spare mir nun alles Hymnische und wenig Objektive, was man gerne über den eigenen Signaturduft so schreiben mag, auch, wenn es zutreffen würde.

Der Milchakkord aus der Duftpyramide mag ungewöhnlich erscheinen, tatsächlich riecht Etra natürlich zu keinem Zeitpunkt nach Milch. Vielmehr wirkt dieser Akkord eher metaphorisch. Er ist gleichsam das Fluidum, das alle Duftbestandteile völlig harmonisch zu einem Ganzen, zu einer weißen, sanften Einheit zusammenfügt.

Für mich ist Etra so etwas wie ein Gourmand für Einsteiger. Echte Gourmetduft-Liebhaber mögen da schmunzeln, aber Vanille, Zimt, Piment mit zarter Süße in weich-milchigem Schleier, für mich ist das schon Gourmet...
An mir entwickelt sich Etra sehr schnell hin zu der würzig harmonischen Einheit mit ganz leicht rosig-blumiger Frische. Ich kann auch zu Beginn keine krautigen und grünen oder gar zitrischen Noten ausmachen.

Die Haltbarkeit finde ich in Ordnung, die leichte Vanillebasis kann ich selbst am nächsten Morgen noch erschnuppern. Der Duft ist zumindest nach etwa zwei Stunden allerdings recht körpernah.

Ein Sanft-warmer Duft, den ich zu jeder Jahreszeit, zu jeder Tages- und Nachtzeit und zu jedem Anlass sehr gerne habe!
8 Antworten
Floramalia vor 6 Jahren 10 3
8
Flakon
7
Sillage
8
Haltbarkeit
10
Duft
Klare Transparenz
Auf Eau de Cartier war ich aufgrund der vorangegangenen Kommentare neugierig geworden, die Beschreibungen hatten mich zum Teil sehr angesprochen. Wieder ein Grund, Parfumo dankbar zu sein, denn in der Parfümerie wäre ich vermutlich nicht darauf aufmerksam geworden!

Für das Attribut "Immergeher" (das ich gar nicht mag, nie geht etwas für alle immer ...) ist der Duft vielleicht zu speziell. Ja, bei mir wird er wahrscheinlich immer gehen aber er wird nicht jeder gefallen. Ich weiß nicht, ob der Duft Unisex ist. Mein Mann hat dankend abgelehnt und findet ihn an sich zu leicht, aber mag ihn an mir sehr.

Eau de Cartier ist nicht einfach frisch, sondern absolut klar. Kühl finde ich den Duft nicht unbedingt, aber aufgrund der Klarheit trotzdem super für heiße Tage. Durchsichtigkeit finde ich eine super Charakterisierung, die ich mir gerne ausleihen würde. Ruhig und klar weist er mir den Weg durch den Tag und sorgt für einen klaren Kopf und ein zufriedenes Lächeln. Klarer Kopf und Lächeln? Na, wenn das kein Büroduft ist!

Bei mir hält der Duft den Vormittag lang, dann könnte man durchaus mal nachsprühen, wobei ich ihn noch abends auf der Haut riechen kann, aber eben körpernah. Für ein Eau trotzdem viel Substanz. Nach dem Aufsprühen für mich tatsächlich einer meiner stärksten Düfte, was aber nicht viel heißt, denn meine Düfte sind sie auf der leichteren Seite.

Das Veilchen und Veilchenblatt sind schon besonders. Ich dachte eigentlich, ich würde den Veilchenblattduft nicht mögen, ich hätte mal B.Balenciaga getestet und dachte, das es dies sei, was mich so störte, mir richtiggehend unbehaglich war. Hier kommen Blüte und Blatt vereint und bringen eine waldige herbe Kühle, bei der später eine ganz leichte und sehr wohltuende Süße anklingt. Wie eines dieser kleinen Veilchenpastillen, aber überhaupt nicht bonbonhaft, das würde ich gar nicht mögen. Yuzu sorgt vielleicht für eine leichte Frische und Saftigkeit und ist wohl auch mit für die schöne Transparenz verantwortlich. Ich kann aber nichts Zitrisches herausriechen. Amber und Zedernholz mögen eine stützende Basis abgegeben und sich harmonisch einbringen. Ich kann aber auch nichts Holziges bemerken.
Die Haltbarkeit ist bei mir recht gut. Ich kann noch nach 10 Stunden die Veilchen erschnuppern. Übrigens macht der Duft an mir keine große Entwicklung durch und behält von Anfang bis Ende die klare Transparenz, die mir so wohl tut.
3 Antworten
Floramalia vor 6 Jahren 5 2
8
Flakon
3
Sillage
4
Haltbarkeit
5
Duft
Suppentopf statt Hesperidenfrische
Kopfnote Liebstöckel. Ist das ernst gemeint? Suppentopf statt Hesperidenfrische. Kurioser Start. Später dann geht die Suppenwürze in die schon in einigen Statements erwähnte Ingwernote über und erst nach einer Stunde kommt ein Hauch von Gletscherfrische, die aber nichts Zitrisches innehat. Dann rieche ich auch kurz das wunderbare Aroma von Mandarinenschale, echte Mandarinen mit vielen, vielen Kernen wie man sie in der Flut der kern- und geschmacklosen Clementinen und Satsumas kaum noch bekommen kann. Dieser Duft versöhnt mich etwas. Schade, dass er so flüchtig ist.
2 Antworten
Floramalia vor 6 Jahren 17 2
8
Flakon
6
Sillage
6
Haltbarkeit
9.5
Duft
Lichter Wald
Dieser Duft kommt und geht und macht was er will. Er ändert seine Schattierungen und hat den ganzen Tag ein changierendes Wesen.
Goutals Düfte werden ja hier ziemlich polarisierend aufgenommen. Eines sind sie sicher nie: langweilig und unpersönlich. Mich haben bisher alle Düfte zumindest interessiert und viele haben mich begeistert.
Ninfeo Mio ist ein Duft, der für mich etwas sehr Persönliches hat. Ich kehre immer wieder zu ihm zurück und mag ihn trotzdem nicht Signaturduft nennen. Dafür fehlt ihm irgendwie die Bedeutsamkeit. Trotzdem hat er in all seiner Frische und Flüchtigkeit Substanz.
Ich rieche mehr Wald als Wiese: eine dunkelgrüne Transparenz. Es ist kein leichter hellgrüner Duft. Nach all der warmen Feigen-und Zitrusfrische (die aber nie etwas mit der so gefürchteten Spülmittelnote zu tun hat!), bleibt eine Basis von leicht bitterem Waldhonig mit minzigem Unterton. Die kleine Schwester von Nuit Etoilee? Das spannende an Ninfeo Mio ist dieser Wechsel zwischen Wärme und Frische. Für mich ein absolut weiblicher Duft. Er wird nie von allen gemocht werden, mich begleitet er und ich bin sehr froh darüber!

2 Antworten
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