Flutchman

Flutchman

Rezensionen
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1 - 5 von 7
Flutchman vor 10 Jahren 10 3
2.5
Flakon
5
Sillage
7.5
Haltbarkeit
8
Duft
Wie frische Wäsche....
....in meiner Kindheit....oder Seife. Nicht die flüssige, sondern die Stücke, die wir damals hatten. Die blaue von Fa - die grüne war meinen Eltern wohl zu fancy.

ODER, um dem Ganzen etwas distinguierter gerecht zu werden: Vor einigen Wochen stieß ich im Kaufmannsladen auf eine Seife, die durch Verpackung und Aufmachung suggerierte, dass sie von singenden Nonnen, die keine Ahnung von Trademarks oder Corporate Identity haben, handgefertigt wird - auch der Preis sprach für etwas derartiges.
Darauf stand White Musk und der Duft weckte in mir oben stehende Kindheitserinnerungen.
"Sowas will ich als Parfüm haben!", dachte ich mir.
Für die Tage, an denen ich einfach mal sauber nach....nichts speziellem riechen möchte...oder für den Sommer, wo nach der Dusche IMMER gefühlt viel zu lange nach der Dusche ist.

Zumindest ersteres klappt mit White Musk super. Haltbarkeit ist gut, Projektion für den Zweck angemessen und der Preis unschlagbar. Eine großartige Entwicklung macht der Duft nicht durch. Anfangs etwas stechend nach Haarspray, aber das legt sich schnell und dann wird es wohlige Seifigkeit.

Ob's denn dann auch noch eine Sommerliebe wird, muss sich noch zeigen.
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Flutchman vor 11 Jahren 7 2
5
Flakon
7.5
Sillage
7.5
Haltbarkeit
8
Duft
Anachronismus pur
Inspiriert durch das hiesige Forum wollte ich mir vor einigen Wochen einen Jahrgangsduft zulegen. Die Wahl wollte ich zwischen Polo von Ralph Lauren und eben Azzaro Pour Homme fällen.

Da die örtliche Drogerie nur Azzaro vorrätig hatte, war die Entscheidung schnell getroffen, aber ein Test musste natürlich vorher noch sein und als ich am Streifen schnupperte erschien mir sofort eine Kindheitserinnerung: Anfang der 80er, mein Bruder Anfang 20, der erste eigene Neuwagen (ein weißer Golf), Vokuhila-Mischna (noch ein wenig flaumig), viel zu enge Jeans, Karohemd und Cowboystiefel...
All das und diese Amber-Moschus Kombination um am Wochenende die Käfer klar zu machen.

OK, für mich ist das grundsätzlich gar nichts, aber um des Jahrgangs Willens, zu diesem Preis und weil mir der Erinnerungsflash den Tag gemacht hatte, nahm ich ihn doch mit. Etwas fürs Regal, nicht zum Tragen.

Dachte ich...trug ihn aber trotzdem aus Neugier, wenn auch anfangs mit dem gleichen Augenzwinkern, mit dem ich auch mal Fame von Lady Gaga trage, denn das ist schon eine ganz andere Interpretation von „Männlichkeit“ als ich oder viele „moderne“ Herrendüfte repräsentieren.
Allerdings ist mir die erwähnte Amber-Moschus Note noch nie so sexy begegnet: Anfangs mit dem einen Kraut hier und der anderen zitrischen Nuance da, wird sie mit der Zeit immer holziger, rauchiger und runder.
Mittlerweile habe ich mich sehr in den Duft verliebt und trage ihn geradezu inflationär oft – fast genau 30 Jahre nachdem mein Bruder damit um die Häuser zog.
Ganz ohne Augenzwinkern aber im vollen Bewusstsein, dass ich damit olfaktorisch wohl fast immer auffalle. Ob ich der richtige Typ dafür bin? Sobald ich ihn aufgelegt habe schon. ;-)

Genauso toll ist der Elixir-Flanker. Etwas weniger Wumms aber dafür mit einer wunderschön unsüßen Kirschnote.
2 Antworten
Flutchman vor 11 Jahren 5 1
2.5
Flakon
7.5
Sillage
7.5
Haltbarkeit
7
Duft
OK Paule, du hast mich......zumindest ein wenig
Es wird Zeit, olfaktorische Vorurteile abzubauen - und begonnen wird mit JPG, dem ich mich seit Jahren zwar sehr konsequent, aber nicht unbedingt aus nachvollziehbaren oder rationalen Gründen verweigere...
Ob es die Überpräsenz bei Douglas ist, die fast immer darin gipfelt, dass mir eine sehr hilfsbereite Mitarbeiterin Le Mâle oder neuerdings Kokorico empfiehlt oder doch eher die überzogene Pierre et Gilles - Ästhetik, mit der ich vor allem den Torso-Flakon verbinde, weiß ich gar nicht. Vielleicht ist es auch was ganz anderes.
Nun verfügt mein Freund über ein recht beachtliches Repertoire an Gaultier-Düften und ich wage mich so langsam heran. Fleur du Mâle scheidet aus, seitdem ich ihn das erste mal an ihm roch. Gaultier² trug ich auf der Arbeit und er kam ziemlich gut an. Le Mâle Terrible habe ich mir für einen ausführlichen Test abfüllen lassen.
Mit dem Original hat er meiner Meinung nach nur die warme Vanillebasis gemein, aber während der zahme Bruder dort sehr gefällig, opulent und einladend hinschlendert, zeigt sich Terrible ziemlich kratzbürstig: Ein wenig so als haben Roberto Cavalli Black (Lavendel) und Bang (Pfeffer) zu tief ins Glas geschaut und hatten für das, was darauf folgte, nur noch halbe Kraft (was in dieser Kombination aber auch kein Fehler ist). Irgendwann treten diese beiden Noten allerdings zurück und lassen mit der Vanille der weichen anschmiegsamen Seite durchaus noch viel Raum.
Das ist alles sehr schön gemacht, kam auf der Arbeit auch wieder recht gut an und ich werde LMT sicherlich ab und an gerne tragen. Ob ich mir eine Flasche davon ins Regal stelle...wer weiß, aber sollte ich dies nicht tun, liegt es nur an meiner persönlichen Gaultier-Aversion, die noch nicht ganz überwunden ist.
1 Antwort
Flutchman vor 11 Jahren 7 2
10
Flakon
7.5
Sillage
7.5
Haltbarkeit
7
Duft
Guilty Pleasure
Ich bin ein Kind der 80er.
In meinem DVD-Regal stehen Komplettboxen von She-Ra, Galaxy Rangers oder Saber Rider und ich liebe sie heute noch so heiß und innig wie damals, auch wenn sich mein Geschmack eher in Richtung Mad Men oder 30 Rock entwickelt hat.

In den 90ern war ich ein Jugendlicher bzw. junger Erwachsener.
Zwischen all dem hippen Indie-Kram in meiner CD-Sammlung stehen die Alben von Ace of Base - und ein mal im Jahr für etwa zwei bis drei Wochen im Frühling werden sie mein ständiger Begleiter – im Auto sogar recht lautstark.

So haben sich in den Jahren eine Reihe Guilty Pleasures bei mir angesammelt, zu denen ich auch ganz schmerzfrei stehe, die aber nicht unbedingt einen hervorragenden Geschmack widerspiegeln.

In diese Kategorie fällt auch Fame. Ziemlich brachial fruchtig-süß und durch die Wahl der blumigen Nuancen leicht nuttig. Kann man so machen, haben andere aber schon viel besser und vor allem distinguierter hinbekommen. Trotzdem mag ich ihn und trage ihn auch gerne mal – allerdings mit dem gleichen Augenzwinkern, mit dem ich auch Lady Gaga gut finde. Und hier schließt sich auch ein wenig der Kreis zum Namen dahinter: Dadurch, dass Madame alles, was erotisch oder lasziv oder sexy wirken soll, sehr bewusst unglaublich überzeichnet, wirkt es zu artifiziell, um es mit diesen Attributen ernst zu nehmen; so auch der Duft: Nuttig, ja, aber zu over the top, zu künstlich, zu wenige Kanten und zu klinisch sauber. Lady Gaga eben....
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Flutchman vor 11 Jahren 6
Der eine einzige.
Mein olfaktorisches Äquivalent zur großen Liebe.

Seit man ihn mir vor vielen, vielen Jahren in einem Atemzug mit L'eau d'Issey empfohlen hat, bin ich dem Duft verfallen.
Ich trage ihn zur Arbeit, zu Verabredungen, zum Feiern und manchmal sogar, wenn ich in der Jogginghose zuhause herumgammel.
Und auch wenn er sich nicht immer in meiner Sammlung befand, habe ich ihm in diesen Zeiten zumindest einen Besuch abgestattet, wenn ich an einer Parfümerie vorbei kam.

Das meiste zum Duft selbst wurde ja schon gesagt. Auf meiner Haut eröffnet er einen Moment lang eher zitrisch, bis die Vanille-Kaffee-Karamel-Bombe, die ganz klar auf Sinnlichkeit gebürstet ist, zündet.
Das ganze „klebt“ aber nicht, wie man es in dieser Kombination erwarten würde, sondern bewahrt sich immer noch eine gewisse vibrierende Leichtigkeit – vor allem in der aktuellen Formulierung (leider ging dabei auch die schöne Bernstein-Färbung drauf, mittlerweile ist er klar wie Wasser).

Allerdings mag ich Rochas Man nur an mir riechen – die große Liebe mag man ja auch nicht am Hals eines anderen sehen.
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