FranZan

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1 - 5 von 13
FranZan vor 6 Monaten 4
7
Duft
Keine Irisbutter, wie ich sie mir erhofft hatte
Ich liebe Irisbutter á la Celine "Black Tie | Celine" ) und wollte deshalb mehr Düfte mit dieser Komponente testen. Da lag es natürlich auf der Hand, dass ich Orris Tattoo mal unter die Nase nehme. Angeblich ist nur diese Note enthalten. Ich kann nicht beurteilen, ob das so ist. Auf mich wirkt es nicht so. Andere Rezensenten/Statement-Schreiber erwähnen eine synthetische Holznote, die ich persönlich wenn überhaupt, dann eher im Hintergrund wahrnehme und die mich nicht stört.

Für mich ist Orris Tattoo leider nicht ganz das, was ich mir erwartet hatte. Ich hatte mir warme, weiche, buttrige Irisbutter gewünscht. Eine, in die man sich reinlegen möchte. Das hier ist eher eine (wenn auch sehr dezent) maskuline Irisbutter, die eher ins Frische geht. Zum Glück rieche ich keine Möhrchen, aber fast wünsche ich sie mir, weil mir hier einfach Süße und Wärme fehlt.
Ich bin jetzt nicht so der Rohstoff-Freak und sicher wird es unterschiedliche Irisbuttern geben und - je nachdem in welcher Kombi sie in Düften enthalten sind - werden sie anders zur Geltung kommen. Von daher schließe ich eine falsche Erwartungshaltung meinerseits nicht aus.

Aus dem Hause Parle-moi-de-Parfum kenne ich noch den "Milky Musk/39 | Parle Moi de Parfum" , den ich mal besessen, dann aber als Flakon im Souk habe weiterziehen lassen. Auch er war irgendwie anders, als das, was ich mir erwartet hatte. Milchig - ja, okay. Aber eher in Richtung milchig-synthetisches Holz und Moschus. Kein schlechtes Parfum - gar nicht. Für mich aber auch eher maskulin durch die starke Moschusnote.

Was will ich damit sagen? Es gibt scheinbar einfach Dufthäuser, die nicht so gut zu einem passen. Ich hab nun schon ein paar entdeckt. Parle-moi-de-Parfum gehört offensichtlich leider auch dazu. Was natürlich nicht heißt, dass ich es irgendwann nochmal mit einem anderen Duft versuche - danke Neugier
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FranZan vor 6 Monaten 6 2
9
Flakon
8
Sillage
9
Haltbarkeit
9.5
Duft
Warmer Goldener Umhang - ein Duft, der berührt
Der Duft ist wunderschön. Das gleich mal zu Beginn. Ein herrlicher warm umhüllender Duft, der vor allem in den kühleren Jahreszeiten strahlt.

Ich verbinde mit ihm ein eingekuschelt sein, Eleganz, Nähe und ein (nicht abgehobenes, singen einfach nur warmes) Gold.

Man merkt dem Duft eine hohe Qualität an. Er ist gleichzeitig komplex und fein miteinander verwoben. Trotzdem präsentiert er sich nicht unzugänglich, sondern als Einheit.

Am Anfang ist kurz die Würze durch den Absinth da - finde ich persönlich echt eine coole Note, die ich eingehender erforschen will.
Schnell kommt ein klein wenig ganz sanfter pudriger Kakao, der das Ganze gemeinsam mit einer feinen Irissüße würzt. Beide rieche ich auch in der Basis noch leicht.

Styrax (wird auf vielen Parfümseiten anstelle des Weihrauch in der Basis angegeben) kommt als balsamisch-süßer (aber nur leicht, nicht pappsüß) Bestandteil dazu. Angeblich wirkt er beruhigend ausgleichend. Und so fühle ich mich auch, wenn ich den Duft aufgetragen habe.
Salbei rieche ich übrigens zum Glück nicht.

Ich habe den Duft in mein Herz geschlossen. Ich kann mir gut vorstellen, dass er bei mir einziehen wird. Ein wundervoll berührender Duft.

Pudrig-süß-würzig.

Update: Er zieht bei mir ein!
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FranZan vor 8 Monaten 14 7
8.5
Duft
Komplexes Understatement in Duftform - Ein Kunstwerk
Da ich gerade überlege, meine Probe von Lethe in eine Fullsize umzuwandeln (quasi), möchte ich mir den Duft vor einem Kauf mal genauer ansehen. Toll finde ich ihn schon - ganz außergewöhnlich schön sogar. Aber ein genauerer Blick lohnt sich für mich sicher (und für euch vielleicht auch ;-))

Der Start ist krautig-frisch - so wie es die Kombi aus Lavendel und Bergamotte erwarten lässt. Ungewöhnlich, schön und "echt".

Nach ein paar Minütchen kommt dann auch schon der (hell) holzige Teil der Herznote ins Spiel. Kaschmir- und Zedernholz machen den Duft nun weich, sanft, holzig. Würde der Duft so bleiben, fände ich ihn vermutlich zu langweilig und evtl. auch zu maskulin.
Ich weiß hier aber, dass sich Geduld lohnt. Denn wie ich schon in meinem Statement geschrieben habe, offenbart sich nach einer halben Stunde ein unglaublich schöner, komplexer, tiefsinniger (aber nie schwerer) unisex Duft, den ich irgendwie skandinavisch finde. Diese Assoziation kommt durch die folgenden Punkte, die ich mit Lethe verbinde:
- Understatement
- einem Sinn für Ästhetik
- Transparenz + Leichtigkeit/Luftigkeit im Design
- einer gewissen Frische (die aber nicht unbedingt kühl ist) und
- nordischer Eleganz.

Komischerweise rieche ich kaum Vanille in der Basis. Ich kann mir aber vorstellen, dass sie zusammen mit Tonka den ausbalancierenden warmen Teil der Gesamtkomposition bildet - aber ohne sich in den Mittelpunkt zu rücken.

Ich finde, dass die Farbe des Flakons gut passt, aber sie könnte genauso gut ein erdiges Lila sein. Kein quietschiges, sondern ein lavendeliges zartes Lila.

Fazit: Nach den ersten Tests musste ich immer wieder an meinem Handgelenk schnüffeln. Ich merke, wie ich die ganze Zeit versuchen weil, den Duft zu begreifen, zu verstehen, was ich an ihm so besonders finde.
Ich glaube inzwischen, dass dieses Besondere das Zusammenspiel zwischen Lavendel und Tonka ist, deren liebliche Süße hier die ätherischen Öle des krautigen feinen Lavendels toll ausbalanciert.
Heraus kommt ein Duft, der fein, klar und irgendwie flüssig und ungreifbar wie Quecksilber ist.
Vielleicht könnte so mancher Frau der Lavendel-Kraut-Ton too much sein -auch wenn er fein und zart ist. Deshalb für mich „nur“ 8,5 statt 9. ich hätte gern mehr Tonka/Vanille gerochen.

Ich habe Lethe jetzt gerade für den Herbst neu entdeckt.
7 Antworten
FranZan vor 9 Monaten 10 2
8
Flakon
9
Duft
Vanille-Weihrauch Kätzchen - Komm kuscheln!
Wow: Was für ein schöner Start - einer der schönsten, die ich bislang riechen durfte: Pfeffrig, sanft, ledrig, würzig, rauchig. Wahnsinn - so schön!

Dann wird das Kätzchen sanfter und kommt, nachdem es beim wilden Spielen in der Kirche ein paar Sprenkler Weihrauch abbekommen hat, zum Kuscheln auf den Schoß.

Babycat entwickelt sich im Duftverlauf nach etwa 20 Minuten hin zu einem wunderschön warmen Vanille-Weihrauch-Duft (Vanille dominiert). Der (ganz zarte, helle, sanfte) Weihrauch sorgt dafür, dass das Ganze nicht zu süß wird. Im Hintergrund schwebt ein heller wildlederner Duftfaden, der sich ab und zu mal zeigt.

Wenn ich mir etwas hätte wünschen dürfen, dann ein wilderes Kätzchen - Es wäre so toll gewesen, wenn bei dem Duft das dezent Rauchige-Pfeffrige etwas länger als nur 20 Minuten bestehen bleibt. Das hätte absolutes Signature-Potenzial (neben meinem geliebten "Crème de Cuir (Eau de Parfum) | bdk Parfums" natürlich) gehabt :-)
Und wo wir gerade bei dem sind: Die Wildledernote ist entfernt ähnlich. Crème de Cuir ist fruchtiger, aber genauso elegant. Beim "Le Vestiaire - Babycat | Yves Saint Laurent" ist dafür die Vanille präsenter.

Von der Basis her hat Babycat übrigens ähnliche Vibes wie "Eau Duelle (Eau de Parfum) | Diptyque" : Weihrauch-Vanille. Babycat macht es aber meiner Meinung nach eleganter, schöner, feiner.

Fazit zu "Le Vestiaire - Babycat | Yves Saint Laurent" : Ein wunderschönes, fein-zartes Kätzchen, das ich bestimmt irgendwann mal für den Herbst/Winter in meinem Schoß liegen habe.

Miau

PS.: Sehe gewisse Ähnlichkeiten zu "Vanagloria | Laboratorio Olfattivo" .
2 Antworten
FranZan vor 9 Monaten 3 5
7
Sillage
7
Haltbarkeit
7
Duft
Natürlich sanfter Futurist mit Schmunzel-Wirkung
Der bringt mich zum Schmunzeln: Die Möhrensamen in der Basis geben mir Vibes von im Kühlschrank vergessenen, etwas weich gewordenen Karotten.
Das legt sich aber und wandelt sich dann in ein sanftes und- ich stimme absolut zu - futuristisches Parfum, das irgendwo zwischen ganz zarter Blüte und, angenehm natürlicher Süße/Würzigkeit anzusiedeln ist. Habe noch nichts in der Art gerochen.

Bleibt, während er noch zu riechen ist, angenehm zurückhaltend und hautnah.
5 Antworten
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