FrauHolle

Guten Abend.

Heue möchte ich ein Tabu-Thema ansprechen, mit dem sicher auch viele Leute in einem Parfum-Forum hadern, und nicht so recht wissen, wie sie damit umgehen sollen: Trampoline.

Ja, (Outing) meine Familie besaß (besitzt?/Dachboden) auch so ein Ding. Es war in den 80ern, wo dieses Teil unsere Stube zierte und allein schon mit seiner nicht unwesentlichen Größe jedem Besucher nur so entgegenrief: "Seht her! Hier wohnt eine Sportlerfamilie, die ganz gerne hüpft"!
Das runde Etwas mit dem rotem Rand und den versteckten Spiralen, in denen man sich stets mit dem großen Onkel verfing, stand direkt neben der Tischtennisplatte, die man praktischerweise auch zum ganz normalen, runden Esstisch umfunktionieren konnte, nämlich indem man die beiden Mittelteile entnahm, und natürlich die Schraubzwingen mit dem Plastiknetz entfernte; Das Auge isst mit.
Hüpfen war mein Ding. Hüpfen war toll. Gekaufte Schwerelosigkeit für nur 29,99 DM. (fast 60 Euro!)

Mutti & ich konnten froh sein, dass Papa das Trampolin in der Stube ließ, und nicht in den Heizungskeller verbannte, wo über dem eh schon recht schmalen Türstoß Rohre und Wäscheleinen verliefen; ich bin gerade nicht sicher, ob er das doch machte, denn das würde einiges erklären.

Jedenfalls, erst Jahrzehnte später, erfand die Hochleistungs-Sport-Industrie diesen E-Scooter-Stab, der vorm Gerät, fest montiert, sichern Halt beim Hüpfen zu geben schien, und ich war schon lange aus dem Spring-Alter raus. Na, ja, das Los der Zufrühgeborenen. Wiedermal.

Und heute? GOOGLE-EARTHEN SIE DOCH MAL SELBER! In jedem zweiten, gut gepflegten Vorgarten stehen sie! Super Duper King-, und Queen-Size-Trampoline, mit Netz und Leiter und allem Pi Pa Po, für die lieben Kleinen! Hässliche Kolosse, die kein Mensch braucht! Die Kindern, ja, AUCH IHREN, den irrtümlichen Eindruck vermitteln, ALLES im Leben erreichen, und HOCH hinaus zu können, IMMER mit Sicherheits-Auffang links und rechts! Ist es das, was Sie Ihren Kindern mit auf den Weg geben wollen?
Oder ist es einfach nur Ihr eigenes Ego, das sich stark gebauchpinselt fühlt, wenn es sich beim Hüpfen Ihrer Brut ausmalt: Mein Kleiner kann einmal ALLES erreichen! Sogar die Sterne! Und wenn nicht, dann reicht seine Kunst immerhin zu einem guten, dritten Platz der Paralympics, schreien kann er jedenfalls schon mal wie Angus Young, und mit noch etwas mehr Enthusiasmus sehen wir für ihn einer Karriere bei der NASA absolut selbstbewusst entgegen!

Eltern: KOMMT MAL WIEDER RUNTER, und shared verdammt noch mal verfickte, scheiß Trampoline!!!

Zum Duft: Riecht nach Trampolin.

Da muss man auch erstmal drauf kommen, Kürbisse in so kleine Flakons abzufüllen, das ist schon Parfumeur-Arbeit aller erster Sahneklasse, das kann nicht jeder, dafür muss man schon ein Kürbisminiaturdestillationsdiplom in der Tasche haben, und wer hat das schon.

Aber, tolle Idee, riecht halt nur nicht so gut.
Riecht nämlich, vielleicht auch wegen dem ganzen anderen Gedöns was hier noch so drin ist, bestimmt wegen den Mandarinen, irgendwie nach E 605 forte, mit einem Hauch Lemongrass, Phosphorworcestersauce (wenn Sie das richtig aussprechen können, sind Sie ein Freak!) und halt nach Knoblauch-Dung.

Viel zu süß!
Kürbisse, aber auch die ganz kleinen, niedlichen Kürbisschen, riechen überhaupt nicht süß!
Kürbisse sind eh nicht dazu da, zu riechen. Wozu sind die überhaupt da? Essen wird die jawohl keiner. Die Dinger sind komplett unnütz, und einfach nur dazu da dick & fett so rumzuliegen; Eigentlich erstmal nicht unsympathisch, allerdings auch total überflüssig, oder? (Schauen Sie mal zum Sofa.)

Die hässlichen Fratzen, die wir Menschen ihnen von Zeit zu Zeit verpassen, haben sie mehr als verdient. Was haben Kürbisse je für uns getan?

Sie uns JETZT, in diesen schwierigen Zeiten, wo wir alle Nerven aus Elster-Steuerunterlagen haben,
wir ALLE nicht in' Urlaub können, nicht mit Quads über Dubais Dünen brettern dürfen, einfach nur just 4 fun, als Parfum unterjubeln zu wollen, ist eine sagenhafte Frechheit von ELdO. Meine Meinung!

Ok, Rundholz Parfums haben sich um ein paar Milliliter im Geburtsjahr vertan, aber das kann ja schonmal vorkommen, schließlich spezialisieren die sich ja auf Parfum, und nicht auf Politik;
Aber dass ausgerechnet heute sein Sohn, Walter Kohl, auf FFP2-Masken im Wert von 5 Millionen Euro sitzenbleiben muss, ist schon eine Farce.
Hierzu also meine Produkt-Idee: Masken nehmen, aufklappen, innerlich mit diversen Düften beträufeln, Zack-Fertig: Duftbeträufelungsmasken (Name nochmal überarbeiten) und an Parfum-Bekloppies veräußern. Da lassen sich doch bestimmt noch die ein-, oder anderen Sponsoren mit ins untergehende Boot holen.

Zum Duft: Frucht & Weihrauch.
Und zwar, in der Reihenfolge.
Ist Amouage, mit Memoire, auch schon drauf gekommen, das macht aber nix.
Ob nun Litschi, oder Pflaume, müssen Sie selber rausriechen, ist doch eh alles das Gleiche.

Ich finde eh, dass Sie ALLE hier mal Ihre Erwartungshaltung etwas runterschrauben sollten.
Immer wird in Rezensionen verlangt, dass man das Parfum am Besten haarklein in seine einzelnen Moleküle aufdröselt, wie lange sich welche Kopfnoten minutiös im Herz halten, ob sich Plutonium in Alkohol löst, und es hinterher durchschimmert. SORRY, ich habe für sowas keine Excel-Tabelle angelegt!

F-W Steinmeier hat es eben gesagt: Unser Hang, die Dinge regeln zu wollen, bringt uns noch ins Grab, und da sollte Rudi Laschet vielleicht auch einfach mal drüber nachdenken!

Zu viel Ruhm tut ja den allerwenigsten gut.
Die Geschäfte klappen wohl seit 69 nicht mehr so gut, kaum Fernseh-Auftritte, selbstredend, die Quote, um 4 Uhr a.m., ist höchstwahrscheinlich grottig, da muss man vielleicht mal mit dem Sender-Chef reden.
Aber ob dieses Brand nun Neil finanziell aus der Mondstaub-Patsche hilft, will hinterfragt sein. Denn ich glaube, jetzt will er uns hiermit aber einen ordentlichen Bären aufbinden.
SO viel wird man unter dem Helm wohl nicht gerochen haben, uns Maskenträgern (luftig) macht er so schnell nix vor! Pudriger-Mondboden, da kann die Fantasie schon einmal schnell mit einem durchgehen,
was, Neil?

Zuallererst möchte ich die Duftpyramide überarbeiten, von rauchig-erdig (..erdig, einfach mal nachdenken) in:
rauchig-melonig.
Und hier rede ich nicht, entgegen der Meinung eines Star-Parfumeurs, von einer Wasser-, sondern von einer Honigmelone, wenngleich die hier verarbeitete und riechbare Honigmelone kein bisschen nach Honig riecht; nach Wasser aber auch nicht.
Google-Recherchen hierzu blieben völlig erfolglos, versuchen Sie es also gar nicht erst. Aber der klare Menschenverstand sollte uns allen sagen, dass weder die eine, noch die andere Sorte botanisch, natürlicherweise auf dem Mond vorkommen, was uns weiterhin zu der Frage führt: Warum?

Gibt es auf dem Nischen-Parfummarkt nicht schon genügend Mondpreis-Flakons?
Bruchsaler sagen Nein. Aber SO SEHR witzige, glücklich machende Nische findet man selbst dort nicht.
Keine Ahnung, wie Niel seine Batches vertreiben will, ich hab nachgeguckt, die NASA hat nicht EIN EINZIGES Parfum im Programm.

Mein Fazit, im Strecksprungschritt:
Das Mädchen mit den Zündhölzern hat eine Melone getragen.
... & 1 ist sicher, Frank S. wird auf Neil sowas von neidisch sein.

Le Labo tun so abgehoben, als würden sie 40 Ingredienzien in diesem Parfum verarbeiten, und die denken, dass wir alles so hinnehmen und glauben, weil wir sonst ja zugeben müssten, dass wir weniger rausriechen, was ja keiner macht, weil dann ja alle glauben würden dass wir nicht kompetent genug sind, aber das ist nicht so.



Von den 40 (13) Duftnoten, die also in Frage kommen, rieche ich immerhin schon mal VIER!

Man kann drauf kommen, es ist zum einen die Tuberose, wär ja auch schön blöd, wenn man nun gerade DIE nicht rausriecht; Es folgen Zeder, Jasmin, und statt Bergamotte rieche ich Zitrone, aber das macht mir nix.



Ich will Ihnen mal etwas sagen: VIER Zutaten reichen auch VOLL & GANZ.

Sie gehen eine so vollkommene Symbiose ein, die einem jedem dahergelaufenen Tunichtgut glauben macht hier 40 Klamotten rausriechen zu können;
Und auf diese Weisheit ist vor langer, langer Zeit, mit einem komplett anderen Lösungsweg, auch schon ein ganz anderer Lowrider gekommen:



Ich habe hier VIER Buben, ich habe hier VIER Damen,
Ich habe hier VIER Könige, das sind zwölf zusammen.
Zwölf Stunden hat der Tag, zwölf Stunden jede Nacht,
Zwölf Monate das Jahr: So wird die Zeit gemacht.

Herz, Karo, Pik und Treff, VIER Farben in der Hand:
VIER Jahreszeiten färben Wald, Wiese, Feld und Land.
Zweiundfünfzig Karten hab' ich in meinem Spiel;
Nun zähl im Jahr die Wochen, es sind genauso viel.

Und zählen wir die Punkte, so sind es ohne Frage
Dreihundertfünfundsechzig, soviel ein Jahr hat Tage."
"Moment", sagt ich, nachdem ich Papier und Blei genommen,
"Ich kann nur auf dreihundert und VIERundsechzig kommen".

"Ja", meint da der Fremde, mit einem stillen Lachen.
"Sie dürfen nie die Rechnung ohne den Joker machen!"