Gentleman88

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11 - 15 von 25
Gentleman88 vor 1 Jahr 5 1
6
Flakon
6
Sillage
7
Haltbarkeit
8
Duft
Säuerliche Grapefruit und zerriebene grüne Blätter
Ladys and Gentlemen,
diesmal möchte ich mit euch über den „Blackberry & Bay“ von Jo Malone sprechen.
Ich war auf der Suche nach einem Parfum, das die Brombeere als Hauptcharakter hat und verführerisch fruchtig frisch duftet. Rasch bin ich auf dieses Parfum dabei gestoßen, doch habe ich gezögert, da es sich hierbei um ein Cologne handelt, die für gewöhnlich eine sehr schwache Konzentration und Haltbarkeit haben. Letztendlich habe ich ihn mir dann doch als Blindkauf zugelegt und wie er mir letztendlich gefallen hat, berichte ich euch nun.

Der Duft:
Das Parfum beginnt sehr säuerlich fruchtig. Die Grapefruit tritt hier ganz klar in den Fokus. Begleitet wird diese säuerliche Frische von einem Grünen Akkord, der wohl vom Lorbeerblatt und dem Vetiver erzeugt wird. Man hat tatsächlich die Assoziation von frischen grünen Blättern, die zerrieben werden und das hat mir gefallen und mein Interesse geweckt. Eine holzige Basis ist auch zu riechen, was insgesamt ein stimmiges Gesamtbild erzeugt. Ich für meinen Teil vermisse aber etwas die charakteristische Brombeere hier. Sicherlich erzeugt der Duft eine Fruchtassoziation durch die säuerliche Frische gerade zu Beginn, aber es fehlt etwas die beerige Süße hierbei. Man kann schon eine Brombeere evtl. herausschnuppern, wenn man sich darauf konzentriert, aber das ist definitiv nicht der erste Eindruck, den man hier bekommt, wenn man ihn aufsprüht. Blüten kann ich hier nicht wirklich wahrnehmen. Insgesamt verläuft er recht linear gleichbleibend.
Wenn ihr den „Blackberry & Bay“ noch nicht kennt, dann stellt euch hier einfach einen sauren, frisch grünen Grapefruitduft vor. Das wird aus meiner Sicht am ehesten treffend sein und mit diesen Erwartungen werdet ihr sicherlich nicht enttäuscht werden.

Fazit:
Es ist ein guter Duft, der anders ist, als die meisten anderen Parfums, die man so bekommt. Alleine deswegen finde ich ihn spannend und werde ihn auch in meiner Sammlung vorerst behalten. Er riecht sehr natürlich und schon appetitlich. Aber für mich ist es nicht unbedingt ein Brombeerduft, leider. Das Saure hier kann den einen oder anderen evtl. doch schnell überfordern, könnte ich mir zumindest vorstellen. Daher ist „Blackberry & Bay“ aus meiner Sicht eher ein Duft für mildere Temperaturen um die 20 Grad. Bei kalten Temperaturen könnte er vielleicht an Kraft verlieren und durch seinen frischen Charakter passt er eher in den Frühling. Bei zu heißen Temperaturen würde mir das Saure sozusagen doch sauer aufstoßen. Aber von der Haltbarkeit war ich positiv überrascht. Er steht einem Eau de Toilette in nichts nach und hält schon seine 6 Stunden durch wie ich finde.
Sowohl Mann, als auch Frau kann diesen Duft problemlos tragen und er eignet sich für die Arbeit und für die Freizeit. Der Flakon ist nichts Herausragendes, aber der Sprühkopf macht seine Arbeit gut und ist ganz ordentlich. Insgesamt ein schöner Duft, den man durchaus mal testen kann.

Zusammenfassung:
Duft: 8
Haltbarkeit: 7
Sillage: 6
Flakon: 6
Preis-Leistung: 7


Ich danke euch fürs Lesen meines Beitrages.

Ganz liebe Grüße
Euer Gentleman
1 Antwort
Gentleman88 vor 1 Jahr 8
10
Flakon
7
Sillage
9
Haltbarkeit
9
Duft
Frischer Honigduft in einem tollen Flakon
Ladys and Gentlemen,
heute sprechen wir über den L’Envol von Cartier. Hierbei soll es sich um einen holzigen Honigduft handeln. Also genau das, wonach ich gesucht habe. Schauen wir doch mal, ob er wirklich Winnie Pooh verzücken kann.


Der Duft:
L’Envol startet erstaunlich frisch blumig zu Beginn. Es fällt hier nicht ganz so leicht ihn einzuordnen oder zu sagen, was man hier genau riecht. Was erzeugt hier die Frische? Vielleicht etwas Zitrone oder leicht Bergamotte? Es ist zu gut verarbeitet und bildet einen Gesamteindruck, als dass man das klar sagen kann. Zumindest fällt es mir hier etwas schwer. Aber generell klar ein frischer und blumiger Auftakt. Die Blumen hier sind Weißblüher. Vielleicht Jasmin oder Tuberose. Tuberose hat wohl einen süßlich honigartigen Blütenduft, was zu der Komposition perfekt passen würde, daher glaube ich, dass ich Tuberose hier herausrieche.
Der Duft ist erstaunlich unsüß für einen Honigduft. Es riecht eher nach Bienenwachs, an dem noch etwas Honig klebt und sein Aroma verströmt. Hinzu kommt eine angenehme holzige Note. Die Kombi aus Holz, Honig und Tuberose erzeugt bei mir teilweise eine gaaanz leichte Whiskey-Assoziation, ohne dabei aber alkoholisch rüberzukommen. Eher holzig würzig. In der Basis nimmt man den Moschus wahr, der gut zum Gesamteindruck passt.
L’Envol riecht ziemlich edel und elegant. Die Sillage ist gut und das Parfum hält ordentlich auf Haut und Kleidung.

Fazit:
Mir gefällt dieser Duft ziemlich gut. Er strahlt eine Eleganz und etwas Besonderes aus. Bislang für mich ein sehr eigenständiges Parfum, das einen Wiedererkennungswert hat. Den Flakon finde ich unfassbar toll. Hier sei aber gesagt, dass es zwei verschiedene Flakons gibt. Die 100 ml sind „nachfüllbar“, wobei nachfüllbar hier wirklich in Anführungszeichen zu setzen ist. Der Flakon hat eine Außenhülle aus Glas, die aussieht, wie eine Weinflasche ohne Boden oder wie die Glasglocke bei „Der schönen und das Biest“, in der die Rose ist. In diese Glasglocke wird eine Art Kartusche geschraubt, die das Goldgelbe Duftwässerchen enthält. Ist das Parfum aufgebraucht, wird die Glaskartusche herausgeschraubt und weggeworfen. Eine neue Kartusche wird eingesetzt und fertig. Unter Nachfüllbar verstehe ich eher, dass ich in einen bestehenden Flakon die Flüssigkeit nachfüllen kann und nicht dabei einen eigenständigen Glasflakon auswechsle und wegwerfe. Zudem berichten viele Tester, dass die offene Glashülle doch sehr zerbrechlich und fragil ist. Nette Idee, die 100 ml Variante, aber mir gefällt der 50 ml Flakon deutlich besser. Er ist massiv, schwer und wertig verarbeitet. Was mir besonders gut gefällt bei dem Flakon ist der kreative Sprühkopf bzw. die Abdeckung. Der Sprühkopf ist aus chromsilbernen Metall gefertigt, mit feinen geschwungenen Linien, die sich wie ein Netz über das Metall spannen und sehr schick aussehen. Wollt ihr das Parfum aufsprühen, müsst ihr an der Kappe drehen, die dann über ein Gewinde nach unten fährt und den Sprüher in der Mitte freigibt. Toll!!! So etwas ist einzigartig und richtig klasse. Es macht Spaß diesen Flakon in die Hand zu nehmen. Die Aufschrift auf dem massiven Flakon in geschwungener Schrift sieht passend dazu ebenfalls stilvoll aus. Dieses Parfum eignet sich hervorragend als Geschenk, da alleine beim Auspacken der Beschenkte die Qualität dieses Parfums erkennen kann.
Ihr merkt sicherlich meine Euphorie hier, leider wird diese am Ende durch eine nicht unwichtige Kleinigkeit getrübt, denn L’Envol verursacht bei mir nach längerer Zeit einen gewissen Schwindel. Zuerst habe ich gedacht, dass es mir an dem Tag einfach nicht gut ging. Nachdem ich aber bei mehreren Tests an unterschiedlichen Tagen ein ähnliches Empfinden hatte, bin ich mir recht sicher, dass dieser wundervolle Duft zu diesem leichten Schwindel bei mir führte. So etwas hatte ich schon mal bei „K“ von Dolce & Gabbana erlebt, allerdings noch viel stärker und schneller.
Dennoch werde ich den Duft behalten und gelegentlich für mich Zuhause tragen, da er mir einfach gut gefällt. Für mich handelt es ich hierbei klar um einen maskulinen Herrenduft, auch wenn er durch seine Frische und blumige Charakteristik etwas weiches und Feminines hat, aber durch den würzigen und holzigen Aspekt ist er definitiv für Männer gedacht. Ich sehe hier auch eher einen Mann ü 30 vor mir in einem gepflegten Anzug oder Hemd.


Zusammenfassung:
Duft: 9
Haltbarkeit: 9
Sillage: 7
Flakon: 10
Preis-Leistung: 10

Ich wünsche euch viel Spaß beim Ausflug mit Biene Maja über Tuberose-Blumenfelder und trinkt nicht zu viel vom Honig-Whisky.

Ganz liebe Grüße
Euer Gentleman
0 Antworten
Gentleman88 vor 1 Jahr 1 2
4
Flakon
6
Sillage
6
Haltbarkeit
8
Duft
Günstige Alternative zu Cool Water
Ladys and Gentlemen,
heute schauen wir uns mal einen eher unbekannten Duft an, nämlich das Parfum Deep von Bellini. Wobei ich besser sagen sollte "unbekannte Marke", denn der Duft ist wohl bekannt, aber dazu später mehr.

Normalerweise wäre ich wohl kaum auf diesen unscheinbaren Flakon aufmerksam geworden. Ein Parfum für knapp 5 Euro die 75 ml?! Das kann doch nichts sein... oder? Na schauen wir mal

Der Duft:
Wie gesagt wäre ich wohl online nie auf ein Parfum von Bellini aufmerksam geworden, da es online kaum Infos zu den Düften gibt und dafür gibt es gute Gründe.
Zum einen spart der Verkäufer hier sehr an Werbung und Marketingausgaben (somit online keine Präsenz), zum anderen handelt es sich bei diesen Düften um preiswerte Dupes... kleine Doppelgänger für den schmalen Geldbeutel und daher gibt es keine offiziellen Inhaltsangaben oder Duftpyramiden. Da ich aber bei mir in arbeitsnähe ein LIDL habe, bin ich sehr oft dort vor Ort (frage mich, wann mein Foto an der Wand dort hängt, mit der Aufschrift "Kunde des Monats" haha)
Somit stand ich das ein oder andere Mal auch vor den kleinen unscheinbaren Testern, nur diesmal war ich neugierig und habe mal einen Test gewagt. Der erste Sprüher und... mhhh... riecht gut.
Oh... ähh... riecht bekannt...

Das Parfum startet sehr sauber, seifig. Rasierschaum ist gar nicht mal so ein schlechter Vergleich. Es hat eine leicht süßliche, aquadtische Frische, die wie Rasierwasser duftet. Angenehm, maskulin, unaufdringlich, gut.
Kann man tragen.

Nur woran erinnert er mich? Im Internet hatte ich was von Chanel Bleu gelesen... ist schon eine Weile her, dass ich diesen Duft von Chanel gerochen habe, aber er kommt mir zu bekannt vor... ich hatte mal vor Jahren einen Flakon, der auffallend ähnlich roch. Dann fiel es mir ein. "Cool Water (Eau de Toilette) | Davidoff"

Ist wirklich dicht dran. Nur störte mich beim Cool Water so eine stechende Note, die in der Nase kribbelte. Die gibt es beim Deep nicht. Er riecht weicher und runder.

Eine wirkliche Entwicklung gibt es nicht. Es ist ein linearer Duft. Startet frisch aquadtisch, mit einer dezenten Vanillesüße und Sandelholz für mich. Evtl noch leicht Lavendel und Rosengeranie.
Der Bellini Deep hat eine Duschgelfrische, wobei die gar nicht schlecht ist. Das habe ich bei teureren Parfums deutlich schlechter erlebt.

Fazit:
Deep von Bellini ist ein solider Duft. Keine Innovation, nichts neues oder aufregendes, aber durchaus gut. Die Haltbarkeit ist eher im Mittelfeld. Bei mit hält er ca. 3 Stunden ganz ordentlich, danach wird er ziemlich hautnah bei mir, nach 7 Stunden ist das meiste nahezu verflogen. Bei meinem Bekannten merkt man nach 2 Stunden kaum mehr was.

Aber nun gut... wir reden hier von einem Duftwässerchen, dass lediglich einen Bruchteil von seinem Original kostet. Klar können da dann nicht viele Öle in großer Konzentration vorhanden sein, was sich auf die Haltbarkeit auswirkt. Dann sprüht man eben mehrfach am Tag nach. Wer cool water mag und mit einer schwächelnden Haltbarkeit zurecht kommt, der kann hier mal zugreifen und testen.

Zusammenfassung:
Duft: 8
Sillage: 6
Haltbarkeit: 6
Flakon: 4
Preisleistung: 9

Wenn die Haltbarkeit besser wäre, dann müsste sich das Original von Davidoff warm anziehen. Wobei selbst das Original hier nicht glänzt und der Bellini schon eine schöne Alternative bietet.

Der Flakon ist dunkelblau, etwas durchsichtig, leichte Plastikkappe... eben preiswert gehalten. Stört aber nicht sonderlich. Die Aufmachung erinnert tatsächlich etwas an "Bleu de Chanel (Eau de Parfum) | Chanel" , wobei auch "Cool Water (Eau de Toilette) | Davidoff" einen blauen Flakon hat, wenn auch etwas heller und vor allem länglicher. Ist der Name Deep nun eine Anspielung auf deep blue bzw bleu oder doch eher deep cool water?! Ich tendiere zu letzterem.
Macht euch selber einen Eindruck.

Ich danke euch fürs Lesen meiner Rezension.

Ganz liebe Grüße
Euer Gentleman
2 Antworten
Gentleman88 vor 1 Jahr 3 1
8
Flakon
7
Sillage
8
Haltbarkeit
6
Duft
Darf es ein Martini sein? Nein danke, heute einen Redbull mit Nelke bitte
Ladys and Gentleman,
heute wird der Smoking angezogen und die Fliege gerichtet, denn wir schauen uns den Gentleman von Givenchy an. Aber passt dieser Duft zu einem Gentleman? Schauen wir mal.

Ich wollte für meine Sammlung gerne einen Lavendel-Patchouli-Duft haben, da ich es mir als sehr sinnlich und warm vorgestellt habe und bin recht schnell auf den Gentleman Givenchy gestoßen. Natürlich hat der Name mich auch angesprochen und so dachte ich mir, den muss ich haben.
Gesagt, getan, habe ich mir 100 ml von dem kleinen Edelmann zugelegt und der erste Test folgte.

Duft:
Der schwarze Pfeffer ist wirklich sehr präsent in diesem Parfum und bleibt auch einen Großteil des Duftverlaufs vorhanden. Begleitet wird der Pfeffer von einer pudrigen Süße. Diese Süße ist aber keine Fruchtsüße oder eine Gourmandsüße, sondern eher eine Blumensüße, vergleichbar mit Iris.
Die Kombi erzeugt ein Aroma, dass mich sehr an Gewürznelke erinnert. Hinzu kommt etwas Säuerliches, das ich schwer zuordnen kann, da ich aus den Inhaltsstoffen das nicht herauslesen kann und nicht genau weiß, woher das kommen kann. Diese würzig, säuerliche Süße erzeugt bei mir leicht die Assoziation von Redbull. Wie gesagt nehme ich schon eine pudrige Blumensüße wahr, aber die hat für mich nichts mit Lavendel zu tun. Patchouli spielt hier nur eine untergeordnete Rolle, so sehr untergeordnet, dass man ihn leider nicht wahrnimmt.

Fazit:
Der Duft hält seine 7 Stunden ca. und ist dabei gut wahrnehmbar. Er ist kein Beast, aber doch ordentlich.
Der Flakon sieht edel aus und ist passend zu dem Namen, nur durch das schwarze Glas kann man den Inhalt des Flakons und somit den Füllstand nicht sehen, was ich persönlich etwas schade finde. Der Sprüher tut seinen Zweck.
Ist er nun ein Duft für einen Gentleman? Nun, für mich ist er nichts und somit könnte ich die Frage wohl mit einem Nein beantworten. Er ist mir zu säuerlich, süß würzig und ich vermisse das typische Patchouli und den wohligen Lavendel.
Mich erinnert er stark an "Une Nuit à Montauk - Memory Motel | Une Nuit Nomade" und hat auch leichte Ähnlichkeiten zu "Valentino Uomo Intense (2016) | Valentino" . Es ist insgesamt nicht meine Duftrichtung, die ich mag. Dennoch kann ich mir das Parfum an einen Gentleman vorstellen. Er passt eher zu Hemd und Krawatte, als zur Lederjacke und Jeans. So gesehen passt er durchaus zu einem Gentleman, nur halt nicht zu mir.

Zusammenfassung:
Duft: 6
Sillage: 7
Haltbarkeit: 8
Flakon: 8
Preisleistung: 7

Ich wünsche allen James Bonds viel Vergnügen an der Bar mit einem Glas Redbull und einer Gewürznelke, anstatt einer Olive im Glas und danke euch fürs Lesen meines Beitrages.

Ganz liebe Grüße
Euer Gentleman
1 Antwort
Gentleman88 vor 1 Jahr 7 3
7
Flakon
6
Sillage
5
Haltbarkeit
6
Duft
Lebe wohl, mein alter Freund
Ladys and Gentleman,
danke, dass Ihr euch die Zeit genommen habt, um der Verlesung des Testaments von Héritage beizuwohnen. Bitte nehmt Platz und hört zu, was ich zu verkünden habe.

Leider kannten Héritage und ich uns kaum. Wir sind uns damals begegnet, als ich auf der Suche nach jemanden war, der die Werte von Lavendel und Patchouli in sich vereinte.
Warmherzigkeit, Vertrautheit und Gelassenheit.
Wir haben uns durch unseren gemeinsamen Freund Guerlain kennengelernt. Lasst mich euch kurz sagen, was ich mit Héritage verbinde.

Duft:
Zu Beginn verströmte er eine frisch zitrische Atmosphäre, wenn er einen Raum betrat, die alles andere überstrahlte. Man nahm erstmal nur sein frisches Wesen wahr. Héritage war jemand, der hart und schwer arbeitete. Das Leben als Gärtner war schweißtreibend und das merkte man ihm an. Der zitronige Duft, den er auflegte, konnte nicht vollständige den leicht säuerlichen Geruch seines Schweißes verbergen. Es gab ihm etwas leicht animalisches, maskulines, kerniges.
Die feuchte Erde färbten die Ränder seiner Fingernägel dunkel und je länger man mit ihm zusammensaß, desto mehr trat das Aroma der Erde hervor. Sie roch etwas harzig, wie frisch gesägtes Holz, gemischt mit feuchter Erde.
Héritage hebte sich von Guerlains sonstigen Freunden ab. Er war anders, etwas Besonderes. Leider standen wir uns nicht so nahe, wie ich es mir gewünscht hätte. Er ist einfach viel zu früh von uns gegangen. Wir wurden nie richtig warm miteinander, doch bin ich froh, dass ich ihm begegnet bin.

Fazit:
Der Duft ist sehr zitrisch, was nicht meine bevorzugte Duftrichtung ist. Zu oft erinnert sie mich an Putzmittel und Reiniger. Hier ist sie an sich ganz gut gemacht. Was mich aber doch sehr stört, ist die säuerliche Note, die mich an Schweiß oder leicht an Urin erinnert. Es strahlt unterschwellig eine Animalik aus, die mir nicht gefällt.
Wenn die Kopfnote verflogen ist und man von der Herznote langsam in die Basisnote übergeht, wird der Duft angenehmer. Das warme, leicht harzige Patchouli kommt zum Vorschein, was mir gut gefällt, wenn auch nicht gut genug, um mich von Héritage zu überzeugen. Bei mir verfliegt der Duft erstaunlich schnell. Normalerweise haften Patchouli-Parfums an mir extrem stark und lange, sodass man auch noch Tage später den Geruch wahrnehmen kann, doch bei diesem hier nehme ich es selbst nach wenigen Stunden nur noch hautnah wahr, wenn überhaupt.

Zusammenfassung:
Duft: 6
Sillage: 6
Haltbarkeit: 5
Flakon: 7
Preisleistung: 6

Ich danke euch für euer Erscheinen und fürs Zuhören. Da Héritage und ich uns nicht nahestanden, werde Ich das Erbe wohl ausschlagen müssen. Lasst uns nun unsere Gläser erheben und anstoßen.

Ganz liebe Grüße

Euer Gentleman
3 Antworten
11 - 15 von 25